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Dresdner Journal : 30.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-30
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Journal : 30.08.1868
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18K8 ^20l Sountag dcu 30. Anglist I» >«r«L ^Udklick: ttklr. — ^jitkrlivk: t „ iS „ tlaostliok:— „ lü „ Lii»«l»«kiomw«rn. l „ I-kr.»-» tritt » 1 dir. lt»»wo«l«-dUkr, UHLOASr^Ul^ aS> ^Ivräs». Vuvls» r»»t uoö St«i»j>-l»«»ckI»xt>iu3L. Listraltuprelstr ^ür ä«v 8»um eiw«r Esspsltsoo» 2«N«! 7 ^^r. V»t«r „Liuxei»uät" Ui« L«il«: 3 8^r. «rschttinl: l^liek, mit Xnin.km« ä«r Soo»- u°6 ^«krt»,*, ^b«oä. Mr «km k»!k->ck.» >?»,. DreMerÄllmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. rnstrairnanvahmt ««wärt»: l-siprl^: k». lj»»»o»r»rr«>,, <^ommi«»iooil» äss VresUosr ^ouro»!»; s7>sn6»».! II. 7c»o« s«, 8»iod<lr^->irII»- Vi»v -r.sip»i^ -«LRSi-krsnicture ». Hl.: Vo«!.»», «srlu». (jsopiv-'scks ituokk., 8ur«»n, tivour.ro Sloo»»; Lrsiuoo: L. 8cu«.orvs; »rsiisail,. 8^-^««»', ^»noiieeuburssu, L k'unvxit; knuitrturt ». N.: ^«aro'rok« Uuclii«.; «Siu! >v. Vtvruk», k»rü: l^xrrir», kvi-i-i»« L<?o., (8, ?I»o« 6s I» Non-««); krsz: k'«. Loul.ir.o i, ttnckU.j Visa: Xv. Orruvi«. Herausgeber: Königl. Lrp«6itivo 6«, vrruönsr .7oara»I», Vr«»6«u, il»ri«u»tru»»s Ao. 7. Nichtamtlicher Theil. Neber«»«. r«A,htschlchle. Dresden: Nachrichten auS Ischl. Truppenbcsichtiguuaen durch den Kronprinzen. In halt des neuesten Bundesgesetzblattes. — Berlin: Vom k. Hofe. Prinz Bernhard zu SolmS-Braun fels Dementi. Vermischte». — BreSlau: Für stin v. Pleß -j-. Die Michaeliskirche. — Inster burg: Feuersbrunst. Journalangclegenheitcn. — Schwerin: Zur Nachversteuerung.—W e i m a r: Vcr- waltungsreorganisation.— Hamburg: Vom Juristen tage.—München: Hohe Gäste. Landtagseinberufuna. Darmstadt: Hofnachricht. — Wien: Hofnachrich- ten. Der Reichskanzler nach Ischl. Vom Landtage. — Bruck: Manöver. — Prag, Linz, Graz, Lai bach und Innsbruck: Landtagsverbandlungen. — Paris: Alarmirende Journalartikel. Rede des Marschalls Vaillant. — Brüssel: Befinden des Kronprinzen. Päpstlicher Nuntius. — Flo renz: Dementi. Explosion. — Turin: Agri- culturconferenzen. Eisenbahnangclegenheit. — Ve nedig: Auflösung des MunicipiumS. — Mad rid: AuS Earthagena. Die Cortes. Beilage. Pr»»i»zial»»chrichte«. (Zittau. Freiberg.) W«ges,»dtr». vermischtes. «Xtiffit ««d »«»»«irthschast. Inserate. Telegraphische Nachrichten. wie«, Freitag, 28. August. (Tel.derBoh.) Heute sand ei« Banket dir nieder österreichische« Landtags, »dgeardnrte» bei Pratobevera statt. Der Abt Helferstorfer gedachte in seiner Toast- rrde Mühlfeld's und brachte schließlich ein Hoch auf den Landmarschall. Frhr. v. Beust dankte im Namen des Gcsammtministeriums. Er sagte, er habe unlängst in einer großen Versammlung gesprochen, damals habe man seine Rede als Dämpfer aufgefaßt; er könne dies nicht gelten lasten. Er wolle neben dem Puffer sein, wenn zwei Wagen aneinander prallen. Damals wollte er der gehobenen Stimmung ein Piano aufsetzen, heute der gedrückten Stimmung rin Forte. Er sehe keine Veranlassung zu Zweifel und Mißtrauen. „Wir werden, schloß er, mit der Verfassung vorwärts schreiten. Dies möchte ich allen Landtagen zurufen." Part,, Freitag 28. August, Abend». (W T.B.) Da» „Pah»" demeuttrt die «erachte über die Kraul« heil de« Kaiser» uud versichert, der VesuudhritSzu« stand desselben sei besser al» je. Die „Frane»" bespricht die kürzlich gehaltenen Reden der badeuschra Minister v. Beyer uad v. Frey- darf. Die „France" sagt, der Ausdruck einer solchen Po litik sei nicht neu; was jedoch den Erfolg dieser auf eine Einigung Deutschlands zielenden Projecte betreffe, so sei derselbe sehr problematisch; die letzten Wahlen in Baden zum Zollparlament und die Haltung der andern Südstaaten seien den in Karlsruhe gehegten Plä nen ungünstig. Uebrigcns gäbe cs viele unparteiische Stimmen in Deutschland und viele, die Interessen auf merksam Beobachtende in Europa, welche die Ab machungen des Prager Vertrages und die aus diesem Vertrage hcrvorgegangene Organisation des Nord deutschen Bundes von einer ernsthaften Seite ansähen. Es seien dies wichtige Betrachtungen, die, falls sie in Karlsruhe nicht gewürdigt werden sollten, jedenfalls in Berlin zur Erwägung kommen würden, wo man, wie die „France" glaubt, weniger als der General v. Beyer Eile habe, die Hand nach Baden auszu- strccken. Infolge der zweite« Beschlagnahme der „Laaterur" hat da» Zuchtpalizrigericht Rochefort z« 13«»uatlicher «rsiagaißstrase uad 10,600 Fr. «eldb-ße vrrurtheilt. Flirr»), Freitag, 28. Augast, Nachmittag». (W. T. B.) Der König wird am 4. September hier wie der riatreffe«. Dem vergehmeu «ach wird der MiaisterprLflde»t Me«abrea sich »an Nizza «ach Foutalaebleau begebe». Liss,ha«, Freitag, 28. Aug»ft, Abe«d». (W. T B.) Ra» via-de-Jaartra »am 8. d. M. wird da« Krteg»schauplatze Folgende» gemeldet: Die Paraguitcn haben am 27. Juli das Fort Humalta an» Mangel an Lebensmitteln verlassen. Die Alliirten besetzten sofort Humaita. Die para- gnitische Garnison, 4000 Mann stark, überschritt den Fluß Paraguay unter dem Fcucr des Panzergeschwa- ders und vertheidigte sich verzweifelt. Die Alliirten erbeuteten 250 Kanonen und enorme Munition. Die Sperrketten dcs Flusses Paraguay sind gebrochen. Das Panzergeschwader bombardirtc sodann Tebicuary und nahm Timbo. — Es heißt, in Assumpcion (der Hauptstadt der Republik Paraguay) habe man eine Verschwörung entdeckt, und die beiden Minister Ber ges und Carreras seien hingerichtet worden. Lo»d»a, Freitag, 28. August, Nachmittag». (W. T. B.) Die Dampferberichte au» Ne»-dort reichen bi» zum lS. d. Nachrichten auSjHaNt zu» salge hat Salnaoe de« preußischen Coasal verhafte« und grfangt« setze» lassen und da» Leben de» briti schen Eonsnl» brdraht, worauf da» britische Krieg»« schiff „Favourite" sich zur vambardirung van Pnt- au-Prinee anschickte. Weitere Nachrichten au» dersel ben Stavt vam 10. d. melde«, daß Salnaoe abermal» im Begriffe stand, vor den Corotrrbelle« da» Ftld zu raumen. Seine Familie war bereit» denselben in die Hände gefallen. Tagtszeschichte. Dresden, 29. August Wie uns aus Ischl mitgc- IHM wird, sind Ihre Majestäten der König und die Königin am 25. August Abends 5 Uhr in bestem Wohl sein daselbst eingrttoffcn. Ihre kaiserlichen Hoheiten der Erzherzog Fran; Karl und die Frau Erzherzogin Sophie (Schwester Ihrer Majestät der Königin) waren Ihren Majestäten eine Strecke entgegengefahren. Se. Maje stät der Kaiser, mit den kaiserlichen Kindern, erwartete Dieselben in der Wohnung seiner durchlauchtigsten Ael- tern, woselbst zum Empfange auch die Erzherzöge Karl Ludwig und Ludwig Victor, sowie der Großherzog Fer dinand von Toscana und der Herzog Karl Theodor in Bayern erschienen waren, die lctztcrn Briden mit ihren Prinzessinnen-Töchtern, den Enkelinnen unsrer Maje stäten, welche bei ter Begrüßung von ihren königlichen Großältern in der rührendsten Weise aufS Herzlichste umarmt wurden. Drc»de«, 29. August. Se. königliche Hoheit der Kronprinz hat heute Vormittag die hier und in der Umgegend conccntrirten Truppen besichtigt und zwar die erste Jnfanteriebrigade (Nr. 45^j auf dem Ca- valcrieexercirplatze, die zweite Jnfanteriebrigade (Nr. 46) ans dem Exercirplatze beim „Heller". Morgen wird Se. königl. Hoheit sich nach Chemnitz begeben, um am 31. August die daselbst concentrirte vierte Jnfanterie brigade (Nr. 48), und am 1. September bei Zwickau die dritte Jnfanteriebrigade (Nr. 47) zu besichtigen. Von Zwickau geht Se. königl. Hoheit nach Großenhain zn den am 2. und 3. September stattfindenden Manö- vcrn der Neiterdivision, für welche auch die Anwesen heit Sr. Majestät des Königs in Aussicht gestellt ist. Dresden, 29. August. Vom Bunde Sa esetzblatte dcs Norddeutschen Bundes ist das 28. Stück hier cingctroffrn. Dasselbe enthält: Nr. 156) Maß- und Gewichtsordnung für den Norddeutschen Bund, vom 17. August 1868; Nr. 157, 158 u. 160) Ernennungen: der preußischen Consuln Denso in Kurrachee, Vander- spar in Point-de-Galle, TrentowSky in St. Johns (Neu- Braunschweig), Cramer in Belize (Honduras), dcs preu ßisch-oldenburgisch hamburgisch-bremischen ConsulsGum- pert in Bombay, dcs preußisch-oldenburgischen Consuls Hasche in Penang, dcs preußisch - oldenburgisch - bremi schen Consuls Niebuhr in Rangun, des preußisch-meck lenburgisch - hamburgisch - bremisch »lübcckschen Consuls Solomon in St. Helena, dcS preußisch-hamburgisch- bremischen Consuls Bandow in Bassein, des prcußisch- Feuilleton. -s Lretde«. In den ersten Tagen der nächsten Woche erhält die Terrassentreppe einen Theil des für sie bestimmten plastischen Schmuckes. Zwei Gruppen, der Abend und die Nacht, werden auf den beiden untern Postamenten am Fuße der Treppe zur Aufstellung ge langen. Die Gruppen sind bekanntlich in vorzüglicher Weise von Johannes Schilling modellirt und eben so gelungen unter seiner Leitung in Sandstein ausgeführt. Für die Postamente oben an der Mündung der Treppe sind die Darstellungen dcS Morgens und dcs Mittag-, ebenfalls in Grupvenform, bestimmt. Im k. Schlosse ist neuerdings durch den Hofbau- mrister Krüger ein geschmackvoller Saalbau ausge- sührt worden. Den malerischen, au- vier kleinen FrieS- bildern bestehenden Theil der reichen Decoration haben M. Rietschrr und E. Sachse in zweckentsprechendster Weise geliefert. Vor dem Dohnaschlage baut sich gegenwärtig der durch seine Gemäldesammlung bekannte Herr Johann Meyer aus St. Petersburg, nach den Entwürfen deS Prof. Nikolai, ein HauS, dessen Inneres sich durch eine ebenso opulente als künstlerisch gediegene Durch führung auszeichnet. Dem Vernehmen nach ist der talentvolle Friedrich Preller, rin Sohn deSbcrüdmtcn Landschaftsmalers dieses Namen» in Weimar, mit der malerischen Ausschmückung eine- Saale- beauftragt. Preller hat gegenwärtig eine treffliche Landschaft, ein Motiv aus der römischen Campagna, für einen Leip ziger Kunstfreund au-aeführt. Eine» der besten Genrebilder Waldmüller'» be findet sich gegenwärtig in Dre-den bet Aloi» Apell, unter welcher Firma eine neue K n «Handlung am hie sigen Platze, WaisenhauSstraße 15, erstanden ist. Reben interessanten Gemälden von Ludwig Richter, Rudolph Jordan, Dahl, Haffe u. s. w. sahen wir dort eine reiche Auswahl werthvoller Handzeichnungen, alter und neuer Kupferstiche und anderer Kunstgearnstände. Unter den Handzrichnunaen befinden sich die Hymnen Homer's von Schnorr v. Karolsfeld, der erste Entwurf ;» Rit ter Kurt's Brautsahrt von M. v. Schwind, Arbeiten von H. Heß u. A. König, ein Schüler des Prof. Hähnel, hat einen Ruf al- Professor der Bildhauerkunst nach Wien an dir bei dem österrrichischen Museum neuerrichtrte Ge werbeschule rrhaltrn und angenommen. DreSdr«. In der Hauptversammlung der „Isis" (am 26. August) thrilte Herr Professor vr. Geinitz dcn am 15. August erfolgten Tod seine- Bruder-, de» MrdicinalrathS vr. Iuliu- Geinitz in Altenburg, mit. Der Verstorbene war einer der vorzüglichsten Stein- vperateure und batte al- solcher einen weitverbreiteten Ruf. (Am 18. September 1857 operirte derselbe einen Mann namenS Kröber in Altenburg, welcher an einem Blasrnsteine litt. Der Stein wog 6 Unzen 2 Scrupel, »var 31ß Zoll lang, 2H Zoll breit und 1A Zoll dick. Die Operation war eine sehr glückliche, der Stein ge wiß einer der bedeutendsten.) Nach dieser von der Ge- scllschaft mit ivarmer Theilnahme aufgenommenrn Be nachrichtiguna, gab derselbe Mitthrilunaen über einen höchst intrrcnantcn Fund von Mammnidrcsicn in dcn untern Schichten de- Lehms in dem Eisenbahneinschnitte an dem Buschbade bei Meißen. Ferner berichtete der selbe über da- Auffinden eine- Mcnschc »fielet» in den vbern Schichten de» Lehme» in der Nahr von Miltitz. Beide Knochenreste find von den Herren SectionS- iugenteur Kirsten und Ingenieur Riedel dem kövial. mineralogischen Museum überlasten. Ob da» mensch hamburgisch-lübcckisch-bremischen Consuls Ebbekc in Kingston (Jamaica), der preußisch bremischen Consuln von der Heyde in Singapur und Schott in Gibraltar, des bremischen Consuls Smidt in Kalkutta, des lübeckisch- brrmischen Consuls Poppe in Capstadt, sowie der ham burgischen Consuln Fcez in Port-of-Spaiu (Trinidad), Krull in Wellington (Neuseeland) und Houghton in Dunedin (Neuseeland) zu Consuln des Norddeutschen Bundes, deS preußischen Gerichtsassessors vr. Nerenz in Kairo, deS preußischen VicecousulS Duisberg in Chartum, der Kaufleute Bronn in Port-Said und Bronn in Suez zu Viccconsuln dcs Norddeutscheu Bundes; Nr. 159 und 161) Erthcilung des Exequatur namens des Norddeutschen Bundes an dcn k. schwedisch norwegischen Consul Rooth in Kiel und au dcn kgl. belgischen Consul Hollescn in Rendsburg. Berti«, 28. August. (N. A. Z.) Se. Majestät der König ist nach einer Abwesenheit von nahezu 7 Wochen gestern Abend in bestem Wohlsein auf Schloß Babels berg eingetroffen. Heute Vormittag wohnte Se. Ma jestät den Exercitien auf dem Bornstädter Felde zu Pots dam bei, nahm alsdann Vorträge und Meldungen ent gegen und ertheilte Audienz. — Einige Blätter sind voll von falschen Nachrichten über angebliche Ver haftungen französischer Offiziere in Deutschland. Tatsächlich wahr ist einfach, daß im Laufe dieses Sommers viele französische Offiziere sich auf verschie denen Punkten Deutschlands eingcfunden haben. Ihre Pässe waren vollkommen in Ordnung und wiesen die richtigen Namen nach. Dagegen haben die Offiziere sehr häufig das eigenthümlicye Verfahren beobachtet, sich unter falschen Namen und falscher Standesbezeich- nung in die Fremdenbücher der Gasthöfe einzntragen. Dies hat in einigen Fällen Veranlassung gegeben, diese französischen Offiziere behufs ihrer Legitimationsfüh- rung vor die betreffenden Ortsbehördcn zu citiren. Ver haftungen find nicht erfolgt. — (N.-Z.) Der König, der Kronprinz und die Kronprinzessin werden, wie man aus Baden-Baden erfährt, in der zweiten Hälfte dcs Octobers dort zum Besuche erwartet; die kronprinzlichen Herrschaften gehen bekanntlich um diese Zeit auf mehrere Wochen nach England. — Unter den hier eingctroffencn fremd- herrlichen Offizieren befinden sich aus Württem berg: die Generäle v. Rambach und v. Reitzenstein und die Obersten v. Starkloff und v. Hügel; aus England: General Sir Stavcley; aus Rumänien: Oberst und Commandeur de- Artillerieregimens, Mano; aus Ita lien: Hauptmann und Ordonnanzoffizier Graf Ta- verna rc. — Der wirkt, geh. Oberrcgicrungsrath und Director der Eisenbahnangelegenheiten, v. Wolf, ist erkrankt; mit seiner Vertretung ist der geheime Ober- regicrunasrath Heise beauftragt. — Prinz Bernhard zu Solms-Braunfels, preußischer General L la »wie, früher in gleicher Eigen schaft hannöverscher und in Hannover, auch eine Zeit lang Präsident des StaatSraths, mit beiden königlichen Häusern verwandt, starb am 23. d. Mts. Abends bei Oberbiel, als er nach der fürstlichen Domäne „Kloster Altenberg" reiten wollte, eines plötzlichen Todes, in dem sein Pferd durch den herancilenden Eisenbahnzug scheu wurde, infolge dessen der Prinz stürzte und nach wenigen Minuten den Geist aufgab. — Wie die „Z. C." erfährt, besteht au entschei dender Stelle die Absicht, unter allen Umständen in der nächsten Session dem Reichstage eine Vorlage über das Hyp othekcnbankwesen zu macheu. Daß darin die Beglaubigung der Hypothekenbriefe durch einen Staatscommissar und die Depositalfähigkeit derselben zugestandcn werden wird, darf als feststehend bettachtet werden. — Nach derselben Quelle wird die Einberufung des Landtags jedenfalls nicht vor der Mitte No vember d. I. erfolgen. Die Regierung wird dem nächsten Landtage mehrere wichtige Vorlagen machen. Dieselben befinden sich jedoch noch im Stadium der Vorbereitung, und es wird über dieselben erst dann definitiv Beschluß gefaßt werden, wenn die Sitzungen deS Staatsmini- steriums wieder beginnen. — Vor einiger Zeit brachten mehrere hiesige Zeitungen die Nachricht, daß der Ma- liche Skelet mit den Mammuthresten in irgend eine Beziehung zu bringen ist, läßt Herr Prof. «r. Geinitz unentschieden, bemerkte aber, daß das Rcgistriren sol cher Vorkommnisse vielleicht später einmal von großer Wichtigkeit für die Wissenschaft werden könne. Ferner theilte-derselbe mit, daß man auf den Höhen von Saal feld eine große Menge Feuersteinwafien gefunden habe, welche denen der Pfahlbauten vollkommen gleich seien. Früher hat man diese nicht beachtet, obwohl die eigen- thümliche Form mancher Feuersteine der dortigen Ge gend längst ausgefallen ist. — Herr Bibliothekar Ger stenberger übergab wiederum eine große Anzahl werth- voller Geschenke für die Bibliothek. — Herr Oberst v. Pischke berichtete über die Wirkung de» Dynamit-, eine» von Nobel in Hamburg angefertiatrn Spreng mittel». Dasselbe zeigt nach den bei Goslar vvrgrnom- menen Versuchen eine außerordentliche Sprengkraft. Durch die Explosion in einem einttgen Bvhrlochc wurde ein Felsenvorsprung bi- zu der Tiefe von 8 Fuß gänz lich zertrümmert. Die Detonation konnte über 1t Stun den weit gehört werden. Man vermnthrt, daß dieses Sprengmittel ein Gemenge von Nitroglycerin und Ni trocellulose (Schießsägtspane) ist. — Herr ve Fränkel bemerkte, daß auch in Sachsen Versuche mit demselben mit gleich günstiaem Erfolge angrstellt seien. — Herr Lehrer Zschau bespricht da» Vorkommen der Tantalite in Bayern und zeigte einen sehr schönen Krystall von Columbit. — Herr Berggrschworner Otto thrilte mit, daß ihm dir Verwendung einer großen Menge von Wallfischknochen zu Gartenzännen und dergleichen auf der Insel Föhr ausgefallen sei. Durch Nachfragen habe er in Erfahrung gebracht, daß zu Anfang diese» Jahr hundert» der Wallfischfang von den Bewohnern der Insel mit Vorthril betrieben und die Knochen auf diese Weise nach Föhr gelangt seien. — Herr Lehrer Thüme gistrat von Berlin die Telegraphen- und Post beamten zu den städtischen Steuern voll hcranziehe und ihnen die theilwcise Steuerfreiheit, welche die preu ßischen Staatsbeamten nach dem Gcfitz von 1822 de- sitzen, nicht zugestehe. Auf eine bei der k. Regierung zu Potsdam eiugereichte Beschwerde ist, wie hiesige Blätter melde«, ein abschlägiger Bescheid gegeben. Die Potsdamer Regierung hebt hervor, daß das Gesetz von 1822 eine theilwcise Steuerexemtion nur den preu ßischen Beamten zugestehe; die Post-und Telegrapheu- beamtcn seien indetz jetzt nicht mehr preußische, sondern Bundesbeamte und deshalb zur Zahlung der ganzen Steuer gesetzlich verpflichtet. Die Regierung bezieht sich dabei auf die Motive zu dem bekanntlich von dem Buudcsrath in der durch den Reichstag amendirten Fas sung abgelehnten Bundesbeamtengesetz, dessen Absicht es ja war, den Bundesbeamten diejenigen Privilegien erst zu verschaffen, welche die Landesbcamten hinsichtlich der Steuern in den einzelnen Ländern bereits besitzen. Breslau, 27. Angust. (Schl. Ztg.) Am 24. August starb nach langen, schweren Leiden die verwitwete Für stin Adelheid von Pleß, geborue v. Stechow, auf ihrem im Militschcr Kreise belegene» Witwensitze, Schloß Dziewentline. Die Verewigte, am 25. September 1807 geboren, war zuerst mit einem Freiherrn v. d. Decken vermählt, aus welcher Ehe der berühmte Afrikareiscude v. d. Decken stammte, der vor mehrer» Jahren seinen frühen Tod fand. Seit dem 20. December 1855 Witwe des Fürsten Hans Heinrich X. von Pleß, lebte die Da hingeschiedene in stiller Abgeschiedenheit in Dziewentline, als eine Wohlthäterin der Armen von den dortigen Bewohnern gesegnet. — Hinsichtlich der Erhaltung dcs südlichen Tburmes unsrer Michaeliskirche ist nun mehr jede Besorgniß behoben; derselbe ist, wie auch äußerlich sichtbar, so stark verankert, daß er nach viel fachen Gewitterproben wohl eine gleiche Zukunft mit dem sonst sehr solide durchgcführtcn Langhause der Kirche bestcheu wird. Der Schutthaufen, den der Einsturz des nördlichen Thurmes am 8. Mai c. hinterlassen, ist seitdem wcggeräumt und der Neubau des gedachten Thurmes bereits wieder energisch betrieben worden. Insterburg, 28. August. Das „T. B. f. N." mel det: Seit zwei Tagen herrscht eine große Feuers brunst in Mariampol (Gouvernement Augustowo), fünf Meilen jenseits der russischen Grenze. Zweihun dert und fünfzig Häuser sind bereits zerstört. — Die confiscirten Nummern der „Justerburger Zeitung" sind gerichtlich freigegebcn. — Der „Bürger- und Baucrnfreund" ist mit Beschlag belegt worden. * Echweri», 28. August. (Tel.) Die hiesige Kauf mannschaft und Gewerbtrcibende sollen am 24. d. in einer Versammlung beschlossen haben, eine Peiition an das großhcrzogliche Finanzministerium zu richten, dahm gehend, den Theil der Nachsteuer, welcher auf Meck lenburg fällt, den betreffenden Steuerzahlern zurück- zugebcn. — Die Rostocker Krämercompagnie hat infolge dcs abschlägigen Bescheides der Nachstcuercommission beschlossen, diese Angelegenheit in einer Immediatein gabe bei dem Großherzog selbst vorstellig zu machen. Ein Gleiches beabsichtigt die Kaufmannscompagnie. Weimar, 27. Augnst. (Fr. I ) Die für Reorga nisation der Staatsverwaltung berufene vorbe- rathende Commission war dcn 22. d. hier zur ersten Bcrathung versammelt. Sie nahm die Vorlagen der Regierung entgegen, wählte ihre Referenten und ver tagte sich dann auf einen Monat. Hamburg, 27. August. (H. N.) Heute Vormittag fand die erste Plenarversammlung des 7. deutschen Juristen tag es im großen Saale des Conventgartens statt. Dieselbe war sehr zahlreich besucht und wurde vom Präsidenten der ständigen Deputation, Justizmi- nisterialrath vr. Kalb aus München mit einigen ein leitenden Worten eröffnet, nach denen derselbe der Ver sammlung vorschlug, den Prof. Or. Gneist aus Berlin durch Acclamation zum Vorsitzenden zu erwählen. Dies geschah und Prof. vr. Gneist übernahm das ihm über- ttagcne Amt, indem er zunächst sein Bedauern darüber aussprach, daß Prof. vr. v. Wächter aus Leipzig, der bisherige erprobte und verdienstvolle Leiter der Ver zeigte hierauf einen Blüthenzwcig von der in Japan einheimischen 8opkora jspoaiea l,., einer Papilio- nacee, welche in Japan zum Färben der kaiserlichen Gewänder benutzt werden soll. Die Pflanze blüht in einem Garten auf der Eliasstraße. — Nachdem noch Herr Professor vr. Geinitz über die Bereitung der Schicferstiftc in Gräfenthal und der Schiefertafeln in Lobenstein gesprochen und einige seltnere Thierverstei nerungen vorgczeigt, bringt derselbe zum Schluß den Inhalt eines Briefes von vr. Stoliczka in Kalkutta zur Kenntniß der Gesellschaft. Wir heben hier nur hervor, daß am 11. Juni d. I. in Kalkutta eine Tem peratur von 30° R. beobachtet wurde. 0. 8I. * Aus Kopenhagen melden die „Hamb. N ": Der DichterTitularprofessorHenrik Hertz feierte am 25 Aug. seinen 70jährigen Geburtstag, auS welchem Anlaß daS Seniorat des Studcntenvrreins ihm ein Schreiben zu gestellt hat, in welchem cs nächst Glückwünschen ihm den wärmsten Dank für sein Wirken in der dänischen Literatur und dem dänischen Volke ausdrückt. Der greise, leider fast taube Dichter von „König Rens'» Tochter" und wohl von 50 andern Schau- und Lust spielen, welche unzählige Male auf dem Nationaltheater aufaeführt worden sind, bezieht vom Staate einen Ehren- sold von jährlich 1000 Thlr. R.-M. * Die poetischen Werke Adelbert v. Cbamisso'» (geb. 1781 auf schloß Boncourt in dcr Champagne, gcst. 1838 in Berlin) werden mit Nächstem in einer neuen und billigen Ausgabe erscheinen, die 2 Bände umfassen wird. * Ein neues vieractiae- Lustspiel von R. Benedix ist „Dir rrlegirten Studenten" betitelt. * Gutzkow » treffliches Lustspiel „Zopf ».Schwert" liegt gegenwärtig t« sech»trr Auflage vor.
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