Delete Search...
Sächsische Volkszeitung : 29.01.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-01-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193301297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19330129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19330129
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1933
- Monat1933-01
- Tag1933-01-29
- Monat1933-01
- Jahr1933
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.01.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Ausgabe K und S Nummer 2^ — 32. Fahrgang lkrschelm emal wvchtl. mit Mustr.Gn>U»eeiIag«n.He>mal mid MW SoNNlNA, -LN 28. ^KklUak 183<» Weit' und der ötndeibetiane,gl>r uiiir« Nein»» Leute'. loivie den ^M a,... . - r.pb-Uagen .UnIkrhaMmg m,k>W,s,-n'. .Dl.praNIIch-Hau«. W W >» e r, a g«o r ., D r - S d. n ,rau'. .Da» gute Buch' Monatlicher Bezugspreis alnzetgenvrei'e: Die iaeipaltene Ve,I,,el,e Nv 4. NamMen- NuSgabe N mit SI.-Benno.BIatl X mnelgen u.Tteliengeiuche 2N Die peiitieNaniezeite. k» mm. kluSgabe v ohne St..Benno.BIatt^ LLg W breit. I ^llr »luzeiaeu aicherhaib de» i>erbreNung?geb eie» Knzelnuinmer IO Sonnabend, u. Eonntagnummer ÜO 4 4«> die vetitretiame,eile I.iiN^e. Vrieigeb.!««» i^aNe Hauplichrtilleiter: Dr. «. LeSezpk. Dresden. W W W W Oberer ^'wiiichtuna aui vieterung iowie MI MI SrilUIung Anzecnen. v. Schadeneriat- «eichiUMcher r.il: «.Winket. Dresden. volkssettunli «eschiiftSftelle, Druck und Bertag! Germania, — ... Fük christliche Politik unk Äultur ? P^-,^ n° Rücktritt -er Regierung Schleicher Aach der Verweigerung »er Auslösnngsorder durch den Reichspräsidenten — Regierungskrise auch in Frankreich — Englands neuer Abriijlungsvorschlag Sondierungsauslrag an v. Papen Berlin, 28. Januar. (Eigene Meldung.) Das Reichskabinett ist heute mittag um ^L12 Uhr zu einer Sitzung zusammengetreten, in d?r dem Reichs kanzler die Eventualvollmacht gegeben worden ist. dem Reichspräsidenten die Demission des Kabinetts anzubie ten fllr den Fall, datz der Kanzler die Auflösungsvoll macht nicht erhält. Um 12.15 Uhr begann die Besprechung des Reichs kanzlers beim Reichspräsidenten. Reichskanzler von Schleicher hat dem Reichspräsiden ten bei dem heutigen Empfang die Eesamtdemission der Reichsregierung angcboten. Der Reichspräsident hat die Demission angenommen und das Kabinett mit der einst weiligen Wetterführung ^>er Geschäfte beauftragt. Reichskanzler von Schleicher hatte entsprechend dem Beschluß des Kabinetts vom Reichspräsidenten die Voll- macht zur Auflösung des Reichstages gefor« ,ci dert. Diese Vollmacht glaubte der Reichspräsident nicht geben zu können. Darauf hat Herr v. Schleicher ent sprechend dem unmittelbar vorher in einer Kabinettssit zung gesichten Beschlich den Rücktritt der Regierung er klärt. Reichspräsident von Hindenburg berief nach dem Empfange v. Schleichers heute mittag den Reichskanzler a. D. v. Pape n und beauftragte ihn, durch Verhandlun ¬ gen mit den Parteien die politische Lage zu klären und die vorhandenen Möglichkeiten festzustellen. Ein Appell -er Gewerkschaften Berlin, 28. Januar. (E. M.) Der Allgemeine Deutsche Gcmerkschaftsbund, der Freie allgemeine Ange stelltenbund, der Gesamtverband der Christlichen Ge werkschaften, der Gemerkschaftsring deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Teamtenverbände und der Allgemeine Deutsch Beamtenbund haben an den Reichspräsidenten gemeinsam folgendes Telegramm gerichtet: Hochverehrter Herr Reichspräsident: In tiefer Sorge über unser Volk beunruhigenden und bedrohen den politischen Gefahren sind die Geiverkschasten aller Richtungen zur Beratung der überaus ernsten Lage zu sammengetreten. Sie halten sich in dieser entscheidenden Stunde für verpflichtet, darauf hinzuweisen, datz die Berufung einer sozial-reaktionären und arbei terfeindlichen Regierung von der gesamten deutschen Arbeiterschaft als eine Herausforderung empfunden werden würde. Die Gewerkschaften erwarten, datz Sie, Herr Reichsprä sident, allen unterirdischen Bestrebungen, die auf einen Staatsstreich hinzielen, Ihren entschie denen Widerstand entgegensetzen und auf einer verfassungsmützigen Losung der Krise bestehen. Die gewerkschaftlichen Spitzenverbände haben gleich zeitig um einen Empfang beim Reichspräsidenten nach gesucht. Kabinett Boneour gestürzt Wegen -er unpopulären Steuergesetze — Sehr schwierige innenpolitische Loge in Frankreich Paris, 28. Januar. Die Regierung Paul Boncour ist heute früh in der Kammer bei Beratung des Regierungsantrages, die direkten Steuern um 5 Prozent zu erhöhen, mit 8SO gegen 183 Stimmen gestürzt worden. Dieses Abstimmungs ergebnis wurde dadurch herbeigeführt, daß die Sozia listen sich weigerten, bei dem Negierungsantrag mit den Radikalen und Sozialrepudlikanern zu gehen. Die Sitzung der Kammer, in der das Kabinett Bon eour gestürzt wurde, dauerte von Freitag früh 9 Uhr mit kurzen Unterbrechungen bis Sonnabend früh 6 Uhr. Die Sieger der Kammerwahlen vom Mai vorigen Jahres knitzen für die Sünden der früheren rechtsgerichteten Re gierungen. Die Steuergesetze, die vorgeschlagen werden mutzten, haben in Frankreich einen Zustand geschaffen, der wohl noch selten beobachtet wurde: Die Beamten, die von einer Gehaltsherabsetzung bedroht waren, die Kriegs verletzten, die ihre Pensionsanspcüche geschmälert fallen, der gesamte Kleinhandel hatten dem Kabinett Paul Bon eour den Krieg erklärt. Noch nie seit langem stand eine Regierung unter einem Druck der Strotze wie die Regierung Paul Boncour. Dazu kam, daß Fi nanzminister Cheron sich die Abneigung der Mittelpar teien und der Rechtsparteien dadurch zugezogen hat, datz er ihnen in dem Augenblick den Rücken kehrte, als Tar- dieu ihn nicht zum zweiten Male in eines seiner Kabi nette ausgenommen hatte. So ist nun in einem ausserordentlich heiklen Augen blick eine Ministerkrise entstanden — heikel, weil un bedingt bis zum 31. Januar üm Mitternacht ein neues Budget-Zwölftel bewilligt sein mutz, wenn nicht für die laufenden Ausgaben des Staates die gesetzliche Grund lage fehlen soll. Nach den Regeln des parlamentarischen Systems mützte der Präsident der Republik jemanden mit der Neubildung des Ministeriums betrauen, der aus der Mehrheit genommen ist, die das Kabinett Paul Boncour stürzte. Diese Mehrheit setzt sich zusammen aus den Mittel- und Rechtsparteien und aus den Sozialisten. Es wird dem Präsidenten der Re publik kaum anders übrig bleiben, als wiederum einen linksstehenden Politiker zu berufen, der auf der gleichen Grundlage wie Paul Boncour auf bauen kann. Vor allen wird Daladier als Kandidat genannt. Ludwig Renn aus der Untersuchungshaft entlasten. Berlin, 28. Januar. fE. Ms In der Voruntersuchung gegen den Schriftsteller Arnold Vieth von Nolstenau, genannt Ludwig Menn, hat der Untersuchungsrichter des Reichsgerichtes auf Antrag des Oberreichsanivaltes den Haftbefehl aufgehoben. Nenn wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Oie Stunde der Autorität Das kalte Wetter der letzten Tage scheint auch ver hängnisvoll abkiihlend auf das Vertrauen gewirkt zu haben, das in Mitteleuropa nun einmal für die Amtsfüh rung einer Regierung unerläßlich ist: In Frankreich ist so eben die Negiernng Paul Boncour von der Kammer ge stürzt worden, und in Deutschland' hat das Kabinett Schlei cher das gleiche Schicksal ersahrcn — allerdings nicht vom Parlament. Eine sehr merkwürdige Sache ist das: An sich ist das Programm für die nächsten Tage am Freitag im Aelte st e n r a t des Reichstages völlig fertiggcstcllt worden: Am Dienstag soll der Reichstag zusammentreten, dann eine grotze politische Aussprache abhalten und schliesslich über die vorliegenden Mihtrauensanträgc abstimmen. Ein bild schönes Programm, das noch einmal den Anschein erwecken konnte, als werde in Deutschland ordnungsgemäss mit dem Reichstag regiert. Nur war schon am Freitag nachmittag jedermann überzeugt, datz dieses Programm nicht durchge- sührt wird. Die Rechtspresse, soweit sie sich in der Nach folge Hugenbergs wohlfiihlt, erklärte wie auf Verabredkng Schleicher für einen toten Mann. Papen, so wollen die einen, werde als Kanzler einer Diktatur-Negierung der Harzburger Front sein Nachfolger s§in. Hitler nennen die anderen und sehen den Führer der NSDAP, schon als Chef einer parlamentarischen Negierung, in der das Zen trum der Gefangene der beiden Rechtsparteien wäre. Soll sich die „Provinz", aus die der Berliner so gern mit leichter Ueberlcgenheit herabblickt, von dieser Nervosi tät der Neichshauptstadt anstecken lassen? Nicht jede Latri nenparole, die zwischen Wilhclmstratzc und Zeitungsviertel in Berlin kolportiert wird, braucht die Gemüter äutzerhalb der Bannmeile der Metropole an der Spree zu erschüttern. Fest steht in diesem Augenblicke nur eins: NichtimPar - la ment wie in Frankreich wird die Entscheidung über das Schicksal der deutschen Regierung fallen, son dern im Reichspräsidenten-Palais. Die Schicksalsfrage ist, inwieweit die anonymen Einslüste, in wieweit die Ratschläge der ostpreutzischen Freunde des Reichspräsidenten, die Besuche Papens und Hilgenbergs auf den Mann gewirkt haben, in besten Hand die Entscheidung liegt. Heute liegt. Denn es kann sich hier eine Entwick lung anbahnen, die künftig das Schwergewicht der deutschen Innenpolitik an anderen Stellen sucht — in dem einen oder anderen Sinne. Dies ist die Stunde der Autorität. Wir haben niemals besondere Sympahie gezeigt für das Schlag wort von der „autoritären Staatsführung". Aber wenn der Reichspräsident sich einmal auf diesen Weg begeben hat, wenn er sich im Gewissen verpflichtet hat, beim Ver sagen des Parlaments von sich aus tatkräftig die Zügel zu ergreifen, dann mutz er jetzt im gleichen Geiste entscheiden. Dann darf er nicht, nachdem er den Einflutz der Parteien abgelehnt hat, dem Einfluß unverantwortlicher Klüngel nachgeben. Für eine positive Lösung im Parlament hat sich das Zentrum von Anfang an eingesetzt. Schon nach der Wahl vöm 31. Juli v. I. hatte das Zentrum den Versuch einer Mehrheitsbildung von der Mitte nach rechts zur Keule neuer Roman: „Die Töchter des alten Bracht" Von Leontine von Winterfeld - platcn.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page