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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188510213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18851021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18851021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-10
- Tag1885-10-21
- Monat1885-10
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.10.1885
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Mch- rg Redaktion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg Mittwoch, de« St. October 245 1885. s Frhr. von Wirsing. von Bose. 1 Rr. Müller. einladet .. r > »neeberg. - ? «tttr. »Ser: urath« st. und Tagesgeschichte Deutschland. ei Siegel-, lrach. »rikat r Rabatt. vr et m. »ds 7 Uhr sellschaft ohne Verzug in Kraft gesetzt werden würde. Das ist der Vorwand zum Krieg, der übrigens durch Schilderun- i gen von der Grausamkeit und dem Wahnsinn König Thi- I, oaus in üppigster Weise umkleidet wird. Der eigentliche Beweggrund der Engländer aber ist handelspolitischer Na tur. Birma unterbindet den Handel zwischen den östlichen nmng. Die Kugel konnte aut werden, trvüdem aber wurde er Annaberg, am 17. Oktober 1885. Der Königliche Wahlkommiffar im 35. ländlichen Wahlkreise. nicht entsernt llt; mw verlor oa durch ven wchun -! 5 — au an, M. 18 an, »gen, sog. Zier- und lualttäten. rre. ge vele- >Mt»»g« lLarkt. i Provinzen Indiens und dem gewaltigen chinesischen Reich, von dessen Erschließung sich die englische Handelswelt gol dene Berge verspricht. China hat sich unter englischem Ein fluß entschlossen, zum Eisenbahnbau übrrzugehen. Läge Birma nicht im Wege, so könnte der englische Handel seine ehernen Fangarme in das himmlische Reich ausstrecken. Al so muß Birma fallen, und es verdient in den Augen des Britten seinen Fall, well es sich dem englischen Handel ge genüber halsstarrig gezeigt hat. Birma will sich vom «c lischen Handel lossagen, eS will einer französischen Gesel schäft das Verbindungswesen übertragen, es will durch fran zösische Händler sich jene Waffen verschaffen, welche der schlaue Britte ihm versagt hat; das ist der Kehrreim aller Vorwürfe, die Tag für Tag in den Spalten der englischen Blätter widerhallen. Weil Birma die englischen Handels beziehungen nicht gutwillig pflegen will, so muß eS durch Waffengewalt dazu gezwungen werden, denn Birma ist ja nur ein Anhängsel Indiens und hat nicht halb soviel Ein wohner als London; das ist die handfeste Logik John Bulls. Im Uebrigen suchen die englischen Blätter ihr mißtrauisch gewordenes Publicum über die Fährlichkeiten des Krieges zu beruhigen; Birmasei keine egyptische oder sudanesische Mör dergrube und mit einigen Kanonenbooten sei der ganze Krieg abgethan und Mandalay in englischen Händen. Stmla, 18. October. Infolge der Differenzen mit dem Könige von Birma sandte die indische Regierung dem selben ein Ultimatum und traf Vorkehrungen, um die Trup- Konservative gewählt. Zieht man das voraussichtliche Ergeb- niß der noch aus stehenden Wahlen mit in Betracht, so wird die neue Kammer 200 Konservative und 384 Oppo.runisten und Radikale zählen. Ans Parts kommt eine fak unglaublich klingende Nachricht. Bekanntlich ist seit kurzer Zeit im Theatre Fran- caiS den Damen verboten, während der Vorstellungen Hüte zu tragen. Dieser Uka» nun hat eine neue Mode gezeigt. Die Damen erscheinen nämlich jetzt im Theater mit seidenem, an der Seite mit einer Schleife geziertem Chapeau Claque, der, ähnlich wie der Chapeau Claque der Herren, während der Vorstellung zusammengeklappt wird, Part«, 17. Oeter. Ein dem „UniverS" über die Ehristenverfolgungen tn Anna« von dem Missionär Martin zugegangene» Telegramm aus Satgun meldet, daß der Mis« fionär Chatelet, sowie 10 eingeborene christliche Priester «nd gegen 7000 Christen niedergemacht worden stier. Amglrmd ,. Der britische Löwe scheint auf dem Sprunge zu stehe», seine Tatzen in die letzten Reste des Königreichs Birma ein zugraben. Zweimal bereits, 1824—25 und 1852, hat Eng land das benachbarte Königreich bekriegt «nd jedesmal einen Fetzen ^oSgeriffen, so daß dasselbe jetzt vom Meer abgeschlos- sM, thetls von China, thetls von den indische» Besitzungen England» umgeben ist. Jetzt stößt die englische Presse wie- der tn die Lärmtronqret« und der englifche Obereommiffar i-, Brtttsch-Btrma HM wirklich eine Verstärkung von 8000 ^tanu erbeten, genügend, dem kleine» Reiche den Saran» zu machen. Lie englische Regierung HM noch keinen «d- gütigen Beschluß gefaßt. Der Vorwand zu dem geplanten von Mayer. Freitag und Sonnabend, den Ä. und 24. dies. Mon. werden wegen Reinigen» der Expedttionslokalitäten nur dringliche Sachen expedtrt. Königliches Amtsgericht Schneeberg, de» 20. Oktober 1885. und zwar, wie die Tradition lautet, mit dem Hinzufügen,, gen von der Grausamkeit und dem Wahnsinn König Thi- daß das Gold besser den Armen zu Theil werden würde. Auf diesen Vorgang wurde a»ch tn dem Schreiben hinge- am 12. November 1885 in meine Hände gelangen. Dabet ist noch besonder» darauf hinzuweisen, daß gemäß der Bestimmung tn tz 18 Abs. 2 der Verordnung vom «. Dezember 1868 tu selchen Wahlbezirken, welche nicht über 100 Stimmberechtigt« haben, die Fritz für die Ab^be der Stimmet«! innerhalb der Akit von vormittag» IO Uhr bi» Nachmittag» 3 Uhr zwar auf drei Stunden verkürzt werde» kann, daß aber dies« Wahl keineswegs auf andere als die vorbemerkten Stunden verlegt werden darf. Raubzug ist folgender. König Lhibau von Birma hat durch den Spruch eines Gerichtshofes die Forsten der Handelsge sellschaft Bombay-Birma beschlagnahmt, weil die Gesellschaft sich weigerte, eine Schuld von etwa 7 Millionen Mark zu bezahlen. Die indische Regierung hat die Gesetzlichkeit des gerichtlichen Verfahrens aus dem Grunde angefochten, weil in Gemäßheit eines zwischen England und Birma geschloffe nen Vertrages die streitige Angelegenheit einem gemischten Gericht hätte unterbreitet werden sollen. Sie schlug deshalb vor, die ganze Frage einem Schiedsgericht zu unterbreiten. Die birmanische Regierung hat diesen Vorschlag jedoch ab gelehnt und erklärt, laß die Verordnung gegen die Gesell- Erlag. an die Herren Wahlvorsteher für die Land tagswahl im 35. ländlichen Wahlkreise. Die für die Landtagswahl tn den Wahlbezirken des 35. ländlichen Wahlkreises — den früheren Ger chtsamtSbezirken »Jöhstadt, Oberwiesenthal, Scheibenberg, Grünhain, Seyer, Ehrenfriedersdorf und Lößnitz — bestellten Herren Wahlvorsteher veranlasse ich andurch, mir die Protokolle über die erfolgte Wahl nebst den Wahllisten und sonstigen t Unterlagen dergestalt zu übersenden, daß solche spätestens wiesen, mit welchem jüngst unserem Kronprinzen die tn Bronce hergestellte Jubiläums-Medaille übersandt wurde. — Bei den BerufSgenossenschaflen laufen seit dem Inkrafttreten des Unfallversicherungsgesetzes fast täglich Meldungen über stattgehabte Unfälle ein. Der Zufall hat eS gewollt, daß am 1. Oktober, also gleich am ersten Tage der Wirksamkeit des Gesetzes, in Berlin in der Braueret- berufsgenoffenschaft zwei Unfälle vorgekommen sind, die, wenn wir nicht irren, bereits für zwei Personen mit dem Lode geendet haben. Die Wohlthat, welche da» Gesetz den Arbeitern »nd ihren Angehörigen zugedacht hat, wird den Letztere» im vollsten Maße zu Theü werden, denn es ist notorisch, daß bei allen BerufSgenossenschaflen die Absicht vorhanden ist, da- Gesetz in humanster Weise für die Ar beiter zu handhaben. Der Erbprinz Wilhelm von Hohenzollern-Sigmaringen ist tn Pest bedenklich erkrankt und wurde in Folge dessen in da» Rothe Kreuzspttal überführt. Araukreich. Parts, 19. Oktober. Bisher find 214 Stichwahlen bekannt. Gewählt wurden davon 199 Republikaner, oder Radikale, 15 Conservative. Gewählt find Brisson, Floquet, Andrtenx, Laroche, Rourier, Cochery, Raynal, Clemenceau, Carnot, Spuller. Die Stichwahlresultate find nunmehr biS auf diejenigen in dem Departement der Seine und in Korsika sowie in den Kolonieen bekannt, danach find 208 Republikaner und 21 Berlin, 15. October. Die französische Colonie in Berlin hat aus Anlaß ihres am 29. October d. I. bevor stehenden 200jährigen Jubiläums eine Denkmünze in Bronce prägen lassen. Ursprünglich war, wie Vie „Nattonal-Zeitung" berichtet, in Aussicht genommen, einige Medaillen in Gold für die Mitglieder unseres Königshauses Herstellen zu lassen. Bei der Durchficht der Acten der Colonie wurde jedoch fest gestellt, daß Friedrich der Große, als im Jahre 1785 das hundertjährige Jubiläum der Colonie Mich begangen wurde, die ihm überreichte goldene Medaille zurückichickte, — Gestern Nachmittag hatten wir die »m diese Jahres zeit gewiß seltene Erscheinung, daß, und zwar trotz de» Regens, im Freien die Mücken spielten. Chemnitz. Ein Fall, der am 15. d. M. hier vor der 2. Strafkammer de- Landgericht: zur Verhandlung kam, gewährte ein Spiegelbild unserer Zeit, in welcher nur zu ost zwischen jungen unerfahrenen Leuten Verhältnisse ge schloffen werden, die zu ihrem Ruin führen. Der Kommi» Paul Findeisen aus Zwickau (im 19. Lebensjahre stehend und noch unbestraft) war angeklagt, am 18. August d. I. Vormittags 11 Uhr in einem hiesigen Hotel die 22 Jahre alte Henriette Wilhelmine Ziegler (seine Geliebte) auf deren ausdrückliches und ernstliches Verlangen mittels zweier Re- volverschüffe getödtet zu habe«. Findeisen war der ihm beigemeffenen That unumwunden geständig. Die Ziegler stand bei de» Eltern des Angeklagten eine Zett lang als Dienstmädchen in Lohn und Brod. Der Angeklagte ver liebte sich in das Mädchen, und diese» schenkte ihm Gegen liebe. Als die Eltern de» Angeklagten da- Berhältntß zu dem Mädchen kennen lernten, widersprachen sie demselben auf da» Entschiedenste. Findeisen jun. wollte aber nicht von dem Mädchen und diese- nicht von ihm lassen. Sr nahm seine Geliebte mtt auf die Reise, nachdem st« bereit- fein elterliches Hau- verlassen hatte, und nach Verlauf einiger Tage kamen Beide am 18. August diese- Jahres nach Chemnitz, wo sie tn einem Hotel etnkehrten. Die beiden jungen Leitte hatten sich verabredet, mtt einander z» ierben, und zwar hatte,die Ziegler, Findeisen gebeten, zuerst ie »ad dann sich selbst zu erschießen. Findeisen, der sich damals in «iner hochgradige» Leidenschaft befunden aben muß, ging auf de» Vorschlag des Mädchens ein. tr schoß sie mtt seine« Revolver in die linke Schläfegegma. Das Mädchen war beim ersten Schuß noch nicht todt, «nd da sie ihn bat, noch einmal zu schieß«, so feuerte er ein« wetten Schuß auf dieselbe Stelle ab. Dieser wirkt« tüdtltch. hierauf schoß sich Findeis« in die rechte SchlLfgegeud, er raf sich aber nicht tüdtlich, sonder» vurde n«r schwer ver wundet. Findeis« wurde nach de« städtisch« Krank«. pen in Britisch-Birma zu verstärken. Spanien. Sm 14. October wurde in Madrid ei» feierliches Ls vsum abgehalten, weil seit 15 Tagen kein neuer Cholera fall in Madrid mehr vorgekommen ist. Vom Monat April bi« Oktober find an Krankheitsfällen 1654 und an Todes fällen 1051 an der Cholera in Madrid constattrt. In den 35 Provinzen, welche von der Epidemie beherrscht waren find tn gleicher Frist 266 323 KrantheitS- und 97 382 Todesfälle an Cholera vorgekomm«. Die- find indessen nur die amtlichen Ziffern, die wett hinter der Wirklichkeit zurückbleib«. Jetzt ist nur noch ein Bezirk in der Provinz Jae» epidemisch. Das letzte Bulletin der „Sazetta* ver zeichnet 253 Krankheit-- und 109 Todesfälle. Türkei. Sofia, 17. Oktober. Dem Vernehmen nach hat die Regierung dem ihr von den Mächte» ertheilten Rathe im Prinetpe zugestimmt. In Erwägu»g der Haltung Serbien hatte dieselbe ferner beschlossen, den größt« Theil der bul- garischrn Trupp« a»S Ostrumelten zurückzuziehen und nur so lange eine schwach« Garnison daselbst zurückzulaff«, biS die Machte sich über da- Schicksal Ostrumeltens definitiv ausgesprochen hab«. Sächsische m»d örtliche AxgelmeitheUe». Dm 20. Oktober 1885. Schwarzenberg, 17. Okt. Betreffs de« BahwrojekteS Annaberg find von den Städten Annaberg enkte uns munteres l hocher- 1885. > Krau a»z. ue. Im Monat September dieses Jahres betrugen di- Durchschnittspreise für Fou- ragearlikel für die LftferurwSverbände Zwickau und Schwarzenberg 7 M. 50 Pf. für 50 «o. Hafer, S - 50 - - 50 - Heu, 2 - 25 - - 50 - Stroh. Die Königliche» «mtthau MmauMcha ft« Schwarzenberg, MGrWö.^olkssreM-.W Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Oelschlägel, nanzen und"deS"Jnnern, Petition« gerichtetwordea,in wel chen der Bau einer Rormalspurbahn mtt der Linie über, Sehma und Buchholz, anstatt über Schönfeld angestrebt wird. Auf Anregung der Stadträche zu Buchholz und Scheibenberg beschlossen kürzlich die hiesigen städtisch« Kollegien, diesen Petitionen beizutreten. Johann-Seorgenstadt, 16. Oktober. Sin sehr trauriges Ereiguiß haben wir tn unserer Stadt zu ver zeichnen. Sin noch nicht lange angestellter Polizist kam am vergangenen Dienstag Abend mtt einem berauschten Schuh macher tn Confltct, als er diesen zur Ruhe verweisen wollte. Der Mann drang auf den Poltzeidteuer ein und vergriff sich an ihm. Bei dem Handgemenge zog dieser sein Seiten gewehr, um ihn abzuwehren; der Excedent jedoch beachtete dies nicht und brach bald darauf tödtlich verwundet zusam men und gab nach wenig« Stund« sei»« Geist auf. Höchst wahrscheinlich ist er tn die Klinge gerannt, ohne daß den Polizisten eine Schuld trifft. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und fünf unerzogene Kinder. Stollberg, 15. Oktober. Nachdem zwischen dem hiesigen Rath und der Kaiser!. Oberpostdtrectton zu Leipzig ein Abkommen getroffen, ist nun von den hiesigen städtischen Lollegien endgtltig der Bau eines neuen RathhauseS be schlossen, zu dessen Ausführung 70,000 Mark bewilligt wur den, die aus vorhandmen Fonds gedeckt werden können. Das Gebäude, da- auch die Räumlichkeiten für die Post enthalten soll, wird unmittelbar neben dem alten Rath- hause aufgeführt. Zwickau. ES ist nicht ohne Interesse, in welchem Schritte die Schankstätten dem WachSthum der Bevölkerung gefolgt find. Vor 50 Jahr« gab eS hier 12 und jetzt 138 Schank stätten, excl. der Hotels und Gasthöfe.
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