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Dresdner Journal : 14.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187010145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1870
- Monat1870-10
- Tag1870-10-14
- Monat1870-10
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Journal : 14.10.1870
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Freitag,' den 14. October ^doo« v» v«1»pr«>l»s r Dres-nerIMrMl ll»l<b«. Verantwortlicher Redaeteur: I. G. Hartmann. Gdt. - d»i oo v »kaaie, -Ler b«. 1» «j >ra«rü- z-Kori- >. »i»e «.Xocb- «b«kr m «« Zsrr .-schl«!. Nord- Kl.«- s.v«^ t-"7K Dresden, de 10. October 1870. Ministerium des Innern. Für den Minister: Körner. »Mt. W« bette, hm-i- Lotti- ZaLr» bische- Ott. ortt: r. tt«- inett» 'L Ä r >r. Bekanntmachung. Die uneutgettUchen Führungen im Königlichen Grünen Gewölbe und der Königlichen Porzel- lansammlung werden während des Winterhalbjahres vom 16. October bis 30. April avsgescht. Dresden, den 10. October 1870. Seneraldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft. ». Friesen. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. KriegSuachrichten. (Berlin. Aus dem Hauptquar tier deS Odercommandos b« Hl. Armee. NMxy. Karlsruhe. Beni. Hamburg.) Ta-e-geschichte. (Berlin. Danzig- Kiel. Fulda. Wies baden. Hagenau. Weimar. Gera. Darmstadt. Nom. London. Kopenhagen. Odessa. Bcmbay. New York.) Dresdner Nachrichten. Proviuzialuachrichten. (Leipzig. Chemnih. Gegend von Freiberg.) Statistik und Bolktwirthschaft. (Rinderpest.) Sewinuliste d. k. s. Laudeslotterie vom 12. Octbr. Keaiketeu. Inserate, Ta-e-kaleubtr. Börsen- aachrichtr». tr«' bn.i ttb- vr- her. eaerv-r. -V.I 7l U «.» M-sch- 'k b». v. IM Lou ise n» Ml dH -«st.it Io kro«—» tritt jadrllcN r HUr. 8ttillj>sl««batlr, U»M«rN»Id ds» Lordd. lovsr»1e«pre1»«r sea kLum viovr Lsil«: IX guter „Lio^vmurat" die Teile r - L^r. LraoNolae»» Ilxlied, mit >o«v«dm« 6er Sonn- oock koiortas«, Xveod» Mr den folg-sndso l'sz. feuer auf Reuwerk und Kuxhaven find auSgelöscht und die Seezeichen unterhalb Kugelbake ausge nommen. Helgoland, Mittwoch, 12. October, Bormitt. (W. T B.) Vie französische Flotte ist in Sicht. Wien, Mittwoch, 12. October, Lbends. (W. T. V.) Da» „Vaterland" veröffentlicht den Wort- lant des Schreiben», welche» der Papst in Beaut- Wortung de» vom Grafen Pouza di San Martino ihm überbrachten Briefe» an de« König Victor Emanuel gerichtet hat. (Bgl. die «Tagesgejchtchtr" unter Rom.) a. A trniSmus von Zeit zu Zeit aussprrchen. Meder von poetischer Kraft noch von Gestaliung kann hier d»e Rede sein, waS die Novelle über da- alltäglichste und nicht?- sagendste LeihdibliotLekenfutter erhebt, ist ledig lick d.r giftige Partetdaß. Menschengestalten im höher« Sinne des Wort- versteht der Vei süsser gar nicht zu zeichnen, alle Gegner seiner Anschauungen werden ihm unter den Händen zu Fratzen und nur einzelne Züge ver- rathrn eine gewisse Beobachtung deS Lebens und die Bertrauthett, wenn nicht mit dem innern, so doch mit dem äußern Wesen mancher Zeiterscheivuugen. Aber eben eine solche Earicatur de- Teudenzromavs wi: .Fortschrittlich" ist, zeigt hinlänglich wie viel Bede, k- ltcheS in der unpoetisch tendenziösen Anschauung und Darstellung überhaupt liegt, eine Erkennlntß, dir von dcr Kritik nicht blos nach einer Seite hin gekehrt, sondern allem Eindringen falsch tendenziöser Elemente gegenüber so lange frstgehalten werden sollte, bi- die Lesewelt selbst wieder da- vedürfuiß reiner, nur auf den poetischen Zweck gerichteter LebenSdarstellang em pfindet. - S. Bekanntmachung des Ministeriums deS Innern. Das Ministerium des Innern Hal auf Ansuchen zu dcr von einem in Döbeln zusammengetretene» Cvmite beabsichtigten Lotterie unter dem Namen.Saxonia", für sächsische Invaliden und Soldaten »Wittwen und -Waisen de» deutsch-französischen Krieges 1870, die erforderliche Genehmignvg rrthetkt. L.« > I«, b «it hindurchweht, nochmals berühren lassen, müssen wir nicht fürchten» daß Georg Hartwig's erste junge Gat tin vielmehr deS Dichter- Ideal ist und daß ihn nur die .Tendenz" zur Bevorzugung dcr zweiten verleitet? Denn die au- den englischen Gouvernantenromancn überkommne Abneigung gegen alle unmittelbar leben den, unmittelbar empfindenden, anmuthiz schönenjFrauen- geftalten, die Bevorzugung der lehrhaft waltenden Na turen, steht im ästhetischen Katechismus der Tendenz, nicht in dem dcr Porste. — Wie dem aber auch sein möge, im Ganzen hinterläßt.Hammer und AmboS" ein wohlthueudeS Gefühl der ungrschwächten Kraft, der unverminderten Porste deS Autors. Die Vorliebe, mit der er auf einen bestimmten Boden, die schönen waldigen Ostseeküsten und die benachbarte «große Insel" (Rügen) zurücktehrt, wird ihm Niemand zum Borwurf machen, weiß er doch dieser Scenerte stets neuen Retz, stets neue Beziehungen zu seinen Gestatten abzugcwin- nen. — Die Erzählung-kunst SpielhazenS aber friert in diesrm Romane wieder einen neuen Triumph: trotz des festgehaltenrn autobiographischen Tours hat sein Vortrag die alte Wärme, die alte Lebendigkeit, de» alten (nur hier und da durch einzelne Pikantrrirn in- Eoquette spielenden) Retz und sein Stil ist elastisch und beflügelt, wie in seinen besten Productionev. Wir dürfen daher wohl den weiteren Darbietungen des Dichter» mit aller Grnugthuung und Zuversicht cnt- gegrnbltcken. Einen durchaus andern Eindruck hinterläßt ein zwei ter Zett- und Tendenzroman. .Fortschrittlich von Konrad von Bolan den (Mainz, Verlag von Franz Kirchheim)- eine grobe Dtalogtsiruug und Jnscentrunz aller wahren und falschen Auschuldigungrn, welche die hhperultramontanen Blätter gegen die Protestanten und überhaupt alle Nichtanhänger de- äußersten Ultramon- b.8. -ichilte Tblr. Slicke ea. - . Oct, *>!/„. Pont "ist, ««m. b- - L«. >i üo- »arba le» » kil- I«» Amtlicher Theil... DreSbe«, 13 October. Sr. Majestät der König haben allergnädtgst geruht, den Portepeefähnrich deS Pionnier Bataillons, Philipp Richter zum außeretatS- mäßigen Stcondelieutrnant im genannten Bataillon, sowie dir Vtcefeldwebrl Na«itz, Dieterle, Fried länder vom Ersatz Bataillon deS 5. Jnfantcrie-Regi- «cvtS Nr. 104, Kemple vom Ersatz-Bataillon deS 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 und Graf Wallwiü, Läschuer, Freiherr von H««gk, Äj-ruharbi, Cubeus, Hartung, Werver, von Hüttichau, littrl, Polz, Damm, Huth, Böttger, Rüdi ger, Gringmuth, Schubarth, Scheufler, Ul bricht vom Schützen- (Füsilier-) Regiment Nr. 108 zu HlcondeltcutenantS der Reserve zu besörderu. chlr. »et, 'k- j. e» «r.- SL FeuiLLeton. Zur Literatur der Gegenwart. II. (Schluß au» Nr. 2,7.) Mir scheint, daß nach «Hammer und AmboS" ein Zweifel in dieser Beziehung nicht mehr gestaltet ist. Wie schon gesagt, überwiegt da- wahrhaft poetische Leben in diesem Roman di« mehrbezrtchurtcn Elemente bet Weitem. Schon die Form, welche der Autor für seinen neuesten Roman wählte, die autobiographische, mußte ihn davor bcwahren, einen geringen Bruchthell jede- Menschendasein- mit dem Dasein selbst zu ver wechseln. Mit außerordentlich glücklicher und durchweg bedeutender Anlage ist in „Hammer und AmboS" die Jugendgeschichte deS Heiden der Ausgangspunkt für die ganze Entwickelung desselben. Meisterhaft ist ein außergewöhnliches Geschick, eine seltene Energie und Lkckstständigkeit, die den jungen Georg zu den Höhen deS Leben- führt, au- einer momentanen jugendlichen Verirrung mit ihren jahrelangen schweren Folgen ent wickelt. Die Schulflucht deS jungen Primaner», sein Zusammentreffen mit dem wilden abenteuerlichen Herrn v. Zehrcn, da- Leben auf dem Halbwüsten Gute des selben, die romantische Beziehung zu Constanze v. Zehren, der Tochter deS .Wilvrn", die Entzückungen, Leiden und Enttäuschungen dieser Zett und die erschüt ternde Katastrophe, welche über den adligen Schmugg ler, sein ganze» Hau» und seinen jungen Freund und Schützling heretudricht, da» Alle» ist mU vollstem Leben, mit dem ganzen Zauber einer poetischen Natur darge stellt, die sich zugleich tief in GemüthSzustäude zu ver senken und treu und frisch alle» Außenleben aufzufassen weiß. Auch der zweite Theil der Geschichte Georg Hartwig'», sein Leden im Zuchthanse, die Beziehungen « AuS München vom 8. October schreiben die «Neuesten Nachr.": Dem Vernehmen nach besteht an allerhöchster Stelle die Abficht, den Versuch zu machen, ob für München, bez. Nahem überhaupt, eine selbst- , ständige locale VolkScomödte, welche unsre Büh- , Umleitungen der Nothwendigkeit überbebt, auf dem Ge biete der Posse und de» derbem Lustspiel» den Bedarf lediglich mit Dem zu decken, waS in Berlin und producirt wird, geichaffen und eine einheimische Pro duction dieser Gattung lebensfähig gemacht werden könne. Dieser Versuch soll mittelst Aufmunterung der Schriftsteller durch Ausschreibung von Preisen in» Werk gesetzt werden. tung auf OileanS kein nenucnswcrthcS Hind miß mehr vorlicqen dürfte: damit aber steht einerseits der Weg nach TourS off.n, wie andererseits die Bahnen nach Staute-, Bordeaux, Toulouse urd Lyon in unsre Hände fallen. — Die irrigen Anschauungen, welche bcreitS vor drm Fall von Straßburg bezüglich der Einnahme fester Plätze in dcr Presse wie im Publicum hin und wieder laut geworden sind und welche brtrcffS der Eroberung von Paris in noch weiter reichendem Maße Platz ge griffen haben, lassen es dem .St.-A." als zeitgemäß erscheinen, die augenblickliche Lage der deut- ichenHeere vor der französischen Hauptstadt, die Umschließung dieser, sowie die Eventualitäten eines Angriffs auf dieselbe oder einzelne ihrer Theile einer genaurren Betrachtung zu unterwerfen. Das amtliche Blatt äußert hierüber: «Die Geschichte ergiebt alS eine kaum angreifbare Lehre, daß rin mit Frankreich geführter Krieg ia Paris enden, daß ein auch vnr annähernd oefr edigender Friede in der fkaozösi- scheu Hanvtftadt diiiirt werden muß. Im Hinblick auf diese noch i« Anfänge uniers Jahrhunderts bereits zwei Mal be wiesenen Tbaisachen mußte de« Gesammtovecaiionsplau auch jetzt angelegt und durchgefüh-r werden. Einer der Hauvlfac- toren der Bertheidiguug vou Paris wäre unter allen Umstän den eine Armee gewesen, welche zwischen und vor den einzelnen FortS den kräftige« Halt für eine lebendige Deoeusive hätte bilde« kSuueu: diesen Halt in seiner einen Hälste bis zur Niederlage vernichtet, ia der anderen für die Entsetzung oder Vertheidiguag der Metropole absolut unfähig gemacht zu Haden, ist d«S Resultat deS bisherigen achtwöcheotllchen Feldzuges ge- wesrU^ , Alle bei der Anlage der einzelnen Werke zu Grunde ge legte, Gedanken, alle früher« Berechaaugeu bezüglich der Ver- theldiguug vou Paris waren mit diesem Resultate über den Hausey geworfen: nichtsdestoweniger oder bleiben dem Verthei- diger nach bedeuteude Hilfsquellen materieller wie moralischer Natur zu Gebote, welche, uameutlich iu der Hand eines ener gische» Oberbefehlshabers und in einem Willen vereinigt, die den augrrifeoden Armeen zufalleudr Ausgabe zu einer der schwie rigste» Ltstalieu, welch« die Kriegsgeschichte aller Zeiten je einem Heere zugewies.n hat. Paris ist, als Aogriffsobject betrachtet, kau« als eine Fe stung, mehr als ein befestigtes Schlachtfeld ao,»sehen, zu wel chem nahezu alle Zugänge durch Forts gedeckt find, von denen mehrere deu Werth selbstständig fester Plätze haben, eiuzelne sogar, wie di« t'ortsr«»,« do woat Volsrie», di« Befestigungen von St- D«ois, notorisch stärker wie manche Festung sind. Hier- zu tritt, daß die ganze Befestigung eine abschnittsweise ist, deren innere Encnnte allein etwa siebe« Staudeu Umfang eiuschließ», während die äußere deren etwa zwölf umfaßt, welche sich, ihre Wirkungssphäre eingerechnet, auf nahezu achtzehn Stunden er- Ahl» Vie Berücksichtigung dieser Umstände allem ergiebt, daß der UOSdruck einer Eernirung von Paris unr insofern ein ge- uaaer ist, als mau bestrebt ist, die Stadtvou jedem Verkehr nach außen abzuschneldeu. Zu einer vollständigen eogern Cernirung, wie eine solche beispielsweise um Straßburg noch zur Ausführung gelanzeu kouute, würde vor Paris eine numerisch noch größere Lruppen- zahl uod mit dieser die Möglichkeit gehören, dieselbe auch ver pflegen zu können; die gegenwärtige Stärk« würde ober um so weniger biureicheo, als daS Terrain, in welchem die CerniruagS- arwee sich bewegen muß, ganz aaßerordeutlich coapirt, vou Wegen und Gewässern mavmchfach durchschnitten uns mit Gärten und Ortschaften völlig bedeckt ist. Nachdem der Belagerer erkanot hatte, daß die Absperrung der Hauptstadt nach außen, so wie die Lage derselbe» im In- vereu, es ihr gestatteten, sich auch nur auf Wochen halten zu köuueu, daß eme Eervirong allein also die Uedergade zu er- zwingru nicht auSreichea würde, mußte sogleich der Uebergaug zu Bombardement uo» sörmlicher Belagerung eiugeleitet wer den. Die politische Zersetzung ia der Stadt wie die tägliche Berruiuberuug der für zwei Millionen Menschen bestimmten Borräihe gleicher Weise außer Acht lassend, erscheint der Fall von Paris de» dem gänzlichen Mangel eines Heeres im Lande dennoch nur al» eiue Frage der Zett, — diese letztere aber adznkürzeu, und zwar um so energischer, je mehr die weniger günstige JabreS,eit naht, bedarf es der Pression, welche eiu theilweises Bombardement auf Paris mehr wie aus irgend eine audere Stadt ausübe» würde, sowie des BorgtheuS gegen ein zelne Werke, und zwar gegen diejeaiaen, bereu Besitz für alle Eventoalitäleu der deutsche» Knegsuhiang am nothweudlg- ste» ist. Die Vorbereitungen zum Bombardemeut aber wie zum förmlichen Angriffe erfordern eiaeu Auswaod von Zeit und Kraft, von welchem der Laie sich nur unschwer einen zutreffen den V-Mis zu bilden vermag. Die Ereignisse, welche sich so- eben gleichsam vor unsern Augeu um Straßburg eutwickelt, haben sich mit einer dem Techniker so überraschenden Schnellig keit vollzogt«, daß eS allerdings verzeihlich wird, wenn der mit Kriegs-Nachrichten. * Berlin, 11. October. Die heutige „Prov.-Eorresp." schreibt: Der Angriff «egen Paris ist durch die überaus streßen Schwierigkeiten dcr Helbcischaffuvg und Aufstellung deS BelLgerunst-geschützes rinigermaßcn ver zögert worven. Gegen frühere Annahmen ist jede Ope ration bis dahin ausgesetzt worden, daß nach Herbei- zfthunz deS gejammten zur Verwendung bestlmmten schweren Geschützes das Bombardement sowohl gegen die FortS wie gegcn die Stadt mit voller allseitiger Kraft ins Werk gefetzt werden kann. Die wesentlichen Schwierigkeiten dürft:» nunmehr so weit gchsben sein, daß man der Kunde von d^m Beginn der Operationen in naher Zeit eutgegenschca darf. — In Bezug auf die jüngsten Erfolge der deutschen Waffen gegen dir «Armee von Lyon" und die «Loirearmee" macht der ,St.-A." darauf aufmerksam, daß, abgesehen von dem moralischen Werthe, welcher im Siege über die neu zu bildenden HeereSkörper deS Feindcs liegt, der Steg bei Artbenay als militärischen Erfolg den Vorthril bietet, daß der Occupirung der Loirelintc in dxr Rich- Lonr», Dien-tag, 11. Oetoßer, Lbeüd» 6 Uhr. (W. T. B.) Einer amtlichen Mittheiluvg zufolge ist es uocd unbekannt, ob der Feind Orleans bereit» besetzt hat. Unsre Truppen find ans da» linke Ufer der Loire »urückgeaangeu. Die Eisen- bahnverwaltuug hat die elektrischen Apparate zwi- schen Orlean» uud Beaugency entfernt. AuS Remiremont (Vogeseudrpaitemcnt) von gestern Abend wird ein neuer Zusammenstoß zwi schen Preußen uud Franktireur» bei Bruydre» ge meldet. Brüssel, Mittwoch, 12. October, Abend». (W. T. B.) Da» „Echo du Parlement" bringt nachstehende Depesche au» Amirn»: Garibaldi » Ankunft ist schlecht aufgeuommen worden. Biele Franzosen au» der BendSe und der Bretagne wci- aeru sich, wegen seine» Verhältnisse» zur Kirche an seiuer Seite zu kämpfen. Hierher gelangte Berichte au» dem Departe- ment Nord stellen die Stimmung der dortigen Arbeiterbevölkerung al» für die Besitzenden im höchsten Grade beunruhigend dar. Zn Roubaix und Tvurcotng (Arrond. Lille), wo die Arbeitszeit bereits stark r«ducrrt wir und die Fa brikanten die gänzliche Einstellung der Arbeit in Aus sicht stellten, haben die Arbeiter gedroht, daß sie in diesem Falle di« Fabriken anzünden würden. In Acsq und Baisteux (ebenfalls im Arrond. Lille gelegen) sind die Fabrikanten von den Arbeitern daran gebindert worden, ihr Material nach Belgien in Stcherhctt zu bringen. London, Donver»tckg, 13. October. (W T B.) Laut einer Depesche der „Daily Newt" au» Tourt Vv« gestrigen Tage hat Garibaldi dm Oberbefehl über sämmtliche irregnlären Truppen Frankreich» erhalten. Wie die „Morniug Post" erfährt, würde die Prinzessin Loaise sich mit dem Sohne de» Herzog» v. Argyll vermählen. Io»er«tv»«»n»ba>« »«»»ürtti, Lslpri«! Lonmu—iouLr äo« vreickllsr 1ourv»I», «Vevckiw.r Lnqksf, v. L d»rx-N«rU»-Vi«»-I.«tpiiss->—». N.: , N«rUo-Vi«v-L»»^vrx-rr»ok- cvtt ». H.-Hiwrü«»: Huck. Ako««,- NerUv: 7ket«m«^es, 7/ §c-kott«,- Ire«!»»: Liire»« ». H. rr»nLkvrt L o. <7. Luclck., H. Krwlck.; H'At, Lttra», Z-a/üt«, Lu/k»«^ <» k7o., Visa: Xk. t-xz-«k»t, Stu««--,: Da«-« ck <7o. Ik«r»»»xvd»i-r Udmsl. lürpsckitio» des vrescloer Zoururtt», ttrvuck«», H»rb«retb8»xatjL« Iso. 1. zn der Familie des Zuchthausvorstandes, zu dem edeln Director v. Zehren selbst, dcm Bruder de» «Wilden", und sriner Tochter Paula, die innerliche Umwandlung deS Helden und der Gewinn eine» festen Bodens für sein künftige- Leben, der schließliche, gewaltig ergrctfende und erschütternde Abschluß diese- Dasein-, find mit nicht geringer poetischer Meisterschaft, mit nicht minder voller, warmer Empfindung, al- alle- Vorhergehende behandelt. Der Höhepunkt deS Romans ist in der Schilderung der Stunnnacht, der letzten, heldenhaften zum Tode führenden Aufopferung deS kranken Zehren erreicht. Daß es dem dritten Theil, welcher den Ein tritt des Helden in die Welt der Arbeit und de- rast los bewegten LrbrnS schildert, gleichfalls nicht an er greifenden und poetisch schönen Momenten fehlt, braucht kaum gesagt zu werden. Aber hier in diesen dritter Theil drängen sich zwischen die poetische Erfindung deS Verfasser- ihre reine Darlegung und Ausgestaltung jene störenden Zufälligkeiten und Aeußerlichkeitev her ein, denen eben nur die Tendenz den Werth verleiht, deren Ursprung nicht in der schaffenden Phantasie, sondern in der reflectirenden Tendenz zu suchen ist. Dahin gehört der Entschluß deS Helden, nicht einen seinm Kenntnissen und Talmtm entsprechenden Platz iu der Welt zu suchen, sondern in dm Rethen der ein- sachen Arbeitrr einzutrrten; dahin die breite Betonung der innern Ueberwinduug, die eS Georg Hartwig kostet, seine Lieb« zu erringm, weil diese Liede sremden Krei sen »ngehört; dahin vielleicht selbst daS ganze Doppel- vcrbältniß zu seinem ersten Weibe und ihrer Nachfol gerin Paula. Die hochgemuthe, schöne, leidenschaftlich Liebende muß stetben, um der mehr gouvernantenhaft angelegten Paula Platz zu machen. Keinem Dichter sollen seine Ideale bestritten werden — aber wenn wir nn» vom ganzen Hauch, der durch dm Roman Telegraphische Nachrichten. Berlin, Donnerstag, 13. Oktober, Mittag». (W.T. B. Offictell.) Au» Bersaille» vom ge- singen Tage meldet der Gmeralquartiermeister v. PodbielSki: Am 11. d. (Dienstag) wurde nach »stündigem Kampfe die Loirrarmee auf Orleans und über die Loire zurückaeworfm. Orleans er stürmt. Mehrere Tausmd Gefangene gewacht. Der diesseitige Verlust ist verhältaißmäßig gering. DieS- seit» waren rvgagirt da» I. bayersche Eorp», die 22. Infanterie- und eine Eavaleriedivifiou. Hamburg, Mittwoch, 12. Oktober, Abend». (W. T. B.) Die „Börsenhalle" dringt die amtliche Mittheilnng, daß die Anwesenheit der franzöfischm Flotte ia der Nordsee covstatirt ist and die See- zeichen sofort entfernt werdm solle«; die Thurm- de« Schwierigkeit«« welliger Vertraute ia leicht er klä, kicher Un geduld vor Paris Liejenigra Umstände «itterschätzt, w-lche eiveu Versuch hier wie dort dervorragead beeinflussen. Diese letz tereo beftrbea weserttlich io der gänzlich »ertchiedeneo räumliche» AaSdch»»»- derber Aogr-ffSodi-cte, sodaun tu dem Unterschied« deS Terraiu» um beide Puukte und eadli b gavz besoodtrS iu der beiderseitigen Lage, welche de» eine» Platz hart a» »risrer Grev zr, de» »«deiea mitte» im feindlichen Land, jeuev am Beginn, diese« am Ende unsrer OperatrouSlruie lieae» lätzt. Wenn diele Linie auch durch de» Fall der Festung Taal sich für »uS za einer anullterbrochenea E seababuverbiudunz um- gestaltet hat. und vunmehr die Herstellung der uameutlich zwi- fchen la Fetts »ud Meaux vom Feinde zerstöneu Marne- brücken daS Haupihiaderniv für dea Transport de- Belaa« rnugSmaterials beseitigt ist, so bleibt nichts deltoweaigrr die zeitraubende Aufgabe, jedes nahe seinem Ziele ring,l, offene Geschütz i» seine Position zu bringen, eine Arbeit, welche um unr eines Beispieles za erwähnen, vor den Düpprler Schan zen mehrfach die Kräfte einer goazrn Eomr-aguie rn Anspruch nahm, weun die vorgespannten Pferde die Schwierigkeiten des anf^eweichlen BodevS oder allzu unebenen Terrains zu üdrr- wiudea nicht mehr rm Stande waren. Zn dem vorerwähnten Umstande kommt, daß gerade der uoeberiste Theil der Umgebungen von Paris derjenige ist, von welchem aoS ein Bombardement Nicht nnr gegen Leo Hauplwall und einzelue Vorstädte, soudrru genau brS mitten in da- Her, der Stadt gerichtet werden könnte. Dennoch ist, um nicht nur einen vrreiazelieo, sondern um Gesarumiertolge »rr erzielen, es kaum aoznaehmen, daß man mit einem solche« Bombardement aegen die Stadt selbst Vorgehen wird, bevor m->n nrchr di- feradlichca Geschütze einiger Forts »um Schweigen -e- dracht hat. D>« durchschlagende Wirkung mehrer zum erft-a Mole zur Beuutzuuq komweodec Geschützarteu, sowie die An wendung des indirectea Bresche chuffeS auS de» kurze» gezoge ne» 15 Centimelerkanouen. welche sich gegen Straßburg so vor trefflich bewährt haben, die große Le,stuog-läbigkeit unsrer Ar tillerie werden nm so sichrere and gr bll-rc Resultate erzielen, je ruhiger, sicherer und — langsamer die Vordereitunqsmaßrereln zum förmliche» Angriffe sein werden. Gegen de» Winter, ,-geo Rege» uudKälte kaou dieCerniruug-ormee sich schütze»; w-nn auch vielleicht schwer, aber sie kaaa es, kau» es um so d-fser, als aach alle» Boraussetzuaqea die deutschen Truppen rar Pari- eiu milderer Wiuler erwartet, wie sie ia ihrer Heimalh drn- selben gewöhnt sind Dea Folge» des täglich adnehm-ndea Pco- viavtes aber, dem absolute» Moogel, dem sich zuerst die io ihren Coastguenzen unberechenbare Aailchaang deS Proletariats »-ge» die begüterteren Stände anrtiht, diesem Elende kann Paris nicht lange widerstehen, und umsoweniger. alS di« de», Belagerer zur Verfügung stebruve zahlreiche Reiterei jed« Adichwächuvg dieser Berhällniffc aiederznballen wisse» wird, indem sie keine» Versuch, vereinzelte Borräihe oder gar ganze Transporte der Stadt zazaführen, aafkommeu läßt Wen» demnach der französische Minister de- Jauer» ia seiuem neaestea Ruvdschreibea vom ü. d- daS gaaz« Land da mit vertröstet, daß Paris weder durch Gewalt, uocd burw Ueberraschuug, weder durch Hoag«rsuo«h, noch durch Ausstäade iuuerdalb der Haupttradt fallen könne, so hat ver leide die in Berücksichtigung z» ziehenden Faclore« trotz deren Kürz, so richtig getennzeichnet, daß Man fast an Selbsttäuschung sciuerseüs glauben muß. wen» mau demougeachlet selbst in di« sem Schreiben noch Paris als absolut aueiuoehmdar bezeichnen hört Unter Berücksichtiguna aller vorerwähuleu Punkte ist die Ausgabe der deutschen Kriegführung: „bei Vermeidung möglichster Verluste au Zeit »ud Meuscheu ia de» Besitz der französische» Haoptstadt sich za setzea"", — eine selten schwierige zn runne». Man darf icdoch mit Z»oersicht erwarte«, daß es unsrer Heeresleilang gelingen wird, all' diese Schwierigkeiten za über winden, wenn auch kaum io so kurzer Frist, wre die natürlich aesoaoute Erregung der Vevölkernag des gesammleo Vaterlandes hofft und wünscht" Au» dem Hauptquartiere de» Obercommaudo» der 111. Armee, Vrrjatlles, 7. October, Morgens 0 Uhr, bringt der neueste «St.-Anz." einrn Belicht, dem wir Folgendes entnehmen: Es fällt auf, daß die Pariser Journale, die sich bisher hinsichtlich der sogc- nannteasranzö fisch euLoire-Arme «ziemlichschwcia- sam verhielten, in den letzten Tagen mit immer grö ßerer Zuversicht von der Existenz einer solchen sprechen. Es wird geradezu auf die Linie zwischen Orleans u d Tours als auf denjenigen Punkt hingewiesea, wo dec Durchbruch stattfinden müsse. Von der Zusammen sctzung dieser französischen Südarmee weiß man in un serm Lager wenigstens so viel, alS nöthig ist, um die Stärke derselben mit annähernder Sicherheit zu be- messen. Den Kern bilden zunächst drei Cavalerieregi- mcnter, die noch vor der Eernirung von Paris nach dem Sü:cu abgrschickt wurden, dann Infanterie von der Besatzung Algieis und endlich die Heeresiheilc, die zum Schutze dcr Westküste Frankreichs aufgcstellt wa- 187« Im «orää. Wolicb! . ... kT'blr ^Lbriicd: 1 rUr- lö «gr. - , j/ouLtlicb: . . . 1ö Lunds» k«t- »ock Lmreloe Lom morn > 1 Stsoapekruovlil»^ bwr«.
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