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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-187010088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18701008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18701008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1870
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- Tag1870-10-08
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ocheM'att sür 187«. Zschopau und Umgegend. Amtsb latt für das Königliche GerichtZamt und den Stadtrath zu Zschopau. Erscheint Mittwoch» und Sonnabend«. NbvnnrmentSprelS r 10 Ngr. pro Vierteljahr bet Abholung in der Expedition; ll Ngr. bei Zusendung durch den Boten; jede einzelne Nummer S Pf. Sonnabend, den 8. Oktober. Inserate werden sür di,Mlttwochsnummei bi« späte sten« Dienstag früh 8 Uhr und für die Sonnabendsnummer bis spätestens Freitag früh 8 Uhr angenommen und die3- spalttge CorpuSzeile oder deren Raum mit 7 Pf. berechnet. Bekanntmachung. Nachdem Se. Majestät der König geruht haben, die durch den freiwilligen Abgang des Rittergutsbesitzers Herrn Philipp zur Erledigung gekommene Friedens richterstelle im GerichtSamtSbezirke Zschopau dem Herrn Erbrichter Stephan in Dittmannsdorf zu übertragen, nicht minder die Königliche KreiS-Direction zu Zwickau sowohl die Zuweisung des von pp. Philipp zeither verwalteten friedensrichterlichen Bezirkes, mit Ausnahme des Dorfes Kemtau, an Herrn Friedensrichter Günther, wie die Uebertragung des bisher von Letzterem versehenen Bezirkes, unter Hinzuschlagung des Dorfes Kemtau zu demselben, an Herrn Friedensrichter Stephan genehmigt hat, wird dieß hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Chemnitz, den 1. October 1870. Königliche AmtShauptmannschaft. von Könneritz. Pltz. Bekanntmachung. Laut Verordnung des König!. Ministeriums deS Innern vom 18. März v. I. ist der zweite Termin Brandcasse mit 2 Pfennigen von jeder BeitragSetnheit zu erheben, und vom 1. M 1«. Oktober d. I. zu bezahlen. Zschopau, den 29. September 1670. Der ^nlrnk. S t a d t r a t h. H Müller Reuter. Durch die Opferfreudigkeit unserer Mitbürger sind wir in den Stand gesetzt gewesen, auch unsererseits dazu beizutragen, daß unsere vor dem Feinde stehenden braven Truppen durch Liebesgaben verschiedener Art erfreut werden konnten. Die Mahnung aber, daß die Beschwerden und Entbehrungen derselben mit der längeren Dauer deS Feldzuges und mit dem Eintritte der herbstlichen Jahreszeit sich mehren, rechtfertigt unsere hiermit wiederholte Bitte um dergleichen Gaben und hoffen wir deshalb auf eine wohlwollende Aufnahme unserer Boten, welche wir zu deren Einsammlung in nächsten Tagen aussenden werden. — Besonders wünschenswerthe und zur Versendung geeignete Gegenstände sind Thee, Chocolade, Zucker, starke Weine, bitterer Schnaps, Rum u. s. w., Cigarren, ferner wollene Strümpfe, Leibbinden und Unterjacken. Wir bitten um dergleichen Geschenke iw wwturw oder an Gelb, damit wir das Erforderliche dafür ankaufen können. ' „Doppelt giebt, wer schnell giebt!" Leber den Erfolg der Sammlung werden wir seiner Zeit Rechenschaft abzulegen unvergeff«» sein. Zschopau, den 6. October 1870. DerLocal-HilfSverein. Korker. von den Soldaten geführt wird. Der Soldat setzt die Windmühle auf der Anhöhe in Bewegung, leert die Gemüsefelder, gräbt Kartoffeln und liest, sogar mehr als gut, die Trauben, die jetzt glücklicher Weise reif sind, in den Weinbergen. Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht eine Circular depesche deS Grafen BiSmarck an die Vertreter des Norddeutschen Bundes anläßlich des Berichtes JuleS Favre's über die Unterredung in Ferrisres. Die Cir culardepesche berichtigt die Angaben Favre's mehrfach und constatirt, daß die Bedingungen für die Bewil ligung eines Waffenstillstandes sehr entgegenkommend gewesen seien. Wenn die französische Regierung die Gelegenheit zur Wahl der Nationalversammlung auch innerhalb der occupirten GebietSIHeile nicht benutzen wolle, so bekunde dies den Entschluß, die Schwierig keiten für den Friedensschluß aufrecht zu halten und die öffentliche Meinung Frankreichs nicht hören zu wollen. Daß allgemeine freie Wahlen im Sinne des Friedens ausfallen würden, ist der Eindruck, der sich unS hier aufdrängt und auch den Machthabern in Paris nicht entgangen sein wird. Weiter veröffentlicht der „StaatSanzeig." einen Brief Favre's worin derselbe dem Grafen BiSmarck anzeigt, daß das zu Paris anwesende diplomatische Corps vom bevorstehenden Bombardement benachrichtigt zu werden, auch wöchentlich einmal einen diplomatischen Courier absenden zu können wünsche. Darauf hat Bismarck unterm 26. Sept. erwidert: .... Ich bedaure, daß militärische Rücksichten mir verbieten, über die Zeit und die Art des bevorstehenden Angriffe- auf die Festung Paris Mittheilungen zu machen. Die Zulassung, des Briefwechsels aus und nach einer belagerten Festung liegt im Allgemeinen nicht im Kriegsgebrauche, und wenn wir auch die Beförderung offener Briefe diplo matischer Agenten, insoweit deren Inhalt militärisch un bedenklich ist, gern zulassen werden, so vermag ich doch die Ansicht derjenigen, welche daS Innere der Pariser Festungswerke während einer Belagerung derselben für einen geeigneten Mittelpunkt diplomatischen Verkehrs Bom Kriegsschauplätze. Die Einschließung von Paris wird immer enger und enger. DaS königliche Hauptquartier wird ver- muthbar im Augenblick bereits nach dem Westen von Paris verlegt worden sein und wahrscheinlich gleich zeitig wird der Beginn des Angriffs gegen die Forts erfolgen, zu welchem daS Belagerungsgeschütz bereits bei Meaux eingetroffcn ist und demnächst in Batterie gebracht werden wird. Nachdem die erste Periode der Belagerung, die Einschließung, so vollständige Resul tate ergeben hat, daß in der That eine ganze Bevölke rung von zwei Millionen Menschen durchaus isoltrt ist, wird mit dem Eintreffen deS schweren Geschützes die zweite Periode beginnen, und dieselbe verspricht um so mehr Erfolg, als sie sofort mit äußerstem Nachdruck angefangen werden wird. Der Hauptschauplatz dieses Geschützkampfs wird voraussichtlich daS in der ersten amtlichen Depesche die „Höhen von Sceaux" genannte Plateau sein, welches durch Eroberung der vorgescho benen Schanze am 19. Sept. in deutsche Hand gekom men ist. Sprechen nicht besondere Gründe für die Wahl einer andern sich als günstig darbietenden An- griffsfront, so ist vorauszusehen, daß man auf den eroberten Höhen Riefenbatterien gegen die Forts Jffh, BanvreS und Montrouge etabliren wird. Sobald eS dann gelungen sein wird, diese FortS so weit nieder zukämpfen, daß auch nur eines von Ihnen mit Sturm genommen werden kann, liegt ein großer Theil von Paris unter den Kanonen deS Belagerers. Sollte indeß, waS jedoch in keiner Weise wahrscheinlich, Paris durch ein Bombardement nicht zu.bezwingen sein und die Mittel einer „förmlichen" Belagerung gegen die Stadtumwallung ganz oder theilweise zur Anwendung kommen müssen, so würde auch in diesem Falle der Besitz der am 19. eroberten Position vom höchsten Werth sein, da der Weg gegen den schwächsten Theil deS RingwalleS, die Südweftrecke, nur durch die Er oberung deS FortS Jffh erschlossen werben kann. Einem Berichte aus dem großen Hauptquartier Lagny (FerrtereS, 29. Sept., entnehmen wir Folgendes: DaS Wetter bleibt seit dem Aufbruche deS Hauptquar tiers aus Chateau-Thierry unveränderlich schön. Die Morgen sind empfindlich kühl, die Mittage aber auch nicht zu heiß. Vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne herrscht eine so tiefe Stille über der Landschaft, wie wenn Menschen gar nicht vorhanden wären. Nur von Zeit zu Zeit hört man bis hierher dumpfe schwere Schüsse, besonders in den Abendstunden. Dann ist Alles wieder still, denn von Seiten der Belagerer wird daS Feuer überhaupt nicht erwiedert. Auf einem der Thürme von Paris weht eine große Fahne. Auf welche Bilder, mag sie herabsehen. Wächst dort in Stunden und Tagen ein Geschlecht von erregten todeSmuthigen Helden heran, oder treibt die Verblendung, welche die Franzosen von einer Niederlage zur andern geführt hat, ohne daß sie ihren Anspruch aufgeben wollen, Europa zu tyrannisircn, nur Schaumblasen, welche zerplatzen werden, sobald der furchtbare Ernst deS Kampfes erst an diesen Menschenknäucl herantritt, der nun schon seit 11 Tagen unter unerhörten Verhältnissen, in einer fast vollkommenen Abgeschlossenheit von der ganzen Welt lebt, deren Mittelpunct es bisher zu sein glaubte? — Rings um Paris herrscht ein Stillleben besonderer Art.' Da schaufelt und gräbt der Soldat mit einem Eifer, wie eS den Heeren der alten Römer nachgerühmt wird. In langen Linien ziehen sich oft doppelte und dreifache Schützengräben hin, die Steinmauern der rei zendsten Villen sind mit Schießscharten und Banquetts versehen und Barrikaden sind aufgeführt, denen Roche- fort seine Bewunderung nicht versagen könnte. Man richtet sich offenbar auf alle Möglichkeiten ein, und Alles geschieht unverkennbar nach einem ineinandergrei- fendcn, wohlüberdachten Plane, in welchem jede Nüance der Oertlichkeit sorgfältig erwogen worden ist. Und nicht blos auf diese Weise ist der Soldat fleißig. Hier ladet er die von dem Feuer der FranctireurS verschont gebliebenen Getreidehaufen (man schätzt den Werth eines einzigen auf tausend Thaler) auf Wagen, in den Dör fern hört man da« Geräusch deS Dreschflegels, der
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