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Zwönitztaler Anzeiger : 17.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-17
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191812178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19181217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19181217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-12
- Tag1918-12-17
- Monat1918-12
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 17.12.1918
- Autor
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Zwömhtaler Anzeiger Amts-M Bla« für -as Königliche Amtsgericht un- -ie ----- städtischen Behörden zu Zwönitz ----- Erscheint wöchentlich viermal, am Dienslag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag.-Bezugspreis: Durch unsere Dräger monatlich SV Pfg. frei ins Kaus, durch die Post de- zogen vlerleljährl. M. 2.40. Druck u. Verlag: Buchdruckerei E. Bernhard Ott, Zwönitz. Inhaber u. veranlw. Schrisll.r Carl Bernh. Oll, Zwönitz. Geschäftsstelle: Zwönitz, Kühn- haiderstr. 738/74. Fernspr. Nr. 23. Postsch. 4814 Leipzig. Anzeigen: Die sechsgespallene (43 mm) Kleinzeile oder deren Raum 25 Pfg., bei Familienanz., Sammelanz.,tabellar.Sah u. auswärt. Anz. 30Pfg. dieZeile, die dreigespall.Zeile im Rekilamel. 70 Pfg., im amll. Teile 60Psg. Mindeslpr. einer Anz.lM.BeiWiederholungenPreisermäß.nachDereinbar. Bei Konkursen, Klagen, Vergleichen und Zielüberschreilung sälll jede aus Anzeigen gewährte Preisermäßigung weg. Anzeiger für ZwönihMederzwönih, KühnhaiSe/LenkersSors, Dorfchemnitz, Günsvorf un- andere Ortschaften im Zwönitztale Nr. 193. Dienstag, den 17. Dezember 1918. 43. Iahrg. Amtlicher Teil. Die Abgabe für den Konfirmanden-Unter richt ist mit dessen Beginn fällig geworden. Dieselbe be trägt nach den Abstufungen der Gebühren-Ordnung vom 31. Juli 1894 1 M. 25 Pfg., 2 M. 25 Pfg. und 3 M. 25 Pfg. und ist bis zum 30. Dezember 1918 an unsere Kassc«- verwaltung zu bezahlen. Zwönitz, am 16. Dezember 1918. "-'<05 Der Kirchenvorstand, Wntl. GeMiMechimlW. Dienstag, den 17. Dezember, abends 8 Uhr, im Saale des „Engel": Die bevorstehende Trennung von Staat und Kirche. Bericht und Aussprache über die Maßnahmen, die zu treffen sind. Eingeladen zur Teilnahme sind alle Glieder des Kirch spiels Zwönitz aus Stadt und Land, männlich und weib lich, vom 20. Lebensjahre ab. Um zahlreiche Beteiligung bittet . Der Kirchenvorstand. Margarinepreis. Der in Abschnitt II der Bekanntmachung des Kom munalverbandes vom 7. Oktober 19l8 über Höchstpreise für Butter, Margarine, Quark und Quarkkäse „Stoll- bergec Anzeiger und Tageblatt" Nr. 236 auf 2,20 M. festgesetzte Kleinhandelspreis für Margarine wird auf 2,30 M. für das Pfund erhöht. Stollberg, den 13. Dezember 1918. Der Kommunalverband. Nr. 38. Nichtbelieserte Saattarten. Zur Durchführung der von der Reichsgetreidestelle eingerichteten Kontrolle ist es notwendig, das; der Ver bleib aller ausgestellten Saatkarten überwacht wird. Deshalb müssen die Saatkarten, welche die Emp fänger nicht zum Erwerb von Saatgut be nutzt haben, umgehend an die Amtshaupt mannschaft zurückgeliefert werden. Die Rückgabe nicht verwendeter Saatkarten liegt im eigensten Interesse der Landwirte, da deren Wirtschafts karten bei Ausstellung der Saatkarten mit den auf den Saatkarten angegebenen Mengen seinerzeit belastet wur den, so daß die Rückgabe unbelieferter Karten bei Rich tigstellung der Ablieferungsmenge und somit den eigenen Interessen der Landwirte dient. Stollberg, den 12. Dezember 1918. Der Kommunalverband. Die amtlichen vekaimtmachunntn der «mtöhauvtmannschast sind dem «mtsblatte dieser Behörde entnommen. Vom Tage. Unter Führung Stresemanns ist eine Deutsche Bolkspartei gegründet worden. Man rechnet auf den Anschluh der nichtsozialdemokratischen Ge werkschaftsgruppen. Dem früheren Kaiser soll von'amtlicher holländi scher Seite nahegelegt worden sein, Holland zu verlassen. Der Präsident von Portugal ist ermordet wor den; er wurde von 3 Kugeln getroffen. Der Führer der unionistischen Partei, Britio Canache wurde unter polizeilichen Schutz gestellt. Nach einer Meldung des „Echo de Paris" werden die französischen Vertreter auf der Friedenskonferenz Clemenceau, Foch, Pichon, Bourgeois und tvahrscheinlich Tardieu sein. IBei Gelegenheit der gestrigen Abschiedsparade der letzten deutschen Truppen vor General von der Goltz fan den in Hvlsingfors begeisterte Kundgebungen der Bevölkerung für Deutschland statt. Infolge eines Gesuches der finnischen Regierung bei der Entente wurde die Blockade der finnisch-deut schen Schiffahrt aufgehoben. Schweden hat die Ausfuhrerlaubnis über 5000 Tonnen Getreide für Finn land erteilt. An die deutschen Arbeiter! Ein Aufruf der Regierung. Die Errungenschaften der sozialistischen Revolution sind in Gefahr! Die drohende Katastrophe zeichnet sich täglich deutlicher ab. Vergeßt nicht, wie wir stehen! Der Krieg hat uns arm gemacht, die Niederlage noch ärmer. Unser Boden ist vernachlässigt und ausgesogen, unser Vieh abgeschlachtet, unsere Verkehrsmittel sind heruntergekommen, die Pro duktionsanlagen für die Herstellung von Friedensgütern abgenutzt, teilweise ruiniert, die wichtigsten Rohstoffe man geln. Drückende Wasfenstillstandsbedingungen lähmen un sere Bewegungsfreiheit. Ungeheuerlich sind die Lasten, die der siegreiche Feind uns aufbürdet. Arbeiter! In Eurer, nur in Eurer Hand liegt es, das Verhängnis abzuweck,den. Ihr müßt unsere zu sammengebrochene Wirtschaft wieder auf richten. Ihr müßt dafür sorgen, daß uns Hunger und Bürgerkrieg erspart bleiben und das, was unweigerlich auf Bürgerkrieg folgt: die Verwüstung aller Errungenschaften der Revolution, Eurer Revolution. Ihr mützt arbeiten! Der Sozialismus verlangt Arbeit, kann nur bestehen auf Grundlage der Arbeit! Wer feiern mutz, soll Unterstützung bekommen: aber wer feiert, ob wohl er arbeiten könnte, macht sich und die anderen är mer, versündigt sich an seinem Volke und dessen sozia listischer Zukunft, hilft den Zusammenbruch bereiten, der schließlich auch ihn selbst verschlingt. Arbeiter! Bleibt nicht in den großen Städten zusam mengedrängt, wo die Industrie auch nicht genug Arbeit schaffen kann, weil es an Kohle und anderen Betriebs stoffen fehlt und wo Ihr schließlich Hunger leiden müßt, weil die Lebensmittel nicht herangebracht werden können. Geht hinaus aufs Land? in die Städte der Provinz! Die Kräfte, die in Berlin und anderen Großstädten brachliegen, werden dort drin gend gebraucht. Geht zu den Arbeitsnachweisen; sie wer den Euch sagen, wo Ihr lohnende Arbeit findet, die Euch nährt und 'das Volk retten hilft. Keiner darf sich jetzt darauf versteifen, an dem Orte zu bleiben, in 'Pen er während des Krieges gekommen ist. Von der Vernunft, von der sozialistischen Disziplin jedes einzelnen hängt das Dasein, die Freiheit, die Zukunft unserer sozialistischen Hoffnung ab. Arbeiter! Schützt Eure Revolution vor den Angriffen jeglicher Reaktion; rettet sie auch vor dem Ruin durch Hunger und wirtschaftliche Auflösung! Der Rat der Volksbeauftragten. gez. Ebert, Haase, Scheidemann, Dittmann, Lands berg, Barth. * Drei grohc Kundgebungen veranstaltete gestern die sozialdemokratische Partei in Ber lin. In der einen sprach Scheidemann, in der zweiten Ebert, in der dritten Landsberg über die Ziele und Auf gaben der Revolution. Das „Berl. Tagebl." schreibt: Ebert, der wirklich, wie auch politische Gegner zugeben inüssen, ein Volksmann nach den besten Mustern ist, zeigte der Reichskonserenz drei große Aufgaben. Er ersuchte sie, mit ihm die hochentwickelte deutsche Industrie gegen Wahnwitz und Aberwitz zu schützen, dis Einheitlich keit in der Reichsregierung zu ermöglichest und der Regierung durch Schaffung der Volkswehr das Mittel zu geben, mit dem jeder Versuch, die Wahlen oder die Nationalversammlung zu stören, rücksichtslos nicder- gerungen werden kann. Er forderte ferner, daß die Wahlen vier Wochen früher stattfindvn sol len. — Die „Voss. Ztg." meint, aus den Erklärungen Eberts, Scheidest: anns und Landsbergs gehe hervor, daß die Regierung nicht nur den Wunsch habe, den Termin der Nationalversammlung früher zu verlegen, sondern auch entschlossen sei, der drohenden Anarchie endgiltig cnt- gegsnzutreten. Die heute zusammentretende Reichs versammlung der Arbeiter- und Soldatcnräte in Berlin werde hoffentlich den Mut finden, die Wahlen zur deut schen Nationalversammlung vorzudatieren. Zur Eröffnung des heute in Berlin zusammentretenden Rätekongresses heißt es im „Vorwärts": Als dis Macht an der herrschenden Klasse zusammenbrach, da war es in allem Unglück ein Glück, daß es eine organisierte Macht gab, welche imstande war, die Herrschaft zu übernehmen, die der Deut schen Arbeiterklasse. Von ihr erwartet Deutschland Ret tung. Der Kongreß hat die stolze Pflicht, dieses Vertrauen zu rechtfertigen und, wo es erschüttert wurde, wieder zu festigen. Der Kongreß hat die ganze Macht, er ist daö Parlament der Revolution, das die .Kraft besitzt, die Re gierung der Revolution zu stürzen oder aber ihr die star ke« Stützen zu leihen, welche sie braucht, um der un absehbaren Schwierigkeiten ihrer Aufgabe Herr zu wer den. — Der „Vorwärts" schreibt: Soweit eine Uebersicht möglich ist, haben aus dem Rätekongreh die Sozialdemokraten, zu denen wir auch gern den rech ten Flügel der Unabhängigen zählen möchten, weitaus die Mehrheit. Möchte der Kongreß der deutschen Revolution im Zeichen aufbau end er Arbeit stehen. Die Delegierten des Kongresses, die auf dem Boden der alten sozialdemokratischen Partei stehen, versammeln sich vormit tags 9 Uhr zu einer Fraktivussitzung im Festsaale des M- geordnetenhauses. Die „Voss. Ztg." will erfahren haben, das; Joffe und Radek, die znr Reichskonserenz der Arbeiter- und Soldatenräte kommen wollten, infolge der Unschlüssigkeit des Dünaburger Soldalenrates über die Demarkationslinie gelangt waren. Auf Grund der Ab sage der deutschen Regierung wurden sie ver anlaßt, nach Rußland zurückzukehren. Die deutsche demokratische Partei trat gestern in Berlin mit acht großen öffentlichen Ver sammlungen in den Wahlkampf ein. Es gelangte ein» Resolution einstimmig zur Annahme, in der es heißt: Wir sind bereit, die jetzige Regierung in ihrem Streben zu unterstütze«, Ruhe und Ordnung auf recht zu erhalten. Wir protestieren aber dagegen, daß die Einbernfung der Nationalversammlung verzögert wird, und datz man Bestrebungen dul det, welche die Reichseinheit gefährden. * Deutschlands Versorgung mit Lebensmitteln. VV. Berlin, I4. Dez. Zur Versorgung mit Lebens mitteln schreibt die „Deutsche Allg. Ztg": Die in Trier vom Verband zugesagle Lebensmittelversorgung Teutsch lands dürste, wie wir erfahren, nunmehr durch den so fortigen Beginn der Verhandlungen so rasch wie möglich gefördert werden. Als Verhandlungsorte kommen, die Städte Brüssel, Rotterdam, Paris und London in Frage. * Wilson in Paris. Amsterdam, >4. Dez. Nach Melduirgen aus Brest ist Präsident Wilson gestern um 4 Uhr nachmittags von dort abgefahren und heute morgen um 10 Uhr in Paris angekommen. Er wurde am Bahnhof von Poincarö emp fangen. Wilson wird am 23. Dezember einen offiziellen Besuch in N o in machen. Amsterdam. l4. Dez. Das Rculcrsche Bureau meldet, daß Präsident Wilson bei seiner Ankunft in Brest mit Geschüysalven von den Kriegsschiffen und Forts be grüßt wurde. Die ganze Stadt war mit amerikanischen und französischen Flaggen geschmückt. Auf den Hügeln, von denen aus man auf den Hafen herabblickt, hatte sich eine große Menschenmenge ausgestellt, die dem Präsiden ten zujubelte. Die ersten Personen, die Wilson begrüßten, waren Pichon, Tardieux und Longues, der Bürgermeister von Brest, der amerikanische Botschafter in Paris soivie die Generale Pershing und Bliß. Der Präsident fuhr sofort nach Paris weiter. Der britisch-amerikanische Gegensatz. Genf, 14. Dez. Kurz vor dem Eintreffen Wilsons in iEuropa hat nunmehr bereits die öffentliche Diskussion über die Moin u ng sver s ch i e d en heite n zwischen den offi ziellen Leitern Amerikas und Englands bezüglich der Freiheit der Meere begonnen. Gegen Lloyd Georges ner vös betonte Forderung: Es muß überall abgerüstet wer den, aber Großbritannien mutz seine Flotte behalten! Wir denken nicht daran, auf sie zu verzichten! — erhebt sich soeben folgende offizielle Stimme, die nichts anderes als eine offene Kampfansage der Vereinigten Staaten gegen die Meereshcrrschast Englands bedeutet: Der Washingtoner Korrespondent der „Newyork World", die den Regierungskreisen sehr nahcsteht, meldet soeben, datz der amerikanische Marinestaats sekretär Daniels kräftig die Forderung Amerikas auf Freiheit der Meere unterstütze. Daniels ist der Meinung, datz für den Fall, datz England die Forderungen Wilsons bezüglich der Freiheit der Meere ablehnen sollte, die Vereinigten Staaten sich zur ersten Marinemacht der Welt emporringen mützten, indem sie für jedes Kriegsschiff, das Eng land baue, zwei oder sogar fünf Herstellen mühten. Scharfe Auseinandersetzungen mit Wilson? Genf, 14. Dez. Nach Informationen auS diplomatischer Quelle wird ernstlich damit gerechnet, datz es auf den Pariser Konferenzen zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern eines Gewaltfriedens und der von Wilson ge führten gemätzigten Richtung kommen werde.
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