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Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-20
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188903202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18890320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18890320
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsischer Landes-Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-20
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 20.03.1889
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Nr. «7. — S. Jahrgang. Sächsischer Mittwoch, 20. März 1'8S. vdv», Dank. vielen Bewch, ahme bilt»i«ij t mein« llch, »ingeschieden«, ^ n Verwandt»» Konti», besohl rr freiw.Feur^I ge Tragen meinen hyM ^trauernde tzM ust Moskau, gen HintttlG k8-^urv>^ 8 ^neitwittzzüs !etiis<l naoli 1^ ^ I-kiäen edtö Knttin zusorZenäetlli! 8l>B« K b. Vnzer, l 32. stetzemsil, LsöräiZung Intsviilat'Möiii r Unelimittng iU i äsr Ms i ss aus statt, ^illss öeileiil s ktrauernje i !>, LeUossm ist Hinllsrn ritr, 18. As» IN k'röuliäen miid Lur selimMli^ ck, äass 8c V.9 M ctte, Vater,! uiä Leticvager, i a. IllireMMl Herr unä iwernÄ tstnrs iw Inftren sankt ist. erctigWgäestlial seiilakenen r, äsn 20.AMS.cI dass l/ti lii>r M ! äös neuen M s statt, tille lireiill! nck. Hinterl«» verrv. kielltSt ^ Weissdaar, ist Kinllsrn. ö-At,zeige. ih i/,8 UhrdnS hweren Leid!»« Z Schwikgn- srau MV.! . vollendeten >ung findet M Uhr von b» > statt. auernde Famii» iächtler ! :n HinterlaP^ kreherstraße 5, 17. Abon».-L : Zum 2. Melü illle lagj 1 Slcten von F«l 18. Abon».-B°» nstspiel des « ispielers Hem ic Vl'ubv. nslt^ i» Vüuvwn^ fiel i. 5 Actü« — Herr Grnb« ., : Opern - NE s » t liiara. cntigen Nnni!»^ mdes-Anzeigtri abeiblatt: enthält: Der tizministcr mit Bild).-"^»1 lt. - AuSstell»» 'Z .-Blind- ttlcr! - Ursachlll chkeit. — V-lNü^I Haft. gelangend....... . _ , mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler g Sächsische Gerichtözeitung t. Sächsisches Allerlei n. Jttnstr. Unterhaltungöblatt 8 Sonntagsblatt 7. Lnstiges Bilderbuch kostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Pfg., bei den Post-Anstalten 7ü Pfg. (Post-Zcit»»gs-Pre>sl, für 1880: Nr. 5138.) -Ailtkigrr. Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Die Hauptblätter des „Sächs- Landes-AnzeigcrS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ausgabe alSr „Chemnitzer Geneeal-Arizeiger" für monatlich nur SO Psg. mit Zntragcn; außerhalb Chemnitz monatlich 57 Pf. mit Zntragen. (Post-Zeitungs-Preislistc: unter Nr- 1377.) FürAbonnenten erscheint je einmal nn Jäher Somuiel-Eisenbahiifahrplanheft für Sachse». Winter-Eiseiibahnfahrplaiiheft für Sachsen. Jllustr. Aalender des Sächsische,, Landboten. JllustrirtesZahresbuch des LandeS-AnzeigerS. Verlags - Expedition: Alexander Wiede Buchdrnckerei, Chemnitz, Thcaterstraße Nr. 5. Fernsprech-Anschluß Nr. 138. Telegramm-Adresse: Landes-Anzeiger, Chemnitz. Anzeigenpreis: Raum einer ichmnlen CvrvnS-eile 15 Psg. — Bevorzugte Stelle Osvaltige Petitzeile) 30 Pfg. — Bei Wieüerholnng großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man den Einrückinigsbetrag (in Briesmarle») beifügen lje 8 Silbe» Cvrpnssebrift bilden ca. 1 Zeile.) — Anzeigen könne» nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Die Anzeigen finde» ohne Prcisanfschlag gleichzeitig Verbreitung durch den „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauptblätter des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter.) Netteste Nachrichten. Belgrad. Die Nachricht, wonach zwischen der Regentschaft und dcm Exkönige Abmachungen wegen der Königin Natalie getroffen .väccn, wird von Seiten eines der Regenten ganz bestimmt als unbegründet bezeichnet. Solche Abmacbungen würden der konstitutiv i,eilen Basis, auf weicher die Regentschaft stehe, vollkommen zuwider laufen und könnten schon deshalb nicht getroffen werden, weil sie einen Eingriff in die Rechte der Regierung bedeuten würde». Ein Kommentar zu dieser Eeklärung icheint überflüssig zu sein; es heißl soviel als: wenn Natalie nach Serbien kommen will, wird Niemand sie daran hindern können. Politische Rundschau. Chemnitz, 19. März. Deutsches Reich. Die schwerkranke Königin-Mutter von Bayern hat in Lugano keine Erholung gefunden. Die Füße schwelle» immer mehr an. In acht Tagen wird die kranke Fürstin wieder i» Hohenschwangau eintreffen. — Die Budgctcvmnnssion des Reichstags hat am Montag das Anleihegcsetz zum Nachtragselat genehmigt. Ein Antrag des Abg. Buhl, von der Anleihe von 12>/z Million n 6 Millionen ans die laufenden Ausgaben zu übernehme», wucde abgelehnt. — Die Commission für das Äcnoffcnschaftsgejetz genehmigte Montag den Bericht über dasselbe. — In militärischen Kreisen sieht man, wie die Post meint, noch in diesem Monat Personal-Veränderungen in größerem Umfange entgegen. — Wie es weiter heißt, soll die Neuanschaffung des tlcin- kalibrigen Repetirgcwehres dermaßen beschleunigt Werve», daß im Frühjahr 1800 die ganze deulsche Armee mit dem neuen Gewehr ausgerüstet ist. — Preußisches Abgeordnetenhaus. Montagssihung. Auf der Tagesordnung stand die zweite Berathung des Gesetzentwurfs über die Theilung des Regierungsbezirks Schleswig. Die Minister o. Bötticher und Hcrrfurih traten für die Vorlage unter Hinweis ans den Beschluß des Schleswig - Holsteinischen Provinziallandtages zu Gunsten derselben ein. V » zahlreichen Abgeordneten wurde aber geltend gemacht, daß die Theilung in der Provinz durchaus nicht gewünscht werde; die herrichcnde Arbeilsüberbürdung der Beamte» lasse sich auch wohl ohne eine Theilung beseitige». Schließlich wurde die Vorlage mit 169 gegen 128 Stimmen abgelehnt. Darauf wurden noch die Etats des AbgeordnelenhaujeS und Herrenhauses genehmigt und dann die Weiterverathung des Etats auf Dienstag 11 Uhr vertagt. — Wegen verschiedener scharfer Artikel, namentlich wegen eines Artikels zum 18. Marz ist, wie schon telegraphisch gemeldet wurde, die demokratische „Berliner Vvlkszeitring" auf Grund des H 11 des Sozialistengesetzes verboten worden. Scho» am Sonntag Nachmittag wurden die Druckereigebäride durch Schutzmannsposten besetzt und in de» Redaktiorlsränmen M.iiiliicripte und Akten mit Beschlag belegt. Am Montag Vormittag wurden die Posten zurückgezogen, welche bisher jedes Betreten des Gebäudes verwehrt hatten. Man glaubt übrigens in manchen Kreisen, das Verbot werde wieder aufgehoben werde». Die Zeitung hat gegen das Verbot ihres ferneren Erscheinens Berufung an die Reichskominissio» für das Sozialistengesetz eingelegt. Das Blatt besteht seit 37 Jahren, gehörte erst Franz Duncker, dann einer Aktiengesellschaft und warf 10 Prvz. Dividende ab. Die poli tische Leitung befand sich zuletzt in den Händen des Schriftstellers Franz Mehring. — Die Gräber der am 18. März 1848 gefallenen Barrikade» kämpfer am Berliner Friedrichshain bildeten am Montag Vormittag das Ziel, zu welchem sich die Schritte zahlreicher Arbcilertrupps lenkten. Der kleine Kirchhof, mit Kränzen geichmückt, war von der Polizei derartig abgeschlossen, daß cs den Passanten nur gestattet War, bis an den Kirchhof stillst zu gelangen, um ohne Aufenlhall bei demselben ans dem entgegengesetzlcn Promcnadenwege sich wieder um der Stadt zuzawenden. Das Pnvlikum folgte den Anordnungen der Schutzleute anstandslos. Vormittags erschien eine Deputation, Welche eimn Kranz mit weißer Atlasschlcife und der Goldanfschrift „Gewidmet vom 4. Reichstags-Wahlkreise" auf dem Kirchhofe nicdcclegte. — Von der denlsch-franzvsische» Grenze kommt die Mittheilung, daß unsere GrcnzR Hütten in Sachen des Paßzwangcs eine mildere Prcxis zu befolget, beginnen. Notonsch harmivicn Persönlichkeiten Werden gern Vcrg. »stignngen zng> standen, nur bekannte politische Agitatoren sind gen n der Strenge der Verordnung unterworfen. — In Opafrna scheint ein neuer Kampf devorznstche». Der britische Kon>ul in Zanzibar hatte alle seine Landsleute in dem aus deutschem Gc.iete ge» gen» Saadani aufgesordcrt, diese» Ort zu »er lassen, da der dcntiche Admiral nach einer amtlichen Kundgebung Saadani zu züchtige» beabsichtige. — Hcinptmciun Wißmami ist von Alexandrien nach Aocu abgcreist. Bier von ihm angcworbcne Kom pagnien Sudanesen sind m Begleitung ihrer Weiber und Kinder nach Suez abgegangen, um daselbst nach Zanzibar cingcschifft zu werden. Die von ihm angcwvrbcncn Leute haben ausnahmslos früher der cgyptischcn Armee angehöct und machen den besten Eindruck. Frankreich. Bei dem am Montag Nachmittag i» Tours zu Ehren Boulangers staltgehabten Bankett hielt zuerst Senator Naqnei eine Rede, worin er darauf hinwies, wie leicht cs für die Conser- vativ.'N wäre, sich einer gemüßigten Republik anzuschließen. Naqnet hob die Absicht Boulangers hervor, de», Lande den religiösen Frieden wieder zu geben, inocni er die gegenwärtige Berfvlgnngspolitik, die dem Lande so viel geschadet, beendigen wolle. Die Frage des Con- cordats müsse von der Nation selbst gelöst werden. Spreche sich letztere für die Ausrechterhciltung desselben aus, so sei die Angelegen heit beseitigt. Boulanger, der hierauf das Wort ergriff, stimmte Naqncts Ansjührungc» zu und fuhr dann fort: Die Lehren seiner Partei ließe» sich in drei Worte zujmiimcnfasse»: die befestigte Repu blik, das w.ederhergestellte Ansehen und die verbürgte Freiheit der selben., Die Hungerleider, welche gegen den Willen der Nation die Gewalt inne hätte», die Tyrannen im Kiemen, welche ihn beschul- bigteii, von einer Diktatur zu träumen, um die eigene Dictatur zu verhüllen, bczeichnetcn ihn täglich als den Verbündeten der monar- Parteien. Sie spräche» die Unwahrheit; sie seien es, schaaren, um die Republik zu befestigen und sie von allen unsauberen! Bahnhof ersucht. Dieser Adresse folgend, hatte sich die Beklagens Elementen zu reinige». Die Couservcitiven, wclche ihm folgte», würden einsehen, daß die Wiederherstellung der Monarchie ohne Bürgerkrieg unmöglich ist. Er hoffe aber, auch die C-nseroativcn würden sich einer gerechten Nepn.lik anschließe». Der General schloß: „Ich wende mich zunächst an die Conservativen und an alle Republikaner, welche mich umgeben. Ich sage Ihnen: Keinen Argwohn, keinen Zweifel mehr. Meine Partei will keine Verschwörungen und Conspircttionen, wir können u»scre Be strebungen beim Hellen Tage zeigen. Das Ziel, welches ich erreichen will, ist, das sage ich laut, die Republik, aber keine parlamentarische Republik, sondern eine solche, welche Frankreich eine starke Negierung giebt, eine solche, welche die Schwachen und Geringen beschützt, endlich eine solche, welche die Freiheit achtet. Es lebe Frankreich, es lebe die Republik, es lebe die Freiheit." — Boulanger hatte in Tours keine» guten Tag. Höchstens 10,000 Menschen waren bei der Ankunft anwesend, und von diesen denionstrirte ein starker Lheil gegen Boulanger. Ruhestörungen kamen nicht vor. Die Rede des Generals hat, weil er dem katholischen Klerus darin starke Konzessionen macht, selbst einen Theil seiner Pariser Anhänger ver stimmt. — Dem Finanzminister Nvuvier ist es mit großer Mühe gelungen, die Pariser Finanzinstitnte zu bewegS», nochmals 40 Millionen Franken für das Comptoir d'Escvmpte herzuleihen. Ohne dieses Geld hätte die Bank Bankerott ansagen müssen. Alle Schwierigkeiten sollen übrigens auch mit den 40 Millionen noch nicht gehoben sei». — In Dvuai wurde ein Arlilleriehanptman» verhaftet, angeblich weil er mit deutschen Behörden Verbindungen haben sollte. Letzteres ist aber nicht wabr. — In, Nord-Departement dauern die Sireik-Excesse immer noch an. Zahlreiche Ausschreitungen haben militärische Hilfe nöthig gemacht. Der Präfekt inühie sich vergebens ab, die Leute zu beruhigen. Rttfjlnild. Ein diplomatischer Conflict droht zwischen Ruß land und Nordamerika. Ein amerikanischer Bürger war trotz seines Passes in Rußland verhaftet und ist auch bis jetzt nicht freigelasse». Minister Blaine hat die Freigebung des Gefangenen im Namen der Regierung in Wasbington gefordert und eventuell mit dem Avbrnch der diplomatischen Beziehungen gedroht. Orient. König Milan von Serbien ist am Montag Abend, nach herzlichem Abschiede von seinem Sahne, den Regenten und Stciatswürdenträgcrn, zum Besuche des Kaisers Franz Joseph nach Pest gereist. Von da geht er nach Wie» und dann »nt der Balkan bahn »ach Kanstantinopel. Der Sultan hat bereits erklärt, er werde sich freuen, den König begrüßen zu können. Dem König voraus reist die schöne Artemisia Christitsch nach Konstaatinvpel; man sagt, sie werde ih» wahrscheinlich als zweite Gemahlin auf der Reise be gleiten. — Bei dem den beiden Königen am Sonntag Abend von der Belgrader Bürgerschaft dargebrachten Fackclzuge dankte Milan im Namen seines Sohnes. Er sagte, König Alexander sei von Dank barkeit und Liebe zu seinem treuen Volke erfüllt, weil er als erster Serbenherrschcr im freien Serbien das Licht der Welt erblickt habe. Der König dankte dann für die Ovation und beschwor die Bürger schaft, dem Könige Alexander treu und den Gesetze» gehorsam zu bleiben. Mit einem Hoch auf die Stadt Belgrad schloß Milan seine Ansprache unter jubelnde» Zurufen. Auch bei seiner Abreise wurden dem Könige lebhafte Kundgebungen bereitet. werthe ans der Prooinz ausgemacht, um, wen» möglich, ihren ge strauchelten Liebling aus den rechten Weg znrückzuletteii. Und ihre Mühe wurde belohnt. Gegen 11 Uhr kam ihr Sohn richtig über den Platz vor de», Bahnhof und begab sich nach dem Postamte. Sofort folgte ihm die Dame dorthin, und während der Sohn noch mit dem Postjekretär am Schalter verhandelte, trat sie hinter den Ersteren. Bei einer hastigen Wendung blickte er plötzlich in daS schmerzbewegte thcnre Antlitz der Mutter, und mit dem Rufe: „Mutter! meine Mutter!" barg er in aufquellender, heißer Liese sein schuldiges Haupt an der Mutter Brust. Eine schnell herbei- gewiukte Droschke entführte Beide. Möge es der geprüften Frau gelinge», den irrenden Sohn dauernd auf den rechten Weg zu leiten. — Ein kleines Paradies. Ein solches biloen — selbst inmitten der Schneestürine, die vor kurzer Zeit über ganz Europa dahinzogen — die am äußersten Ende von England dem Cap Landsend vorliegende» Scilly-Jnseln. Die frischen Blamen, Hyazinthen- Tulpen, Anemonen, die während der Winterstürmc zu London ver kauft wurden, waren keineswegs Erzeugnisse der Zimmer- oder Treib- hauskuliur, sondern in freier Lust auf jener Inselgruppe gewachsen. Das Klima ist dort ein so mildes, daß es für die Blumcnfelder, welche eine Hauptquelle der Einnahmen für die Bewohner bilven, keines anderen Schatzes bedarf, als dichter lebender Hecken, welche die zarten Kinver Floreus vor dem rauhen Hauch der über den atlantischen Ocean herbrausenden Stürme bewahren. Aus Nah and Fern. — Ueber eincn Mordversuch und Selbstmord wird aus Hamburg gcinel§ct: Am 15. März früh halb 6 Uhr versuchte der 29 Jahre alte Lteuerinan» und Marine-Reserveoffizier Heinrich Göbel seine Braut, die frühere Choristin Fanny Lengener, zu erschießen und erschoß sich hieraus selbst. Es scheint, als wenn Göticl die That ans Eifersucht — welche allerdings unbegründet gewesen sein soll — vollsührt hat. lieber das Nähere dieses Vorfalls werden wir in der nächste» Nummer der „Sächsischen Gerichtszeckung" be richten. — Eine anfregeiide Scene. Eine solche spielte sich kürzlich gegen 11 Uhr Abends vor dem Hause 146 in der Acker- siraße in Berlin ab. Ans dem zweiten Stockwerk ertönten kante Hilferufe, und die Passanten sahen zu ihrem Entsetzen — eine vor- bcipassirende Dame fiel sogar in Ohnmacht, — daß eine nur mit dem Hemde bekleidete weibliche Person sich »ns dem Fenster zu stürzen versuchte. Da dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Schornstein einer Bäckerei gewaltige Rauchmassen entquollen, so glaubte die rapid anwachsende Menschenmenge amänglich an Feuersgefahr; eine solche war nun allerdings nicht die Veranlassung des aufregenden Schau spiels, sondern die Sache verhielt sich so: Die betreffende Wohnung haben zwei Schwestern inne, von denen die eine, ein Mädchen von 16 Jahren, die Heimkunft ihrer in Begleitung ihres Schwagers ans gegangenen Schweiler erwartete. Als diese nun gegen 11 Uhr hcim- kchrte, hatte die Schwester einen schweren Traum und glaubte, durch das Geräusch des Thürschlicßens plötzlich geweckt, sich durch Einbrecher bedroht, vor denen sic sich durch die Flucht durchs Fenster zu rette i versuchte, an der sie jedoch glücklicherweise noch rechtzeitig verhindert wurde. — Milli onen-Schnorrer. Dem verstorbenen jüdischen Baron Königswarter wird folgender geistreiche Ausspruch zuges.hrieden: „Jeder Schnorrer, der eine Million hat, glaubt darum s.yon ein Millionär zu sein." Aehnlich dachte ehedem wohl der ahncnstolz Feudale; heut' spricht sich in diesem Worte das höchste Bewußtsein des gefestigten Besitz- und des eingewurzelte» Standesjinncs der echten und vollen Millionenbarone ans. — Wenn Du noch eine Mutter hast! Auf einem der Berliner Bahnhöfe fand sich bvr einigen Tagen eine in ticfe Trauer gekleioete ältere Dame früh vor 8 Uhr ein und nahm im Wartesaal nn einem Fenster Platz, so daß sie den zum Bahnhofs-Postamte führenden Weg übersehen konnte. Kuminerbeladcne Herzen sind mit- theilsai», und so erfuhr denn die Umgebung von der hochgradig auf gelegten Dame bald, daß sie die Witlwe eines höheren Marine- Offiziers aus B. sei, und daß ihr cinstger So.j», welcher als Schiffs junge der Marine angchört, die Folgen loser Streiche fürchtend, ohne Urlaub sein Schiss verlassen habe und sich abenteuernd in Berlin welche durch ihre cgoistische/venolguugssüchtige Pvlttik'die Republik anfhalle. Von hier aus hatte er seiner Mutter Nachricht gegeben Mdeten. Er forvere alle gute» Franzosen ans, sich um ih» zus iinü um Uebcr.endnng eines größeren Betrages postlazeciid .... Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde unseres Blalles werden ersucht, uns wichtige Begebenheiten gilttgst mN'.nttMlc», Chemnitz, 19. März. — Herr Director Sieger der Filiale der Sächsische» Bank in An» ab erg ist, wie dem „Annaberger Wochenblatt" miigethestt wird, zum Director der gleichen Filiale in Chemnitz vom 1. October ab ernannt worden. — Ein großes Symph onie-Concert, das schon wegen der Mit wirkung bcsoiidccs hervorragender K.mstgroßen eine außecgewöhnlichc Beach tung beansprucht, finbelmorgen Mittwoch Ävendim Casino-Saale statt. Vom Veranstalter desselben, Herrn Mnsicoirektor Pohle, si»a die Conrert- sängerin Miß Gectrnde Ctoöte Brown aas Dressen und der Cctlo-Birtuos Herr Professor Julius Klengel vom Conservalorium zu Leipzig gewonnen. Die B gletlnug am Ciavier hat.HecrCantor Mäher Hofs noernommen, der orchestrale Theil des Prvgrammes wirb von der bedeutend verstärkten Kapelle des hiesigen Regiments ausgesührt. —s. Doppel-Quartett „Paulus". Der gestern Abend im Saale von „Siadt London" vom Dovpet-Quartett „Paulus" veranstaltete 1i. Gesell schafts-Abend verlies i» rechl besneüigender Weise. Die wirtlich gut gewählten Ge.angs-Nummern und deren vortressli ne Anssuhrungen erjremen sich aus nahmslos des lebhaftesten Beifalls. Gleich der Vortrag der ersten Gesmegs-- Pioce-' „Tag des Herrn" von Sehrich ließ erkennen, daß aas Doppel- Quartett „Paulus" i» der That sehr Beachtenswerthes in der Sicherheit beS Zusammenwirkens zu leisten vermag. Eine ganz besonders ihmpathische Aus nahme fanden auch die Solo-Vortcägc. Namcnltich verdienen die beiden Solo- sämzcr, denen hinsichilich ihrer Voriragswei.c eine gewisse musikalische Fein- stthligkeit nickt abzniprechen wnr, auch für izre sorgsame Tätlich.»dning das »»eingeschränkteste Lob. Nicht »»erwähnt wollen wir lassen, baß dieClavier- bcglcitung zu den Gesängen sehr biscrct nnsge>ührt würbe. Kurz, man konnte ans diesem Allen entnehmen, daß das Doppel Quarte» „PanlnS" gme und sorgsame Vorstudien gemacht hatte. Die warme Anerkennung, die ihm für die prächtigen Leistungen seitens der zahlreichen Zuhörer gezollt wurde, war mithin wohl verdient. -Stadt-Theater. Donnerstag, de» 2l. d. M., findet zum Beste» des Pensioussouds der Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigcr die längst Max Grube gesprochene» Prologe eröffnet werben, welcher auf den Milse» Zweck Bezug nimmt, dem die Einnahme gewidmet ist. — Knnslhütte. In dem verflossenen nenn mdzwa izigsten Bcreins- jahre der „Knnsthütte" saus, wie uns bei» soeben ansgegeoenen JahreSvericht ersichtlich ist, tue ordentliche Ha pivcrsaaimlnng am 11. April statt. Dieselbe vollzog, wie iibltch, die Rechlsettignng der Jahresrcchnnng siir 1837, ge nehmigte den Geschüstsberia:t für dns avgeiaufene »ad den Hanshaltplan für dns neue Verciusjahr und nahm alsdann die Ecgänzungswahlen sur den Vorstand vor. Dw vier aiisscheiocndcn H.-rre» wnroen a >sS Nene gewählt, jo daß der Vorstand sich ans folgenden Herren znsammensetzt : Architsct Robert Hensi.iger, Vorsitzender, GhmnasiatoberlehrerUi'. LudwigBnjchkicl, messen Stellvertreter, Rechtsanwalt O. E. Jrmscher, Schriftführer, Lehrer a. d. icchn. Ltacttslehranst lt n Emil Walther, dessen Stellvertreter, Kanfiiianil Asolf Bogdanski, Zahltncisier, Kaufmann Bruno Gtnmann, besten S-ellvsrtre er, Professor Alwin Gotttchaldt, Siaottiaurctth Es. Hechler, Knnstwarte, Lehrer a. d. tcch». Swaislehranstalieu Julius Kuhn, Borsihcnder des Ansstellnngs- ansschnsscs. Am 14. November fand in oer vorgesch.iebcnen Weite oie Aus- loosnng von 3 "/o der zur Erwerbung des Vereinshanscs nnfgetiommeucn Darlehne statt, wovei folgende Scheitle gezogen warben: Nr. 9, 23. 30, 75, 94, 91, 100, 106, 14', 151. 199, 211, 374, 540, 551, 585, 586. — Die daraus rnttnllenben Beträge sind, insoweit sic nicht durch Schenk» tg der Scheitle dem R.ierveioad znjloffe», bei der hiesigen Stasniank gegen Aus händigung der Darlehnsicheinc erhoben worden. Nur der Sch.in Nr. 374 ist rückständig geblieben. Zwists der vocsena »ten Scheine wnren srü tcr dem Bereit! zngewendcl worb.», während zwei d.iselbcn, nämlich Nr. 199 u. 586, null der Ansloosnng durch Frau verw. Dnnker, bezw. Herrn Coaimereienraih. Ih. Peters, geschenkt worden sind. Wie herkömmlich sind auch in» ver flossenen Jahre ge igneie Werke d.r vervieftüttigencien Künste an wücvtge Schüler hiesiger Lehranstalten durch die Knnslhütte verabfolgt worden. Eine vom Borst nd erlassene ftbrffiliche Aufforderung zmn Beitritt in oen Verein ist insofern von günstigem Erfolg gewe>eu, als im Jahre 1888 49 neue Mit glieder gewttmrn worden sind. Freilich sind auch wieder verschiedene Ab gänge ersoigt, ceionders durch Tod und Wegzug von Mitgliedern, so da» sich die Mitgliederzahl En e December 1888 ans 7>>0 Personen belief. In An betracht der Gröge unserer Stadt und ihrer rasch wachsenden Besolkcrnng ist diese Zahl keine allzngroße, weshalb der Vornand auch beschlossen Hat, a er- mais fthnstlichc Aufforderungen ausgisenden »nt der B tte >»n Beitritt in bie„K>msthülle". Möchten sich doch recht Viele bereit finde», dieser Bitte Folge zu gcseu, damit der Verein immer mehr in den Stand gesetzt werde, sei.,e Aus gabe zu erfüllen, die darin b.stehi: Das Interesse für die bildenden Künste in allen Schichten unserer Bevölkerung von Stadt und Land zu wecken, den Geshmack zu veredeln und den Sinn sür das Schöne zu fördern und zu HedenI Immer wieder muß cs gesagt worden: Je höher die Za l der Mit glieder wächst, desto mehr Ankäufe sür die Jahresverlvvsuiig lümicn gemacht werde» »nd desto bereitwilliger beschicken die Künstler dos deutsche» Reiches unsere Ausstellung. Daß diese aber ein möglichst inamngsaltiges und vnut« gcstalligcs Bild von dem Schaffen und Wirken der nationalen Kunst bieie, ras lie«t ni-t »nr im Interesse des Borstandes, sondern viel mehr »och i» dem all der Tausende, welche alljährlich die Ausstellnngsränme vejnchen und ni ihnen eine Quelle edel» Genusses und geistiger Anregung finden- — Die Ausstellung der Knnslhütte war im Jahr 18a8 an 122 Tagen geöffnet und w.ttde von 25,056 Personen besucht. Diese verteilen sich mit 23 502 auf 63 So»»- uns Feiertage und mit 1554 ans 59 Wochentage, demnach tommen im Durchschnitt 373 Besucher aus einen der erste en, 26 aus e.ncn rer letzteren. An 15 Tagen, — 4 Sonn- und Feiertage und 11 Wochentage, — wurde von 879 Personen ein Eintrittsgeld erho e», an 107 Tagen war der Zutritt für 24.177 Personen frei. Die Zahl der Besacher wechselte an Sonn- und Feier tagen zwilchen 159 und 673, an Wochentagen zwischen 6 und 56. Die Be- nchszeit war dieselbe wie in den Vors chren, Sonn- und Feiertags von 10 Uhr Vo.mittags bis 3 Uhr Nachmittags, Mittwochs vo» 10bi.-12Uhr Bocmtitag»
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