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Dresdner Nachrichten : 15.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189406157
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-06
- Tag1894-06-15
- Monat1894-06
- Jahr1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.06.1894
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»«»etla* für volilik. U»«n1>al,»r!« «k'Lüi,n>^dr. Bockodkrat». gremtailmk. Nrt»a«,el>ubrwxnei,c>»rl>a>« r«r> dint, »« «ol, « , ir. ,m «u»la»d m>l ennvrc«c»Se»i Po«uui»Ia,. Annakmc von »nlUndiauiiarn: «a>,c»»r «» «orm «-»NIirRa»». So»««.--» v «mm, > > U kMilia,« An Neuiia-I ütr Nloiifr« L nur a« Woct>c,»oakn di» 3 UdckaLmiuaa». Itzi« rivatiia« vtnmdikile Iu»o»^i,r«L>>t«m lbP'a iüiMon» l»a« nach tzckiiaxn ro Pia. Unlsiin Ltrich >ik»iae> > k»,le «oP>,. >nku»d,aunak» au! d,r Prwailkil« Zkile so Pia »utwa.nak Nniiiaak »«r aex» Bor>ruol>ccal,lunq Nniund^unak» „klmikn uimmlllche uamda'ik PtüinllkllinoaiikUk» a» Kur Nuckaal^ r,»ak>a„!>>,-» Lch.iit- Uückk keine Verdi,i-iichk«it L»r„I»>r»>1iI»rU» L>c. tl. 3!>. Jahrgan.z. I >L ^ 4 Ii«« oI»i!t 11, 4 »« »»»«. IVvdt>»dr1di. Iü»«!«4ri->I> ,i,I INiniirl»! 2. Trcodeii, lKs»r. 1 Rill.>ninx>n-»«>r. !-«-lt,>-t- Iiätixor, «r«>rä>i-c-gilc>>sr ^ A Ih-ospovto x I cr t i 8 Milt »I «! tranca. 7U.<»<»«» I n ' § im tiohrruickr. K ^ k^»i I II «-I n-tii^, ' U vkvlul, ii-.V., I» Z» 1I»«^I«»»lr. 12. >r. .7 ' I ct«n»pr»,u-m- II, )>r ^ ^ " aii.cki» bei- .Op« utzrüntc o- A MtvorLlvL8ser, 's IHU I'r l- ülliln-.'. K nU8»ärt-i uatc-r tu t! ILLiiil^I. II»1r»i»ulIi«;lLV, I>«ek«Ivli, »5 AM- Lli«»»I »e «IIIIi» n. HR F liin.-rlirll« «l.-r Ktackt »ei« Xu.-««-n,I»ii^. ».o li billi^itor ltz-rvchuu»^ >I«-> VerpoN»»!.^-'!--!-«-». E I. 81. Iisilllltlml. ^ »>>/. i>> tl- r >«« >to ,in>! n«-».tr»,I«-!>l Ii«-r>,H>«- nn,, !>1 tig»4it,!-t.l> ß< ,!«-» V u.h>-ilt v-r-k-r!'. )> kt.ir.-ttlmG l-> /,» Iuil,«-I> ,» >u,k^ir,^t < r.'r.I'<>l-»i.,!«.-«.I»r- o'eii!i,IIv'...z p i>>c4c..I>- Iio «t- ->!.-« » t.'oinlit,-io!eii, 1k «-I»li incklun^'-i, uml Il--it.,»r.tti>,»>>n/N,A ksir« »t'illc n vom .Xpatliulcer Kr« tiniclimiti- i,i < ki-1„- N> i-triiit«-»!«- «Irr IVoll. t » ß< äc-n » u:,-ii.,ii>>V>-l-I.,>nie,g I i«i>i7>sviil. -)!uiiu1u> t>>> 5 ^ MM C). II I28Dß 12 MM > A It -uiL«. II», < i, ,unt K«-It« »tl»>, u i I A A ^ ^I»oi »alIiritt ln 1e. ^ Nc-.. t.>l« .^'. boäenjoppeu vo» 8 LIK., 8eI>UIIkinkiij«pp<» von 21> LIK., bü«1kr-»Ir«Itkl!s vou 8'j. LIK. -m t-mi'livlilt. i» xi'N^tor .^U^rllil W'Ivi'Iitl itii.-, 'I'ii-.il. 23, »sb''i> «Irin I( .»i^I. ^I,I..8.x. Freitag, 15. Amii. Rr. !<»<>. SiiWkl: Unlattlricr (»crichlö Politisches. Bei den lektc» ^icicholiigoverliaiidluiigeit ubn das 6tescd ',um iLikiupc der Lraarc»i>c,cichimiiaen halte der ^laatsmiiiisler Vv» Bötticher das desliiinnte Bcrsvrccheil gegeben, das; in der nächsten Tagung ein Gcsehentwurs aber den unlanteren Lricllbewerb vnr gelegt tvrrden wlle .'»» L.'ause der Weiten Berathnng des Aaarenzcichengescventwnrses Halle die lanservaliv klerikale Melir heit der dcutjchen Bvlksvertrelung bereits einen Äntrag an- genvininc». der als tsrgan;ung znin vorliegenden Markenschuhgeich eingreifende Bestiinmungen gegen den unlauteren Wettbewerb ent Igelt. Bei der dritte» Lesung wurde dieser Äntrag jedoch angesichts der Erklärungen des ^taaatssekretärs fallen gelassen unter der Bvr- ansiehung, das; die Rcichsregiernng ihr Ber'vrecheu in der nächsten iZcssivn einlöscn iverde. V,ach vffr;iosen Mittlicilungen iit die kllegicr- nng gegenwärtig in der That mit der Änsarbcitung einer Borlage zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs beschäftigt. Wie cs Hecht, soll cs sich hierbei in mtrr Linie um Äbhilfc au' dem Wege der eivilrechtlichcn Lchadloshaltung im Sinne der in dieicr Beziehung niuftcrgilligcn französische» t'fesengcbiing und fliechtwrechung handeln, während Strasandrohnngcn erst in zweiter Linie in Be tracht konnnen sollen. Tas Bedürfnis; zu gesetzgeberischen Mas;nah»ien gegen die empsiudliche Schädigung, welche dem soliden, nach Gnmdsätzc» strenger fticchtlichkcit betriebenen Handel und Gciverbc aus den mannigfach wechselnden und immer rasfinirtcr sich gestaltenden Machenschaften einer unreellen Konkurrenz elwachic», ist feit Fahren im Publikum wie in allen ehrlich denkenden Kreisen der Geschäfts Welt lebhaft enipfunden worden. Ties bekunden n. Ä. die lhat- kräftigen Bestrebungen des Dresdner Bereins gegen Unwesen im .Handel und Gewerbe, der in seinem unermüdlichen Kampfe gegen alle unsauberen Gepflogenheiten im Geschäitslcbcn die höchste Aner kennung und Nacheiferung verdient. Tic Schwindeleien, die von Jahr zu Fahr in steigendem Mage jm geschäftlichen und gewerblichen Berkehr angcwcndct werden, um lästige Mitbewerber zu ver drängen, haben einen derartigen Um'ang angenommen und bereits so grosse Berl-ecrungen im deutschen Erwerbsleben angerichtet. das; ein gesetzgeberisches Eingreifen nicht länger hinausgeschvben werden dar»'. Tie »chwindcll'cntr Konkurrenz i't eine wahre Pest beule am Körper de-S gewerblichen LrganiSinuS geworden, welche die wirth'chastlichc Erislcn; gar manches ehrlichen flcisngcn Hand wcrksmeiiters untergraben hat. der es in feiner deutschen biederen Sinncswciic nicht über sich zu bringen vermochte, von den Mitteln der Täuschung und des Betrugs, wie sic von seinen weniger skrupel losen Mitbewerbern angcwendet werden, Gebrauch zu machen. TaS Umsichgreifen des unlanteren kvnknrrenzgebahrens hat bereits eine bedenkliche Bcrslachung und Bersälschnng der geschäftlichen Moral herbeigesührt, in dem Mas;e, das; man Alles für erlaubt hält, was nicht ausdrücklich durch eine besondere Bestimmung des Strafgesetzbuches verboten ist und das; selbst Gcschä'tslcute. die von Hans auS soliden Geschii'tsgrundsätze» huldigen möchten, zu unreellen Gebahrnngen gezwungen werden, um sich im Kampf mit ihren Gegnern im Wettbewerb zu behaupten. Ter redliche GeichüflS' mann ist im Vergleich mit seinem, mit unreellen, aber gesetzlich nicht strafbaren Mitteln arbeitenden konlnrrcnte» ini Ni'ngen um die wirthichaftliche Eristcnz der wirthschastlich Schwächere. ES entspricht daher nur den Grnndjätzcn der groseil kaiierlichen Bot schaft vom 17. November 18tzk und den allgemeinen Forderungen einer gesunden Wirthscbastspolitik, die aus eine Gesundung des ge kämmten Eiwcrbslcbens obziclt. wenn aus dem Wege der Gesetz gebung die Auswüchse der unlauteren Konkurrenz endlich energisch unterdrückt werden. Ein ganz besonderes Fntcressc hat auch das Kleingewerbe und der.handwerler an der glücklichen Lösung der vorliegenden Ausgabe, da gerade der tapitalichwache. kleine Ge- wcrbtreibcnde. der in der v>auptsachc aus die Arbeit seiner eigenen .Hände angewiesen ist, nach seiner ganzen Erziehung und Be fähigung mit den Finessen und Schlichen einer überlegenen Kon kurrenz selten vertraut und mehr als seine kapitalkräftigeren Mit- bewerben den Gefahren des unlauteren Wettbewerbes ausgeletzt ist, hauptsächlich inioscni, als er im Falle der Schädigung sich schwer, oft niemals von dem erlittenen Berlnstc wieder erholen kann. Tic Bekämpfung der illopalen Konkurrenz bildet ferner zugleich einen in ihrer Art recht wirksamen Beitrag zur Lösung der Fudcnsragc: denn gerade die Geschäfts- und .Handelsleute scinitiicher .Herkunft und Sitte sind cs. welche die schrankenlose freie Konkurrenz in der schlanksten rassinirtestrn Weise zu ihrem Borthcilc ausgebcutet und dadurch in jo vielen Branchen ihre» christlichen Rivalen die Lebensader durchschnitten haben. Tas Gebiet zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes ist ein sehr weites, .hierher gehören alle Täuschungen über Waaren und Geschäftshäuser, insbesondere trügerische Waarcnbezeichnungcn. verschleierte oder irreführende Firmirungen. wahrhcitswidrige An gabe» über die wirklichen Inhaber von Geschäften, ferner die Praktiken des modernen ReklameschwindclS. wie wissentlich falsche und täuschende Anprcisnngcn. Bcrlocknngen. Borspicgclungcn. um das Publikum zum Ankauf mindenvertbiger Waaren zu veran lassen. Scheinousvcrkäusc und Schcinauktioncn re. In den Be reich des unlauteren Wettbewerbs gehört u. A. auch die Er richtung eines Konkurrenzgeschäftes entgegen einer getroffenen Vereinbarung oder der Eintritt in ein solches in der Absicht, die Kundschaft irre zu leiten und abwendig zu machen. Unsere gegen wärtige Gesetzgebung besitzt zur .--nt wenig oder gar keine .hand haben. um diesen und ähnlichen Arten einer unehrlichen Kon- Wettbewerb. .hos»achrichlen. Gewerbeverei» . Loichwitzer Grnndbalm, knmcnzer Gewerbe,iussicllnng. Verhandlungen. Tagesgeichichie. ..Neingold", .historisches Eonreri. Tislanzradsahrl. kiirrciiz entgegenzutretc» und die nnianbercn Machinationen deiielben i verwirklicht zu werden, welche eine io weitgehende Eonccntririing üras- oder civilrechtlich zu verfolgen. Nach der bisherigen Recht -der Branntweinbrennerei zur ,,olge haben würden. iprechung der deutschen Gerichte genügt bciipialswci'c die falsche Vorspiegelung, wie sic so häufig in Gk'talt von Auktionen und AuSverlän'en siatliindel. noch nicht zur Feststellung des Betruges: cs uins; ausserdem »och der Nachweis der thatsächlichcn Bcrmögens- 'chädignng erbracht werden. Tas hat sich aber als aujzcrvrdentlich schwierig elwicsen. und wenn sich hier und da gegen die trügerischen Boripiegelungen des Wettbewerbes Kläger gesundeir haben, so sind sic in den meisten Fällen mit ihrer Klage abgcwiescn worden, weil der Richter auf Grund »hwanlendcr. dehnbarer Sachversländigeii- Schätzungrn die Möglichkeit nicht für ausgeschlvssrn halten konnte, das; die betreuende Waarc annähernd den Werth des gezahlten Preises gehabt habe. Vorbildlich in Bezug ans de» Schutz gegen die unredliche Konkurrenz ist die Gesetzgebung und Rechtsprechung in Frankreich. Tas französische Eivilgrsetz enthält die Bestimmung, das; „jede Handlung cincS Mensche», welcher Art sie auch sei. die einem Anderen Schaden verursacht, denienigen, durch dessen Verschulden der Schaden entstanden ist. verbindet, denselben zn ersetzen". Auf Grund dieser cinsachen Bestimmung hat sich eine Rechtsprechung hcraiisgebildct, welche es ermöglicht, jede Ausübung des unlauteren Wettbewerbs (uoneurreneo «Illegale) gerichtlich zu fassen. Ter frühere prenhischc Landtagsal'gcvrdnetc FnliuS Bachem, der sich übrigens in seiner unverhohlen ausgesprochenen kräftigen anti semitischen Gesinnung von dem jetzigen philoseinitischcn Reichslags- adgeordnelcn gleichen NamenS sehr vortheilha't unterscheidet, hat jil einer kleinen kresslichcn Schritt über den unlautere» Wettbewerb daraus hingcwicsen, daß inZ rankrcich hauptsächlich in Folge der dortigen Rechtsprechung in Sachen der ooncurreuev «Icl-galv Klagen auf ge schäftlichem und gewerblichem Gebiete weit weniger häusig und laut als in Tcutschland sind, obwohl dort seit langer Zeit eine unbeschränkte Handels- und Gewcrbcsrciheit herrscht und sich voll ständig ringebürgcrt hat. Im Sinne des angeführten Artikels des e«Io civil betrachtet die sranzösische Rechtsprechung die gcsammtc geschäftliche Position eines Kaufmanns und Gewerbtreibenden. insbesondere die Kundschaft, welche derselbe durch Umsicht. Redlich keit lind Tüchtigkeit sich erworben hat. als ein selbstständiges Ver mögensrecht, das gegen störenden Eingriff und Verletzung zn schlitzen in. Wer Mirtcl der Täu'chnng anwendet, wer den Mit bewerber anders als durch eigene Leistungen, durch eigene Umsicht und Redlichkeit zu verdrängen sucht, macht sich der unlauteren Konknrrc»; schuldig Tas in das Prinzip des sranzömchen Rechtes, und dieies Prinzip wird so folgerichtig, so scharfsinnig in der Rechtsprechung angewandt, das; in der Thal nichts mehr zu wünschen übrig bleibt Ter sranzösische Richter untersagt die einen unlauteren Wettbewerb darstellende Handlung und fetzt den erwachsenen Schaden nach ireiem Ermessen seit. Julius Bachem veröffentlicht in der eiwätinten Broschüre das Schreiben eines hervorragenden sranrösischen Furinen über den unlauteren Wettbewerb. Es liecht dann ii A : ..Ich wage zu behaupten, das; ohne den Zaum des Anitels >:>- es i>» dies die angeführte Bestimmung des « «M-« ivitz. die Unredlichkeit im Handel keine Grenzen kennen und die Zügel losigkeit nnil»isckr»nll fein würde F» Frankreich giebt es leine» Rechtskundigen der nicht diesen Artikel als Schntzbries des ehr baren und solide» Handels betrachtete. Wenn wir in einem Plaidvner gelegentlich darauf Hinweisen, das; es in Tcntschland eine Bestimmung im Sinne dieies Artikels nicht giebt, io macht nch regelmäßig eine Bewegung der Ueberraschung und des Er staunens bemerkbar Als Rechtskundiger, der sein ganzes Leben dem Slndinm des industriellen und kaufmännischen Rechtes ge widmet hat. kann ich nur aus das Lebhafteste Ihre Bemühungen begrüben, in Teulschland eine Bestimmung zur Geltung zu bringen, welche ich als eine Norm der Gerechtigkeit und der Moral betrachte." Möge der sür die nächste Reichstagstagung angctündigtc Gesetzentwurf über den unlauteren Wettbewerb den Erwartungen, die voin Standpnnktc einer besonnenen zielbewnszten Sozialpolitik daran getnüpit werden. entspreche». Von der tomcrt'ativen Partei, dem . . Ecnlruin und auch von den Nalivnalliberalen ist zu hossen. das; sic den j den Wunick ansgedrückt, die Mächte mochten mit weiser Bedacht in Aussicht gestellten gesetzgeberischen Bemühungen zur Bekämpfung samkeit zn Werte gehen und die Ereignisse in Marokko abwarten Berlin. Von lenem in einigen Blättern verbreiteten Ge rächte, das; die Bezirts'cldwebel und llntcrossizicrc alljährlich eine l ltägiqe Uebung bei de» aktiven Truppen dnrchmachen mußten, i't nach der ..kreuz Ztg " in militärischen kreisen nichts bekannt An» der diesiälirigen Reike wird der Kaiser wiederum von dem Geb. Rath v Kiderlen Wächter als Vertreter des Answärtigen Amtes begleitet werden. Auch Kaiser Wilhelm I. ließ sich viele Fahre regelmäßig dnrch einen gleichgestellten Beamten des Aus wärtigen Dienstes, den damaligen Geiandten v. Bülow, au» 'einen Reisen begleiten. — Tie Vorstände der Zweigvercinc zur .Hebung der deutschen Fluß und kanal'chisssahrt beschlossen, die Regierung um ein erneutes Eintreten sür den Mittelland Kanal rvcnt. zunächst für den Dortmund Rhein Kanal zu ersuchen. — Ter Denliche Antiieinitenbnnd legte in einer großen Volksversammlung gestern Protest gegen die .Kampfesweise der Sozialdemokraten bei dein B'erbotikvtt ein. Ein hiesiger Kas'enbotc der Akticngescll'cha'i Tmonicrbaute» bat einen Geldbries mir 4216 M. verloren, der n. A. zwei neue sächsische Bantnotcn ä M. und W Stück alte a 1-0 M. enthielt. Zur Wiedererlangung sind 50V M. Beleimung ansgeietzt. - Ein hieiiaer Rechtsanwalt T- wurde an, Rcauisilion des Amtsgerichts in Tirscha» verha'tct. — Herr v. Bleichröder richtet sich einen Rcnnslall ein und hat zunächst 16 Jährlinge des Genicks des Freiherrn v. Faltenhansen angekauit. - Sbcrftlcut- »ant v. Moltke begab sich heule Mittag nach Hannover, um im Auftrag dcs Kaisers einen Kranz ans dem Grabe des Leutnants v. Poncet niederznlegen. — Ter hier tagende Bund deutscher Branergesellcn. welcher sich im vorigen Fahre in Leipzig gebildet bat und der bereits UM Mitglieder zählt, kam in seiner heutigen Telegiiteiiverjanimlung ans die Berliner Verhältnisse zu sprechen, über welche der hiesige Abgeordnete aussübrlc. daß der von sozial- deinokraiüchen Kollegen ange'eindete Direktor Rösickc der Ente ge wesen sei, der die Forderung der Gesellen um Kürzung der Arbeits zeit und Erhöhung der Löhne im Fahre I8»>5 bewilligt habe. Ten »cinerzrit wegen des Arbeitsnachweises über einzelne Brauereien verhängten Boykott habe Bebel selbst nicht gebilligt. Tie Brancrci- bcsitzer dächten, wie Redner bcmertte, an teure Lohnkürzung, und die nichtsvzinlisrischcn Braueigesellen waren mit ihrer Lage voll kommen zu'ricdcn. Er sei der Meinung, daß sich ans friedlichem Wege eine Einigung wohl erzielen lasse. W c i ß e n s e I s. Ein -Handelsmann ans Teuchern und dessen Sohn sind vom Zeitzer Schnellzug beute Morgen bei Wcißensels ans ihrem Wagen über'ahrcn worden. Der Sohn und ein Pferd wurde» getödtel: dem Sohn sind beide Peine abgefahren. S t r a s; b u r g. Ter protestantische Pfarrer Christian Müller ans Münster in Tberelsaß. der am 12. Februar im Verlauf eines in Straßbnrg gehaltenen Vortrags das Dogma der Unschtbarkcit' des Papstes als wahnwitzig bezeichnet hat und dieierhalb wegen öffentlicher Bcschimp'nng der katholischen Kirche au» Betreiben des Bischois von Straßbnrg unter Anklage gestellt worden war, ist beule zn 1 Tag Gefängnis; vernrtheilt worden. Heil b r o u n. T bcrbürgcimeislci .Hegelmeier bat die Erklärung abgegeben, daß er au» >ein Peni'ionsgefnch nicht »über zurück kommen will. Der durch diese Erklärung befriedigte Gemcinvcrath hat dagegen versprochen, Frieden zn halten. P a r i s. Beim genauen Nachzählen der drei Millionen, die Siam an Kriegsentschädigung an Frankreich zahlte, ergab sich die drollige Tlialsacbe. daß die siamesischen Finanzbecunten den sran zwischen Behörden 2GVV0 Frcs. in falschen Thalern ausgczahlt haben. Nach einigen Beratlinngen wurde der löbliche Beschluß gefaßt, für die salschc'' Stücke keinen Ersatz nachzn'ordcrii. doch künslig besser anszupanen. Paris. Ans Toulon wird gemelde». daß der Viceadniiral Baucheron mit einem Panzer und zwei Kreuzern in der Richtung nach Gibraltar abgebcn werde, falls die Wichtigkeit der Ereignisse cs erlieiicben sollte. Rach Miitbeilnngcn aus Hran paisirten drei sranzöüiche .Klicgs'clnsse in der vergangenen Nacht die künc in der Richtung nach M'arollo. Rom. Ter König nahm die Demission des Finanzministcrs Sonnino und des Aclcrbauniinisikrs Boielli an und ernannte den Enteren zum Schatzminisler. den Zweiten zum Finanzminister und Barczuoli zum Ackerbaumiiiisler. Die übrigen Minister bleiben im Anne. Die bcunrubigenden Nachrichten über die Ver hältnisse in Sizilien werden offiziös für unbegründet erklärt. Tic Aufstände in den Schwe'eldislritten hatten nie den Charakter ci»es Generalstreiks angenommen und hingen mit dem Sinken des Schwrsclpreises zusammen: sie seien im Abnclnncn. M ad > i d. Frankreich bat »ch nnumwnndeii für den Antiag Spanien-- ani ei» genieiioames Vorgehen der Machte in Marokko erklärt. Italien bat dem Antrag im Prinzip beigepr'lichlei. icdoch 2 ^ s Sv s ir des Ilnivescns im .Handel und Gewerbe eine nachhaltige Unterstützung zu Tbeil werden lassen und an'diese Weile dazu beitragen, allmählich dem deutschen Rechtsbcwnßtsein. das leider dnrch die wirtlnchasr liche Aussas'nng und die schrankenlos egoistische Praris dcs er iremcn semitischen Manche'ierthninS in den .Hintergnind gedrängt worden ist, wieder im geschüstlichen Leben zum Siege zu verhelfen. « Juni. schweben Fernschreib- und Aernsprech-Verichte vom 14. Berli n. .Heute Nachmittag traf der König von i in Potsdam ein. wurde am Bahnhof vom Kaiser begrüßt und nach dein Neuen Palais geleitet, woselbst Abends Fainilicndiner statt fand. Rach deunelvcn kommt König Oskar nach Berlin, um im hiesigen Schlosse zu übernachten und dann morgen Mittag die Reise nach Stockholm sortzusetzen. — Tie Deputation des englischen Köiiigs-Tragoiicr Regiments, denen Ehe' linier Kann ist. hat sich gestern am hiesigen Hose verabschiedet. Ter kann überreichte dem Kommandenr des Regiments eine goldene, den beiden übrigen Mitgliedern der Tepntatioir je eine silberne Etgarrendosc und ver lieb anßndcm dem Prinzen von Teck den Rothe» Adlcrorden 1 Klasse. — Tic Nenverslärkmig der Schutztmvpc »ach Lüdwcsl afrika, 8 Ossi;ine und gegen 2M Mmin'chasicn. werden dein Kann erst morgen Nachmittag voracstcllt. — Tie ..Norddeutsche" bespricht die Nolbwcndigkcit einer Abänderung des Branntweinstcuergeiekes unter Feilhaltung des Zieles, die Branntweinbrennerei als land- wirthschaitliches Nebcngcwerbc §» sichern. Es »ei indcß nicht an znnchmen. daß die darüber speziell im preußischen Finnnziniiiiitc- rium schwebenden Untersiichnngeii bereits abgnchlossen wie», jeden falls iverde sich keine deim'che Regierung dazu versiehen. das er wähnte Ziel «Sicherung der Brennerei als landwiribichasil'ches Nebenanvcrbe, prerszugeben. Damit dünie». wie das ofsiziösc Blatt hnvorhebt, auch diejenige» Proicitc an Aussicht verlieren, England hat den Antrag inil mehreren Vorbehalte» angenonimen. Tciiischland bat dageaen dein Verneliincn nach die größte Zurück Haltung gezeigt. Tic Antworten Oesterreichs und Rußlands sind noch nicht cinaetrvisen. Lo » d o n. Ter Anisiand in Korea »lacln bedcnlcndc Fort- ickrritle. Ter König war gezwimge». nach Japan zu flüchten. Tic Rebellen belebten die.Hanptsladi. L o n d o n. In der Nabe von Weiiporl in der irischen Gra'- schmk Mano tenlclte ein Panagierdainpier. ivobei Ni Pciioncir ertranken. " Land o n Tas Renicr 'cbe Burcan erfährt entgegen einer ans Paris stammenden Nachricht, daß Rn'iem Pascha keinen Ein spruch gegen das Ablommen Englands mit dem kongoi'taatc er hoben habe. Petersburg. Zur Schlichtung von Streitigkeiten unter Oisiricrc» in ein nenes Reglement erlassen worden. Darnach ent scheidet ein von Onizirren gebildetes Ebrengcricht. ob ein Duett unvermeidlich ist. Fm Fall der Besalumg erhält der O'sizici. welcher das Duell verweigert, den Abschied, lieber jedes Ossizier ducll wird dein Kriegsminiiter berichtet, welcher im Einverständnis; mit dem Fu'tizminiiter bei dem Kaiser die Niederschlagung des gerichtlichen VermbrenS erbitten kann. Das Ehrengericht i't l>r lugt. Ausschließungen von Oisizicren a»S dem Oi'nzierkorvS wegen mangelnden Ehrgefühls auch dann zn beschließen, wenn drc be treuenden r.s»>zierc formell Satisfaktion gegeben haben > ^ P a n a m a. 225 Gebäude wurden durch Feuer zerstört, dir ocenersbnimt nimmt zu. Ter Schaden beträgt bis letzt 1' -- Mill. Dollars. . " ako » g. Seit dem ersten Anstreten der Pe't -un j Mar sind bis letzt 17M Ehjnr'en gestorben Tic Epidemie i>! im Ab nehmen. — Tic ansiländuche Bewegung in Kinn Maiid'chmei, /l tm Rnckigang.
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