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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 22.09.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-09-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510922018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851092201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851092201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-09
- Tag1851-09-22
- Monat1851-09
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 22.09.1851
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Montag. Erste Ausgabe, -vormittags II Uhr. SS. September 18SI. - »i-'ZUnut« k». ?>fchch>» >»agltch,^>^,P«dt «» — Rr. 48«. Wird mi«-^«b«» in O*tp,ich Lormittag« lt Uhr, Lkcnd« I Uhr; in Lr««»«u Abend« » Uhr, B°,mUU»g« » Uhr. G»«* str da» «I»et«ljnhr » Lhlr,; jede einzelne Mm- «er l Nzr. DkliW Mgmnm Zntuug. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Zu beziehen durch all* Poß» ««»er de« In, und A»«l,^e«, sowie d«rch di« Arpeditiuyen in Leipzig (Querstraße Nr: M>r«LL«u (bei 8/ Höfner, /Nehstadt, An der Brücke, Pr, I). Zlasertionluebahr für den Rann» einer Zeile I Ngr. V*»«sch last». Wie man vkwimmts hätte die Bundesversammlung im All gemeinen sich dahin geeinigt, bei Fragen von besonderer Wichtigkeit Sach- und Fächverstäüdige zu Räche zu ziehen, und würde diesem Grundsätze schon bei der Entwerfung eines BundeSPreßgesetzeS sowie bei den Be- rathungen deS handelspolitischen Ausschusses in der Weise Folge ge geben, däß solche Fach für beide Gegenstände bis zum 1. Oct. hier versämMelt" sein würden. Auch die AWellung eines BundeS- armeecorPS von 12,000 M. in und um'Frankfurt wird jetzt als un- zweiftlhaft bezeichnet. (Franks. I.) r ^Berlin, 2l. Sept. Daö Auftreten des Fürsten Sulkowski auf dem Landtage im Großherzogthum Posen gegen die Aeußerungen des LandtagScommissarS, Hrn. w Puttkammer, iw Bezug auf die Borusstfi- cirung (siehe unten), macht hier in allen Kreisen ein bedeutendes Auf sehen, namentlich auch wegen der Hinweisung des Fürsten „ans die von dem Commissar misverstandcnen Gesinnungen Sr. Maj. deS Königs". 'Die Wiederaufnahme der v. Flottweli'schen Germanisirungöplane findet nicht allein in der wirklich konservativen Aristokratie deS Grvßherzog« thums ihre Gegner, sie ist vielmehr auch ein Gegenstand der Opposition der Gerlach'schen Partei, die vielleicht nicht mit Unrecht in den doch nicht mik Einem Schlage auszuführenden GormanisiruNgSverfuchen ein unnützes Ankämpsen gegen sine noch Nicht erstorbene Nationalität steht, eine Maßregel, welche, anstatt zu beruhigen, von -neuem die Kämpfe in Posen heraufbeschwört. Vor allem aber scheint der bezeichneten Par tei die Centralisation und „das Nivelliren der Bureaukratie" jetzt gefähr licher als je. Sie verweist auf die SonderheitendeS Großherzogthums Posen, indem sie die Aüsrechthaltung der provinziellen Unterschiede und die dauernde Herstellung der Provinziallandtage fodert, wol »och mit dem meisten Rechte. ES werden die Erklärungen deS Fürsten Sul- kowskt und seiner Freunde sicher auch bei dem Ministerium nicht unbe achtet bleiben, and je weniger man vielleicht biSjetzt ein festeSProgramm in Bezug auf daö Großherzogthum aufgestellt hat, um so mehr wird man diL Nothwendigkeit der Entscheidung für ein reines und nicht ge mischtes System erkennen. — Ueber die Verhandlung des posener Landtags vom 17. Sept, berichtet Goniec Polski Folgendes?'Nach beendeter Wahl einer Commis sion für die Classen- und Einkommensteuer sprach der Fürst SulkowSki folgende Worte: Meine Herren!.Ich wollte schon in der vorigen Sitzung sprechen, gleich nach dem das Protokoll unserer Eröffnungssitzung vorgelesen worden; ich wollte jedoch mich nicht von dem ersten Eindrücke, den dis Rede deS Herrn Oderpräsidenten ge macht, hinrcißen taffe» und dieselbe beantworten, darum Habrich gewartet, bis ihr-»mtljchxr Text un«! mitgetheilt worden. Als. Polo und treuer Untexthan Sr. Maj. fühle ich- daß ich, 0hn? mein Gewissen zu,beleidigen-, chiese beiden Charak tere in mir vereinige» kann, nach welchen ich auch die,Ehre habe, von Sr.Maj. und seiner hohen Familie gekannt zu sein. Mit Verwunderung aber habe ich in der Rede deS Oberpräsidcntcn gelesen, daß wir. von nun an Preußen sein sollen. Zch kenne kein Gesetz, welches mir diese Pflicht auflege, und protestire feierlich ge- gen diese Neuerung. DaS^ revolutionairc System, Nationalitäten durch Ukase än dern zu wollen, wird in mir >a(S Polen und.-Konservativen immer einen Gegner finden. Meine Herren, erlauben Sie mir noch ein Wort. Meine Gefühle für den Lhron sind durch den Ausdruck deS Herrn Oberpräsidenten auf das empfind- -lichste verletzt worden, indem er Dasjenige, was utl« Gesetz und Gerechtigkeit zu gewähren befiehlt, von gewissen Bedingungen abhängig machen will. Ich glaube, daß dev königliche Commissar hierin mit. >wenig Glück die Gedanken Sr.Maj. auSgedvückt hat. Unser MoZarch . bestraft Untreue und Verrgth, aber nie macht er die Gerechtigkeit zu einer bedingten. Mchdem hierauf der Deputirte Mmojewski eine Rede zu Gunsten der pplnischen Nasionalität im OrM abgelesen hatte, wob.eü unter-Anderm der Vorschlag vo.rkam, Se. Maj. zu ^suchen, einen der polnischen Sprslche kündigen Marschall ernennen zu wollen, schloß die Sitzung mit folgenden Worten. deS Deputirte» NiegoletpSki: Erlauben ,Sie, Herr Marschall, daß ich noch einige Worte zu per Erklärung deS Fürsten Sulkowski hipzafüge. Ich hoffe, daß die Gefühle, welche der geehrte Deputirte ausgesprochen, in de» Herzen-aller Einwohner des Großherzoglhums Posen glühen) namentlich in unS, die wir als Deputirte und Polen in dieser Ver sammlung sitzen: denn als llnterthanen Sr. Maj. deS.Königs von Preußen haben wir-nicht aufg«HLrt, Polen zu sein, und da«-nationale Merkmal, welche« Gott unserm--Stamme ausgeprägt^ hat,„ kann d,urch Menschenhand nicht verwischt.wer den; übrigens- ist UN« - Haffelbe hprch das pscupationSpatent und die Ansprache an die Heyzohner de«, Großherzogthum« Pose» heilig versichert worden. — Fürst SolmS-Lich hat/hi«Ernfqnung zuMrhchsischxn LaOtaZS- marschall:abgDl«hnt iund dsr Fürsten, zu Wied und Ssslm-Dyk sind chenso wenig- zur Uebernahme -dieses Postens geneigt, oder dürften vielmehr auf dem Landtage überhaupt nicht erscheinen. Demnächst würden also auf der Herrenbank nur noch der Fürst SolmS-Braunfels und der Graf Hatzfeldt übrig bleiben. — Ueber die Ausweisung deSRedacteurS der ConstitulionellenZei tung aus Berlin, A. v. Roch au, schreibt man der Allgemeinen Zeitung aus Berlin vom 17. Sept.: Hr. A. v. Rochau ist heute früh adgereist. Gestern ward ihm deß Minifterialbescheid auf seine Beschwerde gegen den Ausweisungsbefehl deS Polizeipräsidenten, mit dem kurzen Eröffnen, daß derselbe iti Betreff seiner Eigenschaft als „Ausländer" vollkommen be gründet und in der Ordnung sei. Rochau und seine Bekannten hatten eS nicht anders erwartet; es könnte auch Einigen der Schritt der Re monstration als ein ganz unnöthiger erscheinen, wenn die Anhänger eines verfassungsmäßigen und gesetzlichen Rechtszustandes eS nicht noch immer für Pflicht hielten, alle gesetzlichen Wege zur Abhülfe zu verfolgen,' ehe sie den administrativen Maßregeln sich fügen, r Weshalb dieseMaßregel gegen Rochau ergriffen, ist Niemand klar, bei der gegen Haym -konnte man wenigstens ein historisches Motiv in der Nothmehr gegen Angriffe erblicken,: deren schneidende Logik jeden Widerstand auf derselben-Arena unmöglich machte! Das rein-Menschliche, das doch auch bei Staats männern zeitweilig seine Herrschaft verlangt, entschuldigte, von einem andern Gesichtspunkt aus rechtfertigte es , vielleicht,den Schritt, )v«nn, es auch damals noch nicht Allen klar war, daß und wie mst dem - konstitu tionellen Princip gebrochen werden sollte. Bei Hrn. v> Rochau trifft von alle Dem nichts zu. Seine-Antecedentien von vor beinahe 20 fah ren sind längst legal gesühnt und durch die von wallen Parteien aner kannte,, Ehrenhaftigkeit seines Charakters ausgeglichen. Wie -viele--der mit ihm damals Verfolgten sind im Wechsel der Zeiten längst-in die -Reihen der Verfolger übergegangen! Bei seiner Berufung nach Perlin verschmähte sein offener Sinn, waS man ihm anrieth, sich vorher gegen Ausweisung stcherzustellen und dann erst-vie. Redaction der Constitutio- nellen Zeitung zu übernehmen. Man kennt meinen Charakter und meine Grundsätze, wozu da eine Hülle! war seine Antwort. Er ward, als er vor mehr als Monatsfrist mit seinem Namen als Redacteur hervortrat, nicht auögewiesen. Die Art, wie er die Redaktion geführt, kann noch weniger der Grund sein. Mit welchem Fleiß und Geschick er auch dem Körper der Zeitung das in letzter Zeit ihm fehlende Vollgewicht wieder gab, waren doch Mele der Partei nicht , zufrieden, daß er in'der politischen Leitung ihres Organs die Macht der Verhältnisse zu sehr empfinden ließ. Er blieS nichts weniger als zum Rückzug, aber ex umhüllte nach Vieler Ansicht zu sorgsam die KriegStrompete, welche unter Haym's Führung so muthig geschmettert hatte. Die Zeitung ist während seiner Redaction nicht ein einziges mal confiScirt worden, sie hat keine persönlichen Aus fälle gegen hochgestellte Männer ausgenommen, sie hat, wie sich das von selbst versteht, keine gefährlichen Grundsätze aufgestellt; sie hielt nur an der beschworenen Verfassung fest. Rochau's Ausweisung, jetzt und nach einem über monatlichen friedlichen Verweilen hier, scheint daher, wo alle per sönlichen Gründe Wegfällen, mit Anderm in Verbindung zu stehen, was man sich freilich nach der allgemeinen und der historischen Parteilogik noch weniger zu erklären weiß.... Die Ausweisung zweier so namhafter Redacteure vom unbescholtensten Charakter ist aber so gut wie eine Ver nichtung; welcherPublicist ist sogleich bereit, diesem Schicksal sich auszusetzen! Schon Haym's Ausweisung hatte bewirkt, daß mehre der ehrenhaftesten und ausgezeichnetsten Schriftsteller die Redaction ablehnten. Ob und in welcher Art die Zeitung fortgesetzt wird, ist noch nicht ausgemacht.: Die große stille Macht, die schweigend in Deutschland anwächst, die den Constitu- tionaliSmuS für gebrochen hält, hat jetzt auch hier Stimmen, und fragt: wozu denn überhaupt eine Zeitung, auf die Verfassung begründet, wo diese selbst läygst von so Vielen aufgegeben ist, welche sie einst als Schild vor sich Hinhielten? Die Parteien sind zerfallen, wozu noch ihre Namen und Schilde? ES sind aber ebenso eifrige-Andere, die fest auch am Schilde halten zu müssen glauben, und die Zeitung,, statt sie fallen zu lassen, mit erneuerter Kraft wieder aufnehmen zu können hoffen. Und wenn eö ge länge, das letzte Organ, das jene Grundsätze verlheidigt, stumm zu ma chen — die Organe machen sich von selbst, und der deutsche Boden hat darin unter allen Umgestaltungen eine eigene Natur sich bßWhrtr .Wur- den die Einwirkungen der Presse selbst in den Augenblicken,' wo sie ganz gxseffelf sschien, My-ächer? Br^slssU, 20. Sept. Nach einer Circularverfügung des königli- chen Conststoriumö für die Proviuz Schlesien vom 28. Äug. hat „auf Verfassung einer Anfrage, welches Versqbren von Seiten.der evan gelischen Geistlichen gegen die sqgenannten Deutsch-Katholiken zu bephachten sei, nachdem der Zweifel über das Verhältniß zu.den soge nannten Freien Gemeinden durch den Erlaß vom 10. Juni d. I. seine
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