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Sächsische Elbzeitung : 21.08.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-08-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-187508215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18750821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18750821
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1875
- Monat1875-08
- Tag1875-08-21
- Monat1875-08
- Jahr1875
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.08.1875
- Autor
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Sächsische Gllyeitimg. Amts- und Anzeigeblatt für das König!. Gerichtsamt und den Stadtrath zn Schandau nnd den Stadtgemeinderath zu Hohusteiu. Dic „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint Mittivoch ii»d Sonnabend und ist durch alle Postanstalicn, sowie durch die Erpcdiiio» dieses Blattes für I Mark viertel« ährlich zu beziehen. — Inserate für das Miitwochsblait werden bis Dienstag früh l) Uhr, für das Sonnabeudöblait spätestens bis Freitag früh s) llhr er beten. — Preis für dic einmal gespaltene CorpuSzeile oder deren Naum 10 Pf. — AuSwartS werden Inserate für die Eibzeitung atigenommen in Hohnstein bei Herrn Hesse, in Dresden und Leipzig in den Annoncen.Bureaur der Herren W. Saalbach, Nnd. Mosse und Haascnstcin L Vogler. 67, Schandau, Sonnabend, den 21. August O Die Enthüllung des Herrmann- Denkmals. Waö im Anfang dieser Woche im Tcntobnrgcr Walde sich ereignete, steht ohne Gleichen in der Welt geschichte da. Wohl sind zn allen Zeiten Denkmäler enthüllt worden, aber das; eine Nation nach 1800 Jahren sich noch ihres ersten Befreiers erinnert nnd sein Andenken in dieser Weise ehrt, davon weist dic Geschichte kein zweites Beispiel ans. Dem Auslände mag, wie ein Berliner Blatt sehr richtig bemerkt, eö wnndcrbar erscheinen, daß wir Deutschen dic Thatcu HcrrmanuS nnd die Einheit unseres Baterlaudcö, dic wir erst vor wenigen Tagen erkämpft, nnS in ge wissem Zusammenhang denken, nnd in der That gicbt cS ans der ganzen weiten Erde außer uuö kein ein ziges Bolk, dem cS jemals eingefallen wäre, ein po litisches Ereignis;, das so weit zurücklicgt, wie die Schlacht im Tcntobnrgcr Waldc, durch ciu so gewal tiges Denkmal zu feiern. Jener Zusammenhang aber zwischen der allerersten nnd der allerletzten nationalen That ist für unö thatsächlich vorhanden und besteht in dem idealen Glauben an dic Einheit unseres Bater- laudcS, der sich wie ein rothcr Faden durch alle Wirre» unserer nationalen Entwickelung hiudnrchzicht. Dieser Glaube hat unser Bolk weder in den Tagen einstiger Größe, noch nutcr den Schicksalsschlägen des inneren Zwiespalts, noch zur Zeil seiner tiefsten Er- nicdrignng je verlassen, ja gerade damals, als unsere Einheit und nationale Bedeutung am schwersten ge fährdet schien, leuchtete er am hellsten auf, nud war nud blieb in allen unsern Bedrängnissen der bahn- wciscnde Stern, dem wir durch die Wüste des Elends und der Knechtschaft mit »immer wa»kc»dc»> Bcrtra»c» bis auf diese Stmidc gefolgt sind. Und dieses Ver traue» hat »ns nicht getäuscht. Es hat unö zn den Triumphen geführt, dic wir im letzten Jahrzehnt cr- rnngcn haben, und jene Eintracht nnd Größe, dic so lange nnr ein idealer Traum gewesen, nun ist sic volle nnd gegenwärtige Wirklichkeit. Ein bcmcrkcnSwcrthcr Unterschied zwischen dem deutschen und allen übrigen Kultnrvölkcrn drängt sich unwillkührlich bei dieser Betrachtung ans. Wir sehen, daß bei allen andern Bölkcrn dic Borstcllnng ihrer Zusammcngchörigkcit, daö nationale Bewußtsein erst erwacht ist, nachdem sie thatsächlich ihre Einheit bereits errungen hatten. Dieses Bewußtsein war bei ihnen dic Folge ihrer politischen Entwickelung, das Ergcb- niß einer Reihe von großen historischen Ereignissen, welche die vorher lockern Bcstandthcilc jedes einzelnen Volkes zn mehr oder minder gediegener Gleichartigkeit zusammcnschmiedetc». In der Entwickelung des deut schen Volkes gewahren wir das umgekehrte Verhält nis;. Lange, bevor cö sich einer wirklichen Einheit rühmen konnte, fühlte cö sich als ein Volk, in seiner idealen Borstcllnng lebte diese Einheit trotz aller StammcSvcrschicdcnhcit, nnd trotz aller Kämpfe und Zerwürfnisse, dic fast unaufhörlich zwischen den ein zelnen Stämmen statthattcn. Die Einheit Deutsch lands war bis auf unsere Tage immer nnr eine ideale Forderung, das Postulat unserer politischen Bestreb ungen, nnd erst die letzten großen Ereignisse haben dahin geführt, das Fundament für ihren Aufbau auch thatsächlich zu lcgcu. Sie war uuö ein Ziel, nachdem wir gerungen, während sic für alle übrige» Völker de» Ausga»gsp»nkt der politische» Geschichte bildete. Wir Dc»tsche haben Misere politische nnd nationale Bedeutung ans der Idee in die Wirklichkeit über tragen, und wenn mau unö ciu philosophisches Bolk nennt, so trifft das auch in diesem Betracht zu. Alle anderen Völker erfreuten sich des unmittelbar gegebenen EinhcitSbcstandcs, sie stritten für das, waö sie waren; wir Deutsche lebten und strebten nnr für den Gedanken dessen, was wir werden wollten. Und nnn sind wir einig geworden, nnd werden diese Eintracht nur um so höher halte», da wir wis se», welche Kämpfe sic u»S gekostet. N»u dürfe» wir stolz »eben alle» ander» Völkern der Erde unser Haupt erheben; man spottet unserer nicht mehr, man achtet, man bewundert uns. So möge mau uuö denn auch um der Zähigkeit willen bcwnndcrn, mit der wir an der idealen Vorstellung fcsthaltcn, daß bis in die fernsten Zeiten zurück alle Thatcu, dic unser Volk im Geiste der Einheit nud Freiheit vollbracht, Bezug ha ben ans die nationale Größe, dic nnn cin Werk der Wirklichkeit geworden. Und merkwürdig genug, daß wir nicht umhin können, einen solch' idealen Zusammen hang auch zwischen unsern Gegnern von damals und unsern Widersachern von heute zu empfinden. Wir wissen eö ja wohl, daß die Macht der Cäsaren, dic Herrmann niedergeschlagen, aus der Welt verschwun den ist, aber au derselben Stätte, wo sic gchanst, ist eine andere Macht cmporgcwachscn, die nnö heute mit dem nämlichen System von List, Verrath nud Lüge zu bekämpfe», »nd uuter ciilaiidcr z» entzweie» trach tet, mit welchem damals daö römische Kaiserreich ge gen dic arglose» deiltschc» Volksstämmc opcrirtc. Die Gegner sind nicht dieselben, aber sie streiten von der selben Stelle »nd mit denselben Waffen gegen uns, nnd waö denen von heut zu Tage an materiellen Machtmitteln fehlt, das wissen sie überreichlich durch Heimtücke und Jntrignc zn ersetzen, vermittelst deren sic sich inmitten nnscrcö Deutschlands nutcr dcm Schutz der Gesetze ciugcuistct haben, um »»ter dem Vorwand, Religion zu predigen, ihre Anhänger mit Groll und Haß gegen daö Vaterland nnd seine Eintracht nnd Größe zu erfülle». Daö hierarchische Nom haßt Dc»tschla»ds Volk, wie das cäsarischc cö gehaßt hat; aber unser idealer Glaube an den endlichen Triumph der uatioualcu Sache verleugnet sich auch heute nicht: auch wir haben einen Arnim nud sein Name ist Kai ser Wilhelm. Er brachte dem nufcrstaudcucu Befreier auö alter Zeit sciueu Brudcrkus; entgegen und gelobte wohl in seinem Herzen nm Denkmal dcö Chcrnskcrheldcu, fest und unbeugsam, ciu Hcld wie er zu sciu. Uud er ist cö schon, noch ehe cr's gclobt. Wie cr den wildcn Ucbcrmulh dcö gallischen Nachbars zn Boden geschla gen, so wird cr zur rechten Stunde auch der schlei chenden Feindseligkeit dcö hierarchischen Roms cin Endc mit Schrecken bereiten. Dessen aber darf cr gewiß sein, daß in jener Stunde nicht nur ciu Stamm, und nicht nur cinigc Stämme, sondern alles deutsche Bolk sich nm ihn schaarcn und seiner Führung sich anvcrlraneu wird. Dic römischen Hicrarchcn ver kenne» unser Bolk, wenn sic sich cinbildcn, cs jetzt, nachdem cs in so glorreichen Kämpfen seine Einheit crrnugcn, nochmals unter Knnndcr verfeinden zn können. Wie groß ihr Anhang noch sein mag, cr wird wie Sprcu vor dcm Winde zerstieben an dcm Tagc, wo die theoretischen Anmaßungen deö vatikanischen Grei ses eine thatsüchliche Bedrohung Deutschlands durch eine fremde Macht zur Folge haben sollten. Möge dieser Tag fern sciu, möge cr für immer fern bleiben. Inscr Sinn steht nicht ans Kampf, nicht ans den Lor beer blutiger Siege. Wir wollen Frieden für nns, ind deshalb gewähren wir Frieden Jedem, der ihn haben will. Aber wir wolle» mich Herren sein auf unserer angestammten Erde nud weder materielle noch geistige Knechtschaft über unö ergehen lasse». Herr- manu der Cherusker war cö, dcr ciustmals jcue ab- gewchrt, »uscr Kaiser ist es, dcr uns gegen diese ver- thcidigt. Arnim und Wilhelm — und ob fast zwei Jahrtausende zwischen ihnen liegen, unser Bolk sicht sic wie Brüder beisammen stehen und streiten für cin nud dasselbe Hciligthum, für das deutsche Batcrlaud. Tagesgeschichte. Sachsen. Schaudau. Dic am 18. d. M. erschienene 21. Nnmmer der hiesigen Aadelistc weist 582 Parteien mit 142!) Personen »ach. — Die „Dr. Ztg." schreibt: Dic Einführung dcö CivilstandsgcsetzcS am 1. Ja»nar 1876 wird auf dcm kirchliche» Gebiete vielfache Bcräudcrnvgc» nö- thig uiachc». Da eine ordemliche Ln»dcssy»odc erst für Mai 1876 ordmmgsgcmäß zu berufe» ist, cin- zcluc Anordnungen aber sehr dringlicher Nainr sind, so werde» letztere auf Verantwortung der in avmn- 86liei8 beauftragten Staatöministcr cüistwcilcn erlas sen werden, vorbehältlich nachträglicher Genehmigung durch die Synode. Dahin gehört vor Allem dic Ab- lösnng dcr Stolgcbührcn, welche in Sachsen eine Snmmc von jährlich 720,000 Mark erfordern wird. Der Staat wird bloö zur Vergütung des Ausfalls dcr Tran-, Tauf- und kirchlichen Zcngnißgcbührcu, welcher als nunüttclbnrc Folge jenes Gesetzes anzu- schcu ist, cinzutretcn habe» und soll zur Bewilligung der beantragten Summe in Abgeordnctculrciseu viel Geneigtheit vorhanden sein. Die Ablösungssummen sollen nicht den Pfarrer» als persönliche Zulage, son dern den Kirchcuärarcn als substantielle Einnahme, allerdings zum Zweck dcr Entschädigung dcr Pfarrer, gewährt werden. Dagegen wird die Ablösung nud Fixation des Beichtgcldco und dcr Begräbnißgebührc» dcn cinzelncn Gemeinden anfcrlcgt. Dic Höhe dcr Entschädigung hat mau nach dem niedrigsten Gebüh rensätze nnd dem Durchschnitte dcr letzten 6 Jahre gcstmdcu. Dic bisher bestandenen sogenannten gc- schlosscncn Zeiten für Trauungen und Aufgebote wer den ans die beiden Bußtage, Gründonnerstag, Char- frcitag und Ostersonnabend beschränkt. Die betref fende sehr ausführliche Verordnung ist nach vielen chwicrigcn Bcrathnngeu im Konsistorium fertig ge teilt und liegt jetzt den in ovceuMiinm beauftragte» Staatöministcr» z»r Gcuchuügung vor. I» Pirna beging vorigen Somitag dcr dortige ältere Militürvercm I. daö Fest dcr Fahmmwcihc. Mchrcrc anöwärtigc Militärvcreinc wohntc» diesem Akte bei. Um 2 Uhr erfolgte die Aufstellung auf dem Obcrgrabcu und dcr Brcitcstraßc nnd um 8 Uhr ctztc sich dcr Zug, 88 Bcrciue mit 18 Fahne» »nd 8 Musikchörcii, 4 Berittene an der Spitze, »m den Aicdcrgrabcn, durch'S Elbthor, Langcstraße »ach dcm Markte i» Bcwcgung, »nd rückte, nachdem cr am Hotel zum Schwan die Ehrengäste und Festjungfrauen mit dcr ncncn Fahne ausgenommen hatte, in den von der Tnrnerfcncrwchr besetzten freie» Platz vor dem Podium, auf welchem die gcladciicu Ehrengäste, Spi- zcn dcr königlichem, städtischem und geistlichen Behör den nnd Vcrcinsvorstündc Platz »ahmen. Hier fand die Fahmnwcihc nnlcr verschiedenen Ansprachen nnd Gesängen statt. Daö Wetter begünstigte die Feier ungemein, obwohl die Sonne cs etwas zn gnt meinte; alte Soldaten dürfen aber Strapatzc» nicht schcncu, war ja doch für Erfrischung in reichem Maße gesorgt, und von dieser Fürsorge auch iu reichem und aus giebigsten Maße Gebrauch gemacht wordcu. Dresden. Am königlichen Hofe ist wegen erfolg ten Ablebens dcö Prinzen Karl von Baiern eine drei wöchentliche Trauer (vom 17. August bis mit 6. September) angelegt. — Dcm Vcruchmcu nach hat daö kgl. sächs. Fi nanzministerium dcn Bctrag von acht Millionen Tha ler 4proc. sächs. Staats Anleihe, deren Zins-Coupons nnd die zur Rückzahlung gelangenden Cnpitalbcträge, außer an den sächs. Staatskassen auch iu Berlin und in Frankfurt a. M. spesenfrei anSgczahlt werden, an cin Consortinm, bestehend aus der Sächsischen Bank, nm Dresdner Bank, der Sächsischen Credit-Bank in Dresden, dcr Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt und dcr Leipziger Bank in Leipzig, sowie dcn Bant-
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