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Weißeritz-Zeitung : 07.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192210070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-07
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.10.1922
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Tageszeitung unL Anzeiger M Dippol-iswawe, Schmiedeberg N.A Neueste Aeiisn- -es DeziTk« Meses Blatt enthäN Vie amtlichen LekanntmachWWM -er Amtshauptmanilfchaft, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats zu Dippoldiswalde PsmnLwgrMchW Redakteur: Paul Sehne,, — Druck UN- Verlas Earl Sehne in Dtvvoldtswalde. I AMlsom^ E ZaNptmannfcha^ ' Z U im DM MM L it«« Behörde«) die Zeil» ?<WPia.—SNMch«>bl«ch E < Bedlauie« H ^„««»,1, Dierteljährlich '^MK.sbnrZ^ ÄkgNgsVlrlS. Kragen. — Einzelne Nummer« I — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. Z. Semeindeverbands-Girokonlo Nr. 3. — PgsMM* Konto: Dresden 12348. Nr. 235 Sonnabend den 7 Ottober 1922 38. Jahrgang -- --- - 1 »I ' - -1^1 M n Mr------I",UV,-'N ^N! 1 Amtlicht BkkamitmllchiiWtll. Zn das Handelsregister ist Heuke auf Blatt 284 die Aktien gesellschaft Weitzeritztalwerk-Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Dippoldiswalde und weiter folgendes eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 16. Juni 1922 festgestellt worden. Gegenstand des Unternehmens ist: 1. die Herstellung, der Ankauf und der Bertrieb von a) Maschinen, Apparaten, Werkzeugen usw., b) Sitzmöbeln usw.! 2. die Pachtung oder der Erwerb, die Fortführung und die Vertretung von diesen Zwecken dienlichen Unternehmungen, vor allem die Pachtung oder der Erwerb, bezw. die Fortführung des unter der Firma Meitzeritztalwerk, G. m. b. H. in Dippoldiswalde betriebenen Unternehmens. Das Grundkapital beträgt zwei Millionen Mark und ist in zweitausend auf den Inhaber lautende Aktien von je ein- lansend Mark eingeteilt. Zum Vorstand sind bestellt: 1. der Kaufmann Arthur März in Rabenau: 2. der Kaufmann Wilhelm Wagner in Dresden: 3. der Ingenieur Willy Wenzig in Dippoldiswalde. Aus dem Gescllschaftsverlrage wird noch bekannkgegeben: Die Gescllschaft*wird vertreten durch den Vorstand: besteht dieser aus mehreren Mitgliedern, so durch zwei Vorstands mitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied mit einem Pro kuristen. Die Mitglieder des Vorstandes werden ans Grund eines gemeinsamen Beschlusses des AufsichkSratsvorsitzenden, dessen Stellvertreters und eines von der Generalversammlung gewählten Mitgliedes des Aufsichtsrats, das hierzu vom Auf sichtsrat besonders bestimmt wird, vom Aufsichtsratsvor sitzenden oder dessen Stellvertreter angestellt und abbcrufen. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt durch den Aufsichtsrat oder den Vorstand durch einmalige Bekannt machung im Deutschen AeichSanzeiger unter Einhaltung einer Frist von 2 Wochen und 2 Tagen. Zn den ersten 4 Monaten eines jeden Geschäftsjahres findet eine ordentliche General versammlung statt. Bekanntmachungen der Gesellschaft er folgen rechtzeitig durch einmalige Veröffentlichung im Deut schen Aeichsanzeiger. Die Aktien sind zum Nennwerte auS- gegeben und sind sämtlich von den Gründern übernommen worden. Die Gründer sind: 1. Kaufmann Kurt Donner, 2. Fabrikbesitzer Arno Götz, 3. Privatmann Hermann Aenz, 4. Bankdirektor Richard Wagner, sämtlich in Dresden, 5. als Vertreter der Dresdner Handelsbank, Aktiengesell schaft in Dresden, der Bankdirektor Otto Bauerdorf und Syndikus vr. Erler in Dresden. Mitglieder des Aufsichts rats sind die vorstehend unter 1 bis mit 4 Genannten. Von den mit der Anmeldung eingereichten Schriftstücken, Insbesondere von dem Prüfungsbericht des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Revisoren, sowie dem Berichte der Revisoren der Handelskammer Dresden kann bei dem unter zeichneten Gericht, vom Prüfungsbericht der Revisoren der Handelskammer Dresden auch bei dieser Einsicht genommen werden. 1 Reg. 57c/22. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 3. Oktober 1922. Landtagswahl. Die Wählerlisten für die am 5. November d. Z. statt findende Landtagswahl liegen vom 8. bis mit 15. d. M. im Einwohner-Meldeamt (Rathaus, Zimmer Nr. 11, 1. Ober- geschoß) zu jedermanns Einsicht aus. Einsprüche gegen die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Listen sind bis zum Ablauf der Auslegungsfrist (15. d. M.) zu bewirken. Dippoldiswalde, den 6. Oktober 1922. Der Stadlrak. -7«-....^ ui».- Oefftntliche Titzunst des SchulausschuffeS zn rippowisvalve am 5. Oktober 1022. Anwesend: Bürgermeister Herrmann, die Stadtverordneten Heeger, Heinrich und Schumann, die Elternvertreter Kettner und Nietzold, Schulleiter Schmidt, Lehrer Gast und Schularzt Sani- «ätSrat Dr. Boigt. Die Forstrevierverwaltung Wendischcarsdorf überwies der Schule 1000 M. (das sind ganze 10 Reichsmark in Silber) als Aner kennung für die von den Schulkindern bei der Nonnenbekämpfuna geleistete Hilfe. Mit Dank nimmt der Ausschuß Kenntnis und überweist den Betrag dem Lehrmittelsonds. Von der auf Grund letztwtlliger Verfügung des am 5. 6. 10 in Dresden verstorbenen Wirkt. Geh. NateS Lingner errichteten Lingner-Stiftung wurden der Schule 12 Bildertafeln für Men schenkunde und Gesundheitslehre geschenkt. Sollen die Tafeln für den Unterricht benutzt werden, sind sie vorher aufzuziehen, was eine größere Ausgabe verursache» würde. Man will hiervon vorläufig im allgemeinen absehen, da in der Hauvisache gleich wertige und sogar bessere Lehrmittel bereits vorhanden sind. Die Lehrerschaft soll aber entscheiden, ob eine oder zwei Taseln für den Unterricht herzurichten sind. Die Bürgerschule meldet für September unenkschuldigte Ver säumnisse nicht, wohl aber wieder die Fortbildungsschule. Es handelt sich um Turnstunden. Strafe ist die Folge. Die Entscheidung über ein Straferlaßgesuch wird ausgesetzt. Die im Gesuche angeführten Tatsachen sind zunächst auf ihre Rich tigkeit hin zu prüfen. Die Leseabende des Lehrers Potscher sollen in diesem Winter mit Hilfe des Gewerbevereins fortgesetzt werden, der um Ueber- lassung eines Schulzimmers an je einem Abend im Oktober, November, Januar und Februar bittet. Das Gesuch wird vom Ausschuß genehmigt. Die Beleuchtungskosten sind zu ersetzen. Bei der zweiten Üuäkerspeisung ist infolge des Kohienver- braucbes ein Fehlbetrag von 3304 M. entstanden, den man auf die Schulkusse übernimmt. Die Befreiung eines Forlbildungsschülers von: Unterricht auf Zeit — der Ernte wegen — wird nachträglich genehmigt. Kenntnis nimmt man von einer Ministerialverordnung, nach der bis zum 31. 10. größere Schulkinder für Erntearbeiten vom Nachmittagsunterricht entbunden werden könne». Der Turnverein „Frisch aus", der ani 14. 10. sein Ablurnen hält, bittet auch für kommenden Winter um Ueberlassung der Turnhalle. Gern hätte er an Stelle des Sonnabend, der für ihn ungünstig liegt, einen anderen Abend der Woche. Der Ausschuß ist der Auffassung, daß sich über die Verteilung der Abende die Turnvereine unter sich zu verständigen haben. Megen des eben falls im Gesuch erwähnten Kinderturnens bezieht sich der Ausschuß auf den in der vorigen Sitzung gefaßten Beschluß. (Die Turnhalle kann der Kosten wegen nicht geheizt werden. Es besteht also die Gefahr der Erkältung für die Kinder. Deshalb unterbleibt das Kinderturnen in diesem Winker in der Halle. Als Ersatz ist dem Wintersport größere Aufmerksamkeit zuzumenden.) Man beschließt schließlich, das Schreiben, das noch andere Punkte be rührt, dem aus Vertretern der Turn- und Sportvereine bestehen den Ausschuß für Leibesübungen zur Erledigung bzw. gutachtlichen Aussprache zu überweisen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. OcrMches mH GiLchsiW-s Dippoldiswalde. Wie wir hören, hat Stadtrat Riekert uni Entbindung von diesem Ehrenamte nachgesucht. — Saalinhaberverband und Gastwirteverein von Dippoldis walde hielten am Mittwoch wieder eine gemeinsame Sitzung, dies- mat im „Stern", ab, denn neue große Belastungen, besonders auch eine starke Bierpreiserhöhung, drohen dem Gewerbe. Nachdem man die Niederschrift der letzten Versammlung gehört hatte, wurde sofort der Hauptpunkt, Neufestsetzung der Verkaufspreise, erledigt. Fast debatteios einigte sich die, besonders aus der Stadt gut besuchte Versammlung aus folgende Preise: Glas Bier, hell öder dunkel, 22 M., Schnitt 15 M., über die Straße das Liter 42 M.,Limonade 20 M., naturell 25 M., Selters 18 M., Kaffee, Tee, Kakao Tasse 20 M., '/- Portion 40 M., N Portion 60 M., HauSkasfee jeweils die Hälfte (10, 20, 30 M.), Tasse Schokolade 25 M., Weinbrand und Liköre 20 M., Doppeldecker 40 M., Edel liköre 30 bzw. 60 M., Weinbrandverschnitt und Korn 15 bzw. 30 M., Glühwein und Grog das Glas 60 M. Weiter beschloß man, für Benutzung des Fernsprechers im Ortsverkehr 3 M. und im Fernverkehr Gesprächstaxe und 3 M. Zuschlag zu erheben. Die Garderobegebühr soll auf 3 bis 5 M. festgesetzt werden. Das Bedienungsgeld von 1076 auf Getränke und 5?L auf Wein und Speisen bleibt in der bisherigen Weise bestehen. Von einigen Dankschreiben nahm man Kenntnis, worauf aus der Mitte der Versammlung noch daraus hingewiesen wurde, daß es dringend notwendig sei, das Wcinbuch F genau zu führen, wenn man Weiterungen und Schwierigkeiten entgehen will. Nach etwa zweistündiger Dauer erreichte die Versammlung ihr Ende. — Die Amtshauptmannschast schreibt unS: Für jeden Ge werbetreibenden ist es von größtem Wert, den bestgeeigneken Kräftenachwuchs für seinen Betrieb heranzubilden, wenn er wirk liche Wertarbeit leisten will. Die Auswahl des Nachwuchses durch eine sachverständige Berufsberatung ist dabei uner läßlich, denn sie bezweckt nicht nur, die Knaben und Mädchen ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten entsprechend zu be raten, sondern auch den einzelnen Zweigen des Handwerks, der Industrie, des Handels und auch der Landwirtschaft den nötigen Nachwuchs nach Möglichkeit zu verschaffen. Bei der Berufsbe ratung wirken Schule, Arzt und Berufsvertreter mit. Die Be rufsberatung wird wirksam unterstützt durch Nachweis entsprechen der offener Lehrstellen. Alle diejenigen, die nächste Ostern Lehr linge oder Lehrmädchen einstellen woilen, werden deshalb gebeten, schon letzt die offenen Lehrstellen bei der Verufsberatungsstelle des Bezirksarbeilsnachweises in Dippoldiswalde anzumelden. — Aus die vom Stadtrat in heutiger Nummer erlassene Be kanntmachung über die Auslegung der Wählerlisten für die bevor stehende Landtagswahl wird nochmals besonders aufmerksam ge macht. Die Listen sind neu ausgestellt worden und es empfiehlt sich deshalb, Einsicht in sie zu nehmen, da nur diejenigen Personen an der Wahl teilnehmen können, die in den Listen eingetragen sind. Die Einsichtnahme kann auch an den beiden Sonntagen ' 8. und 15. Oktober vormittags von 11—12 Uhr erfolgen. i — Wegen Verstaatlichung der Kriminalpolizei sind ab 1. Oktober alle Meldungen über kriminalistische Fälle (Vergehen und Verbrechen, Diebstahl, Betrug usw.), nicht mehr auf der Polizeiwache, sondern, da eine besondere Kriminalpolizei-Abteilung hier nicht besteht, bei der hiesigen Gendarmerie-Station (Fern sprecher 164) zu melden. Die städtische Polizei ist jetzt nur noch als Ordnungspolizei anzusehen. — Am 8. Oktober tritt der Fahrplan für den Minkerzeit abschnitt 1022/23 in Kraft. Große Veränderungen werden nicht eingeslihrt, da der gegenwärtige Fahrplan als 3ahresfahrplcm gilt. 3m allgemeinen sind nur solche Aenderungen vorgesehen, die durch Verlegung von Arbeitszeiten oder durch die .Jahreszeit bedingt sind. — 3n unserem Verwaltungsbezirk kommt nur eine einzige Veränderung auf der Linie Dresden—Possendorf in Frage, daß die Züge nachm. 5.06 ab Dresden Hbf. nach Poessndors und nachm. : 3.33 von Possendors nach Dresden Hbf. künftig auch an Sonn- und Festtagen verkehren. — Die Vereinigte Sozialdemokratie hat für die bevorstehende Landtagswahl für die Kreishauptmannschnsten Dresden und Bautzen ihre Kandidatenliste veröffentlicht. Aus der Amtshaupt- mcmnschaft Dippoldiswalde findet sich kein Name darunter. Glashütte. Zum Vorsitzenden des Arbeiter-Gesangvereins wurde Alfred Lehmann gewählt. Als Liedermeister ist Lehrer Noßmann in Cunnersdorf gewonnen. Altenberg. Das Gasthaus „Stadt Dresden" hier ist pachtweise an Johannes Seidel, Schwager des Besitzers Ernst Schöne, über- , gegangen. Frauenstein. Der hier erscheinende „Anzeiger" schreibt: Donnerstag vormittag blieb wieder einmal der Strom weg, sodaß alle Betriebe, die mit Kraft arbeiten, zum Stillstand gezwungen waren. Wir erkundigten uns beim Ueberlandstromverband nach der Ursache und erfuhren dort, daß vom Werke aus nicht ausge- schalten sei. Es wurde uns bedeutet, im hiesigen Transformator nachsehen zu lassen, ob eine örtliche Störung vorhanden sei. Auch das war nicht der Fall. Schließlich erfuhren wir auf telepho nische Anfrage beini Bezirksmonteur, daß der Strom ausge- schalten worden sei, um — Bäume auszuästen. Das ist denn doch ein starkes Stück unglaublicher Rücksichtslosigkeit von feiten des Werkes, das nach Aussage des Bezirksmonkeurs um dieses Väumeausschneiden gemuht hat. Wir fragen das Merk: Können diese Arbeiten nicht in den Morgenstunden der Sommermonate — etwa von 5—8 Uhr — erledigt werden? Es wäre eine inter essante Rechtsfrage, ob man das Werk, das in vorliegendem Falle ohne Zweifel wissentlich und ohne Einwirkung irgendwelcher Witterungseinflüsse oder Maschinendefekte seine Abnehmer schädigt, schadenersatzpflichtig machen kann. Das sind unhaltbare Zustände. Die Verbandsgemeinden dürsen sich solche grobe Ver letzungen der Lieferungsbedingungen einfach nicht bieten lasten. Äresden. Am Mittwoch vormittag sprang ein junger Mann zweimal hintereinander in selbstmörderischer Absicht in die Elbe, wurde aber beide Male gerettet. — 3m Gemeindeverband Dresden kostet jetzt °das 1900- Gramm-Brot 43 M. — 3n drei verschiedenen Terminen hatten sich Dresdner Land- und Schöffengericht mit den: 1865 zu Niedereinsiedel geborenen, in Teplih-Schönau wohnhaften Brunnenbauer und Pferdehändler 3oseph Wilhelm Dittrich und gegen dessen Ehefrau zu beschäftigen. Der Angeklagte Dittrich hatte im August 1920 insgesamt vier Pserde, oie von eineni Gutsbesitzer in Oberoesterwitz stammten, und die gegen 80 000 Kronen Wert besessen haben sollen, bei Zinn wald über die Grenze gepascht. Wegen dieser Grenzübertretung »sw. stand er erst jetzt nachträglich vor der 3. Strafkammer. Das Gericht versagte dem Angeklagten, der bereits erheblich vorbestraft ist, mildernde Umstände, sodaß die im Gesetz vorgesehene ordent liche Strafe zu erkennen war. Demnach lautete das Urteil auf 1 3ahr Zuchthaus und 150000 M. Geldstrafe oder weitere acht Monate Zuchthaus, sowie auf 5 3ahre Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Bei dieser Pferdepascherei hatten seinerzeit noch andere Personen mitgewirkt, so standen mit Dittrich noch der in Freital-Deuben wohnhafte Tiefbauarbeiter Gustav Alfred Glaser und der in Freital-Potschappel wohnhafte Kutscher Emil Richard Peuckert unter Anklage. Letzterer erhielt 7000 M. Geldstrafe, während Glaser freigesprochen wurde. 3n einem anderen Termin mußte sich Dittrich wegen Nötigung und Beleidigung vor dem Schöffengericht verantworten. Als sich die Brüder seiner Frau in Altenberg wegen Schmuggelei in Untersuchungshaft befanden, hatte Dittrich von Böhmen aus zwei Briese an Amtsrichter Dr. Dost geschrieben und ihn in gröblichster Weise beleidigt und be droht. Der Angeklagte schob alle Schuld auf seine Frau: diese soll ihni die Briefe diktiert haben. Dittrich wurde zu 12 000 M. Geldstrafe verurteilt. Ein dritter Termin richtete sich gegen Frau Dittrich. Diese schrieb im Frühjahr 1920 an die in Altenberg in Haft befindlichen Brüder einen Brief, worin sie Amtsrichter Dr. Dost indirekt gröblichst beleidigt hatte und ihm schwere Amts verfehlungen sowie Schmuggelei vorwarf. Das Schöffengericht zu Dresden warf hierfür 3000 M. Geldstrafe aus. 3m ersten Termin erklärte Dittrich, seine Frau sei ihm weggelaufen und lebe in Dresden mit einem anderen zusammen. Als er nach Dresden gefahren sei, um die treulose Frau auszuheben, habe diese die Festnahme bewerkstelligt, bzw. durch ihren Anhang vornehmen lasten. Dittrich ist damit schön hereingefallen.", Leipzig. 3n dem Verfahren gegen ben Kapitänleuknant Wolf gang Dietrich, Erfurt, und Schriftsteller Stein, Burg Saaleck, Ist der Termin zur Verhandlung vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig auf den 24. Oktober anberaumt worden. Leipzig. Drei Raubüberfälle ereigneten sich innerhalb kurzer Zeit in Leipzig. Auf dem Meßplatze wurde ein Arbeitsbursche bis aufs Hemd ausgeplündert. 3n zwei anderen Fällen wurden Gastwirtsgehilfen in der Nacht auf dem Nachhausewege von jungen Burschen überfallen und beraubt. 3m ersten Falle fielen den Täter» 4000 M. und ein Ring in die Hände, im zweiten Falle mußten sie fliehen, ohne ihr Ziel vollständig erreicht zn haben, weil sich der Ueberfallene, ein Bierzapfer, zur Wehr setzte und laut um Hilfe schrie. Nur ein Bund Schlüssel, das sie dem Ueberfallene» aus der Tasche risten, fiel in ihre Hände. Burkersdorf bei Burgstädt. Ein verwegener Einbruch wurde hier in der Färberei von Brauner u. Haase verübt. Der oder die Diebe stiegen von einem Gitter auf ein Dach und von da außen in das im zweiten Stock befindliche Lager und nahmen von dort Handschuhstofse mit, die einen Wert von mehreren hunderk- tausend Mark haben. Neugersdorf. Ein Brand entstand in dem kleinen, dem ehemaligen Fleuchbeschauer Fiedler gehörigen Haus an der Carola straße, das völlig vernichtet wurde. Der frühere Besitzer -eS Grundstücks, der beinahe 80 3ahre alte 3nvalidenrenlner Heinrich Wünsche, ist in den Flammen umgekommen. Glauchau. Ein schweres Autounglück« ereignete sich am Forsthaus Rümpfwald. Der Kraftwagenführer Fischer unternahm mit 7 Personen eine sogenannte schwarze Fahrt, bei der das Auto in den Straßengraben fuhr und sich überschlug. Fischer und ein Zeichner Hohmann waren sofort tot, 2 .Insassen wurden schwer und 4 leicht verletzt. Sämtliche Verunglückte stammen aus Zwickau.
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