Delete Search...
02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1924
- Titel
- 02-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240308029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924030802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924030802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-03
- Tag1924-03-08
- Monat1924-03
- Jahr1924
- Titel
- 02-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.03.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Sonnabend, 3. März 1924 Sch»M»tkM, und 6ou»I,^chtfI,I»ll»: M«rl»i>Nratz» SS «0 V«kla, ,»n Lt»»Ich » B»tch,»»I m TrttdlN. V»INch,«-1v«»t» 10SS »r«»«. «EMgr.«-bührL«!^L».VL?««LA!L»L7jL>AnzeIg-n-Pre,Ie.N«rWM.rLÄ»SLM N«ch»n»O nur m>» »«ullickrr vu»U»n»ii»»»» «,4>r»»dn»r N«chr." -ulitM» — Un»»rl,n,>» kchruIAi», »rrdrn nichl auch»««»ri. /^uZusl Dossier k^Iüsel». Pianos «MlM UMi.1 - Irin«. «» «Idnutt I In tzöelistsr Vollsnctuns, Kunslsplvl-flllgvl und plano» SIS vscsinigsn ansrlrannlo ^onsekünkvil mii unvsrivUslIIekvi' SollrMitt Tie Vorbedingung der Reparationen. Rur bei Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit des Reiches kSnneu nach Auffassung der Sachverständige« Reparationen gezahlt werden. Die Gol-kre-llbank nach dem Berichte Dr. Schachts gesichert. — Die Lage -er Landwirtschaft im Reichstage. Wirtschaftliche Garantien siir Freigabe -es Auhrgebiets. Berlin, 7. März. Tie Arbeiten der Sachverstän digenausschüsse dürsten bis 15. März beendet sein. Da die Ausarbeitung des Berichtes nach einige Tage be anspruchen wird, werden wahrscheinlich erst am 22. März die Beratungen der Neparationskom misston beginnen. Die Sachverständigen sind, wie aus Paris gemeldet wird, dar über einig, daß die Reparationen nur bezahlt «erden können» »enu die wirtschaftliche Einheit des Reiches wieder -ergcstellt »ird und wenn Dentschland einen Zahlungsaufschub vor» Mindestens zwei Fahren erhält, mit Ausnahme der Sachliese- MMgeu, di« unter allen Umständen gesichert werden mühten. Mm- ttz man auch darüber, daß Frankreich Ga ran. tten erhalten müsse, wenn es veranlaßt werden solle, die wirtschaftliche Besetzung des Ruhrgebietes aufzugeben. Diese Garantien werden armestrebt erstens durch die Eisenbahn- «nleib«, btt auch die Sicherung der Grenzen aem/ihrlcisten soll, und durch eine Reparationskasse, die mit Sitte der Mono- pole geschaffen werden soll. Diese Monopole sollen aber mehr eine indirekte Steuer darstellen. Im zweiten Jahre des Moratoriums sollen die Ein nahmen an das Reich abgeltefcrt werden, damit cS sein Budget in Ordnung bringen und für die Sachlicferungen sorgen kann. Vom dritten Jahre ab sollen die Einnahme bis zu der Höhe eines bestimmten Betrages im Rosine der Ncpa- rattonSkommission bleiben, die sie an die Gläubiger verteilt. Was über diesen Betrag hinansgehl. fällt Deutschland zu. Die Sachverständigen sind in ihrer Mehrheit der Mei nt"",. bas; die Verpachtung der gesamten Reichsbahnen an ein internationales Konsortium für eine bestimmte Zeit die beste materielle nnd »olitik^-- Sicherheit bieten würde. Es wird jetzt der Gedanke erwogen, daß die Verwaltung der Bahnen beim Reiche bleibt, dem Privatkapital aber, dem deutschen und Internationalen, ein Anteil an dem Ncichsnntcrnehmcn über lasten wird. Ein Zwang zur Intcrnativnalisicrung scheint nicht beabsichtigt. Repko un- Sachverständige für -ie Gol-- kre-ilbank. Berlin, 7. März. Zu der Erklärung Dr. StrcsemannS, bah der Gesetzentwnrs über die Goldkrcditbank nach den, Plänen deS RcichSbanl»rästtent:n Dr Schacht dem Reichstage! tn kürzester Frist zugehcn werte, verlautet, Dr. Schacht habe! »ach seiner Rückkehr aus Paris der Reichsrcgierung über l seine Verhandlungen Bericht erstattet und mitgetetlt, sein Entwurf für die Gründung einer deutschen Goldkreditbank habe die Zustimmung der Sachverständige» und der Rc- parationSkommission gefunden. Im Interesse der Kredit würdigkeit der Bank sei die Gründung auf gesetzlichem Wege notwendig. Ein entsprechender Gesetzentwurf ist sofort in Angriff genommen Worten und wird bereits morgen das Reichskablnelt beschäftigen. Am DicnStag wird die Vorlage, wie bereits gemeldet, dem Reichstag zur Verabschiedung zu gehen. Amsterdam als Sitz der Goldnolenbank. Genf, 7. März. Die HavaS-Agentur meldet zu der Stellungnahme der Sachverständigen hinsichtlich der Pläne der Schachtschcn Goldkreditbank, das; auf einen Einspruch gegen die.Pläne nur deshalb verzichtet sei, weil eS sich bloß um eine provisorische Zwischenlösung handle und Herr Schacht ihre Dringlichkeit für die deutsche Wirtschaft nachaewiesen habe. Die Golonotenbank im Auslände unter interalliierter Leitung bleibe unabhängig vvn der Schachtschcn Zwischcnbank das Endziel der alliierten Bestrebungen. Herr Dr. Schacht habe eingcivilligt, das; der Goldvorrat seiner Kreditbank restlos der zukünftigen Notenbank, die in Amsterdam errichtet werden soll, zugeführt werde. Die Nepko habe auf Einwendungen gegen den Schachtschcn Plan verzichtet, eine besondere Zu stimmung aber nicht ausgesprochen. Die Mililärkonlkollnole in Berlin eingelrvssen Wird sich die Reichsrcgierung fügen? Berlin, 7. März. Die Note der Botschaster- konferenz über di« Militärkontrolle ist heute früh hier eingetroffen, es ist ein sehr «»isaugreiches Schriftstück, besten Inhalt sich im wesentlichen mit den Pariser Angabe« deckt. Es bestehen aber noch einige Unklarheiten, mit deren Aufhellung man zurzeit besaßt ist. Non englischer Leite wird gedroht, daß, falls Deutschland die Vorschläge nicht annchmc» der bisherige Kontrollapparat arisrcchtcrhaltcn werde» solle. Die Situation ist nntcr diesen Umstände« für die deutsche Re gierung recht schwierig. England und die Mlitärkonlcolle. London, 7. März. Neulcr erfährt, daß in maßgebenden Kreisen L. ndons große Genugtuung darüber herrsche, daß die Botschafterkonsercnz in der Frage der Militärkontrvllc tn Deutschland einen einmütigen Beschluß erzielt habe. Es werde gehofft, daß die deutsche Negierung den Plan der allmählichen Umwandlung der Kontrolle aunchmeu werde, da er schon ans finanziellen Gründen einen beträchtlichen Vorteil für die Sieichorcgicruug bedeutet. lW. T. B.1 Frankreich verschleudert -ie Ruhrkohle. Dewuhle französische Schädigung -es -rutschen Kohlenhandels. sDrahtmeldung unsrer Berliner Tchrlstkettung.s Berlin. 7. März. Im Wiesbadener Abkommen hat sich Frankreich verpflichtet, die Wiederausfuhr bcut'chcr Repa- rationökohle zu untersagen. Nach Meldungen der Pariser Prelle exportiert aber Frankreich NeparatiouSkohle »ach der Schweiz. Die Zentrale der zerstörten Berg werke hat zwar den betreffenden Firmen Konventionalstrafen «userlegt, die jedoch nicht bezahlt worden sind. Neuerdings »ersuchen nun die französischen Firmen, die Kohle« schon ab Ruhrgebiet zu verkaufen. Einer österreichischen Donaudampf- schiffahrtS-Gcsellschast ist kürzlich von einer französischen Firma «ln Vertragsentwurf betreffend den Verkauf von Nuhrkvhlc unterbreitet worden, in dem u. a. bestimmt ist: Der VerkausS- preiö für die dem Verbraucher innerhalb des deutschen Ge biets zuaeführten Vrennstossmciigcn ist der jcwcftige Ver kaufspreis des rheinisch-westfälischen Syndikats, jedoch ab züglich 18 Prozent. Für die nach nichtdeutschen Ländern gc- .lcfcrten Mengen gilt als KausprciS der niedrigste offizielle Wettbewerbspreis vermindert um 18 Prozent. Frankreich versucht offensichtlich, mit diesem ungeheuren Rabatt dc»l deutschen Kohlenmarkt zu ruinieren. Das, diese ^ Absicht besteht, acht auch daraus hervor, daß die Micnm den Abtransport der ihr durch die Mtciimvertrügc zugcsallencn Kohlen- und KokSstapcl eingestellt hat »n- nunmehr dazu übcrgegangcn ist, die noch vorhandenen Bestände zu ver steigern Die Franzosen nehmen hiernach keinen Anstand, einerseits den de«ischeu Zechen die allcrsch,reisten Liefern,igo- bed ngungen ansznerlcgen, anderseits die crlmlteue Kohle teils nach d-m Anslande zu vcrkauscn. teils zur Ruinierung »es deutschen Kohlenhandels zn benützen. Strafverfolgung Marcels Lachins. Paris. 7 März. der gcstrigcn Kamme,sitznng ist U'ß die Erlaubnis zur Strafverfolgung eines Abgeord neten nachgesucht worden. ES handelt sich um den Kommunisten Marcell C ach in, der für die „HumanttL" verantwortlich zeichnet. Die Angelegenheit wurde zur weiteren Prüfung einem Ausschüsse überwiesen. lW T. B.l ^ Parleisüuberung der französischen Radikalen. Paris, ü. März. Der Vorstand der radikalen Partei hat gestern mit 135 gegen 5!> Stimmen den Kolonialministcr Sarraut, den llnterstaatssekretär für Postwcscn Lafsont sowie sieben Abgeordnete aus der Partei aus geschlossen, weil sic für das ErmächiiguiigSgcsctz ge stimmt hatten. (W. T. B.l ?i Das neue Kabinett Theunis. Paris, 7. März. Nach einer Brüsseler Meldung deS „Petit Paristen" scheidet außer dem Außenminister Iaspar auch noch der katholische Arbettsmiiiister Morgoersoen a»S dem Kabinett aus. Das Portefeuille für auswärtige An gelegenheiten Hai der liberale Führer Hymano über nommen. Morgoersoen wird durch den Führer der slämisch- christlichen Demokraten Hey man ersetzt. Auch der Kolonial- minister Franck, der ausscheidct, wird durch den gegen wärtigen liberalen Kriegsmlntstcr Forthomme ersetzt werden. Zum Kricgsministcr wird Theunis jedenfalls einen General ernenne». Die übrigen Minister werden ihre Porte feuille behalten. Der „Matin" nennt als Außenminister den Brüsseler Ltadtrat und linkSItbcralcn Abgeordneten Lemonnicr. Tic beiden katholischen Fraktionen der Kammer und deS Senats hätten gestern lange über die Lage berate». Im Laufe dieser Beratungen sei sestgcstellt worden, daß die Gruppe der flämischen Katholiken sich weigere, das neue Kabinett Theunis zu unterstützen, und daher sich der Opposition der «Sozialdemokraten anschließe. Trotzdem glaube man, daß das neue Kabinett Theunis mit einer Mehrheit von etwa 1 ü Stimmen in der Kam mer rechnen könne. lW- T. B.) Die Streikwelle i« Frankreich. Am kommenden Sonntag beginnt in Pari- her dritte Kongreß der französischen Metallarbeiter, dem eine für Frankreich und damit auch in weiterem Sinne für uns, die mir an der inneren Entwicklung dieses Landes stark inter essiert sind, außergewöhnliche Bedeutung zukommt; vereinigen sich doch bei dieser Gelegenheit mehrere Hunderte von Dele gierten der größten Arbeiterorganisation Frankreichs zn dem ausgesprochenen Zwecke, Richtlinien „für die moderne Führung des großen sozialen Kampfes" zu empfangen, den die von Tag zu Tag sich verschlechternden französischen Wirt schaftsverhältnisse unvermeidlich gemacht zu haben scheinen. Die Hintermänner dieser Zusammenkuust, die tn dem Pariser Kommunisten- und Syndikalisteüblatt „Humanits" ihr Sprachrohr haben, deuten bereits an. ivas sie unter einer Modernisierung der „sozialen" Kampfeswcise verstanden wisi-- wollen. Es kommt i^nen darauf an, mit den bisherigen Methoden der Tcilstrciks in einzelnen Werken zu brechen und ihre Anhänger davon zu überzeugen, daß nur ein einheit licher Schlag der führenden Gruppen der französischen Arbeiterschaft, also ein Generalstreik den Widerstand der Unternehmer gegen die erwünschten Lohnerhöhungen brechen kann. Welchen Erfolg sic mit ihrem Vorhaben erzielen werde,;, ist so leicht nicht abzusehen. Der französische Arbeiter ist wcnigcr diszipliniert, ist weniger durchdrungen von der Macht der Organisation, als der englische »nd der deutsche. Er läßt sich zwar leicht entflammen für ein Ziel, das ihm in leuchten, den Farben geschildert wird, bricht aber dann ebenso rasch wieder zusammen »nd begnügt sich mit einem Bruchteile dessen, was er anacblich unweigerlich gefordert hat. Das be weisen die zahllosen kleinen Lohnbewegungen, die seit etwa zwei Monaten ununterbrochen Parts und andere Orte zum Schauplatz haben. Einmal sind cS die Packer, dann die Hut macher. dann wieder die Chauffeure, Sic ihre Arbeit in der letzten Zeit mit der festen Versicherung niederlegtcn, sie keinesfalls wieder anfzunehmen. wenn ihnen nicht dies oder iencs restlos ziigestandcn würde. Und wenn dann einige Tage vcrganacn waren, so wurde wie eine Selbstverständlich keit die ArbeitSwiederaufnahmc dieser Gruppen bekannt- gegeben. ohne daß die erstrebten Zugeständnisse tn auch nur nennenswerter Weise erreicht morden wären. Trotzdem ist es nicht gesagt, das, cs tn alle Zukunft bet dieser friedlichen Art der französischen Arbritskämpfe bleiben wird. Drei Momente treten stier erschwerend in den Vorder grund. Erstens hat der fortgesetzte Sturz des Franken in den letzten Wochen - der an Entbehrungen so gut wie nicht ge wöhnten französischen Bevölkerung Einschränkungen auscrlegt, die nur mit äußerstem Mißvergnügen hingenommen worden. Zweitens regt sich unter der zivilen wie unter der staatlichen Beamtenschaft große Unzufriedenheit über ihre Gehälter, die von der Pariser Regierung mit wnchscndcr Sorge betrachtet wird; und drittens haben die französischen Linksradikalen eine außerordentlich zugkräftige Parole gefunden, die ihren An hang auch in Kreise» mehrt, die mit der Arbeiterbewegung sonst nichts zu tun haben. ES ist das »ns Deutschen nur allzu bekannte Schlagwort: Gegen die Ucberschreitung des Acht stundentages! Eincn gesetzlich anerkannten Achtstundentag, wie ihn die Revolution von 1N18 Deutschland bescherte, gibt cS in Frankreich nicht. Frankreich ist eines der Länder, die sich der Ratifizierung dcö Washingtoner ArbeitSabkommenö auch heute noch hartnäckig widcrsctzcn. Immerhin stellt die achtstündige Arbeitszeit in Frankreich nngcfähr die Norm dar, die durch schnittlich eingehakte» wird, mag mau bei Schneider in den Gußstahlwerken zehn, in den Bergwerksbetriebcn deS Nordens nur sechs Stunden arbeiten- Die französischen Arbeitgeber stehen nun angesichts der EniweriungScniwicklung des Franken ans dem lediglich unter wirtschaftlichem Gesichtswinkel gesehenen vernünftigen Stand punkt, das, nnr eine Steigerung der Produktion durch Mehr arbeit die gegenwärtigen Lchivicriglcitcn überwinden Hilst. Als unlängst die Bergarbeiter dreier Departements des Nor dens das im vorigen Jahre geschlossene Lohnabkommen kündigten und erhebliche Mchrsordcriingcn einrcichten, er klärte der Vertreter der Grubenbesitzer, er könne diesen Forde rungen nur zustimmen. wenn mehr gearbeitet würde. Und in derselben Richtung bewegten sich kürzlich die Ausführungen des Kammcrdeputierten Engerand, der rechnerische Unter lagen dafür bcibrachtc, daß eineinhalb Stunden Mehrarbeit im Kohlenbergbau Frankreich eine Ersparnis von jährlich 700 MUltouen Franke» cUUirinsen würde. Daß übrigens §
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview