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Deutsche allgemeine Zeitung : 09.05.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-05-09
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185705096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18570509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18570509
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1857
- Monat1857-05
- Tag1857-05-09
- Monat1857-05
- Jahr1857
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 09.05.1857
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»ä, T. hohen Labilitäten gefälligen mein frü- tLondon" mich ge lben nun nt meiner alle rcsp. als dnrch Zutrauen, cm Dank uern, da a werden, cn Gäste llcn mög- das uns n. Einem >ic gchor- 637-39) ilel Linden, ingcrichtct. ng bestens !»L». liuoriüL, un<>r, e<I>e>»un^ SZ. Sonnabend Rr. tO7 ». Mn: 18-57 DtiiW Mgc»tii!k Zkiüüiß werk unternahm, in die Hand gab, den Mund legte, man Versöhnung hoffen könne mit Denen, welche unumwunden ihre Ab sicht eingcständen, soviel an ihnen sei, Alles rückgängig zu machen, was in und seit 1848 entstanden?" Die Regierung selbst muß billigerwcise stutzig werden, noch ferner die Hand der Versöhnung einer Partei hinzurcichcn, welche diese Hand nur zu ergreifen gedenkt, um die wohlmeinend hinge- bendc auf einen Pfad mit sich fortzuzichcn, auf welchen dieselbe ihr un möglich folgen kann, weil das Ziel, wohin dieser Pfad nothwendig früher oder später führen müßte, kein anderes wäre als — Verfaffungsbruch, ein Wort, wofür Gott sei Dank! in dem Lande, welches die Nachkommen und Gcisteserben eines Karl August regieren, Sinn und Verständniß fehlt! Die ritterschaftlichc Partei wird sich daher nicht wundern dürfen, wenn die Negierung, nachdem sic eine so überzeugende Probe ihres aufrichtigen Wunsches, zu vermitteln, abgelegt hat, nun nicht weitcrgeht, sondern einen Versuch aufgibt, der, wie leider die Dinge liegen, Diejenigen, für die er unternommen ward, nicht befriedigt und, auf die Spitze getrieben, leicht zu unheilvoller Verwirrung führen könnte. Die Negierung kann sich mit gu tem Gewissen sagen — was sic auch in dcr Sitzung am 27. April durch den Mund des Staalöministers v. Watzdorf anösprach —, daß sic aus freien Stücken gcthan, was sie innerhalb dcr Grenzen ihrer verfassungsmäßigen Befugnisse nur thun konnte. Einen Zwang von außen, von Bundcswcgen, wie die ritterschaftlichc Partei ihn ziemlich unvcrstccki androhte, hat sie schwerlich zu fürchten; denn Alles, was 1848 und später geschehen, ist auf streng vcrfassungs- und bundcsmäßigem Wege geschehen, und einer etwai gen Bcschwerdcführnng dec Ritterschaft beim Bundestage könnte man in Weimar mindestens ebenso ruhig entgegensetzen wie in dem benachbarten Gotha, festgcstützt auf das gute Recht und auf alle unbefangenen Stimmen im Lande, selbst im übrigen Deutschland! «Wahrheit und Recht, Freiheit und Ecseh! Preis für das Bicneljahr I'/» Thlr.; jede einzelne Nummer 2 Ngr. 7 " Zu beziehen durch alle Postämler des Zn- urd Auslandes, sowie durch eie Expedition in Leipzig l Querstraße Nr. H. Znsertionsgebii.br für den Nanin einer Zeile 2 Ngr. Leipzig. Die Zeitung erscheint mit Ausnahme des Sonntags täglich Nachmit tags für den folgenden Tag. Die ritterschaftlichen Bestrebungen im Großherzogthum Weimar. - Aus Thüringen, 6. Mai. Die feudalen Bestrebungen machen ihren Rundgang unaufhailsam durch Deutschland. Das Beispiel dcr großen Staaten, wo sie meist glücklich gewesen sind, wirkt in den kleinern nach, und die Lorbern der Krcuzzeitungspartci in Berlin und Hannover lassen ihre Standesgenossen anderer Orten nicht schlafen. Auch in Weimar regt sich eine ritterschaftlichc Partei schon seit einigen Jahren. Ihre nächsten Anfoderungen sind ungefähr dieselben wie anderwärts, und daß es ihr auch an dcr Kühnheit wcitergreifendcr Tendenzen nach rückwärts nicht fehlt, hat sie bei dcr ersten Gelegenheit, wo sie mit offenem Visir in der parlamenta rischen Arena austrat, mit einer dankenswcrlhcn Naivetät selbst eingestan den. Die Negierung, obgleich ihren Grundsätzen nach einer solchen Rich tung nichts weniger als zugeneigt, glaubte doch um des Friedens willen einige Zugeständnisse machen zu sollen. So kamen jene Entwürfe eines Nachtrags zum Landtagswahlgcsctz und eines dergleichen zur Gemeindeord nung zustande, von denen dcr crstere die Vertretung der großen Grund besitzer von vier auf fünf erhöhte, die Wahlfähigkeil in dieser Classe an einen geschlossenen Grundbesitz von gewisser Größe band, dagegen aber auch, gleichsam als Compensation für diese Unterstützung des ritterschaftlichen Ele ments, einen Vertreter der Universität Jena zugelasscn wissen wollte — dcr zweite theils die Güter, theils die Personen und Familien der Ritterguts besitzer unter gewissen Voraussetzungen den Gcmeindevcrbänden, denen sic durch das neue Gcmcindcgesetz cinverlcibt sind, und der Gewalt der Ge meindebehörden wieder entnahm. Das den Rittergutsbesitzern in diesen Vorlagen, insbesondere dem zwei ten gemachte Zugcständniß war kein geringes. Die Negierung war in dessen entschlossen, der Erhaltung des Friedens und dcr Abwehr weiterer Conflicte ein solches Opfer ihrer principiellen Conscquenz und selbst viel leicht ihrer Popularität zu bringen. Sic legte die beiden Entwürfe den Ständen vor, sie vertrat dieselben mit Energie in dcr Sitzung vom 27. April, wo zunächst das Wahlgesetz zur Frage kam, ja sie that, als der Landtag den letzter» Entwurf, ohne Einzeldebatte, vn Uloo, ablchnte, einen Schritt, dcr selbst in den ihr am nächsten stehenden Kreisen nicht überall gleichmäßig bcurtheilt wurde: sie soderte nicht blos (was ihr Recht und ein auch schon anderwärts zur Uebung gekommener Brauch war) den Land tag zur nochmaligen Erwägung dcr Sache auf, sondern sie sprach sich auch m ziemlich scharfen Ausdrücken über sein Verfahren aus und ließ nicht un deutlich die Drohung fallen, daß im Wiederholungsfall ein weiteres Zusam mengehen mit demselben nicht mehr stattsinden, mit andern Worten, daß eine Auflösung erfolgen werde. Man wird eingestehen müssen, daß die Negierung bis an die äußerste Grenze der Nachgiebigkeit und des Entgegenkommens gegen die Wünsche und Beschwerden dcr ritterschaftlichen Partei gegangen ist und eine Ver söhnlichkeit im Bestreben des Vermittelns an den Tag gelegt hat, wofür j sic wenigstens von jener Seite her die vollste Anerkennung verdient hätte, welche Anerkennung sic nicht besser bcthätigcn konnte als dadurch, daß man > auch jenseits den redlichen Willen zeigte, auf diese Intentionen der Negie rung rückhaltlos einzugehcn, mit dem Gewährten, wenn es die verfassungs mäßige Sanction des Landtags erhielte, sich zufriedcnzugeben und allen wei tern Wünschen aufrichtig, im Interesse des Allgemeinen, zu entsagen. Statt dessen, was thut die ritterschaftlichc Partei? Sie compromittirt zuerst hie Versöhnlichkeitspolitik dcr Negierung, indem sic durch das von dieser Seite ihr Gebotene sich nichts weniger als befriedigt, vielmehr ent schlossen zeigt, Nestaurationstcndenzen zu verfolgen, von denen sie wissen muß, daß weder das gegenwärtige Ministerium darauf eingehen kann und wird, noch daß ein anderes im Stande wäre, sie durchzuführen, ohne der ganzen bestehenden Verfassung Gewalt anzuthun, — ein Schritt, für den die Sanction des höchsten Willens zu hoffen schon an sich ein schweres Unrecht, nach Lage der Verhältnisse wie der Persönlichkeiten aber überdies eine gänzlich verfehlte Speculation ist. Weiter! Nachdem in dcr Sitzung vom 27. April, nicht zum gering sten Theil infolge der provocirenden, alle liberalen und constitutionellen Ge fühle gewaltsam verletzenden Haltung der ritterschaftlichen Partei — die Re gierung ihre eifrigsten und aufrichtigsten Anstrengungen, die gemachten Vor lagen wenigstens zur Einzelberathung zu bringen, scheitern gesehen und, um ihren guten Willen bis aufs Acußerste zu bethätigen, von einem Rechte Gebrauch gemacht hatte, welches sic nur in außerordentlichen Fällen in An wendung zu bringen pflegt — dem Landtage die Frage zur nochmaligen Erwägung zurückzugcben — wußte die ritterschaftlichc Partei diese soweit getriebene Rücksichtnahme der Negierung für Das, was zunächst und zu meist ihre, dcr Ritterschaft, Sache ist, nicht besser zu verdanken, als indem sie dem Ministerium eine neue Verlegenheit zu bereiten versuchte und, die Maske constitutioncller Gcsinnungstüchtigkcit annehmend, sich zur Vertre terin der angeblich gekränkten „Würde des Landtags" aufwarf! Sic pro- testirtc dagegen, daß man so zu einem Landtage spreche, mit dem man noch weiter verhandeln wolle, und verlangte statt dessen viel eher — die Auflösung! Die Auflösung ! Dieses Wort wenigstens sprach die wirklichen Wünsche der Partei aus, freilich mit bcsondcrn Gründen und Nebengedanken. Eine Auflösung, das weiß diese Partei, würde den entstandenen Conflict schär fen, den zur Zeit noch wenig bedeutenden Niß zwischen Ministerium und Volksvertretung erweitern, vielleicht bis zum Unheilbaren. Eine Auflösung in dieser Sache wäre ein erster Schritt auf einer Bahn, von dcr Niemand das Ende abzusehcn vermöchte. Eine Auflösung in dieser Sache wäre sehr wahrscheinlichcrwcise das Vorspiel entweder einer Cabinetskrisis oder eines Rückschlags in dcr öffentlichen Stimmung des Landes, in beiden Fällen aber eines Principienwechsels, einer Umkchr der bisherigen Politik, und schließlich eines, wenn auch nur allmaligen SicgS der feudalistischen und rcstaurationolustigcn Tendenzen eben jener Partei. So spcculirt die ritterschaftlichc Partei. Glücklicherweise versteht nicht sie allein vorauszuschcn und zu rechnen. Was sic antreibt, so zu handeln, das wird den Andern, die ihre Absichten wol merken, eine Warnung sein, diese Absichten weder dircct noch indircct zu fördern. Die liberale Majo rität im Landtage wird nach dieser gcmachtcn Erfahrung, wie wir glau ben, weit eher als vorher in der Formfragc dem Begehren dcr Regierung nachgcben und in die Einzelberathung dcr Vorlagen cintrcten, und sollten die ritterschaftlichen Abgeordneten soweit gehen, von der neuerdings ange nommenen Stellung aus, zur Wahrung dcr Würde des Landtags etwa jetzt selbst gegen die Einzelberathung zu stimmen, so dürfte dies leicht, nach andern Vorgängen ziemlich neuen Datums zu schließen, die Linke um so entschiedener auf die Gegenseite hinübcrtrcibcn, denn sie wird sich nicht von jenen emphatischen Klagen über die „verletzte Würde des Landtags" oder angeblichen Besorgnissen einer „Einbuße desselben an Autorität im Lande" beirren lassen, — Redensarten, die in dcni Munde jcuer Herren und in den Spalten dcr ihnen geistesverwandten Krcuzzcitung (s. die Nummer vom 5. Nov.!) auf die denkenden Liberalen keinen oder nur einen dem beabsich tigten entgegengesetzten Eindruck hervorbringcn möchten. Bei der materiellen Einzelberathung werden freilich möglicherweise die beiden Entwürfe verworfen werden. Allein ein solches Resultat wird, wie wir sicherlich hoffen, weder zu einer Landtagsauflösung noch zu einer Ca binetskrisis führen. Die Regierung hat dann gcthan, was sic thun konnte; wenn sic beim besten Willen nichts erreichte, so ist daran zu einem nicht geringen Theil jene Partei selbst schuld, der zuliebe sie dieses V^nrittelungs- dcnn sie war cs, die den Gegnern die schärfsten Waffen die den Wortführern dcr Linken die berechtigte Frage in auf die eine befriedigende Antwort schwierig war: „Wie
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