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Dresdner Nachrichten : 09.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187710091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-10
- Tag1877-10-09
- Monat1877-10
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.10.1877
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»V o >l, aaid l«W>M »tiizil.NuNmemroPi,«. A-ck-« 32000 ,^r. 'UW- «uv» !.G»t« »«,«.>»»>,, V-I'k, >.W»fl« tn V-NI». . «Mi». v»«d«ri. 1» vnmMnt ^ Hk. — rreuftss, hen y. vetover. M ->»«»» Tageblatt für Kokttik, Antrrhattang, Heschäfisverketz ASrfenkerkcht und Kremdenkike. Druck mld Sigenkhum der Herausgeber: Dtpsch Rkichgrdt in Dresden. Berantw. Redaelem: Ervst Tikpfch in Dresden. «lm »«««», sü, »er wir» «> Für das Mitrebaeteurr Vr. Dm» aS Feuilletpn: Lmckv«, lS»rt>u«»»n. l, »I» »««ft«»»: »rot« KI»»er lass- t bi« «ach».« U»L — Der Kaum einer «»< " alti,en U-Iiltetl« »«Ixt "He. iti„e,-ii», di« ü«il« »» Ps,e. da» reifte» ,e,e,d>e^l.j »usoörlige ««nonun- »usirSs- von u»« und«» kannte« Mimen und per» ionen tnicrire» wir »«, Nr»»»«»»«»»«- Zn»!»»« durch «rirl- «arke» »der V°ftei»t,h. tun,. Acht Bilden koste» >L PI«. Sol-rat« für die Montast». Nummer oder »och einem Jesting« dir Peltiteile 20 Vl»e. Dresden. 1877. Am Sonntag Politische«. mtaa Abend ging da» groß« 29tägige' Fasten (Ramazan) der Türken zuEnve; eü begann sofort daSBairam- fest, da« drei Tag« dauert. Am Sonntag Abend »erden di« türkischen Mnister, nach altem Brauch, dem Sultan «ine reizend« Nymphe zum Geschenk gemacht haben, damit er mit ihr seinen Harem bereichere. Die Ramazan-Braut muß natürlich ein Nkuster von Schönheit und Tugend sctu, kur» vor Mitternacht stellt der oberste Palast. Eunuch seinem Gebieter die neueste Vervoll ständigung seines Harem» vor. Der Sultan hat, als ein guter strenggläubiger Muselmann, die Gebote seiner Religion streng beolachtet und seinen Körper durch Fasten ft» der Zeit zwischen Lonnen-Aufgang und Tonnen-Untergang kasteiet. Fühlt« er sich dazu zu schwach, so zahlte er durch seinen Imam (Prediger) an di« Armen seiner Hauptstadt «in Fidwah (Lösegeld) uud fiürkft sein« Leib am Tage ein Wenig durch Speise und Trank. Nach diesen Fasten-Unannehmlichkeiten erscheint al« himmlisch« Bell " die Ramazanbraut in doppeltem Reize. Doch hat der Bchc der Gläubigen selbst während de« Fasten» Kraft zu journalist Thätigkeit gefunden. Er hat seinen Großvezier zu einem Art ermuthigt, der in der Diplomatie große» Aufsehen erregt. Darin wird ausgeführt, daß die Türkei in diesem Jahrhundert noch in keinem Falle al« Angreifer oder Störer de» europäischen Frieden» ausgetreten sei, daß, so lange noch «in russischer Soldat auf türkischem Boden stehe, die Türkei in keinen Waffenstillstand willigen werde, der nur dazu führen müßte, die Russen au» einer gefähr deten Situation zu befreien und zu neuem Angriffe zu kräftigen. Die Türkei weist, mit gerechtem Unwillen, die Vermittelung der Diplomatie hierzu zurück. Daß die Türkei wenig Ursache hat, der Diplomatie how zu sein, wird ihr Niemand verargen. In dem schweren Selbsterhaltungskampfe, in dem sie ringt, quält man sie mit allerhand diplomatischen Reklamationen weg« Verletzung der Genfer Convention u. dergl. Neulich rühmten sich die Russen, eine große Anzahl Kisten mit „Chinin und Arzneimitteln", welche zu OSman Pascha nach Plewna gelangen sollten, gekapert zu Haien. Da» ist eine offene Verletzung der Genfer Conventton. Arznei mittel sind, «ie Aerzte, wenn in feindliche Gewalt gcrathen, sofort frei zu geben. Wir, haben aber nicht gelesen, daß man von Berlin oder sonstwo au«, wo man au« Nichtbeachtung der Genfer Conventton sofort der Türkei schwere Vorwürfe macht, wegen diese» Bruches desselben Vertrage» in Rußland Vorstellungen erhoben hätte. Uud doch, hat denn Deutschland nicht alle Ursache, den Türken dafür zu danken, daß ihre Tapferkeit di« Russen züchtigte? Wissen wir nicht, wie der Großfürst-Thronfolger, im Fahrwasser der Pan slavisten segelnd, die Deutschen haßt? Ein gegen Deutschland ge richtetes russisch-französische» Bündniß, da» drohend im Hinter gründe stand, ist durch die Kanonen OSman Pascha'» auf Jahr zehnte hinaus verscheucht worden. Rußland hat aufgehört, irgend wem, außer sich selbst, gefährlich zu sein. Da» verkennt ein so scharfblickender Staatsmann, wieViSmarck, gewiß am wenigsten und wir verstehen die Freundschaft, mit der er Italien (vergl. CriSpi» Reift nach Berlin) überschüttet, recht wohl. Wir billigen e», wenn Deutschland sich für alle Fälle nach einem Bundesgenossen umsieht, seitdem Rußland aufgehört hat, im Rathe Europa'» eine bedeutsame Rolle zu spielen. Umsoweniger ist e» zu begreifen, daß man in Berlin nicht müde wird, den Russen Liebesdienste auf Liebesdienste zu leisten. ' Drollig ist es, wie die russischen Depeschen da» Mißgeschick be schönigen. Der von den Russen etvbert« Aniberg in Armenien war angeblich wegen de» „Wasser»" nicht zu halten. Man sollte freilich meinen, mit demselben Wasser, mit dem die Türken auf dem Ani ihren Kaffee kochen konnten, hätten die Russen auch ihren Thee be reiten können. Wahrscheinlich hat Jemand, der den Wutki selbst dem AniSwafler vorzog, diese faule Ausrede für den Rückzug erfun den. Doch wird dieser Zauber noch überbotcn durch die Naivität, mit der man der Welt die Rückverlegung des Hauptquartiers des Zaren au» Gornji-Studen nach Sistowa plausibel machen will. Sistowa soll al» „höher gelegener" Ort gesünder als Gornji sein. Umgekehrt! Gornji liegt auf einem Hochplateau 109 Meter, Sistowa an der Donau 50 Meter hoch — man müßte denn »höher gelegen" in jenem kindisch-geographischen Sinne auffaffen, daß Sistowa einen Finger breit höher auf der Landkarte, d. i. nördlicher, liegt. In Wahrheit bedeutet die Verlegung de» Hauptquartiers an die rumä nische Grenze die erste Etappe des Rückzugs der Russen. Seitdem die Türken in Suleiman einen kühnen, entschlossenen Fcldherrn er hielten, fühlt sich der Zar in Gornji nicht mehr sicher. Einen Hand streich traut man Suleiman eher zu al« dem abgesetzten Mehemed M, der» wie jetzt offenkundig geworden, in der Schlacht nicht jene Umsicht und Festigkeit zeigte, die einem Feldherrn eigen sein muß, sondern den der Vorwurf der Wankelmüthigkcit, de» Verzagen» und der Unentschlossenheit trifft. Zur Entschuldigung maa für Mehemed Ali dienen, daß sein Heer zum Tbeil au» Egyptern bestand, deren militärische Tugenden sich zu denen der Türken verhalten wie der Bovi« zum Trüffel. ) Eine Steigerung der Wahlbewegung in Frankreich ist kaum z« erwarten. Da» ganz« Land ist in fieberhafter Erregung. Der nächste Sonntag soll die Entscheidung über die Geschicke de» großen, schön«,Land«» bringen. Was die Präfecten an Einschüchterungen, Sonfi»cation«,Versammlung-verboten, Auflösungen und dergleichen reacttonairen Maßregeln leisten, überschreitet da» Maß selbst de» zweiten Kaiserreiche». Die Republikaner antworten mit Wahlauf rufen, die sich durch Ruhe, Festigkeit und Siegeszuversicht auSzeich- nen. Eine hohe Stelle nimmt darin die Erklärung de» jetzigen Oberhauptes der Republikaner, Jule» Gr^vy, ein, welcher den Ge- darürn von Thier», -a> « drei Kronprätendent^. aber nur ein« Thron gebe, trefflich ausführt. Freilich ist die Behauptung, daß e»! getreten, da» eine friedliche Vertheilung de» Güter-TranSporte» im Gegensatz zu diesen drei Thronbewerbern nur eine Republik gebe, nicht stichhaltig, denn die gemäßigten, die „honetten" Republi kaner verstehen die Republik etwa» anders als die Socialisten, die unter dem directen Einfluß von den deutschen Socialdemokraten, namentlich Liebknecht'«, bereits jetzt an der Zerstörung dieser ver ächtlichen „Bourgeois-Republik" arbeiten. In Berlin scheinen MInistcrportefeuillc« die bekannte Brom- beeren-Wohlfeilheit erlangt zu haben. Man spricht von dem Rück tritt beinahe aller Minister, höchst«» nimmt man den Krieg«- und den Justizminister au». Zwischen Bismarck und Achenbach schein« ungelöste Differenzen zu walten, neuerdings scheinen sogar Eulen burg'» Tage gezählt. E» heißt, derselbe sei dem Fürsten Bismarck zu freisinnig. Wa»? Wie? Eulenburg zu freisinnig? ES ist da rin sehr stachlige» Thema. Warten wir noch ein wenig mit dem Urtheil. » Aarest» Telegramme der „Dresdner Rachrichten." ^ Wien, 8. Oktober. Der „Presse" wird au» Tiflis gemeldet: Niyittheilungen berichten, Ntukhtar Pascha zöge sich nach Kar» zurück. Die Zahl der gefangenen Türken beträgt 1500. Petersburg, 7. Oktober. Die Nachrichten von Bestim mungen über den Winteraufenthalt de» Kaiser» im Schloß Cotro- ceni bei Bukarest sind unbegründet. Von irgmd einer Abänderung resp. von einer Verminderung der Soldatenrattonen ist selbstver ständlich nicht die Rede. Es gehören derartige Nachrichten in die Kategorie der au» feindlichen Gesinnungen gegen Rußland verbrei tet« Meldungen. — Bei dem auf den Fürst« Andronikoff in Daghestan stattgehabten Attentat ist der Fürst leicht verwundet, derselbe befindet sich außer jeder Gefahr. lieber die Ergreifung de» Thäter» liegen Meldung« noch nicht vor. Gornji-Studen, 7. Oktober. (Officiell.) Bei Plewna dauern unsere Sappeur-Arbeiten ungeachtet der Kälte und de« Regen« fort. Die Rumänm erweiterten ihr« Laufgräben be deutend. Kein Schuß wurde gewechselt; auch auf dm übrigen Stellen ist Alle» still. — Die „Neue Zeit" von Petersburg meldel au» Gornji-Studen vo» gleich« Tage: General Gurko wurde zum Commandeur der gesummten bei Plewna concentrirten Ca- valerft ernannt; Skobeloff zum Commandeur der 16. Division, Dimdukoff-Korsakpff jU dem de» 13. Corp«; Fürst JmerittnSku zum GeneralstabS-Chef der rumänisch« Armee. Zotoff übernahm da» Sommando über da» bisherige Corp» de» Fürst« Jmerittnsky. E» verlautet, di« Türk« litt« Leben-mittelmangel. Serajewo, 8. Oktober. (Telegr. de» „N. W. Tagebl/') Die Durchzüge türkischer Trupp« gegen Most« und die serbisch« Grenze dauern fort. Die Insurgent« soll« neuerdings geschlagen word« sein. ^ Madrid, 7. Oktober. Geste« Abend wurden 9 Person«, bei denen Waffen und Munition vorgefundm wurden, verhaftet. Da dieselbm Widerstand leistet«, kam es zu einem Zusammenstoß wobei eine Person getödtet, eine andere verwundet wurde. Die ge richtliche Untersuchung ist sofort eingrleitet word«. unter die beide« Eoncurrenten auf billigen Grundlagm als sicher vorauSsehm läßt. E« wäre auch seltsam, wenn, nachdem zwischen der sächsischen StaatSbahn-Verwaltuvg und der Direktion der niederschlcsisch-märkischm Bahn über 30 Jahre lang die besten, die herzlichsten Beziehung« bestanden haben, dies nummhr anders ge worden sein sollte, nachdem das Stück Eisenbahn Dresden Großen hain resp. Röderau in sächsischen Staatsbesitz übergegangm ist. PreußischerseitS findet man «»begreiflich, daß Sachsen die natür lich« Vortheile diese» Besitze» wahrt und sächsischerscit» wird man der preußisch« Verwaltung auch alle Rechte einräumen. — Da« königliche Hoilager in Pillnitz ist nunmehr aufgehoben, da am Sonntag Abend Se. Masestät dcr König Sonntag und die königliche Villa in Strehlen be- Pilknitz verlassen zogen hat. — Da» Iagdgll» ck hat diese» Jahr in Steiermark unserem König ganz beionder» gelächeit. An 12 Tagen jagten S. M. der Kaiser von Oesterreich mit feinem erlaucht« Gaste, unserem König, und zwar aus den kaiserlichen Revieren vcn Eisenerz und Aruprrg; der Ausbruch crioigte von den Jagd schlösse« Radmen, Eisenerz und Mürzstrg aus. ES wurden nicht weniger als 229 Stück Hochwild und Gemsen „auf die Strecke gebracht" (da» nicht aulgeiundene Wild ungerechnet). Die Jagd aus Gemsen dot den hohen Schützen Heuer ganz besondere Schwie rigkeiten, thellö well der Wind mctst ungünstig war, theils lies,« sich die Gemsen de« bereits bochiiegcntrn Schnecö halber nicht gut treiben. Die Jagdbeute S. M. unseres Königs beziffert sich aus 15 starke Hirsche und ebensoviel Grinsen, sowie ans eine be trächtliche Zahl THIcre iweibliches Hochwild). Eine so ergiebige Jagd kommt nicht alle Jahre vor. — Am gestrigen Schlachtviehmarkte. der zum ersten Male für das angctrctcnc Wlnterhalbiahr erst irüh um 7 Uhr be gann, batten die Händler 802 Rinder. 1252 Schwrine. 1200 Hammel und 150 Kälber zum Verkauf gestellt. Dcr Gcschäits- gana war im Allgemeinen zwar ein lebhaiter, allein alle diclenlgcn Fleischer, welche gekommen waren, um wirklich gute Rinder sich zuzulegcn. verließen den Markt sehr wenig erbaut, da sie für aus gesucht schöne Stücke Preise bewilligen mußten, wie solche in L»e«Ie- «»» LSchffsche«. — In Wien besuchte am Sonnabend Ihre Maj. die Königin von Sachs« dieKunst-Stickerei-Schule de» kk. Handelsministerium». Sie wurde von der Directrice Frau Emilie Bach begrüßt und durch sämmtliche Schulräume geleitet, wo Alle» in vollster Thätigkeit war. Mit großem Interesse besichtigte die Königin die kunstvoll auSge- sührten Schüler-Arbeit«, für welche sie Brrständniß und Vor liebe bekundete. — Zu der von der Regierung vorgeschlagen« Einstellung von 11 Simplen der Einkommensteuer wird, wie dir» selbstvcr stündlich» der Landtag erst seine Zustimmung gebe« müssen. Mög licherweise ändert sich diese Ziffer noch etwa», je nachdem der Land tag da» Einkommensteuergesetz und die Steuerscala desselben ändert. Die Revision de» Einkommensteuergesetze» wird die hauptsächlichste Aufgabe de» Landtags sein. Doch soll, wie man hört, dcr Entwurf dieses revidirten Gesetzes noch nicht so wett sein, um den Kamme« sofort zum Beginn der Session voraelttzt werden zu können. Ein mal haben die ReclamationLcommissioneu ihre Arbeiten noch nicht beendet, so daß der genaue Ertrag der Einschätzung noch nicht fest steht. Sodann aber, und da» ist die Hauptsache, hat das königl. statistische Bureau trotz aller angestrengter Arbeit noch nicht die Ziffern der bisherig« Abschätzung« so durcharbeiten, erläutern und gruppiren können, daß sie al» Unterlagen für die Gesetze» revision zu dienen im Stande wärm. Wie hoch beläuft sich da» Ge- sammteinkommen in der oder jener Steuerklasse? Wie viele Steuer zahler haben diese» oder jenes Einkommen? Wie stellt sich — da» st die Eardinalfrage — die Besteuerung de» Gewerbe» zu der de» Grundbesitze»? Ehe nicht diese und andere-Dinge ziffernmäßig fest stehen, kann die Regierung nicht an die Aufstellung Neuer Vorschläge zur Abänderung des Einkommensteuergesetze» gehen. Allem Anschein nach gelangt die Arbeit de» königl. statistischen Bureau» dieser Tage zum Abschluß. --- Der Eisenbahn-Krieg zwischen Preußen und Sachs«, dessen Ausbruch seit Uebergeng der Berlin-DreSdnet Bahn in preußisch« Staats-Verwaltung bedrohliche Dimmfion« anzunehmen chien» hat ein« friedlicher« Verlauf genommcn, als Denen lieb ist. welch« an der Schädigung der sächsischen Staatsbahnen ein off«- ündigr» Interesse nehmen. Zunächst hat da» Publikum keine Ur- äche, sich zu beklagen, wmn bezüglich de» Güter- und Personen- TranSporte« eine Concurrenz besteht und c» die Auswahl hat. Sodann aber sind Verhandlung« zwischen der königl. sächsischen Geueral'Direction und der königl. preußischen Verwaltung der und niednschlefisch-märkischen Staatsbahn, zu'deren Ressort die Berlin- Dresdner Bahn jetzt gehört, in jme» rein geschäftliche Stadium Bäk»,Hof 12.^ Nachts?von Zittau Hj-hichotvach R"eichen'au bruch dcr Rinderpest in niedreren Provinzen OeltcrreichS, sowie der kür hiesig« Bedarf viel zu schwache Aultrlcb sind alS Ur sachen dieser unerkrculichcn Erscheinung zu bezeichnen und wir wollen nur hoffen, daß die nächsten Markttage in dem belegten Punkte günstigere Resultate liefern, denn wenn die gestrigen Preise fortbcstehcn tollten, würden in Dresden sehr bald nur noch reiche Lklrte ein gutcS Stück Rindfleisch essen können. Als Durch schnittspreis für erste Qualität wollen wir nur 7<i, M zweiie c>2 und «» und für dritte zwiscven 45 und 48 Mark pro Cenincr Schlachtgewicht annehmen. Die lavllbalten Preise, welche ssr einzelne ausgesuchte Stücke bewilligt wurden, möchten wir mit Stillschweigen übergehen. Von englischen Lämmer» war nur ein kleiner Post« am Platze und wurde das Paar zu 50KIlo Fletsch mit Vü Mark bezahlt, während da» Paar WeiceiLvple zu llOMk. abgegeben wurde. Von Letzteren waren netto 400 Stück aulgc- triebcn. Lanthammel zogen im Preise etwas an und wurde das Paar zu 45 Kilo Flci'ch mit 58 Mark bezahlt. Won guten Laitd- schwrinen englischer Kreuzung waren etwas weniger da. als vorige Woche und galt der Ecntner Schlachtgewicht «3 Mark, während Schlesier auch 60 Mark erzielten, da nur kleine Posten davon zum Austrieb gelangt waren. Mecklenburger kosteten pro Centner lebendes Gewicht bei 40 bis 45 Tara gleichfalls 60 Mk.« indeß Bakonier» von denen nicht weniger alS 65l Stück zum Ver kauf standen, bei 35 blö 40 Pfund Tara 56 und 57 Mark pro Centner lebend Gewicht galten. Die wenigen Kälber gingen sehr rasch ab; doch bewilligten die Fleischer nicht über 55 bis 60 Pfen nige pro Mund Fleuch. — Am Donnerstag, den 4. Octodcr, waren >03 Schweine und 210 Kälber, jedoch nur 1 Rind und gar leine Hammel zum Austrieb gelangt. Der GescbäkrSgaug war dei den Preisen vom vorhergegangenrn Montag ei» guter. - Ucbcr rin öOjährigeü AmtS-Jubiläum. dcS um da» Dresdner Schullehrer-Seminar vielverblenten und all gemein verehrten Herrn Cantor Schurig. tragen wir hiermit einige Daten nach. Der Jubilar ist am 20. April 1804 zu Groß- röhrStors geboren, trat am ».Oktober 1827 sein Amt als Cantor in Radebcrg an und ist seit 181» als Cantor und Organist an der Kirche zu Frlekrtchstadt-DreSden eingestellt. Eine lange Reihe von Jahren war der Jubilar auch am Kgl. Seminar in Friedrich- stadt-Dresren alS Lehrer sür Musik tbätla, und in allen dielen Stellungen war eö sein reiche». tielcS Wiste», sein herzliches, biederes Wesen, seine aufrichtige Freundlichkeit, die ihm die Hoch achtung seiner Scbülcr und seiner Parochtan« erwarb. Am Avend des 2. Oktober brachten Mitglieder deö Liederkreisc» ein Lampion-Ständchen und am ». Oktober, früh 7 Ubr, »öffnete Herr Musikdirektor Ebrilch mit sein» Kapeue dir Reihe der Ovationen mit dem Choral „Sei Lob und Elr ". Unter anderen Pl^een kam hierbei auch taö vom Jubilar eomponirte „Hciaiwch" zu Gehör. Unter Herrn Lebrcr Gast sang das Kirchcnchor, unter Herrn Seminar-Oberlchrer Zocher da» Srmtnarchor. Viele Deputationen dcr Scminarlcbrcr und ehemaliger Schüler, deö KlrchcnvorstandeS, der Cantor« und Organist« hiesiger Stadt brachten dem Jubilar Glückwünsche und sinnige Geschenke zum Zeichen dcr innigsten Verehrung. Für den Abend war ein Zrstcsse» arrangirtsi« der Freimaurerloge), dem 170Pcrsoncn,Ver- reter der Künstlerschaft (unter dielen Hr.HoskiiprUuistr. Krcbö). De putationen der Stadt Radebcrg, deö Kiichcnvorslandcö. der Bürgrr- schalt von Fricdrlchftadt -r. beiwohnten. Gar manches zündende, alte. IledeErtnnerungcn wachruscnte, den „Sonncnstcin". den „all« Or- eliaal". leiernde Wort wurde gesprochen. Telegramme und Briese lelen ein, einer sogar von einem ehemaligen Schüler au» San Francisco. Unter Uebcrgchung von Einzelheit«, welche Alle die besondere Liebe und Hochachtung lür dcn Geleierten dccumru- tirten. erwähn« wir schließlich noch, daß Hr. Geh. Schulrath Kockel im Aufträge des H«. EultuSmtnistcrS dem Jubilar da» Ritterkreuz u. Cl- de» Etvilvcrdlcnktordcnö aiö Ausdruck aller höchster Zufriedenheit überreichte. — än Folge der vom 15. d. MtS. auf den verschiedenen Eisenbahnen des Bezirks elutretend« Fahrplan-Acntcrung« werden auch die Postlahrtcn vom gedachten Tage an einige Aen- drrungcn erleiden. Die ersten zwei Vrlvatkadrt« zwischen Pommrltz ,md Wclf, enbcrg grbcn aus Vommrin8.,n Vorm, »nd 12.« Mittag-. aus Wrißcnbcrg tt.r« früh und 10.« Vorm.; zwischen Bautzen uud K amrnz: a»ü Bautzen 2/» Vach»,., auS Kamenz 5.,» früh; zwischen Herrn Hut und Bern- stadt: an» Herrnhnt ll.n Ab., aus Verastadt ri-achm.; von Zittau - Bahnhof »ach R eiche» a u: auS Zittau-
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