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Deutsche allgemeine Zeitung : 29.02.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-02-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184402292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440229
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-02
- Tag1844-02-29
- Monat1844-02
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 29.02.1844
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Nr. 60. AS. Februar 1844 Donnerstag WM Deutsche Allgemeine Zeitung. UM »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» U-berblt». Deutschland. * München. England und Frankreich in der griechischen Sache. Der Fürst v- Wallerstein bleibt. Die Zustände in Athen. — Verbot in Betreff der Gustau-Adolf-Stiftung. — Erklärung badischer Offiziere. Oldenburg. Der Verein für den kölncc Dombau. Preußen. A Serlin- Die preußische Zcitungöpresse. Serlin. Neue Un tersuchung. *Köln- Grabstein für Schier. Der Carncval- Oesterreich, flvicn- Der Proccß O'Connell's- Prinz Wasa. Die In fantin Carlota. Die Finanzen. *prcsburg. Die ungarische Handels gesellschaft. Die Städtereform. Spanien. * Paris. Vorbereitung auf den Empfang der Königin Christine. Hinrichtung Gefangener. Alicante. Die baskischen Provinzen. Großbritannien. Die Verhandlungen über Arland. Der Rcpealvercin. * London. Die irische Debatte. Frankreich. Die Verhandlung über die Salvandy'sche Angelegenheit- Fran zösische Projekte in der tunesischen Sache. Rückkehr eines französischen Generale aus dem Pendschab. ** Paris- Die Debatte über den Remu- sat'schen Antrag. Niederlande. * Amsterdam. Die Finanznoth. Schweiz. Geistliche Stiftungen im Aargau und ein Gcmeinderath. Rußland und Molen. Daß Abtreten des Grafen Cancrin. Tunis. Die Lage der Europäer. Haiti. Haiti und Frankreich. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. Der Elementarunterricht in der Lombardei. Handel und Industrie. * Serlin. Der polytechnische Verein. * Frank furt a. M. Börsenbericht. * Serlin- Bestätigungsurkunde des Nachtrags zu den Statuten der Berlin-Stettiner Eisenbahn. *Halle. Thüringische Eisenbahn. — Berlin- Ankündigungen. Deutschland. * München, 23. Fcbr. Der Inhalt der vorgestern hierher gelang ten Briese aus Athen (Nr. 5S) bildet natürlich fortwährend den Haupt- gegenstand aller unserer Unterhaltung. Einen Trost inmitten des Schmerzes über den betrübenden Gang der Dinge in Athen gewähren die Nachrichten, welche unsere Negierung ganz gleichzeitig auf officiellem Weg aus Paris erhalten hat. Es sind diese zu erfreulich, als daß sie nicht leicht ins Publicum hätten gelangen sollen. Unsere Regierung hat die bestimmte sten Zusagen erhalten, daß die Konferenz sich alle von hier aus angereg ten Fragen selbst aneigncn werde und daß die Gesandten Englands und Frankreichs in Äthen dahin instruirt seien, ihren ganzen Einfluß aufzu- bicten, um solchen Beschlüssen der Nationalversammlung cntgcgcnzuwir- ken, durch welche etwa gewisse Rechte angetastct oder auch nur Verhält nisse geschaffen werden wollten, die in Athen oder hier in München als unstatthaft erscheinen müßten. Einige schon öfter erwähnte Bestimmun gen des Verfassungßcntwurfs, dann die bekannten Ansinnen in Betreff unsers Prinzen Luitpold, sind hier besonders ins Auge gefaßt worden, und eben weil dies der Fall ist, können weitere Zweifel über die in Lon don und in Paris gehegten Gesinnungen nicht mehr als zulässig erschei nen. Aus diesen Vorausschickunacn ergibt sicsicine Folgerung von selbst, ' nämlich die, daß man den Zweck der neuen Mission des Fürsten v. Wal lerstein, gleich viel, ob man sich als deren Ziel Paris oder Äthen denke, nunmehr als vollständig erreicht zu betrachten habe. In der That hat denn auch, sicherm Vernehmen nach, gestern der Fürst die Mittheilung, Laß der König auf die Annahme seiner Anerbietungen nunmehr gänzlich Verzicht leiste, in einem Augenblick erhalten, wo derselbe, in Folge der raschen Wicdergencsung einer ihm höchst theucrn Tochter von einem nicht gefahrlosen Krankhcitsan'falle, seine Bereitwilligkeit zum Antritte der Reise nach Paris bestimmt zu erkennen gegeben hatte. Unter den nähern Freun den und in der Familie des Fürsten herrscht darüber, daß jeder Gedanke an eine Reise nach Athen nunmehr wol für jede Zukunft aufgcgeben ist, natürlich die größte Freude, nicht Dasselbe ist aber der Fall bezüglich der Zurücknahme der Mission nach Paris, wo man den Fürsten wol sehr gern Dasjenige, was jetzt auf dem gewöhnlichen gesandtschafllichcn Weg erzielt worden ist, durch sein persönliches Erscheinen erreicht haben lassen möchte. Doch durch dies Alles werden die Besorgnisse, welche das große Publi cum hegt, nur sehr wenig gemindert, denn dieses hält sich, wie schon er wähnt, lediglich an den unerfreulichen Inhalt der neuesten, direkten Briefe aus Athen, sowie an Das, was sich allenfalls als Commentar zu diesen Briefen aus den griechischen Zeitungen entnehmen läßt. Ich habe deö- falls schon gestern darauf hingewiescn, daß ein Theil der griechischen Presse bereits anfängt, alle Möglichkeit, durch die Nationalversammlung zu dem am 13. Sept, verkündigten Heile zu gelangen, gänzlich in Abrede zu stellen. Es taucht der Gedanke, eine octroyirte und von den Schuhmächtcn von vorn herein garantirtc Verfassung möchte für Griechenland allein eine Ret tung verheißende Gabe sein, unmittelbar neben der Ansicht von der Noth- wcndigkcit schneller Rückkehr zum absoluten Königthum auf. Ja selbst die Fähigkeit, das Land inmitten des tiefste» Friedens zu vertreten, wird der Nationalversammlung bereits offen abgcsprochcn; um wie viel mehr also die Kraft, in so aufgeregter und schwieriger Zeit das Vcrfassunas- wcrk vom Grund aus zu schaffen und ins Lebe» cinzuführcn. Man müsse, so heißt cs unumwunden in mehr denn Einem Zeitungsartikel, die Natio nalversammlung entweder sogleich oder nach der Discutirung des zweiten Kapitels des Verfassungscntwurfs vertagen, und cs dürfe dieselbe erst dann wieder cinbcrufcn werden, wenn die Regierung durch eine Anleihe und durch die Beitreibung der rückständigen Steuern in den Stand gesetzt sein werde, die Autorität der Behörden im Lande wieder hcrzustcllen und al lenfalls unter deren llebcrwachung alle zu beanstandende Wahlen neu vor nehmen zu lassen. Letzteres deutet also auf eine nachträgliche Reinigung der Nationalversammlung hin, um sic nicht auflösen zu müssen. Äber woher eine Anleihe erhalten in einer Zeit, wo man eine bankrottlustige Miene angenommen hat, wo selbst der Binnenverkehr alles Vertrauens entbehrt und wo alle Elemente der Unordnung so rasch «»gewachsen sind? Wie die Autorität der Behörden gegenüber der cingeriffcncn Anarchie Herstellen, wo fast alle jene Personen, deren Mithülfc bei diesem Frie- dcnswcrke unerläßlich wäre, in der Anarchie ihre eigne Freiheit erblicken? Für dies Alles hat derjenige Thcil der griechischen Presse, welcher an die Möglichkeit einer Selbsthülfc nicht mehr glaubt, nur Eine Antwort; cs ist die: von den Schuhmächtcn soll dic bedrohte griechische Freiheit be schirmt und der Nation die Möglichkeit gegeben werden, sich in Masse um den Thron zu sanimcln, um ihn wie ihr eignes Heil gegen die selbst süchtigen Bestrebungen und Ränke der Partcihäuptcr zu Mützen. Welch einen trüben Blick lassen diese Wahrnehmungen in die Zukunft thun! — Das Amtsblatt der Pfalz enthält nachstehendes königl. Rcgicrungs- rescript vom 15. Fcbr.: „Die Ausdehnung und Wirksamkeit des zu Leipzig gegründeten und seit her in Deutschland unter dem Namen Gustav-Ad vlf-Stiftung weiter verbreiteten Vereins auf das Königreich wurde allerhöchsten Orts mit dem Beifügen verboten, daß I) dic von dem Verein einzelnen bairischen Kirchen- gemeinden zugewendetcn Unterstützungsbciträge, wenn sie an ihren Bestim mungsort gelangen, mit der Warnung zurückgescndet werden sollen, künftig hin solche Sendungen nach Baiern zu unterlassen, widrigenfalls die dahin ge langenden Untcrstützungsbeiträge eingezogen und für irgend einen andern öf fentlichen oder Stiftungszweck verwendet werden würden; 2) daß den bairi schen Unterthanen jeder Verkehr mit dem besagten Verein und jede Annahme einer Gabe vo» Seiten desselben, unter was immer für einer Form sie auch geschehen »löge, untersagt, gegen die Ucbcrtreter aber die durch die Lheil- nahmc an unerlaubten Vereinen begründete Bestrafung, bei Beamten und Geistlichen aber überdies die nach den Dienstverhältnissen zulässige Einschrei- tung veranlaßt werden soll — was zufolge höchsten Befehls des königl. Mi nisteriums des Innern zur allgemeinen Kcnntniß gebracht wird." — Dic badischen Offiziere, welche im vorigen Jahre wegen der Ha be r-Goelcrschcn Sache zusammcngetrctcn waren, veröffentlichen in der Kölnischen Zeitung vom 25. Fcbr. folgende Erklärung: „Wir haben es bisher unter unserer Würde gehalten, die gehässigen Deu tungen und absichtlichen Entstellungen unserer Versammlung vom 30. Aug. v. Z. zu widerlegen- Da sich jetzt aber Hr. M. v. Haber wegen näherer Er klärung an uns gewendet hat, wollen wir ihm dieselbe nicht vorcnthalten. Als wir uns auf Ansuchen des verstorbenen Oberlieutcnants I. v- Goeler versammelten, geschah dies nicht, um uns als Ehrengericht in seiner Streit sache mit Lem Hrn- M. v. Haber zu constituiren — wir hielten uns dazu weder berufen noch befugt — unser Zusammentritt fand lediglich zu dem Zwecke statt, von Hrn- v- Goeler Aufschluß zu erhalten über die Gründe seiner Weigerung, dem Hrn- v. Haber Gcnugthuung zu geben. Rach den ge machten Mittheilungen, deren Wahrheit Hr- v. Goeler durch die bekannten beiden Documente und sein Ehrenwort beweiskräftig erhärtete, billigten wir seine Weigerung und stellten ihm zu seiner Rechtfertigung gegen andere Stan- dcSgenoffcn eine Urkunde darüber aus. Die Veröffentlichung derselben ge schah ohne unser Vorwissen und gegen unsern bestimmt ausgesprochenen Willen. Wenn, wie behauptet worden ist, eine irrthümliche Schlußfolgerung aus den erwähnten Documentcn gezogen worden, so" war cs an dem Hrn. v-Haber, uns rechtzeitig darüber aufzuklärcn und vor Allem die zur Zeit in Baden anwesend gewesenen Urkundspersoncn zu einer berichtigenden Erklä rung zu veranlassen- Wäre dies Hrn. v- Haber gelungen, so würden wir keinen Anstand genommen haben, hiernach unsere Ansicht und die gegen den verstorbenen Kameraden ausgesprochene Meinung zu modificiren. Wir be dauern dic Unterlassung dieses Schrittes der traurigen Folgen wegen, halten
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