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Dresdner Nachrichten : 08.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187711088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-08
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1877
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< .G ash i.1, '.r,»> Stedatteun In Dretdrn. m Doiwerft««, 8. Nooemver. MWm > It o». AiLLMl Hagevlatt für'Jokstk, Mterßaltung,Heschästsvnke-r. Nörse«öericht,Irem-eBste. HL Jahrgang. .RLr?.«LKl?W-NL Dresden, 1877. »»t, «» »u», »«»». ««mtzz» «Nl»L»t! »r,t« «»««- Sb» R°chm. LU»L — Der «aum etarr e». «Ine »arantte sllr da, »i»t «u»»»rtt,e «nnoncen» «uftrit,e »«« un» un»e kannten Firmen und Ger Ionen tnlertren wir nu» ae,enPra»um«ea«do» gahluna durch BUe>» «arte» »der Nostetndad» luua. «cht Silbe» losten lii Psa«. Jnlerale fü» »tc Montag» - Slum««r »der nach et»em Fest»»»» Nie veiltteN« « P ». V^Msche». Scho« oft ist O«mau Pascha «ach allen Regeln und Traditio- n« der Krie-Runst verloren gesagt ward«, daß e» nicht undenkbar «scheint, « werde auch diesmal wieder all« militairisch« Voraus- ^ aen strafen. Diese habm ihn freilich aufgegrben. Zu eine« Durchbruch au» Plewna hervor fehlt eS ihm an Rrtillerie- und Trainbespannung; gelänge selbst der Durchbruch, so müßte er eine offene Feldschlacht gegen einen überlegenen Gegner annehmen. Rur einEntsatzheer könnte ihn retten. Sin solches sammelt Mehemed AU. Diesem entgegemuziehen, ist die Aufgabe der russischen Garden, die Gur» zu einem LorpS vereinigt hat und da», wenn nicht Alles trügt, seine Bereinigung mit den Verben bewerkstelligen soll. Es ist nämlich Thatsache, daß die Serben loszuschlagen im Begriff stehen. Sie haben soeben von Rußland durch den StaatSrath Persiani eine Million Rubel als Subsidie erhalten und in aller Stille, während sie feierlichst ihre friedlichen Gesinnungen betheuerten, den Vormarsch gegen die türkische Grenze begonnen. Ihre Hauptmacht, auf24,000 Mann geschätzt, hat die Bestimmung, die Straße nach Sophia zu anen, dem LorpS Gurko'S die Hand zu reichen und da« Entsatz- Mehemed Ali'« zurückuschlagen. Unterdessen verdichtet sich der g, welcher Osman in Plewna umschließt, immer nrehr. Der LuSgang der zwischen Mehemed Ali und Gurko bevorstehenden Feld schlacht erscheint daher als für die Zukunft OSman'S in Plewna zu nächst maßgebend. — In Armenien dürfen die Russe« mit dem Fortgange ihrer Operationen zufrieden sein; abermals verzeichnen sie einen Sieg über Moükhtar m der Nähe Erzerums, dessen Cerni- rung bevorsteht. Am Mittwoch traten in Versailles die französischen Kammern zusammen. In der Deputirtenkammer wird man so schleunig wie möglich den Marschall-Präsidenten zur Rechenschaft ziehen wollen. Dieser klammert sich an seinen Sitz „wie ein schlechter Reiter an die Mähne seine« Pferde«"; er hat das bisherige Ministerium wie seine Wäsche gewechselt, e« pur entlasten, um chm die Qual zu ersparen, die von chm verübte unerhörte Vergewaltigung de« Landes seit dem Iß. Mai persönlich zu vertheidigen. DaS neue Ministerium ist be- stimmt, im Geiste de« alten zu regieren, und begegnet daher von dem ersten Augenblicke seines Daseins an dem ausgesprochensten Mißtrauen der Republikaner. Es wird vor ihren Augen keine Gnade finden, und ein scharfes Mißtrauensvotum der Kammer wird rasch da sein, um e» unter das alte Eisen zu werfen. E« fragt sich, wie der Marschall einen solchen Versuch beantworten wird. Er liebt es nicht, „unter dem Knebel der Verfassung zu röcheln". In vortrefflicher Weise hat vor wenig Tagm einer der republika nischen Senatoren, Herr Cambon, die unerläßlichen Bedingungen der Republikaner für die fernere Haltung Mac Mahon'S dahin präcisirt: „DaS Land", sagte er, „verlangt, daß der Präsident keine andere Politik treibe, alö diese, die Befehle der nationalen Sou- verainetät genau und treu zu Vollstrecker,; die Regierung muß darum auSgeübt werden durch Minister, die verantwortlich sind und da» Vertrauen der Männer haben, die das Land zu seinen »Vertretern gewählt hat. DaS Land verlangt die Befestigung sei ner Einrichtungen und das Ende der Jntriguen, die unter dem Vorwände der VeriaffungSmäßlgkeit die Bevölkerung nicht zur Ruhe kommen lasten. Da« Laich will daSAufhoren der persönlichen Politik, die allein an allem Unglück die Schuld trägt: es will in Sicherheit arbeiten, seine Erholung vollenden, seine Stellung in der Welt wieder einnehmen, ohne Drohung argen irgend Jemand, und es will nicht, baß durch unvatriotlsche Tendenzen der Friede gestört werbe. Da» Land will, daß die Religion geehtt und der EleruS geachtet sei. aber e« will nicht, baß der CieruS die Grenzen der Kirche überschreite und sich in den Streit rer Parteien mische. Da» Land will end lich. daß die Beamten, die dazu da sind, die Achtung vor dem Gesetze zu pflegen. keine Gegner de» Gesetze» seien; da» Land will, daß die öffentlichen Stelle« nur solchen Männer« anver traut werben, welche seinen Institutionen aufrichtig ergeben sind." Zum Schluß stellte aus Grund dieser Forderungen der Redner eine entsprechende Lösung de» Lonfilcte» ln Aussicht. Daß da» Tabinet Pouyer-Ouertier eine solche Lösung nicht ist, da» ist klar. Wenn Deutschland nicht auf den von Oesterreich vorgeschlage- aen Zoll-Vertrag auf Grundlage der Meistvergünstigung eingeht, so steht un« vom Januar künftigen Jahre» ab der Zollkrieg mitOester- reich bevor. Neben dieser erbaulichen Aussicht gewinnt die nicht mnü>er freundliche Perspektive auf namhafte Erhöhung der indirekten Steuern im deutsche« Reiche immer schärfere Umriffe. Als Haupt quelle der Steuer-Erhöhung ist de, Tabak in'« Auge gefaßt. s blo» di« mißliche Kiinmzlage de» Reiches, die sich immer fühll machenden Folgen de» völlerverzehrenden, bewaffneten Frieden« führt man als Grund dies« Steuer-Erhöhung an, sondern nament lich dm Wunsch de« Fürsten Bismarck, sich in Fbranzsachen und in Geld-Bewilligungen völlig unabhängig von dem guten Willen de» Reichstage» zu machen. Zur Bewilligung direct« Steuern, z.B. der Matricular-Beiträge, bedarf eS der jährlichen Zustimmung der VollS-Vertretung. Zu dem Bezahlen der Zölle und der indirekten Abgaben ab« ist nur ein einmalige» Ja! nothwendig und in alle Zukunft hinein werden diese Abgaben »«hüllt in de« höheren Preise der BerbrauchSgegmstände unmerklich vom Volke abgeliefert. Nun ist e« gewiß richtig, daß der Tabak eine höhere Steuer ver trägt, und wenn man hört, daß im Reiche S8Pf. »»Kopf vom Satz-Verkauf und nur 35 Pf. vom TabakSgenuß erhoben ««dm, so springt e» in die Augen, daß diese» Mißverhältnis Abhilfe ver- langt. Ab« nur mit Zittern und Zagen hören wir jetzt da» Wort „Steuer Reform" aussprrchen, denn e» ist gleichbedeutend mit „Steuer-Erhöhung." Wenn die Satzsteu«, di« drückendst« und de« Armen empfindlichste all« indirekten Steuer«, völlig beseitigt und die Tabaksteuer um dm gleichen Betrag «höht würde, so ließ« sich dagegen Nicht» einwendm, obwohl wir vor der Illusion »<n daß da» Salz dann um dm Betrag der Steuer im Sinzrl-Bei billig« werden würde. Ab« man trägt sich in Varzin mit An« ganz gewaltigen Erhöhung der Tabaksteuer und die Einführung de» Tabaks-Monopol», wie z. v. e» Oesterreich hat, wird nur der un- vermeidlich« Schlußstein dies« Politik sein. Dann wird man nicht mehr für wenige Pfennige eine im Ganzm doch leidliche Cigarre schmauchen können; der gemeine Mann wird sich die Cigarre ganz abgewvhnm und wird« zur Pfeife greifm müssm, dann werden nie prächtigen Ctgarrm-Sewölbe au« den Straßen verschwinde«, de, Prtvat-Verkauf von Cigarren wird aufhören; wir bekommen einen Reichs-Tabak-Berschleiß und eine Menge von Menschen, die ale unabhängige Privatleute bisher sich vom Cigarrenhandel nährten, werden als vom „Aerar" abhängige Verschleißer in einem trübseligen Bübchen mit etlichen Nummern Nickel-Cigarren, nebenbei vom Brief und Stempel-Marken-Verkauf sich durch'« Lebm zu schlagen suchen ge zu töun unv waS von Anschlägen zu dal» Zau deö Polytechnikums unv beö neuen Hof- unter einer Million werbe in Berlin Reuefte Telegramme der „Dresdner Nachrtchtrn." Pari«, 6. November, Abends. DaS Kabinet Pouyer-Quer ti« war gestern Abend vollständig gebildet, heute Morgen wurdc Alle» durch dm Umstand in Frage gestellt, daß eine Anzahl Mitglie der von der Majorität des Senats Pouyer-Ouertier mittheilte, seir Kabinet werde keinesfalls auf ihre Unterstützung rechnen können. Ec tritt deshalb das seitherige Kabinet vor die Kammern. Versailles, 7. November. Die Sitzung der Deputirten- kammer eröffnet Desseaur al» Alterspräsident, da der Svtialisi NaSpail wegen Unwohlseins abwesend ist. Er gerenkt dieser Umstandes in der Eröffnungsrede. Er hob unter lebhaftem Bei fall die Verdienste von Thiers hervor und erklärte: bie gegen wärtige Kammer werde wie ihre Vorgängerin sich eö angelegen sein lassen. für die Befestigung der Republik thätig zu sein unk sie gegen jeden Angriff, woher er auch komme, vertheidigen. E, schloß: es lebe bie Republik und der Friede! (Lebhafter Beifall!) Grevy wurde alö provisorischer Präsident mit 290 Stimmen ge wählt, 170 Stimmzettel warm unbeschrieben. — Die Sitzung bcb SmatS verlies ohne Zwischenfälle. Aus die Tagesordnung wurde ver Gesetzentwurf über die Reform de» Generalstabs gestellt. Konstantinovel, V. November. Von der Regierung werden folgende Nachrichten verbreitet: Reoui Pascha meldet aus Schipka vom S., nach Sturmwind. Regen und Schn«, die bis Sonntag angedauert, sei schönere» Wetter eingetretrn, türktscher- seit» habe man feindliche, mit Beischaffuug von Holz beschäitigte, oder dadei alS ESkorte dlenenbe Abtheilungen beschossen und denselben Verluste beigebracht. Auch am 5. habe Geschütz- unb Gewehrfeuer iortgedaurrt. Der Feind habe sich durch Strcit- kräfte, die auö Gabrowa belgezogen worden seien, verstärkt. — Suleiman Pascha berichtet unter bei» 5., bei einer auögeiührten größeren RecognoSciruna seien drei vom Feinde in, Thale von Mariano, seitlich von Elena, erbaute Schanzen genommen und zerstört worden. Petersburg. 7. November. Offiziell wirb aus Bogot geweidet: Am L. November rückte General Skobelrff mit einem Theii der Avantgardentruppen vor. Die aus der Avantgarben- vofitlon link» von Brestowiha errichteten Batterien «öffneten mit Tagesanbruch ein Solventer»«. Am 2. November drangen Leib- Dragoner über Kamarawo blS Dschurawolo vor, schlugen auf de» Wege nach Vraza eine Partie Tschrrkesten, dabei l00 Wagen. 370 Rinder nab 400 Schafe erbeutend. Die Ulanen besetzten die Straße von Nahowa-Widbin. beschädigten die Telegraphen bei Rahowa-Lompalaaka. Am ü. November recoanoscirten wir bi» Rahowa, fanden dasselbe befestigt unb von isoo Mann Infan terie und 3 Geschützen besetzt. Ein Tbeil der türkischen Truppen zog sich au» Rahowa gegen Lompalanka zurück. Die türkische Bevölkerung flüchtet auf der Ebaussee nach Sofia. Locale« au» Sächsische». — Der Krankheitszustand I. M. der Königin-Mutter dauert unverändert fort. Es fehlt der hohen Patientin vollständig an Appetit: ihr Bewußtsein ist klar und sie kennt ihrm Zustand, obwohl sie ihn nicht für sehr besorgnißerregmd anfieht. ES läßt sich noch nicht übersehen, ob die Schwäche ihrer Kräfte in ein sanftes Hirüiberschlummern übergeht oder eine Erholung Wiedereintritt. Sofort nach der Erkrankung d« hohen Frau ist an ihre Tochter, die Herzaain von Genua, und ihrm Schwiegersohn, dm Erzherzog Carl Ludwig, telegraphirt worden. Die Herzogin von Genua ist, wie wir vernehmen, durch eigene» Unwohlsein augenblicklich an der Hierher reise behindert ; der Erzherzog Carl Ludwig traf gestern Vormittag mit dem Wim« Courierzug auf dem Böhmischen Bahnhofe ein, von wo chn S. M. der König persönlich abholte und nach seinem Absteigequartiere, dem Palais am Taschenberge, geleitete. — Landtag. Den I. Gegenstand der gestrigen Sitzung der r. Kammer bildeten verschiedene Umgestaltungen im Lanbbause wie im anstoßenden Schnelder'schenHause. Die Regierung schlägt vor, von einem Umbau beSSchneider'schen Hauseö, der 128,278 M kosten würde, abzuseben, für den Fall aber, daß die Gewinnung von weiteren Räumen für ständische Zwecke (zu den FractlonSsHunaen) noch für wünschenSwertv zu erachten fein sollte, diesen Zweck durch eine partielle, zugleich mehr fache andere Nebelstände beseitigmde Umgestaltung des Innern de» Gebäude» zu erreichen unb die OberrechnungSkammcr ander wärts unterzubringen. Diese Umgestaltungen würben, ohne Rück- ficht auf bie Kosten der Verlegung der ObrrrechrrungSkammer. 2LH4« M. kosten, «bg. Hartwig beantragt, mtt Rücksicht aus dte gegenwärtige Yiuauziage von einem umbau de» Sckmei- ber'schen Hauset abzuseben. Abgeordneter Penztg erklärt, daß sich bie Linke in dies« Beziehung mit der Rechten in Harmonie befinde. Abg. vr. Gchaifratb kann sich nicht darüber freuen, daß die Regierung daß FrattionSwesen durch Rücksichtnahme aus FractionSfitzungm gewissermaßen offiziell anerkenne. Ob da» FrattionSwesen eine Wohlthat sei, wolle er ein lasten. Um Fraktionsräume zu schaffen, be willige er erst recht kein Geld. Staatöminister von Rost« tz- Wallwitz «st mit diesen AuSiübrungen vollkommen einver standen und erklärt, dieselben mlt ganzem Herzen unterschreiben zu können. Erglar^ Verbindungen entbel geglaubt, darüber T mit einem Anschlag icn. sei wohl vom beater» brr erinnerlich. cin solches Gebäude nicht bergestellt und sür Luxusbauten sei jetzt kein Geld da. Abg. Richter-Tharandt ist für die Vorlage. Er bemerk», wohl mehr scherzweise, baß, wenn sich die sächsischen Architekten bei ihren Anschlägen verrechnet, die Berliner die» wohl vermeiden würden. Abg.Vr.Minckwitz hält eö auch für wün- schenSwerth. daß eine Concentrirung der sächsischen Vertreter in Berlin herbeigeführt werbe. Er ersucht die Regierung, nicht nur chrer Vertreter, sondern auch der ReichstagScibgeorvneten zu ge denken unb die Dtätengewährung Im BunbeSrathe zu befürworten. ?s müsse der Regierung selbst daran liegen, wenn Sachsen durch üchtlge Abgeordnete in Berlin vertreten sei. Abg. vr.Ste- vbant hat große Sympathie sür bie Vorlage; sei eS auch nur eine Aeußerltchkett, wenn sich Sachsen» Vertreter häuslich in Berlin meberlassen, so werbe doch dadurch das Verhältnis; zum »eiche rin angenehmeres. Nur glaube er auch, daß durch Er- inlethunz eineö Gebäude» mit geringeren Kosten dasselbe erzielt werde. Staatömin. v. Nost 1 tz - Wallwttz: In jetziger Zeit stelle die Regierung gewiß nlcht gern eine derartige Forderung; hier feiste abervurchdteNotbwendlgkeltdazuveranlaßtworden.Vonversönlichen Annehmlichkeiten, die man etwa dadurch betr. Beamten schaffe, könne nlcht die Rebe sein. Abg. Speck ist gleichfalls von der Noihwenblgkeit eines Neubaues nicht überzeugt, während Abg. Hartwig darzulrgrn sucht, daß sich bie Kosten der Erwerbung unb Umgestaltung eines älteren Grundstück» ebenso hoch belaufen würden, alS bei einem Neubau. Die Vorlage wird dem Finanz ausschuß überwiesen. — Znr Schlußberatbung über die Zuziehung nicht staatSangrhöriger strugcr Leute zur Fortbildungs schule waren Abg. v. Ebrenstein al» Referent. Abg. Kir - bach al» Korreferent bestellt. Erster« schlug vor, eS bet der an die 2. Kr. gelangten Mittheilung bewenden zu lassen. Diese Mttthettung besagt, daß mtt der österreichischen Regierung eine Vereinbarung dahin getroffen ist, daß die den im östcrr. ReichS- rath vertretenen Länder angehörenden Kinder, welche sich in Sachsen anfhalttu, wie Inländer zum Besuche der Schule (VolkS- wie Fortbildungsschule) heranzuzlehen sind. Nach den mit der preußischen und anderen deutschen Regierungen getroffenen Ver trägen sind dagegen reicys- aber nicht staatSangehörlge junge Leute brr inländischen Fortbildungsschule dann nicht weiter zu unterwerfen, wenn sie in ihrer Heimath der dort normirten Schul pflicht bereits völlig Genüge geleistet haben. Der Correferent Abg. Kirbach bedauert, daß mit den blutsverwandten deutschen Staaten nlcht dasselbe erreichr worben sei. als mit Oesterreich, und beantragt: die Negierung zu ersuchen, baß dieselbe aus eine Abänderung der »nit einigen deutschen Staaten bereit» abge schlossenen und Vezw. noch abzuschlleßenden Verträge in dem Sinne hlnwirken möge, daß bie Angehörigen dieser Staaten der sächs. Fortbildungsschulpflicht in demselben Maße wie die österr. Staatsangehörigen nnterworsen werden. Staatsminister vr. v. Gerber legte dar. daß die Verträge mit Preußen und den übrigen Bundesstaaten gar nicht In Beziehung aufdie obliga torische Fortbildungsschule abgeschlossen worden, daß aber in dem Augenblicke, wo die anderen deutschen Staaten bie obligatorische Fortbildungsschule einführen. das erreicht werde, wa» wir wünschen. Bet der Bereitwilligkeit, welche bie Regierung ständischen Anträgen gegenüber stets ge zeigt, müsse sie doch wünschen, baß nicht Anträge an sie gerichtet würben, die keine Aussicht aus Enolg haben. Zn Sachsen und Oesterreich war für dte getroffene Vereinbarung eine Basis durch baS Bestehen von Fortbildungsschulen in beiden Ländern gegeben. ander» in Preuße noch nicht besteht. Verträge mit Preußen stände ausmerksam. welche durch die Ungleichheit bezüglich der Verpflichtung zum FortbildungSschulbcsuch herbeigeführt werden. Er würbe zu demselben Anträge wie der Korreferent gelangt sein, wenn er sich davon einen Erfolg versprechen könnte. Abg. Streit wünscht eineStheil» wegen der voraussichtlichen Erfolg losigkeit, andererseits darum, well bie Fortbildungöschulirage bei uns noch nicht endgiltig sestgestellt ist. daß Abg. Kirbach seinen Antrag zurückzieben mbge. Schließlich wird der Antrag tcS Referenten angenommen, der Antrag des Korreferenten abgelcbnt. - Der bisherige Prtvatdocent an dem kgl. Polytechnikum zu München, vr. Ml. Max Carl Ludwig Schmidt ist unter Verleihung beS Titel» „Professor" alS Lehrer für Geodäsie und Markscheidekunst bet der Bergakademie zu Frciderg angcstellt worden. — Wie schon «wähnt, überreichte am 6. d. eine Deputation de» PserdezüchtervrrrinS Im Meißner Kreise und einer großen Anzahl anbercr Pserbezüchter in Sachsen dem früheren Land- stallmeister Herrn Oberst v. Mangolbt zum Zeichen der Dankbar keit und in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Pferde zucht im Kbnigreiche Sachsen ein werthvollcS, von der Firma Heinrich M au in Dresden in kunstvoller Weise »crgestellteö 'An denken. bestehend in einem silbernen. mit Gold verzierten Tafel aufsätze. (Gravlrt von F.O. Jahn, Schloßstr.) Die gewählte De putation bestand aus den Herren Oehmichen auf Choren. Grafen von Einsiedel aus Mittel. Oekonomierath Steiger in Meißen und Gutsbesitzer Philipp in Strblla bei Döbeln. der sich eine Anzahl anderer Pserbezüchter angeschloffen hatte. Herr Oehmichen hielt an Herrn Oberst von Mangoldt eine sachgemäße und, wie zu bemerken war, wabrhait von Herzen kommende Ansprache, welche in gleicher Weise unb ebenso herzlich erwiedert wurde. Möge diesem hochverdienten Veteran sächsischer StaatSdiencr tm Kreise der Seinen noch viele Jahre ein heiterer und froher Lebensabend beschteden sein unb er im Bewußtsein treu erfüllter Pflicht den Lohn finden, den ihm sonst Niemand gewähren kann. — Dav große LooS fiel gestern ans Nr. 13,179 und zwel >laube auch, daß man in Sachsen feste FraetionS- »ren kbnne. Die Regierung babe aber nicht Vorschriften zu machen, ob daSFracttonSwesen sänken sei. Btceprästdent vr. Pfeil irr wünscht, daß ratttonen in einem FraclionSztmm« vereint ihre verathun- rlten. (Heiterkeit), «bg. Kirbach glaubt nicht, baß wir seien, am da- FrartionSwefe« ganz avsheben»« rönnen, »ffelbe würde »brigen» von der Rechten am meisten ge egt. «dg. vr. Miuckwttz stndet, daß bie vorberatduna den Mrttouen sür die Plenarfltzuna sehr sörverNch Die Vorlage «Kd der Finanz-Depuation «vergeben.— ans tritt dte Kr. in die verathung üb« Errichtung eines bäude» in Berlin sür de« Gebrauch der sächsische« Bevoll mächtigten -umBunvetzrathe und der Gesandt» schalt «n. Die Regierung bat bereit» mlt Vorvebatt der stän, bischen Genebmiguua ein Grundstück an der »oßstraße sür de« Prei» von SÜ0.000 Mark gekauft. Der Bauaufwand ist seiten» «veier Berlin« Architekten auf 408,382 Mark veranschlagt unb so beantragt denn die q»aten>»g, mit Verückfichtigvna ein« klei nen Reserve für Nebe»«k,ien. die Bewilligung von 780,000 Mark, «dg. S tarke-Mittweiba «st in Anbetracht unserer gegenwär tigen Finanzlage ob dieser Forderung sehr überrascht und rechnet der Kr. vor, daß dadurch der Staatskasse ein Mehraufwand von iährlich »o.ooo Mark erwachse. UrbclgenS bade man e» Vier nur espielt. Ein Acht« batte auch bie Collection von Victor Neubcrt kierselbst. - Zwei Maurer in Leipzig hatten gemeinsam ein Achtel gespielt unb fielen damit in den am 5. d. M. gezogenen Gewinn von 200,000 Mark, so baß sie zusammen 2l,000 Mark gewannen. D« dortige Costecieur Schäfer eilte sofort aus den Bau, aus welchem Beide beschäftigt waren, um ihnen die Freudenbotschaft zu bringe zu weiden. Die Männer auf-, sie arbetttten weit«. „ Schluß der Arbeit ließen sie ihren Kameraden Bier auffahren. Ibren Gewinn «ollen sie nicht eher in Empfang nehmen. als nach Schluß der Ziehung. — ^nfolae der schwere« Erkrankung I. M. der Königin- Mutt« labst« d«Albertveret« in der Notbwendigkett. die aus beute vroiektirte Eröffnung sein« Ausstellung im Zeughaus« *och um Etwa» zu verschieben. Der Eintrittspreis wird »0 P,. betragen, an zwei Tagen der Woche jedoch 1 Mark. Von besonderer Wirkung soll ein KbnigS-Pavillon sein. den die Herren Architekten Hauschild und Sltzner au» einem geradezu unscheinbaren Raume auf da» Geschmackvollste herzustellen ver standen baden. Die Außstellung wird von Morgens 10 llhr vis Abendö 8 Uhr dem Publikum geöffnet sein. Die Proben mit den neuesten Heizung»- und Beleuchtungöappgraten sollen geradezu überraschende Resultate «»rben bade«.
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