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Dresdner Nachrichten : 08.01.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-01-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187001085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-01
- Tag1870-01-08
- Monat1870-01
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.01.1870
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Sonnabend re« 8. Januar 1870. Nr. 8. Fünfzehnter Jahrg. TWtch früh 7 VH, Avsnate NM»«, R, »»*«»» «,«on». ,»L» N, «Mag» 1» Uh« Martenstraße 1>. »azet, t, dtts. «latt» stadea^n, »rfelgretch« »»rbrrttuo-. »ufleß»: »S^vo »rewviarr- FLoMln>Mt2 «»tttljLhrltch «Rx h«t unrntgrldlicherd. ferung tu'« Lurch dt» Süutgl Pc., dt«rt»ljLhr1 W/.N, Utui»lo, Numw,r 1 Ngr- SvseratevprnjL stür dru Raum «t» t»spatl»ueu Z»U^- t Ngr. Vater „Stugesaad^ dt, Z»tl» 2 «s- Dnük und Sigenchu« de, Herausgeber: Liepsch ^ Ntichardt. — Verantwortliche, Redactr«: Istlist» RetchstrU. Dresden, den 8. Januar. — Dem pensionrrtcn Controleur bei dem Hauptsteueramte Le pzig, Earl Friedrich August Schneider ist daS Ehrenkreuz des Albrecht-Ordens verliehen worden. — TaS ehemalige Mitglied unserer Hofbühne Herr Joseph Schild ist am Neujahrstage vom Großherzog zu Weimar als Kamm.rsänger ernannt worven. — Vom Landtage. Auch in der Olsten Hammer erttrhr die vandekiminvotltareranckasscnaiistalt von verschietenen Sei len herbe Angriffe, namenillett durch die Xlitterguttdesitzer Melnhold, v. Nostrtz und v. Vöhl u, sowie durch den Handels- kaminelpräsidenren Becker, während d-ssen College All ke. ohne die rnannigtachen Bedenken regen diese Anstalt zu verschweigen, doch auch die nützlichen Setten derselben anerkannte. Oeer- bücgermeister Piorenhauer lieh den Beschwerden der großen Stätte über zu rohe Beiträge zu der Landeskasse Worte. Der Minister v. Nostitz wiest daraus hin, daß frühere Landtage auö- drücklich die Einrichtung dieser Landeeanstalt in ihrer jetzige» Gestalt vea.ltra t haben. Zwrrcpen dein Geh. Mgierunudruth Juu und dem Bürgermeisrer von Ehemnitz, SNüllcr, fanden über die Maschiuenversicherung lebhafte Aubeinrnderietzun.>en starr, Z»n Schluß wu'de den Anträgen d r Zweiten Kammer, wie die LandeSbrand ersicherungSa! statt künt'ig za reiormiren 'ei, einstimmig beigerreten. — Hie Zweite Kainmec bat daö Budget des Mi> trieliuins des Inner» in dreirägigcr Debatte deratven Znnächit begründe:! drr ^bg. UDlemaun seinen An trag auf Orgonisalion euer besonderen lantwicthschattlichcn Abr ci u>:g UN Pirnlsterrrrm des Jane n nach Art anderer Ack rdauministerien, Gr erwähnt-', oaß der »»uischwung, den in da« letzien Iahrzehr-ren Att.lbau und Incu'lrie in Sacvieir ---on'ne^, rrc>'nrl>w >, it de, Geb. Nähen !r Neurung und vr Weinlig zu danken sei. Der E stcre zöge sich leider ln den wohlverdienten Ruhestand zurück, der Leittere sei meist bei dem Bundeoraihe veicycim^t Um io mebr verlangte der Ackerbau eine von allen Seiten unabvänglgeV rtretm-g tm Ministerium. Der Minister v. Nostitz gab zu verstehen, daß ein besonderes Acieroauministerium rar Lachsen etwas zu großartig iei, ver hielt jedoch die beste Wahrmg drr Ackerbau Interessen; er werde bemüht sein, eine geeignete Persönlichkeit als annähern den Ersatz tüc Ur. Ncr-iirn., zu rinden, >>-. Weinlig gehe aber eie nächste Zeit nici t n. ch Berlin Ne- ner wendete sich wieder holt gegen die Errichtung eil es Ackerbauminiittriumö da eine Trennung der Interessen von Landwi thschatt rurd Industrie in vtelcn Frager, unmöglich iei Gleicher Men ring war Abg. Oehmr.tten. cer nur Eolltsionen zwischen I< turttie und Acker bau be'ücchtete, wenn in Piilünclium zwei gelinrnte Abtheii- ungen mit zwei vecrchieder e» Shitzcn beslänien. Hingegen empfahl Abg Günther den Uhlcinar n'schen Antrag, der nur in eme Hand concerrtrire, was jetzt nute- verschiedenen Mmisterlln zerstreut sei Der Antrag fand zrrlrtzt g gen ill Stimmen An nahme. Einstimmig wurde cm vom Abg Biedermann gesteii- rrr Antrag aut Einoer uttrng von sog. Zw sche-rdep -tatiorwir zur Borb-rathung des G »tt-eutwurtS weg u N orgar Isation der Verwaltung angeroinineii. Der Mii-ister nahm eine s.hr >u- voctommenie Hartung ein. Er erklärte, eö sei zwar schwierig, die Gesetze wegen der Behördenorgrnisatton und derGemr'nde- verAssung dro zum »ächrren Landtage so zu fördern, oaß sie noch Zwischendeputationeu vor.,elegl werten könnten. Da aber d e Negierung nicht das Land mit dieren Gesetze:: überraschen, v eimehr dem Bolle Gelegenheit bieten wolle, seine Stimme zu erbeben, so werde er den Antrag, wenn er angenommen würde, der Krone zur Genehmigung empleplen. Ein weiterer Bieder mann'scher Antrag: die Erwartung aus>usprechen, angesichts drr Entscheidung über die Frage wegen des Fortbestandes der KreiStirrctionen biö zum nächsten Landtage keine neuen Er nenne gen b-.i etwaigen Vakanzen vorzunehmcn, wurde trotz deö Widerspruchs deS Ministers mit :n gegen 24 Stimmen angero.-nmcu, hingegen der Erat >ür daö Ministerium, die Kreis.rnctionen und die AmtShauptmannschatten einstimmig bewilligt Bei letzterer Position wrorrlegte der Minister meh re.e unwahre Anhaben des Abg. Barth aus dem Boigtiante über ein angeblich gesetzwidriges Verfahren rineo dortigen Amtöhauptinannö. Bei dem Etat der Lankwirthscratt hat Abg. Ublemann einen s'utrao aus Errichtung lankwirth'chastüchcr Kammern, ähnl ch wie die Ha>delS- u >. Gewerb-kammern, ge- sleiit, weicher au.r> einstimmige Annahme findet. Ihn belür- wcrien die Abgg. Grrurvei. Orhmichen rurd der Nelcrent Ior- dan; sie wünschen jedoch, daß die Lantw rth chast sich aui ihre eigenen Füße stelle und nicht vom S!aa!e Unterstützungen an- n- hrne. Herr Jordan deichwei l sich nanrent ich über das Fi nanzministerium, welches die Wünsche derHarrdeiskamriürn gar selten berücksichtige, oft gar nicht einmal beantworte, wäbreird das Ministerium deS Innern die Wünsche und Gutachten der Hnmclrk.unmern mit Zueorkominenhett behandle Aehnliche Klagen spricht Abg. Po, »itz aus. Eine sehr hitzige Debatte ent- 'pinnt sich unter den Vertreter» der Landrrirlhscttatt wegen deS Antraao des Abg Bel'-ville, die 2t>.0i>«> Tblr zur Unterstützung dcrLancwirthschaft zu streichen. Derselbe kritisirt die landwirth- schastilchen Vereine sehr ungünstig, wirrt ihnen Karr-nspicr vor Günther wirst einen ironirchien <il>ch auf die landwirtl'scha'tiiche Bildung Bellevilles, SNchncrt iragt ihn In derber Wcii'. ob er wohl in diesen Vereinen deS Guten zu viel genossen habe? vcllevIUe meinte, er hätte allerdings srüber viel gute Vorträge darin genoß'en, jetzt hätten st? sich aber überlebt. Abgg. Uvle- mann, K«echtel, Mi. ckwitz Walter, S'iah und Klopfer zerglie dern unter Vorführung vicitaci'er Thaisachen die irrige Dar stellung Bellevilles und die 20,i»i r>Thlr. werden, nachdem noch Geb. Nath ist Weinlig angeführt, daß hiervon die lantwiith- schastlicheu Versuchsstationen unterhalten werden :c., gegen 2 Stimmen bewilligt. Die Vorkommnisse bei der Bewilligung der polytechnischen Schule in Dreisten haben wir bereits er^ wähnr. Für das Moritzburgcr LandcSgesiüt werden :!>,<>«ro Thlr. bewilligt, obwohl die tre^ Abgg. Bettkville, Fabnauer und Mörcstler dagegen sprechen; doch deantra t »ran, die üi'- Mruno möge e wägerr, ob und !n wie ivlt sich iür daS Lan- -des.-rstüt ein billigerer Ers.'tz beschaff::: lasse. Aav der Heialt: über die Hengstreitere! beben wlr nur hervor, daß ed in Sach se» circa Uio/xx» Pferde giebt- Bei der Position über die tech nische Beausstchtlgung der Damprkesseianlagen ersucht die Kam mer aus »r. Geniels Antrag die Negierung um Anstellung eines dritten Damvlkesselrevisors. Man kommt zur Landgendarmerie. Die Negierung wollte «><) mne Landgeudarmen schaffen, die De putation bat sie alle abgelehvt, hingegen Gehaltsaufbesserungen beantragt und NXiO Thlr. M'hr für militärrscheHilsögendarmen bewilligt. Die Abgg. v. Einsiedel und v. Könneritz beantragen die 'Anstellung von wenigstens 1>> Gendarmen, v. Einsiedel weist nach, daß in Sachsen aus jeden Gendarm Atter Flächenraum und 22 Ortschaften kommen, was die Arbeitskraft eines Mannes übersteige: Hlttsgendarmen seien unzwettmäßig, die comnrandirten Unteroffiziere traten häufig zu «chars gegen daS Publikam aur und rie'en Differenzen mit der Bevölkerung hervor, vr. Pieiffer und Schrett gegen jede Mchranstellung, sie wollen dir Frage bis z rr Neorganisat!o:r der Verroaltung ausgeschoben wissen; die wachsende Bildung dcö Volkes werde selbst zur Verminderung der Gendarmen sübreir Abg. Tachtze best eittt, daß die Zahl der Lairdcpndannen arrSrerche. Der Virrstchirui'g der Industrie babe nicht lauter gebilte:e Elemente gebracht, vr.lmehr ott eine schlimme Sorte vonLemea r-SLand gezogea. Die Euloettun., von Ve br echcn l-.idc unter der» Äiangel au Landgenearnrcm 'Nachdem F. hnaucr »nt Oehmitten, letz te er mit Hinsicht aus die ackerbautreibenden Landesiheile, wo man keine Vermehrung der Gendarmerie würrse e, sich gegen d:e Vermchrung d.rie!v-n, Geh. Nath Körner aber iür dicBe- willi urig von wenigstens io Gendarmen ausgesprochen und dabei nrstgctoc'lt va'tc. daß l er Kricgsmst.ister erklärt habe, daö die O-gaustation dcö BuudeSh.ereö ihm nicht gestatte,mehr Untervstiz ere wie .eitbec zu HistsleistuLgea abzucommandiren» der N.r.renl Jordan jedoch die Hoffnung auSgeiprochen, der Kriegömrnrster w.rde doch weh trotzdem noch auö der großen Armee einige Hille zum po'izttlichen Schutze gewähren, werden die l>> Lai dgendarmer! »i t 4.'» Sttiiimcir abgeiehirt. — Es folgt der Etat der Dresdner k. Pottztt. Abgg. r. Wigarr und Fab. narrer becnrtra.en Nütt -abc derselben an die Gemeinde Dres den, ersterer schildert die Ueberg-be der städtischen Polizei an den Staat alö ein Product der ärgsten Neaction, den Stadt verorrneteir sei sörm ich das Messer an die Keble gesetzt wor den rc. Geh. Nath Körnrr führt dieie Bebarrptungen aus ihr Maß zurück, IN. Wigarv bl-ibr jedoch in dreimaligen läi'meren Ncden dabei, daß die k. Polizei cm Kind der Neactlonöreik sei. Die Abgg. Ackermann rrrd Walter führen aus, daß, so wün- schenöwerlh im Princip die Zurüttgabe der Polizei an tieStadt sei, doch nicht einseitig der damals gestDiossere Vertrag zwischen Staat und Srntt zerrissen werten könne. Vielmehr werde die bevorstehende Reorganisation der Gemeinter,msassimg Gelegen heit zue Erörterung der Frage gebe-», wo die Greoze zwischen Staats- und Stattpolizei zu ziehen sei. Ter Minister spricht sich in seiner ruhig n Weste gegen den Wigard Fahnaucrstt'eu Antrag auS. Der damaligen Uebergabe der Polizei an den Staat stthe ec persönlich fern, man solle aber nicht wieWigard den damaligen Mu.stierp, noch dein Büraermcister u d noch viel weniger den Stadtverordneten VorwürE machen. In allen Ländern ruhe i» Volk, reichen Hauptstädten die Sicher E ilSho izei in den Händen deö Staates, nicht der Stxdt; kiew Einrichtung stamme nicht ans der Neaction, sondern habe sich zu allen Zei ten erh -ttcn »nt den de darauf, daß cö in Hauptstädten rehr schwer ist. die Grenze zwischen den Pflichten der Landes- und der Localpolizei zu finden. InDreide» handle rich's nichtbloö nm die örtliche Sicherheit, sondern auch um die Aufccchterhal- urng der Sicherheit der Residenz deS Uandetverrn und einer Menge vcn Ecntralinstitrtten, die tri» ganzen Lande gehörten. Hingegen dcstnde sich die gelamrrtte Woh fahrtspoli.zei auch heute noch in den Händen der Stadt. Die Debatte schließt mit der schon erwärmten Ablehnung der Vermehrung der Stadtgendar merie um 25, Gendarmen. — Die Erste Kammer hat gestern in einer politisch seßr anregenden Sitzung die Anträge dcö Oberappellationsgerichls- Präsidenten str. Sickel in Bezug auf das norddeutsche Straf gesetzbuch, über weiche wir in gestriger Nummer berichtet haben, einstimmig zum Beschluß erhoben. Auch die königl. Prinzen stimmten diesen Anträgen, die eine Beschränkung der Landes rechte abzuwehren bestimmt sind, bei. — In der Zweiten Kam mer wurde das sogenannte Dissidentengesetz Einführung der facultativen Eivilehe; Ehe zwischen Christen und N'chichristen; Freiheit, aus einer Confession auszuschciden. ohne gezwungen zu sein, einer anderen beizutretcn rc.) berathen und angenom men; hingegen wurden die Wigard'schen Anträge, die obliga torische Croilehr und Civilstandsregifier eirzurühren, gegen 10 Stimmen vbgelehnt. Wir kommen auf bene interessame De batten ausführlich zurück' -— Die gestern in unsrem Blatte gebrachte Notiz, das beabsich.igte Gastsp'el der Sängenn Frau Lucca billrrffend, müssen wir dahin berichtigen, daß von Sr. Maj. dcm Könige nicht drr Wurst ch auögrsorochcn worden ist,' Frau Lucca möge auf hiesiger Hofbühne gastrrcn, wohl aber wurde Seitens der Generaldrrcetion des kgl. Hvftheaters ein Berliner Theater agent während seiner Anwesenheit in Dresden beauftragt, bei der Sängerin anzufragen, ob sie geneigt sei, an der Dresdrur königl. Hosbühne zu gastiren, was dieselbe unter dcm Ausdruck des Bedauerns für jetzt deshalb ablehnen wüßte, weil ihre Ver pflichtung in Berlin sie in diesem Winter verhindere, irgend ein Gastsp'el annchmen zu können. — Es girbt tcllkühne Reiterstückchen genur, die aus aller Welt berichtet werden, doch >n nächster Nähe haben wir een so ir.terlsfanteS, noch nicht gehabt, wie daS folgende, welches sowohl von der Schr-ellrüßigkeii des lchcrdes. als euch von dem i Muth des Reiters Zrugn ß gibt. B'i AOcschatz steht eine Windmühle, die, wohl wie alle anderen bei starkem Wind« nach Versicherung deö betreffenden Besitzers in einer Minute 60 Umdrehungen bewerkstelligt. Ein Reiter, jugendlicher Graf und einjährig Freiwilliger, beabsichtigte nun mit Erlaubniß des Müllers, während die Mühle im vollen Gange war, zwischen den Flügeln hindurchzusausen. Es geschah auch und es ist kaum zu glauben, daß nur der linke Hinterschenkel des Pferd«S leicht von einem Flügel gestreift wurde, während das Pferd selbst dann in vollem Galopp rnit dem Reiter, der eigentlich sein eignes Leben bei der Episode auf's Spiel gesetzt hatte, davon flog. Der Müller meinte selbst, daß ihm ganz sonder bar zu Muthe gewesen sei, als der Nester den Harassprung ansetzte. — Veranlaßt durch die Aufforderung des Herrn Direcior Gustav Nicritz, besuchte Referent die Schefstigasse 02, erste Etage ausgestellten plastischen Werke der heiligen Stätten von Jerusalem von dem verstorbenen Schlosser Morry Döhlrr. Vollständig be friedigt durch den Anblick dieser höchst mühsamen, sauber und künstlerisch auSgeführtcn Arbeit, weiche um so bervundernLwerther erscheint, als sie das Ergelniß de: rührendsten Ausdauer eines Mannes ist, den schwere, unstillbare Leiden jahrelang an das Zimmer fesselten und der, in Vorahnung seines baldigen Todes, seiner zahlreichen Fainilie ein Erwerbsmittel hintcrlassen wollte, fühle ich mich gedrungen, alle für fremdes Leid schlagenden Herzen in Dresden und Umgegend aufzufordern, das geringe Eintrittsgeld daran zu wenden, um sich einen Kunstgenuß und zugleich eins Belehrung zu verschaffen, welche sie oft bei pomp haft angcpriesenen Kunstausstellungen vergebens suchen und finden. irr. Ev. Herzog. — Wie weit die Frechheit der schon so oft gerügten Un art des mutwilligen Zerschlagens fremden Eigenthums geht, beweist wieder ein Fall auf der Pragerstraße, wo schon früher mehrere Male am gleichen Hause die Porzellanschllder zerschla gen wurden, nun aber in voraerfloffmer Nacht nicht allem wieder ein größeres und kleineres Schild gänzlich zertrümmert wurden, sondern auch die dasselbe umgebende starke M-ssing- Einfassung gewaltsam abgebrochen und gestohlen, sowie das urtter dem größeren Schilde befindliche gewesene starke Schutz- lrd.r in Stucke zerriss-» worden ist. Allgemeiner öffentlicher Dank Jenem, der zur Entdeckung solcher mutwilligen Strolche v.rlM. — Vor einiger Zeit erwähnten wir eines jungen Kauf manns, welcher von Lödau aus, nach Verübung bedeutender Unterschlagungen und Betrügereien, mit e-ner jungen von h'er stammenten Dame flüchtig geworden war. Da trotz aller Be mühungen längere Zeit hindurch nichts von den Flüchtigen in Erfahrung gebracht wurde, so glaubte man schon, daß eL ebnen gelungen sei, daS Eldorado aller Durchbrenner, nämlich Amerika zu erreichen. Dem entgegen wird uns jetzt mitgetheilt, daß das Pärchen am Sylvesterabend in Luzern in der Schwerz, wo sich dasselbe mit Hilfe gesät chter Legitimationspapiere längere Zeit in süßester Sicherheit aufgehalten und als eine amerikani sche Famrlie aus New Kork gerirt hatte, aufgegriffen worden sei. Die Rückreise wird dem Liebet paare wohl schwerfallen, zumal dieselbe nicht ohne Begleitung stattfinden und die jetzige Jahreszeit auch nicht für einladend befunden werden dürffte, von Luzern nach Löbau überzusiedeln. — — Vorgestern Nachmittag fand hier im Saale drr ver einigten Logen zu den drei Schwertern und Asträa zur grü nenden Narrte die jährliche Chnstbescheerung für 21 Confir- mandcn statt. Zu diesem feierlichen Acte, wo die Freude mit den Wonnen der Andacht und Erbauung verbunden und unter Dankesblicken die Weih; einer höheren Bedeutung empfängt, hatten sich gar Viele eingefundcn, welche wiederum erkannten, daß das Wohlwollen um so entschiedener wirkt, wenn es durch Achtung und vernünftige Gründe bestimmt wird. Die Feier begann mit einem von H. Ncumann gerichtet n und von C. Riccius componirtcn Ouartett, woraus Hrn I>r. Pfiff seine Rede b gann, welche b s zu einem gewissen Punkt eine Unter brechung durch einen Sologesang in dem Prutz'schen Lieds fand: „Heilige Nacht, arff Engclsschwingen'st Cvmponirt vonRtccrus und von dcm Hosopcrrrsänger Herrn von Wirt reizend schön vrrgetragen, fügte sich an diese Hymne das fernere Wort, wel ches eingeocnk der Wohlthäter war, deren Genrütheäußerungen sich zur Lieoe ausgcschwunzen zu-n Besten Unbemittelter und Hilfsbedürftiger. Unter dem Qnartettgesang. „Nehmt sie hin, der Liede Gaben" senkten sich die Augen der Jüvg'irrge und Mädchen auf die reichen Geschenke, während dann ein allge meiner Schlußgesang die schöne, Herz und Äemüth erhebende Fttcr beendete. — Jeder im Dienste besiadliche Unterossizier und Mann der norddeutschen Armee besieht außer seiner Löhnung täglich - einen sogenannten extraordinären VerpslegungSzuschuß zur Be- s schassung der Mittags und Flühstücksportion. welche: mit dem j bc'm k. sächsischen Armeekorps den Mannschaften früher ge- ! wahrt-» Me»age,uschuß gleichbedeutend ist. Dieser Verpsleg- ? uugSzuschuß wr:d in der Kaserne oder überhaupt da, wo Ate-
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