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Sächsische Dorfzeitung : 11.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-11
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189905118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-11
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 11.05.1899
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rer aa angeow, r« uad )hie > qaeze« lche uit eiluahm t Herr» r Herzn» n Kirch- rschülm» e, sowie imk und im Liebe wir ei» iant!« m Leiden Lohn,' Freuden -n', rben iorbm, rivd, etlicher N. 9.) in Klein» r Braun-» - Bergarb. lsabrikard. lsabrikarb. Hahn das. nedorf — hermSdors elsdors - n Nieder» des. F. 0. Nestler m n Braun-» E. Sott-» ). KutschiL t. Grübler istmann » kühne! das. in Nieder» chmidt in «. Deubel nmermam Schmitt in r in Ober» in Nieder» >rb. E. 0. rb. S. ». arb. K. ö arb. K. p. nWurgw,- - GotSbes. arb. T. F, ßotschappel - Beraarb. . L. Rühle Bauer tu jl-dorf — mit «. H. chuhmocher Köhler in dler S. ö. Noack geb. Merathille mit M. r. > «. «. -. n Braun«» mit M. A. erster P L. rrb. I. «. kttdors - musen mit kisendreher lü M. «. >rb. R. O. Henker si» » «ed^Noa G^»-e«-Ue»K«bt L. Meißner Gasse L. Mi Zeitung erscheint Dienst«,. »aaurrsta, und rann«»«» f^üh. A-„«e»e»t»- Pret». Geneljührl. M. 1.K0. Zu beziehen durch hk kaiserlichen Post- a^talten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung tut Hau« erhebt die Post noch eine Ge bühr von 2Ü Ps. iiMlhr DocheituG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Wüller in Dresden. Inserat« werden bi» Montag» Mittwoch «. Freitag Mittag angmomme» und kosten: dieispalt. Zeile 1b Ps. Unter Eingesandt: 30 Pf. Jnser«teu- Anuahwestelleur Die Arnoldische Buchhandlung. Invalidendank, Haasenstein öd Bögler, Rudolf Mosse, Ä. L. Daud« L llo. in Dresden, Leipzig, Franksuri a/M., G. Kohl, KesselSdärk u. s. w. Ar. 55. Donnerstag, dm 11. Mai 1899. 61. Jahrgang. Politische Wellschau. Dr«tf«de- Skeicd. Bei leerem BundeSrathS- tisch und schwacher Besetzung verhandelte der Reichs tag in seiner Sitzung am Dienstag in zweiter Lesung über den Antrag des Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Antis.) betreffend daS Schächtverbot. Der Antrag steller legte in längerer Rede noch einmal die Gründe für dm Antrag dar, der sich durchaus nicht gegen die Juden richte, sondern nur eine Thierquälerei aus der Welt schaffen wolle. Abg. vr. Lieber (Ctr.) erklärte sich erneut gegen den Antrag, war aber wohl bereit, gegen die Brutalitäten vorzugehen, wie sie bei jeder Art des Schlachtens häufig als begleitende Umstände vorkommen. Auch bet der Vivisektion gebe eS Thier quälerei und eS frage sich, ob man nicht die betreffen» den Paragraphen de- Strafgesetzbuches verschärfen und auf alle Thierquälerei anwcndm könne. Am Schluffe der Rede des Abg. Lieber warf ein junger Mann von der Zuhörertribüne eine Anzahl Broschüren in den Saal mit dem Ausruf: „Für Menschen», nicht sür Ochsenrecht!- Der Präsident ließ dm jungen Mann von der Tribüne entfernen. Tarauf erhielt der Abg. Oertel,Sachsen (kons.) da- Wort. Derselbe tritt im Gegensätze zu dem Vorredner sür den Antrag v. Lieber man» ein, indem er sich insbesondere auf da- Verbot deS Schächten- im Königreiche Sachsen beruft. ES habe sich dort bewährt und die Bevölkerung hätte sich daran gewöhnt. Die Juden hätten sich anfangs zwar widerstrebend gezeigt, aber doch später mit dem Verbot abgefunden. Wegen Beschlußunfähigkeit de- Hause- muß die Weiterberathung schließlich vertagt werden. Wie in Berliner Hofkreisen verlautet, gedenkt die Herzogin Jutta von Mecklenburg-Strelitz auf An regung ihre- Bräutigams, deS Erbprinzen Danilo von Montenegro, zur griechisch-katholischen Kirche über- zutretm. Der Uebertritt soll in Berlin erfolgen; daran soll sich die Vermählung knüpfen, die in Cettinje im Herbste stattfinden würde. Die „Kreuzzcitung- beyierkt dazu: Wir können, wie bei dem Uebertritte der Kaiserin Alexandra von Rußland und dem der Kronprinzessin von Griechenland zur griechisch-katholischen Kirche, auch in diesem Falle unserem tiefen Bedauern Ausdruck aeben, daß eine Tochter au- einem alten Herrscher dause, welches seit Jahrhunderten sich treu zur lutherischen Kirche gehalten hat, ihren Glauben wechselt. Wenn die socialpolttischen Debatten im Reichstage etwas ergeben haben, so ist eS gewiß die allgemeine Uebereinstimmung darüber, daß durch die sociale Gesetzgebung deS Reiche- der deutschen Arbeiter schaft große Vortheile zugesührt worden find. Selbst die Eocialdemokratie, die doch gegen alle da- LooS der Arbeiter verbessernden Gesetze gestimmt hat, drängte sich durch Herrn Bebel heran, um ihren Antheil an der socialen Gesetzgebung zu beanspruchen. Deutsch land kann aber auch mit Stolz auf die Ergebnisse zurückblicken, M lauf diesem Gebiete vorliegen. Ein Blick auf da- Ausland zeigt, wie verschieden dort die ähnlichen Vorgänge fich abspielen. In keinem Lande der Welt ist die deutsche Arbeiterverficherung erreicht. Man versucht hier und da einige Bruchstücke au- dem Riesenwerke in die Wirklichkeit überzuführen. Kaum aber hat man bestimmte Vorschriften formulirt, so er- hebt sich auch schon ein Widerstand der Arbeitgeber gegen die mit den Neuerungen verbundenen finanziellen Folgen, der so stark ist, daß er zu einer Beseitigung oder mindestens zu einer starken Abschwächung der in- Auge gefaßten Maaßnahmen führt. Da- Beispiel, daS gegenwärtig Frankreich gegenüber dem bereit- zu Stande gekommenen UnsallverficherungSgesetz bietet, ist dafür typisch. In anderen Staaten ist da- Studium der deutschen Versicherung-gesetze schon jahrelang betrieben, irgend welche praktischen Resultate aber find wegen des Widerstandes der Arbeitgeber nicht gezeitigt. In Deutschland hat fich seinerzeit die Arbeitgeberschaft an die Seite der Regierung gestellt, al- von ihr für die Arbeiter» fürsorge die Aufbringung von Opfern gefordert wurde, die fich vielfach in der Höhe der bi- dahin gezahlten Staatssteuern bewegten. Die deutschen Arbeitgeber haben außerdem Zeit und Kraft für die ehrenamtlichen Stellungen innerhalb der Berficherung-organisation in ausgedehntestem Maahe zur Verfügung gestellt. In welchem Lande der Welt findet man eimn ähnlichen Vorgang? Trotzdem will jetzt eine gewisse social- politische Richtung, die ihre Arbeiterfürsorge durch große Worte bethätigen zu können meint, der deutschen Arbeit geberschaft den Vorwurf machen, sie hätte kein Herz für die Arbeiterschaft. Allerdings werden die deutschen Arbeitgeber stet- darauf sehen, daß sie nicht etwa zu Betriebsleitern von socialdemokrattschen Gnaden herab» gedrückt werden. Alle Bestrebungen, die darauf ab zielen, werden die energischste Bekämpfung von ihrer Seite erfahren. Zu wirklicher Socialpolitik aber, die auch die wirtschaftliche Seite der Sache nicht unberück sichtigt läßt, werden die deutschen Arbeitgeber auch in Zukunft stet- zu haben sein. Sie haben schon früher in Thaten bewiesen, wie ihnen daS Wohl der Arbeiter am Herzen liegt und brauchen einen Befähigungsnach weis in Worten dafür jetzt wirklich nicht mehr zu erbringen. Auf dem Wege zur Leibeigenschaft befinden fich nach dem „Vorwärts- die landwirtschaftlichen Arbeiter infolge der kürzlich im preußischen Abgeordnetenhause angenommenen Anträge zur Einschränkung der „Leute- nolh-. Da soll ein junger Mensch, der gesetzlich über haupt noch gar keine volle bürgerliche Freiheit bestzt, gleich einem Leibeigenen sein, weil man verhindern will — und zu seinem Besten verhindern will —, daß er ohne Genehmigung ^seiner Leitern oder Vormünder au- dem HeimathSorte fortziehe. Wie viel solcher jungen Leute, namentlich Mädchen, find infolge solcher „Freiheit- den Verlockungen und Vorspiegelungen ge wissenloser Agenten erlegen und haben die- ihr Leben lang zu bedauern! Ist eS denn nicht auch ganz folge- richtig, daß die Aeltern und die qesetzlich über Un« mündige gestellten Vormünder die Befugniß erhaltm sollen, auch in dieser Hinficht ihre Kinder oder Schütz linge vor Schaden zu bewahren? Ebenso wenig aber wie bezüglich diese- Punkte- kann von einem „Eingriff in die persönliche Freiheit- gesprochen werden, wenn man darauf dringt, daß dem glatten Einwandern in die Großstädte insofern ein Riegel vorgeschoben werde, als die Zuwanderer dazu angehalten werden, Sub sistenzmittel oder Arbeitsstellen oder mindesten- nach- zuweisen, daß sie cine den sittlichen und hygieinischen Anforderungen entsprechende Wohnung innehaben. Da sind keine Schritte zur Beseitigung der Freizügigkeit, sondern vielmehr Sicherstellungen für diejenigen, welche diese „Freiheit- falsch verstehen und noch immer in dem Wahne leben, in den Großstädten seien goldene Berge zu finden, man brauche sich nur aufzumachen und hinzuziehen. Gerade die Eocialdemokratie müßte, wofern sie wirklich eine Arbeiterpartei sein wollte, die Einführung der im Sbgcordnetrnhaufe beantragten Maaßnahmen unterstützen; denn dieselben find von eminent socialer Bedeutung und geeignet, die Lage der Arbeiterschaft in Stadt und Land in dem günstigsten Sinne zu beeinflussen. Die Eocialdemokratie aber widerstrebt gerade solchen Maaßregeln, die die Zufrieden heit der Arbeiter fördern könnten, weil die Unzufrieden heit ihr Lebenselement ist und jeder socialdemokratische Wahlstimmzettel nur ein Zeugniß von dieser Unzu friedenheit, die von den Agitatoren mit allen Mitteln gezüchtet wird, ablegt. Wenn aber gerade der „Vor wärts- über den „Weg zur Leibeigenschaft- philosophirt, so sollte er doch einmal die GefchästSführung der Ge werkschaften und deren TerroriSmuS, sowie den unter der Firma „DiSciplin* geübten ungeheuren Druck der Eocialdemokratie auf ihre Mitglieder ansehen! Unter diesem Drucke find die Arbeiter auf dem Wege zur Leibeigenschaft, bei der die „Genossen- Liebknecht und Singer die Peitsche schwingen. Unter diesem Drucke giebt eS weder persönliche noch Meinungsfreiheit. Wie au- dem Bericht über die Postkommisfion zu ersehen ist, hat Staatssekretär v. Podbielski sür da Keuilleto«. Verdrängt. Novelle von A. Schmidt. (Nachdruck verbale».) (5. Fortsetzung.) 6. Die Saison war vorüber, zum großen Leidwesen der hauptstädtischen Jugend, die ihre aufregendsten Freuden, ihre glänzendsten Feste mit ihr zu Ende -ehen sah. Schon leckten die wärmeren Sonnenstrahlen -irrig an dem bischen Schnee, der noch wie ein dünner bchleier über den Straßen lag und selbst die Freuden einer flotten Schlittenfahrt nicht mehr gestattete. Draußen aber im Lande deckte noch tiefer Schnee Weg und Steg, jeden Verkehr erschwerend und hemmend. Hatte die Wintersaison für Franz Straß berg eine Reihe freudenvoller Abende gebracht, fo be deutete e» für feinen Bruder Ernst da» Aufhören, da- Lbsterben der wenigen Blumen, die auf feinem freude» «men Lebenswege blühten. Jetzt, da schon lange vor Feierabend die Nacht anbrach, war e- nicht mehr thun- lich, so oft bei Frau Klein vorzusprechen, wie zur Eommertzeit, wo ein abendlicher Spaziergang immer au dem kleinen Häuschen vor über führte. Die Abende, sooft die schönsten Stunden in Ernst'» Leben, waren sür ihn jetzt verloren. Fronen und Mädchen gingen fleißig in die Kuvkel- ftube, fich mit Spinnen, Singen und Erzählen die laugen Abende zu vertreiben. Wo sie fich zusammen- fanden, da waren auch bald lustige Burschen zur Hand, die mit den Mädchen schäkerten und sich neckten, aber in solchem Treiben und solcher Gesellschaft gab e» keinen Platz für den künftigen Fabrikherrn. Ernst fühlte sich jetzt al- ein Au-gestoßener, wo« hin er sich wenden mochte. Er stand zu hoch über den Arbeitern, um an ihren Vergnügungen theilzu nehmen, seine EtandeSaenossen aber kümmerten sich wenig um den bleichen, stillen Menschen und im Herren haufe, in seinem Baterhause, war kaum noch Raum für ihn. Dort herrschte ein finsterer, strenger Mann, der ihn haßte — sein Todfeind. So saß denn Ernst Abend sür Abend in seinem kleinen Stübchen in steter Einsamkeit und Betrübniß. Er suchte sich die Zeit mit Lesen und Musiciren zu vertreiben, aber vereinsamt fühlte er sich doch. Seine Stellung im Geschäfte war keine bessere geworden. Direktor Kern drückte auf ihn, wo er nur konnte, er entzog dem unglücklichen jungen Mann jede Lebens freude; Arbeit, Arbeit und wieder Arbeit war fein LooS. Kern that da» mit Absicht. Er hatte sich in feine unabhängige, beinahe allmächtige Stellung fo einge lebt, daß er nicht gewillt war, fie j-mal- wieder auf zugeben. Ernst'- scheue-, zaghafte» Wesen war ihm eben recht und er suchte de»halb den jungen Mann in steter Abhängigkeit zu erhalten. Man konnte ja nicht wissen, wie tief diese fortwährenden Angriffe auf da» Gemüth bei einem solchen Grübler gingen und wenn er nicht fähig war, fich aufzuraffen, fo mußte noth« wendig der einmal geschaffene Zustand bestehen bleiben, denn herrenlos konwe «an die Fabrik nicht lassen und da sie Heu Brüdern gemeiusam gehörte, so mußte Jemand da fein, der Ernst'- Stelle und seine Interessen vertrat. Und er hatte gegründete Hoffnung, dieser „Jemand- noch recht lange zu sein. Au» diesem Grunde ließ er Manche» geschehen, wa» er sonst nicht geduldet hätte. So vor Allem ge stattete er noch immer der Wittwe Klein, da» Häus chen zu bewohnen, da» sie bei Lebzeiten ihre» Manve- inne gehabt und da» jetzt länast einem andern Arbeiter hätte eingeräumt werden müssen. Daß da» au- Er barmen unv Nächstenliebe geschah, glaubte Keiner, noch weniger aber ahnte man, daß e» kluge Berechnung sei. Kern wußte von den häufigen Besuchen Ernst'» in dem kleinen Häuschen und er duldete sie ebenfalls. ES war mehr als natürlich, daß nicht die mütterliche Freundschaft der alten Frau allein ihn hinzog, daß Ernst auch an der hübschen Tochter Gefallen finden würde. WaS der junge Straßberg in seiner noch kind lichen Unschuld nicht einmal ahnte, das hatte Kern schon in seine Berechnungstabelle ausgenommen, die Möglichkeit, daß die Beiden sich lieben würden. Eine solche Liebelei und ihre Folgen mußten den jungen Mann in den Augen der Welt bloßstelleu, kompromiltiren und deS Direktor» Klagen über ihn nur noch mehr rechtfertigen. Ja Wahrheit jedoch war Ernst Regina gegenüber viel zu unbefangen, al- daß er das, wa- ihn in ihre Nähe zog, für etwa» Andere» al- bloße Gewohnheit gehalten hätte. Er fehnte den Feier abend herbei, um bei den guten Leuten eine trauliche Stnnde zu verleben, fich dort auSzusprechen und trösten za lassen; weiter dachte er an nicht». Und Regina? Sie würde laut aufgelacht haben,
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