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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190703028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-02
- Monat1907-03
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.03.1907
- Autor
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Riesaer D Tageblatt so. Jahrs Sonnabend, 2. März 1907, abends S1 pur 50 N: nur 55 M pro Monat kostet diese Zeitung bei Abholung in der Geschäft«, stelle oder an jedem Postschalter Deutschland«; durch die Post frei in« Hau« »9 Psg.; durch di« Austräger frei in- Hau«: Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bet Abholung in der Expedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch unsere Träger stet in» HauL 1 Wart SV Psg., bei Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch de» Briefträger stet tnS HauS 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Auzeigm-Annahme sür di« Nummer de» Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraße SS. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Ja da» GüterrechtSregister de» unterzeichneten Amtsgerichts ist auf Geile 51, den Privatmann Friedrich Her«««« Henk in Riesa und dessen Ehefrau «n-uste Selma gebr. Baumgärtel bett, eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung de» Mannes ist durch Eheoertrag vom 28. Februar 1907 ausgeschlossen worden. Riesa, am 1. März 1907. Sönt-liche- AmtS-ertcht. Fernsprechstelle Nr. 20. ters in verschiedenen Teilen Sachsens int Jahre 1906 für dieses Jahr eine Vermehrung dieses Schädlings be fürchten läßt, unpassend« Borbeugungsmatzregeln ange ordnet. --88 Ist daN Verteilen von Flugblättern au bestimmte Arbeiterkveise zum Zwecke der Aufbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Arbeiter grober Un fug und daher eine Belästigung deS Publikums? Mit dieser Arbeitgeber und -nehmer interessierenden Frage hatte sich der Strafsenat des Kgl. Sächs. Oberlandes- gerichtS zu Dresden in seiner letzten Sitzung zu beschäf tigen. NautenS bei gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiter und Arbeiterinnen der Wäschefabrikationsbranche im Erzgebirge verteilte der Webereiarbeiter Nickel in Aue i. E. am 23. Oktober v. IS- vor der S-imon'schen Wäsche fabrik in Aue Flugblätter an die Arbeiter und Arbei terinnen der genannten Fabrik, in welchen zuM festen Zusammenhalten der Arbeiter der Wäschebranche gegen über dem Klassenstaat und dem Kapitalismus zum Zwecke der Erreichung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen ausgesvrdert und alle Nichtorganisierten Arbeiter zuM Beitritt zur Organisation ersucht wurden. Mehrere Nicht organisierte Arbeiter wiesen das Flugblatt zurück und fühlten sich durch die Einhändigung desselben belästigt. Sie erstatteten Anzeige und der Flugblattverteiler wurde in Strafe genommen. Tas Landgericht Zwickau bestätigte die vorinstanzliche Verurteilung unter dem Gesichts punkte, weil dass Flugblatt als Hetzblatt anzusehen sei. Urteilslose Leute sollten nach dem! Inhalt glauben, der Staat mißbrauche seine Macht, um die Arbeiter auszu beuten. Dadurch werde der Stand der öffentlichen Ord nung gefährdet und dass Publikums'belästigt. Wenn sich auch das, Flugblatt nur an die Arbeiter der Srmon'schen Wäschesabrik in Aue wende, so bilden diese Arbeiter doch einen Teil deÄ allgemeinen Publikums. Tas Flugblatt sei seinem ganzen Inhalte nach, geeignet, Beunruhigung hervorzurufen. Die von deM Flugblattverteiler gegen daS verurteilende Erkenntnis des Zwickauer Landgerichts eingelegte Revision rügte, baß das Landgericht den Inhalt des Flugblattes falsch ausgelegt habe^ Es handle sich nicht um das Publikum im allgemeinen, sondern ledig lich um die interessierten Arbeiter der Wäschefabrikations- brauche im Erzgebirge. Tvs Flugblatt sei in keiner Weise geeignet, dass Publikum zu belästigen. Tas Ober- landeSgericht gab dems Anträge deS Revisionseinlegers statt, hob das Urteil des Landgerichts Zwickau aus und sprach den Angeklagten von Strafe und Kosten frei. Tie Gntscheidungsgründe sind im wesentlichen folgende: Es sei von der Borinstanz nicht festgestellt, daß der Bestand der äußeren Ordnung durch das Verteilen der Flugblätter gefährdet gewesen sei.. Die Oeffenttichkeit komme nicht in Frage, denn dcch Flugblatt sei nicht an das Publikum im großen, sondern nur an bestimmte Arbeiterkreise, näm lich an die in der Mäschesabrikationsbranche beschäftig ten Arbeiter und Arbeiterinnen zum Zwecke, um die Ar- beitsverhaltnisse in der Wäschesabrikation zu verbessern, vertritt worden. Eine Belästigung des Publikums in er heblicher Weise sei darin nicht zu erblicken. Wenn ein zelne Personen sich belästigt fühlen, fs sei das weiter nichts, als jene sogen. Belästigung, die in jedem Anbieten von Flugblättern auf der Straße liege. (Nachdruck ver boten.) — Im Verfolg eines Beschlusses der vorjährigen großen Tagung der sächsischen BolkSschullehrer in Mittweida hat der Sächsische Lehreroeretn, wie man dem „Pirn. An-." mitteilt, an daS Königliche Kultusministerium in einer Denkschrift die Forderung nach einer finanziellen Auf besserung der wirtschaftlichen Lage der Lehrer gerichtet. Die BolkSschullehrer wünschen in ihren Bezügen und ihrer Stellung eingeordnet zu sein zwischen den Lehrern an Realschulen und den Beamten mit Realschnlbtldung. Die sächsische DolkSschullehrerschast petitioniert seit einer Reihe von Jahren schon vergeblich an Regierung und Landtag Oertliches und Sächsisches. Riesa, 2. März 1907. — Sestern Mittag waren die 4. und S. Batterie der 6. Feldart. - Regiments Nr. 68 mit ihren Herren Offizieren auf dem Kasernenhofe angetreten und erwarteten ihren Regimentskommandeur Herrn Oberst Hentschel, welcher dem Unteroffizier und Fahnenschmted Janisch da» ihm von Allerhöchster Stelle verliehene Milttärehrenzeichen 2. Klaffe unter Hinweis, daß Janisch einst freiwillig für Deutschlands Ruhm und Ehre in Südwest-Afrtka sein Leben aufS Spiel gesetzt und nun in Anerkennung seiner Verdienste diese schöne KriegSdekoration erhalte, in feierlicher Weise über reichte. Janisch trat am 25. 10. 01 bet der 6. Batterie, 6. Feldarttllerie-RegtS. 68 et» und am 5.1. 04 zur Kaiser lichen Gchutztruppe in Südwest - Afrika über. Er gehörte dort der 7. Kompagnie 1. Feld-RegtS. an. Am 1. 12. 06 wurde er dem UnteroffizierSkorpS der 4. Batterie, 6. Feld- arttllerte-RegtS. Nr. 68 etngeretht. DaS militärische Ehren zeichen wird am schwarz-weißen Bande getragen. Eine wettere ehrenvolle Auszeichnung für die Dienste in Süd- vest-Sfrika besitzt Unteroffizier Janisch in der bronzenen Friedrich August. Medaille. — Mit der Verabschiedung Sr. Exzellenz des General- leutuantS Basse, Kommandeur der 40. Division (Stand- ort Chemnitz), tritt wieder einer der bewährten Offiziere unserer Armee, welche noch an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 rühmlichen Anteil genommen, in Passivität. Im Jahre 1848 zu Hannover geboren, trat er bereits 1863 in die hannöversche Armee ein und wurde 1866 im Leib- «gtment zum Leutnant befördert. Noch in diesem Jahre erhielt Leutnant Baffe in dem Ringen Preußens mit dem Königreich Hannover die Feuertaufe und wurde auch in dem heftigen Kampfe bei Merxleben zweimal verwundet. Rach der Beendigung deS Krieges trat Leutnant Baffe, wie viele andere hannöversche Offiziere, die unter König Georg V. gedient hatten, in sächsische Dienste ein und wurde dem 8. Infanterieregiment Nr. 107 zugeteilt. An dem Feldzug von 1870/71 nahm Leutnant Baffe als Adjutant des zweiten Bataillons unter Major v. Cerrini teil, die Verlust- reichen Tage von St. Privat und Roneourt trafen auch sein Regiment schwer. Der Regimentskommandeur Oberst leutnant v. Schweinitz (Vater des in Dresden lebenden Generalleutnants z. D. v. Echweintzt), sein Bataillons kommandeur Major o. Cerrini, zahlreiche Offiziere und fast ein Drittel der Mannschaften blieben auf dem Felde der Ehre. Au diesem Tage trat Leutnant Basse an Stelle deS schwer verwundeten RegimentSadjutaNten Mehlich. Auch die Tage vor Sedan brachte« dem Regiment schwere Der- luste und bet der Belagerung von Paris zeichnete er sich namentlich bet dem AuSfallgefecht de» Generals Ducrot bet BtllterS und Brie au», wo auch Leutnant Baffe ver wundet wurde. 1870 rückte er zum Oberleutnant auf und wurde al» Adjutant zur 48. Brigade versetzt. In dieser Stellung blieb er mit der Brigade bi» zum Oktober bei den Okkupation»truppen in Frankreich. Mit dem Eisernen Kreuze 1. Klaffe, dem Ritterkreuz 1. Klaffe vom Berdienst- uud dem Albr«cht»orden, beide mit der KriegSdekoration, ausgezeichnet, kehrte er in seine heimatliche Garnison Leip zig zurück. Im Jahre 1876 wurde er zum Hauptmann ernannt und al» Kompaniechef in sein alte» Regiment zurückversetzt. 1887 zum Major befördert, kam er 1889 al» BataillonSkommandeur zu dem Infanterieregiment Nr. 184. Bereit» 1891 führte ihn seine Ernennung zum Oberstleutnant und Stabsoffizier de» 6. Infanterieregiment» Nr. 105 nach Straßburg und 1894 übernahm er an Stelle de» Obersten v. Schmalz da» Kommando über da» Regt- ment. Im Jahre 1897 kehrte er al» Oberst von der Armee nach Dresden zurück und rückt« kurze Zeit darauf zum Generalmajor auf. Erst im Herbst derselben Jahre» wurde er mit dem Kommando über die 88. Infanterie brigade betraut und vier Monat« später vertauscht« er da» Kommando mit der S3. Brigade. Mit seiner Ernennung ««d Anzeiger (Llbeblatt mü> ÄuMger). Amtsblatt zum Generalleutnant 1901 erfolgte abermal» seine lieber- führung zu den Offizieren von der Armee, bis ihm endlich nach Jahresfrist dar Kommando über die 40. Division übertragen wurde. Mit zahlreichenOrden und Auszeichnungen ist er während seiner 44 jährigen Dienstzeit von seinen Kaisern und Königen geehrt worden; außer den genannten Kriegsdekorationen schmücken seine Brust: das Komturkreuz 1. Klaffe vom Verdienstorden, da» Komturkreuz 1. Klaffe vom AlbrechtSorden, das Großkreuz vom Mecklenburgischen Greifenorden, der Preußische Kronenorden 2. Klaffe, da» Ritterkreuz vom Hannöverschen Ernst August-Orden und andere mehr. (DreSd. Anz.) — Der Nachfolger deS Kommandeurs der 4. Divi sion, Generalleutnants Baffe in Chemnitz, ist, wie den Letpz. N. N. berichtet wird, der bisherige Kommandeur der 6. Jnfantertebrigade Nr. 64, Generalmajor Barth. —* Die ersten Frühlingsboten aus Flora» duftigem Reiche, die Schneeglöckchen, sind in unsern Gärten bereit« au» dem Winterschlafs erwacht, und wenn auch der Winter in hinterlistiger Weise noch einige seiner Franktireur» losläßt, so kann er doch nichts mehr daran ändern, daß sein lieblicher junger Gegner Len- binnen kurzem seinen Einzug halten wird. Den« „Schneeglöckchen läutet den Frühling rin!" Ist auch sein Blütchen in winterliche« Weiß gekleidet, so tragen doch seine Blätter die Farbe der Hoffnung und de» Frühlings. Die ersten Schneeglöckchen blühen! Das zittert wie ein Jubelruf durch die Seele. Nun läßt sich so süß und heimlich hoffen und träumen, und die Erfüllung der HoffnungSträume ist so nahe; denn bald kommt er selbst, der junge Held, mit seinen ewig neuen, ewig gleich geheimnisvollen Wundern, der Frühling. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monat Februar 1907 1608 Einzahlungen im Bettage von 140 266 Ml. 98 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 782 Rück- zahlungen im Betrage von 109 570 Mk. 91 Pfg. Neue Etnlagebücher wurden 176 Stück ausgestellt. Kassiert wurden 123 Bücher. Die Gesamtetnnahme betrug 151114 Mk. 55 Psg. und die Gesamtausgabe 153 674 Mk. 96 Pfg. —* Im Monat Februar 1907 wurden im hiesigen städtischen Schlachthof geschlachtet: 701 Tiere und zwar 22 Pferde, 95 Rinder (11 Ochsen, 13 Bullen, 62 Kühe, 9 Jungrinder), 354 Schweine, 138 Kälber, 91 Schafe und 1 Ziege. Bon diesen Tieren wurden bei der Fleischbeschau beanstandet und für gänzlich untauglich zum menschlichen Genuß befunden: 1 Kuh, welche der Ab deckerei zur Vernichtung überwiesen wurde. Al» bedingt tauglich wurde befunden: 1 Kuh und 2 Schweine. Die selben gelangten im gekochten Zustande aus hiesiger Frei- bank zum Verkauf. Als tauglich aber minderwertig waren anzusehen: 4 Kühe und 2 Kälber, welche im rohen Zu- stände verkauft wurden. An einzelnen Organen waren »u vernichten bet Pferden: 2 Lunge« und 1 Leber, bei Rindern: 37 Lungen, 10 Lebern, 9 Darmkanale, 6 sonstige einzelne Organe, bet einer Kuh sämtliche Baucheingeweide, bei Schweinen: 1 Kopf, 1 Zunge, 21 Lungen, 14 Lebern, 7 Darmkanale, 5 sonstige Organe und 3 kg Muskelfleisch, bet Kälbern: 3 Lungen und 2 Lebern, bei Schafen: 4 Lungen, 3 Lebern. Bon aurwärtS wurden in den Stadt bezirk eingeführt und der Konttollbesichtigung unterworfen: V, Schwein, V, Kalb und 3 Stück Kalbfleisch. —* Aus der Elbe wird es nach und nach lebhafter. Ti« hiesigen GetteideUmschlagsplätze und der Elbkai sind mit Kähnen belegt und im Gröbaer Hafen sind bereits eine ganze Anzahl Schleppzüge von den unterhalb ge legen Clbstationen eingetraffen. —* Morgen Sonntag, nachmittag» */,3 Uhr wird der R. S.-C. seine I. Mannschaft der Hb Mannschaft de» Dresdner Sport-Club» (Meisterschastrklub 1904/5) auf hiesigem Sportplätze in» Feld schicken und beide Parteien sich im Wettspiel erproben. —* Tas Ministerium! des Innern Hat mit Rücksicht darauf, daß daS zahlreiche Auftteten desNonnenfal .Tageblatt", Rtefa. für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba.
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