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Dresdner Nachrichten : 15.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-15
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192401158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19240115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19240115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-15
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.01.1924
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99 Jahrgang Zr 1«. vl««,1a§. 1». Januar 192« Gegründet 1SSS »rabl«„I«rM! «echrtchl«, »re,»«. >«rn>»r«-,r.Sen,m»lnummrr SS 2ai. «u, Mr Nachl,»,,r«<d,: 20011. Bezugs-Äsbühr »»m ir/>. »t«la i. l»ri w»,id»enn>L Einzelnummer IS Eoldpsennig. werden nach Salbmard verechnei: »„ «n naUia» L mm oreit» ">r auawür » L P»,. Yamlienameigen uns SirUenaelUch, «ukerdald ai M,.. dl» »0 mm drett, 2!»k,m»»»il» Ido .. . vUer »nnedukr ^ PI«. Lu»». Auilrig» eenen Dora«»d» «dl. «,» Ln»»«"»» werk. . Anioinpn-Kiralia- 2»>I» IoPI«„ »r au»«dr, L P,,. yam l>«nam»i,»n mib StellengiiUch« »dn« »gen-greise. ^au^»rd«Id ^W«.,.L>, « mm br«I, 7r»d ,m,»».r, Ido -Pt«.. SchE-INM« «-Z »ar<»nftr»I,« S«/aO. ^ »«» «. »eri», „n 0I«l» » «etch-r»« >n Dr«»«. P,«ch^»«nt» 1VS» Lachdrulil nur nul d«ulti«c»r 0»»ll»n», gao» i.D.eedn», Aachr.", liulülli» — llnoenaiigl« LchrullUtch» werde» nlchi «uldrwadN. M Beratungen der CachverWndlgen. Barlhous Degrützung des ersten Ausschustes. — Der Amerllrsner Daves zum Vorsitzenden -ewLHN. — England «nlersuchl die Vorgänge in der Pfalz» Frankreich behellig! die brttifchen Dehördrn in Köln. — Das Reich erkennt die gegen die thüringische Landesregierung gerichteten Beschwerden der Bevölkerung als berechtigt an. Daves über Deutschlands Zusammenbruch. Pari-, 1«. Jan. Ter Vorsitzende der Nepko. Barthou, llegrüftte deute vormittag die Mitglieder des ersten Tach- verstäwdigenauSschnsses und sprach seine besondere Befriedi gung darüber aus, dast die Am crikaner an den Be ratungen tciluehmen. Er babe volles Vertrauen zu der Sach kenntnis der Sachverständigen. Bartbou schlug vor. General DaveS zum Vorsitzenden der Ausschusses zu ernennen. Dave» nahm das Amt an und sagte in einer längeren Rede, der Erfolg des Sachvcrständioenkvmltees hänge völlig davon ab. dast in der öffentlichen Meinung und in dem Gewissen -er Alliierten und der Welt eine genaue Verstellung von dem Unglück vorhanden sei, von dem jeder einzelne der Alli ierten und ganz Europa bedroht sei, wenn der gesunde Menschenverstand sich nicht durchsetze. Das Er gebnis der Sachverständigenarbeiten und das Mas,, in dem -I« Nepko e- sch zunutze machen werde, um danach zu handeln, werde vielleicht die endgültige Antwort auf diese Fragen liefern. Fünf Jahre hindurch hat unter den Alliierten nicht . jenes Einvernehmen geherrscht, das siir den Frieden uud de« wirklichen Fortschritt wesentlich ist. Wir find so weit gekommen, dast wir heute wissen: Diese llwfiich t gke t t, sich über eine gemeinsame Haltung zu «nttgen. Kai ganz Europa in eine äuh er st kritische Lag e geführt. Wälrcnd dcr fünf Jahre, die dazu verwendet worden sind, mühevoll jene ungeheuerlichen Bibliotheken von Verschiedenen Argum"ntcn. mehr oder weniger veraltete .Ejatiftike« und wirtschaftliche Änceinandersctznnacu zusam» «euznbringen, sind nach und nach die wirtschaftlichen Grund lagen Deutschlands z n s a m m e n g c b r o ch c u uud m t ihnen d ie deutsche P r o d u k t i o n ö f ä h i g k c I t. IlcberdieS hat dcr Kredit sämtlicher europäischer Alliierten, als das Wirt schaftsleben Deutschlands allmähltch erlosch, einen Stoß erhalten. Denn die Welt begreift es wohl, dah Deutschland, we^n das deutsche Volk seine Arbeitsfähigkeit verliert, selbst seine Fähigkeit einbüht. jene Reparationen zn be zahlen. die ein so wichtiges Element der europäischen . Zahlungsfähigkeit darstellc». I Jn dem Maße, wie die wirtschaftlichen Funktionen Deutsch lands unter der Wirkung einer stabilere» Währung und eines ausgeglichenen Budgets sich wieder beleben, wird die deutsche Zahlungsfähigkeit in die Erscheinung treten. Daun werden sich zum ersten Male grundlegende uud cntscheideude Tatsache» zeige». He!fen ivlr zunächst Deukjchkmd. Heilung zu erlangen! Die ersten Maßnahmen, die wir trejscu müssen, wäre nach meiner Ansicht ein System z «x Stabilisierung dcr dent- schru Währung. Es gilt, das Wasser zu finden, das die Mühle des deutschen Budgets tr.iben soll. Bauen wir die Mühle erst dann, wenn wir das Wasser gefunden haben, das die Näder drehen kann. Nach dcr Ansprache VarthouS und der Erwiderung deS Generals Daves haben die Mitglieder des Sachverständigen- komitccs unter sich ihre Arbeitsmethode vereinbart. ES wurde vor allem der Vorschlag des Generals DaveS an genommen, zunächst die Frage dcr Stabilisierung dcr deutschen Währung in den Kreis der Beratungen zu zielicu. Das Komitee trat tu seiner Nachmittagssstzung in die Besprechung der letzteren Frage ein. Ferner ist noch heute vormittag beschlossen worden, dast n u r i n a u st c r g e m ö h n» lichen Fällen Bericht ansgegeben werden soll. Tic Sach verständigen haben sich verpflichtet, auch privatim keine Mit teilung über die Beratungen zu mache». lW. T. B.t Bemerkenswerte Aeutzerungen Denelchs - - - zv Deutschlands Notlage. Paris, 11. Jan. Tie „Chicago Tribüne" melde» aus Belgrad: Der tschecho-slowakischc Minister des Aeustercn Dr. Be ne sch soll gestern erklärt haben, die Hniigcrsnvt in Deutschland infolge des wirtschaftlichen Zusammenbruches des Landes erscheine so unvermeidlich, dast wahrscheinlich die Länder der Kleinen Entente energische Schritte zu unter nehmen gezwungen sein würden, die Ernährung dcr deutschen Bevölkerung s i ch c r z u st c l l e n. Er stehe Frankreich sehr freundschaftlich gegenüber, abrr er glaube, dast Deutschland angemessene Reparationen bezahlen werde, sobald cS sich wirtschaftlich erhole. Dr. Bcncsch soll dem Korrespondenten dcr „Chicago Tribüne" gegenüber aus drücklich die Behauptung, dast Deutschland über proste Mengen von Nahrungsmitteln verfüge, uud keiner fremden Hilfe be dürfe. für völlig unwahr erklärt haben. kW. T. B.) Der Erfolg »er Rmlenmark. Bon StaatSmlnister Dr. Helffertch. Mitglied deS Reichstages. Der Herbst 1023 schien mit dem Zusammenbruch des deutschen Geldwesens die völlige Katastrophe der deutschen Wirtschaft und deS deutschen Volkes zu bringen. Die En», wcrtung der Mark strebte mit unaufhaltsamen Riesenschritten dcr Auflösung in das Nichts zn. Die folgenden Zahlen geben von der geradezu phantastischen Beschleunigung dieses Auf lösungsprozesses ein eindrucksvolles Bild. Bert. Dollar- Snlwrrl.» Zeitpunkt , >"'i, F-aa«r tn Mord der Mark «» l.S «i> 11.1 vom ri«z «A« «> lvmao a.r Billion, i BiMo» Markverfalls — Beroiel« tachun« des Snlw.-Fakl. 7.; IM <07 »oonoo ver- Die sozialistische Nieöeriage in Sachsen. Der „Vorwärts" gibt den Massig zu. Berlin. 11. Jan. Den Ausfall dcr sächsischen Gcm.,»d«^ Wahle« mit ihrem Siege des Bürgertums bcz"ichuct der ,y » r « ärts" heute als „einen bedauerlichen Mistersolg -rr Sozialdemokratie". Die Gemeinden ahlen in aanz Sachsen hätten für die Sozialdemokratische Partei keinen Erfolg, sondern im grosten und ganze» eine schwere Ent- Iliaschnng gebracht. Die Hauptschuld an diesem Ausgange kocht der „Vorwärts" aus den Ausnahmezustand z» wälzen. Dieser Hobe mit seinem militärischen Ansturm gegen die sozialdemokratische Negierung nicht wenig dazu bei- getragen, die Situation für die Sozialdemokratie zu ver schlechtern. Allerdings gäbe diese Tatsache allein keinen hin reichenden Ausschlust über die Gründe der sozialdemokratischen Niederlage. Zwcisellvs habe dcr P a r l c i st r e i t t» der säch sischen Sozialdemokratie, der in den letzten Wochen und Monaten immer tiefer ging, die Stimmung der Wähler nicht ««wesentlich beeinflustt. Das Blatt benutzt bann die Gelegen heit, um den Genossen Ins Gcmtssen zu reden, die sich auf dem Parteitage am v. Januar tür die Auslösung des Landtags und für Neuwahlen zum Landesvarlamcnt auösprachen. Das Er gebnis der Gemeindewahlen würde zweifellos auch dieser Partcitaasmchrhclt zeige», dast die Auslösung in dieser Zeit str die Partei rin sehr gewagtes Experiment gewesen wäre. Nach dem Ausfall der Gemeindewahlen sei zu schließen, dast sic wahrscheinlich eine wesentliche Schwächung der Position der Bereinigten Sozialdemokratie ergeben hätte und damit die dauernde Ausschaltung ans der Regierung deS Landes. Das an sich unerfreuliche Ergebnis dcr gestrigen Wahlen wird darin nach dem „Vorwärts" insofern ein gutes haben, als cS -im Rcichsparteitag. dcr endgültig über den Streit zwischen Fraktion und Landcsinstanz entscheiden soll, ein sehr wichtiges «nd ni.zt zu erschütterndes Argument unterbreite. Wenn die Parteigenossen tn Sachsen die tieferen Ursachen des gestrigen Mißerfolges ers"rschten. so würden sie zu der tteberzeugnng kommen, dast es in einem narlamentarisch regierten Lan^e iür »ine Partei nichts Schlimmeres geben könne, als ein Schwanken in ihrer gesamten politischen Haltung. Wenn die Partei aus diesen Dingen die richtige Lehre ziehe, so könnten damit, versucht der „Vorwärts" sich zu trösten, die zukünftige SandtagSwahl und auch die NcichstagSwahl in Sachsen für die Partei ein wesentlich anderes Gesicht zeigen, als es die Gc- metndewahlcn vom Sonntag aufwicscn. Belrkslagswahlon im Mal. Berlin, ll. Jan. Eine Korrespondenz berichtet, daß die NetchStagSwahlen entgegen den bisherigen Angaben UÜ im Mai stattsinten dürsten. Eine frühere Festsetzung deS > Termin» erscheine aus verschiedenen Erwägungen nicht chöglich. Allerdings sei ein Beschluss, deö Kabinetts tn dieser! »rage noch «rw: gefaßt . t KooimunijiiOe Demonlralionen am Todes tage Liebknech's. Berlin, 11. Jan. DaS Polizeipräsidium teilt mit: Wie der politischen Polizei bekannt geworden ist. planen die Kom munisten aus Anlast des Todestages von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg für den 13. Januar Strastcn- kundgebungen tn Berlin. Bor dcr Teilnahme an d r- artigcn gesetzlich verbotene» Kundgebungen wird dringend gewarnt, da gegen etwaige Demonstranten mit allen polizei lichen Mitteln vorgcgangeu werden wird. lW. T. B.s Dluliger Ausgang einer kommunistischen Liebknechi-Feier in Kamburg. Hamburg, 13. Jan. Die Kommunistische Partei hatte für den heutigen Tag eine Liebknecht-Feier geplant, die am Nevolutionsdenkinal auf dem OhlSdorfer Friedhose statt- findcn sollte. Ter Kommnnistcnführer Urbahns, der tm Verdacht steht, die November-Unruhen in Hamburg geleitet zn haben, hielt zur Feier des Tages an die Menge eine An sprache. Als er den Friedhof verliest, wurde er verhaftet. Die Polizei, die von der Menge bedrängt wnrdc, machte von der Schusswaffe Gebrauch. Eine Person wurde ge tötet, zwei verwundet. kW. T. B.I Streikhehe ln Düsseldorf. Düsseldorf. 14. Jan. Gemäß der wilden Generalstreik- Parole versuchten heute Arbeiter die Straßenbahner zum Streiken zu zwingen, was von diesen abgelehnt wurde. Auch in anderen städtischen Betrieben hatte man mit der Streik agitation keinen Erfolg. An einer Stelle wurden Strastcn- ba husch lenen ausgc rissen, so dast ein Straßenbahn wagen entgleiste. Mittags wurde ein auf dem Heimwege be findlicher Polizcibcamtcr von einer Rotte junger Burschen angegriffen und als er sich zur Wehr setzte, durch zwei Schüsse verletzt. Tie Burschen entflohen. Im allgemeinen gelang es der Polizei, die Ruhe wiederherzustellcn und die Arbeits willigen zu schützen. <W. T. B.s Aussperrung sämtlicher Metallarbeiter in Mannheim. Mannheim, ll. Jan. Die Aussperrung sämtlicher Metallarbeiter ist mit dem heutigen Tage in Kraft ge treten, nachdem der Schiedsspruch von den Arbeitgebern und hieraus ein neues Angebot von den Arbeitnehmern abge- lehnt worben mar. «A. T. B.s Sine KvnlrvUkommlssion in Breslau. Breslau. 18. Januar. Sine allierte Kontroll- kommission erschien gestern nach Anmeldung beim hiesigen Reitereglment 7. Sie setzte sich an- se einem Engländer, Franzosen. Italiener. Javaner und Belgier zusammen. Die Kontrolle verlief ob»« jede« Zwischenfall. «nd» 11,8 Mai ISN ,London»» Ulllmal»«! Niw»n->«>r 2 iRUik'ril Tvirlka» MM» eiuq g ««HV-.InIi <5,>no»I M.II» Nov-md-r IS2Z <7iua>Ir. 6Ir»t»m»on»1 Die allgemeinen Ursachen deS lorencr Krieg, Revolution, Frlcdensd-iktat, im Mantel dcr „Reparationen" einherschreitende Gewalt und Erpressung »on außen, schwächliche nnd verfehlte Wirtschafts- und Finanzpolitik tm Innern — brauche ich hier nicht zu schildern. Dagegen scheint eS mir wichtig, die bisher kaum beachtete besondere Ursache der Katastrophe bervorzn- hebcn, die seit der Mitte des Jahres 1028 wie ein schlagendes Wetter über das deutsche Geld gekommen ist. Ich sehe die besondere Ursache dieses Totakzusammenbruches in einer Kette von Maßnahmen, die von privater und staatlicher Seite ergriffen worden sind, um einen Schutz gegen die fort schreitende Geldentwertung zu gewähren, deren Wirkung jedoch war, dast die letzte Widerstandskraft des deutsche» Geldes gewissermaßen durch Aushöhlung vvn innen heraus zerstört wurde. Unser deutsches Geld hatte, wie das Gelb aller anderen kriegführenden Länder und fast aller Neutralen, gleich bei Kriegsausbruch durch die Einstellung der Goldcinlösung der Ncichsbanknoten seine substanzielle Wcrtgrundlage verloren. Nun kann das Geld, wie die Erfahrung zeigt, auch ohne substanzielle Wcrtgrundlage existieren. Aber das Geld braucht dann an Stelle der substanziellen eine fnnktivnellc Wcrtgrundlage: cs must für die Erfüllung bestimmter wirt schaftlicher und rechtlicher Fnnktlvncn geeignet und privi legiert sein. Die wichtigsten dieser Funktionen beruhen auf der Qualität, zu einem bestimmten, durch die Staatsgewalt festgesetzten Nennbetrag Zahlungsmittel für die auf Geld lautenden Verbindlichkeiten und sonstigen Vertragsabreden zu sein. Gerade diese Voraussetzung ist dem deutschen Gelbe in dem letzten Stadium seiner Entwicklung abhanden ge kommen. Die alten, ans deutsches Geld schlechthin lautenden Schuldvcrhältntsse sind infolge der Geldentwertung so gut wie abgestorben, und neue Gcldverbtndlichkeiten wurden mehr und mehr mir noch auf „wertbeständiger" Grundlage etngcgangcn. Da die deutsche Gesetzgebung, in der Absicht, die deutsche Währung zn schützen, Abschlüsse in ausländischer Währung nur für bestimmte Aiisnahmcfälle zullest, behielt man das deutsche Geld zwar als Zahlungsmittel bei, begann aber, nach Gold oder anderen „wertbeständigen" Maststäbcn zu rechnen und den Wcrtinhalt der auf Geld lautenden Ab- machungen zu bemessen. DaS geschah zunächst auf dem Ge biete des langfristigen Kredits mit dem Aufkommen dcr Rvggcnwert-, Kohlenwcrt-, Kaliwcrt- nnd ähnlich gearteter Anleihen, bann aber auch in bezug auf kurstsriftige Kredite. Dazu kam der Ruf nach „wertbeständigen Löhnen", d. h. nach Löhnen, die sich nach bestimmten, auf den Preisen lebens wichtiger Waren beruhenden Indexzahlen richten und sich dadurch „automatisch" dcr Geldentwertung anpasscn sollen. Um die Mitte deS JahreS >923 wurde der Ucbcrgang zu diesem System der „automatischen Lvhnanpassung" vollzogen: damit kam cS auch auf dem für die Produktionskosten und die Preisbildung entscheidenden Gebiete der Löhne zur Spa!» tung deS Gelbbcgrtsss nach Wertinhalt nnd Ersüllungsmittel. Die Zerstörung der funktionellen Wcrtgrund lage des Geldes mar damit vollendet. Die Erwartungen, die tn der Arbeiterschaft gezüchtet worden waren, erfüllten sich nicht. Dagegen erfüllten sich in erschreckendem Maste und in einem sich überschlagcndcn Tempo die rechtzeitig ausgesprochenen Warnungen. Die „wertbeständigen Kredite" und vor allem die „wertbeständigen Löhne" zwangen die ganze Wirt schaft zur „wertbeständigen Kalkulation" und schließlich — mangels eines anderen brauchbaren MaststabeS — zur Fest setzung vvn „Goldpreisen". Aber auch die Kalküls- tion und NechnungSstellung in Gold war schließlich kein aus reichender Schutz. So kam man zu den „EntwcrtungS- zu sch lägen", die ihrerseits wieder sogar die aus der Gold-, grnndlage kalkulierten Preise m die Höhe trieben und dadurch die Geldentwertung, gegen die man sich schützen wollte, nur noch weiter verschärften. * Mangel« einer Rotlernng Verlln-Veny»!» und Aeunork» Berlin ist die obige Zahl über dt« Kurl« ZLrtch-Neuyork nnd Ztlrlch^vertt« arrechnet^
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