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Dresdner Journal : 04.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186706044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18670604
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18670604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-04
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Journal : 04.06.1867
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127. Ldmrmnmltvrrrisr: TtlbrUod- «rdtt.-rt^. t» Snvwu-o 'L Mrlloj»! 1 „ lL ., > tritt ?ott- u. Stomp«! KovvtUvdr— „ lö „ «nootillvu blvou^ DurolooXnmmoru: 1 „ . >»srr«U«prrtst: »Ar äoo 8»am «l»«r g»»p»lt«u«n 2«U«: 1 k4^r 17ut«r „Lluxo-ouat" L« L«!l«: L lkgr. Erscheturu: TttgUod, mit Saeuokm« «i«r Soull null k'-i-rt-x«, skd«uä» Nir ä«u solxouäen DimSlaq, den L Im». i— — DreMetIoilmck. Veraatwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. 1867 »»fleruwr-wuch»» -u-märwr 8»^Al>«r»rr», Lvmmwvto»», ä«i Vrvoäuor ^onrvul»; ,b«»ä»,.r S Lvvv» ko«; L»mvv,-»«ttw- wtt»-rr»»tck»rt».U.: Vmvnornr» 4 Vovr.»», >«U»> O»oriv,'»«d« S»«dil., kvrvunr»»'» Lar«»»; >r«M«»! I. ko»l.or-r»; >r««l»»: l,. 8ro»»»»H»Qoo<!«vdur«»n, ^»»»» öt 8»»»io»»v,»>; Rrvvtrtvrt ». N.: llovavv'oot»» Laodl».; Lii». ^o. LLo«a»»;r»rj»: Loro», Qovvrr», Loi.r.1»» t vo., (», kl»»« L« i» L»»r—); kr»U: »u. L»»r.ro»', Lnvtll». j Via» - Orrvi^N. HeruuvUrbrrr LsviLi. Lrpvckltto» ä», Or»«ä»«r ^otumoki^ Vrvoävu, >t»ri»a»tr»»»» L». 7 Amtlicher Theil« Drt»de», 2. Juni. Jhrr Majestäten d«r König und dir Königin haben Sich hrute Mittag 1 Uhr in da- Sommerhoslager zu Pillnitz begeben. Dresden, 3. Juni. Se. Königliche Majestät haben allrrgnädigst geruht, de» Oberleutnant Sch effel l. des 3. Jnftr.-RegimrntS zum Hauptmann, den bisher in Wartrgrld gestandenen Leutnant der Infanterie von Trützschler zum Falkenstein zum Oberleutnant und den RrchtScandidaten vr. jor. Alexander Paul Afred Pechwell zum char. Auditeur mit Leutnantsrang zu ernennen, sowie dem Leutnant K l o se des 2. Grenadier- Regiments die erbetene Entlassung auS der Armee zu bewilligen. Bekanntmachung, die Zulassung der Kapffschen Holzcementbedachung al- Surrogat harter Dachung betreffend. Das Ministerium des Innern hat beschlossen, die Holzcementbedachung auS der Fabrik von Theodur Sapff in Dresden mit der Bestimmung, daß einer jeden Lieferung der Holz- cementbedachung in einem besonderen Abdrucke die unter O "sichtliche Gebrauchs-Anweisung beizugebea ist, auf Grund der angestellten Untersuchung und vorgenom> menen Brennversuche unter den in der Verordnung vom 29. September 1859 angegebenen Beschränkungen bis auf Weiteres und vorbehäitlich deS jederzeitigen Widerrufs als Surrogat der harte« Dachung anzner- kennen. Unter Hinweis auf K 3 jener Verordnung wird dieß hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in allen § 21 des Gesetze- vom 14. Mär, 1851, die Angelegenheiten der Presse betreffend, gedachten Zeitschriften in Gemäß heit § 14b der Ausführungsverordnung zu diesem Ge setze zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 25. Mai 1867. Ministerium de- Innern. v. Kostitz-Wallwitz. Korwerg. O Anweisung für di« Herstellung der Holzremrutdrdachung. Die Holzcemeutbedeckuoa ist auf einer, für dir zu erhaltend« Belattung hinlänglich unterstützten und tragbare» vretschalnu- »Lei Wlutxlbod«« ——. - - — Sir hat zu bestehen aus: 1) einer mindesten- l4 Zoll hohen gleichförmigen Be deckung deS Holzwerks (der Schalung) von feinem Saud oder diesem gleich feuerbeständigen Stoffe; 2) mindestens 4 rm gehörigen Augenwechsel, mit Holzcemeot- odrr dresem gleich entsprechender Masse anfeiuauder geklebten Lagen hrnliioglich starken Papier-, Pappmafse odrr diesen gleich geeigneten Stoffes; S) einem Hvtzcement- oder diesem gleich entsprechenden Ueberzuge der Decklage »uv 2, welcher mit feinem Sande (Stela- kohlenflugasche, Stemkohleuschlackenpuloer oder dergleichen) dicht zu überdecken und in die noch weiche Ueberzugsmasse einzu drücken ist; 4) einer aus die Ueberzugsmafse «ab 8 aufzubringenden und diese gleichförmig überdeckenden, wenigsten- Zoll bohr» band- und Kiesschicht mit einer Beimischung von Lehm, welche, »ater entsprechender Amenchtnng, vollkommen nach der Dach fläche abzuebaen und leicht einzuwalzev ist. llebrigenS sind die Einfassungen an den Giebel- und Dach- säumen, welche zur Verhütnna deS HrrabrollenS der Deckloge »ab 4 erforderlich, nicht auS Holz, sondern an- einem feuer- uod wetterbeständigen Material (Blech und dergl) hcrmstellen und für die Ableitung deS von der Holzcementdecklage abstießeu- den TagewafferS, die Dachsäume nut entsprechend angebrachten Okffniiiiqen »u versehen. Die Decklage «uk 4 ist stets im guten Stande zu erhalten. Bekanntmachung. Die am 24. Juni 1837 verstorbene Wittwe de» Geheim-Registrator« Gräfe, Frau Sophie Dorothea tzerwittwete Griffe, geborne Körnig, hat in ihrem am 10. Juli 1834 erruhtrtrn, am 25.Juni Feuilleton. Pariser Briefe. Paris, 27. Mai l8S7. (Schluß au- Nr. I2S.) Zu besser« Einvrrständniß d«S früher Gesa-len müs sen wir noch einen Blick auf die Gffammtorganisation der Ausstellung werfen. Der ganze Bau zerfällt in sieben eoncentrische und zwölf transversal« Galerien, welch« die concentrischen Galerien durchschueiden. Jede concrntrtschr Galerie umfaßt eine Gruppe gleichartiger Produkte, die transversalen Galerien enthalten die ein zelnen Abzweigungen der verschiedenen Produkte und zerfallen in Klaffen. Die Gruppen geben also die To talität der Produkte, während die Klaffen di« verschie denen Nüancen der Produkte bezeichnen. Die nachfol gende Auszählung der rinzrlnen Gruppen wird zur Ver vollständigung diese« Bilde» beitragen: I. Gruppe, «unstgegrnstände (Klaffe 1—5). II. Gruppe. Archäologische Galerie. Geschichte der Arbeit (Klaffe 8—13). Nl. Gruppe. Möbeln und HauSgeräthe (Klaffe 14-26). »V. Gruppe. Kleidungsstücke und alle dahin «ta- schlagende Gegenstände (Klaffe 27—39). V. Gruppe. Rohprodukte (Klaffe 40—46). VI. Gruppe. Maschine«, Instrumente u. s. w. (Klaffe 47-66). VII. Grupp«. Nahrungsmittel (Klaffe 67—73). VIll. Gruppe. Lebende Produkte «nd Uckerbau (Klaffe 74-82). Ul. Gruppe. Lebende Product« «nd Gartenbau (Klaffe 83-88). L. Grupp«. OtgeaftLnd«, welch« zum brsoubern 1837 vor dem vormaligen Justizamte Dresden publi- cirten Testamente ein Kapital von 8000 Thlrn. —- —-, welche- in Folge eines am 19. Juli 1834 von der Erblasserin errichteten CodicillS auf die Summ? von 19,564 Thlr. 10 Ngr. 2 Pf. vermehrt worden ist, mit der Bestimmung ausgesetzt, daß die nach Verlauf eine» JahreS, von ihrem Todestage an gerechnet, erwachsen den Zinsen dieses Fonds alljährlich zu gleichen Theileir an sechs, durch da» LooS zu bestimmende eheliche Kin der, Enkel, Ur- oder Ururenkel ihrer Geschwister oder der Geschwister ihre« obgenannten Ehegatten, welche noch nicht daS 14. Lebensjahr erfüllt haben, vertheilt werden sollen. Die zur Perception Gelangenden bleiben nur zwei Jahre nach einander im Genuß, können aber in der Folge, wenn keine anderen Interessenten vorhanden wären, nochmals und nach Befinden mehrere Male durch da» LooS auf dieselbe Zeit in den Genuß dieser Zinsen treten. Da nun gegenwärtig die fünfzehnte stiftungsmäßige Vertheilung der Zinsen gedachten Capital« auf die Zeit vom 24. Juni 1866 bis dahin 1868 vorzunehmea ist, so werden die Eltern und Vormünder aller, nach obigen Bestimmungen zur Perception mehrerwähnter Stiftungszinsen Berufenen andurch aufgefo»dert, läng stens den 21. Juni 1867 ihre Kinder und Pflegebefohlenen bei dem Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts, mit Beibringung der erforderlichen Legitimation, schrifilich anzumelden, unter der Verwarnung, daß Diejenigen, welche bis da hin nicht angemeldet, oder nicht ausreichend legitimirt würden, zu dem LoosungSterminc nicht zugclassen und bei der Vertheilung der betreffenden Gelder nicht be rücksichtigt werden sollen. Zur Verloosung selbst ist der 26. Juni 1867 anberaumt worden, an welchem Tage die Eltern oder resp. Vormünder ter angcmeldeten und legitimirtcn Percipirntrn früh 10 Uhr auf der Canzlei deS unter zeichneten Ministers zur Loosung entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte sich ein- zufinden haben. Für die im VerloosungStcrmine Außenbleibenden wird durch eine von dem Ministerium hierzu beauftragte Person geloost werden. Dresden, am 4. März 1867. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts. vs« FilkenLei«,-- gen deS Großherzogs von ToSkana. Vermischte». — London: Fenier verurtheilt. AuS dem Parlamente. — Warschau: Amnestie für Vergehen auS dem letz ten Ausstande. Vermischte». — Belgrad: Eisea- bahnproject. Empfang der Consuln. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Freiberg ) vermischter. Statistik und volklwirthschaft. Uelryrapyischr Nachrichten Berlin, Montag, 3. Juni, Morgen«. (W.T-D.) «l» authentisch verlautet, daß der Tag de» Abmärsche« der preußischen Garnison von Luxemburg «och nicht bestimmt, jedoch bereit» festgesetzt ist, daß die Trappe» der luxemburger Garnison nach ihrem Abzüge au« dieser Festung vorläufig nach Trier, Saarbrücke», Saarlouis, Mainz und Frankfurt di»loeirt werde». Berlin, Montag, 3. Juni, Mittag«. (W T. B.) Heute früh sind die leitenden Minister von Bayern, Württemberg, Heffen und Baden zu einer Konferenz hier eingetroßeu. Geh. Rath v. Savigny hat de«halb seine Badereise aufgeschoben. Dem vernehmen nach steht nächsten« die Ernen nung de« Regirrungspräfidenten Fehrn, v. Norden- stycht in Minden zum Oberprasidenten, und diejenige de» Eiviladministrator» geh. Regierungtrath» Fehrn, v. Hordenberg zum Regierungspräsidenten der Provinz Hannover bevor. Berlin, Montag, 3. Juni, Nachmittag«. (W. T. V.) Die Abreise Sr. MojestLt de« König« erfolgt morgen (Oicn«lag) Nachmittag K4 Uhr. Mittwoch Nachmittag AS Uhr wird Ge. Majestät iu Pari» ein treffe». Pari«, Montag, 3. Juni. (W.T.B.) Der Kaiser Napoleon, der Kaiser von Rußland, da« belgische Köaigspaar, der Kronprinz von Preuße«, der Groß- l^rzug und der «rbgroßherzog voa Sachse»-Weimar- Eil^zach sowie andere fürstliche Personen wohatrn grsisrn riuem Pferderennen im voi«-de-v,ul,gne bei. Dr,'4taiserin Eugeaie und die Kronprinzessin voa P he» hatten sich zu demselben nicht eingrfnnden. DI» jnschaurrmrnge war eine große. Zwei fr-uzi- psch, Pferde erreichten gleichzeitig da» Ziel; ihnen znuichst folgte rin e»glische«. « Nlltll-qgpschichf»,, Nichtamtlicher Lheit. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Tagkkgrschichte. Dresdrn: Kirchliche Feier. General v. Boni«. — Berlin: Reise des Königs nach Pa ris. Reichstagsangelegcnheiten. LandtagSverhand- lungen. Die Zollverhandlungen mit Oesterreich. — Hannover: Em Abgesandter der Königin Marie nach Hietzing. Vermischte». — Kiel: Agentur der preußischen Bank. Vereinsmünzfuß. Doctorpromo- tionen. — AuS dem nördlichen Schleswig: Zur Ausführung des Prager Friedens. — Frank furt: Vermischte».—Oldenburg: Abtretung eine» holsteinschen Bezirks. — Schwerin: LandiagSeröff- i Herrn Kriegsministers die Herren Generäle UN) sämmt- nung. — Altenburg: Der Landtag und die DomLz»-«-. liche dicnsifrrie Offiziere der hiesizcn Garnison sich bei angelegenheit—Bremen: Mrlrtär.Voibesprechung je demselben verabschiedet hatten. Nachmittag» ist Se. Er- Wien: Zur orientalischcn Frage. Der Kaiser r ' crllenz nach Pillnitz zur königlichen Tafel geladen, und Ofen. Erzherzogin Mathilde. Nachrichten auS Mex^ morgen früh wird die Abreise desselben nach Schlesien Vermischtes.— Prag: Tagesbericht. — Pesth: erfolgen. Landtage. — Agram: Abgeordnete zur Krönung * Berlin, 1. Juni. ES wird jetzt al» feststehend — München: Vermischte». — Stuttgart: Star betrachtet, daß Se. Mas. der König die Reise nach drserhöhung. Technische Beiräthe des geheimen Rä «»Pari« am 4. Juni Nachmittags antreten wird. Auf — Darmstadt: Kammerverhandlungcn. Postdirr,^ ausdrücklichen Wunsch Sr. Majestät wird Graf DiS- MilitlrischeS. — Mainz: Zu den Srceffen v^>> . marck den König auf der Reise nach Pari» begleiten, 20. Mai. — Pari»: Tagesbericht. — Brüss^'S4» obgleich er seiner angegriffenen Gesundheit wegen alle Zur orientalischen Frage. — Florenz: ForSerm^ Ursache hat, die combrnirte Last der gesellschaftlichen Dresden, 2. Juni. Heute Vormittag wurde au» Anlaß der Geburt Ihrer köntgl. Hoheit der Prinzessin Marie in der katholischen Hofkirche rin feierliche» Tedeum abgehalten, welchem Ihre königl. Majestäten und sämmllrche zur Zeit hier anwesende Glieder der königl. Familie beiwohnten. In den protestantischen Airchen wurde der ambrosianische Lobaesang gesungen. Dresden, 3. Juni. Der frühere Oberbefehlshaber der königl. preußischen Truppen in Sachsen, Herr Ge neral der Infanterie v. Bonin Ercellenz, ist vorgestern ^von Berlin zurückgekehrt und hat sich gestern hier osfi- . ciell verabschiedet. Heute Mittag empfing H:rr Gene- Liral v. Bonin die Abschiedsbesuche Ihrer königl. Ho- , cheiten deS Kronprinzen und de» Prinren Georg, nach- dem bereits vorher unter Führung Sr. Ercellenz deS Ansprüche eine» solchen Besuche» mit diplomatischen Ge schäften zu scheuen. Daß c» sich sehr stark auch um solche handeln werde, ist wohl vorauSzusetzcn, da der Kaiser von Rußland in Begleitung de» Fürsten Gor- tschakoff nach Paris gereist ist. — lieber die ReisediS- posttioaen Sr. Maj. de» König« nach der Rückkehr von Pari» ist Bestimmte« noch nicht festgesetzt; doch ist nicht unwahrscheinlich, daß der König einen mehr wöchentlichen Aufenthalt in dem nunmehr preußische« Badeorte EmS nimmt. — (N- Pr. Z ) Wie »S heißt, sollen die Neuwahlen zum Reichstage am 15- Juli d. I. stattstndra; am 1. August wird bann der Dundr-rath, am 1. Srptbr. der Reichstag zusammentreten. Anfang» Oktober wird in den neuerworbrneu Provinzen gewählt für den preu ßischen Landtag, welcher anfangs November zusammen treten soll, nachdem sich Ende October die Provinztal landtage werden versammelt haben. — Das Herrenhaus war heute zu einer Sitzung zusammengrtreten. Der Präsident eröffnete dieselbe mit einigen geschäftlichen Mittheilungen Ein Schreiben de» Mitglied«» Herrn v. d. BuSsche-Etreithorst macht Mit- theilung von einer bei ihm stattgehabten Haussuchung. Derselbe versichert gleichzeitig auf Ehre und Gewiss««, daß er sich nie in eine Verschwörung gegen Se. Maje stät den König von Preußen eingelassen habe noch ein lassen werde. Der Piästdent bemerkt, daß da- Han dies« Erklärung mit Genugthuung vernommen habe. Dann tritt das H'uS in die Tagesordnung, Schlußbe- rathung über die Verfassung de» Norddeutschen Bundes. Der Referent l»r. Heffter beantragt: über die Vorlage nach dem Schlüsse der GeneraldiScussto» ohne weitere Bcrathunz im Ganzen abzusttmmen ured dcr Verfassung nebst dem Publications- und Einfüh» rungSgksetz die Zustimmung zu ertheilen. Referent beschränkt sich auf eine kurze und büudi-e Be gründung deS Antrag- und wirft demgemäß dir Frage auf, ob der Entwurf m t den Rechten d.S preußischen Landtag« verein bar i't, oder mit demselben so sehr in Widerlvruch ftrbe, daß die Ablehnung des Entwurfs zur Nothweudigkeit werde. An- nächst wolle er coastal ren. daß der Buab mit dieser Beifaffuug b.ft.hen könne, daß die Bui.dcsiwecke, wie sie augesirelt w-r- deu sehr gut erreichbar siieu. Redner zäblt die eiuzelnen Vor züge des Eatwurs« auf, bedauert, daß kein Staatenbau» ein gerichtet Worten ist, doch werde» di« couse-varivea Interesse» sich geltend machen können bei den Wahlen. Der Entwarf kräftigt die Krone Preußen, da ihr daS Präsidium Übertrag» ist. So lauge eine E nhit Deutschlands unmöglich ist. »nd da wird wohl immer der Fall s in, kann mm zum Echutz« der Einm schung des Auslandes nur eiu u kräftigen Bundesstaat aufrichteo, der aber dem Eiu>rloen Beschränkungen ouferlegt. tlnaeraudeit du;ch dre VundtSoerlasiuna dteiben die Grnud- rechlTde« Volk- im bis'erign. Umfange. Bedenklich könnt, erschemen, daß die Befassung über die Fman,Verwaltung kein« Bestimmungen getroffen habe, und daß die Uaterbeamiea in Verwirrung geratdea könne»; doch ist die» ja der Gesetzgebnog übetloffen. Auch olle andern Mängel und Uaooütommenher- ten des Entwurfs sind uuerbedlich. Käme daS Werk nicht z» Stande, so blrebe der RegirrnngSband, der aber immer leichter anf>ulölen ist, olS e n Band, um Völker geschlungen. Für den Eatwurs nimmt bei der GeneraldiSeassion »»- nächst Frhr. v. Senfst-Pilsach das Wort. Die zahlr.iche Versammlung, welche sich deute zur Sitzung eiug-fuoden hat, giebt Z-ugniß für das große Juteriffe an der Sache. Da heutige Weik ist ein Anfang, und schwach wie jeder Anfang, wie der Mensch als Kmd. Es wäre gut gewesen, wenn da» Gesetz bestimmte, daß jeder Abgeordnete in seinem Wahlkreis anch wohne; allein man kann darüber hinwegsebeo. Danke« mag man den Fürsten, und namrmlich dem Könia« von Sach sen, sür die dargedrachten Opfer. Sie Haden da« Ihrige ge- than; waS wird jetzt das deuische Volk thun? Redner »erweist auf die Gemeiaschattl chkcit Sübdeuischlanbs mit dem Norden in Religion, Kunst und Wissenschaft, behauptet, daß die großen Städte kosmopolitischer gestimmt sind, während der vaterlän dische Sinn mehr auf dem Lande gefördert wird n. s. be- kiagt den Luxus, die Millionen, welch« für seiden« Stosse an Frankreich als Subsi^iea für die französische Militärmacht ge- »abtt weiden und lobt deutsche Sitte, von Alters her edel »ad einfach. Herr v. Kleist-Retzow: I der Eonservative wird bei Le sung dieser Belfaffuag Bed.uken haben, denen man Ausdruck geben maß. wenn ich auch der Regierung keine Schwierigkeiten bereiten will, weil sie da- demokratische allgemeine Wahlrecht angewandt hat Wenn der Herr Ministerpräsident die Derne- «ioa zurückgewiesen hat, wonach neben den 2sS Thaleru noch alle andern Einnahmen der Buadeskaffe zufließen, diese- als» anstatt -v dann lio Millionen zur Disposition haben würde, so konnte er nur daS Maßlose der Dednction zwückweisen; Zwecke häben, daS physische und moralische Wo^ befinden der Bevölkerungen zu verbessern (Kla^ 89—95). -^7 Von diesen zehn Gruppen finden wir nur acht tn;'*' Jndustrirpalaste untergebracht; die 8. Gruppe (lebende Produkte und Bckeibau) ist im Park, die 9. Giuzde (Gartenbau) ist im rrscrvirten Garten ausgestellt; öie 10. Gruppe endlich findet sich in allen Gruppen usid Klassen vertreten und hat keine bcstimmte Galerie für sich. Ich bitte um Entschuldigung für diese trockene Nomen« elatur, die mir aber nothwendtg, ja unentbehrlich er schien, wenn wir un» in dem Dädaloa der Weltaus stellung gehörig zurecht finden wollen; wir können ^un unsre Promenaden um so zuvrrstchtlichrr sortsetzen. In dessen, wenn man fich auch bet jedesmaligem Besuche der Ausstellung einen bestimmten Plan sür die Touren, die man just vornebmen will, entwirft, so ist r» doch nicht so leicht, an dem festgesetzt«» Programm tmwf.r so unerschütterlich sestzuhalten, al» man wohl möchte. 4 7an stößt auf viele unvermuthrte Ueberraschungen und sieht fich bald recht», bald link» von dem »orgezeichneten -stege abgezogen. Der Zufall nimmt aber zuweilen be- stimmteFormen an, daß man unwillkürlich anPrädesttrp tton glauben möchte. So erging e» mir B. am letzten SorH rage, wo ich einer Menge religiöser Eindrücke nicht entgehen konnte. Kaum hatte ich den Park der Ausstellung bet; ten, so kam mir ein wohlgekleideter Herr entgegen und ver beugte fich sehr höflich vor mir; ich glaubt«, tz^ß er Feuer wünsche, «nd reichte ihm meine brennende Cigarre; er »her wir» mit Entrüstung meine Trabueo« (ciae Cigarre, auf die ich, aeheubet gesagt, stolz biu l) zurück »nd bot mir dagegen «in rosa eingebundene» Büchlein — e» »ar«« die Evangelien. Der fromme Herr, ei» Agent der Lvndonrr Brbelgesellschast, schien nicht abgeneigt, sich mit mir tu «tu religiöse» Gespräch etnznlaffe»; da ich mich hierzu aber durchaus nicht aufgelegt fühlte, so flüch tete ich mich sogleich in den äußersten Orient, wo ich mich natürlich vor derartigen Begegnungen ganz sicher glaubte. In wenigen M.nutrn halte ich meine Pilger schaft nach Mtkka zurückqelegt und blieb vor einem klei nen tüi kischen KioSk stehen, dessen leichte Bauart und male rische Arabesken mich fesselten. Kaum hatte ich Posto gefaßt, so erschien an einer der Oeffnungen de» Häuschen» da» düstere Gesicht eine» fanatischen Beduinen; dieser Musel mann reichte mir mit befehlender Geberde «in Buch, da» ich. Dank der brigefügtrn Übersetzung, al» einen Auszug auS dem Koran erkannte; der Beduine schien vom Geiste de» Islam sehr durchdrungen, er brtri.b da» Proselitenmachrn mit heiligem Feuer und schien mir kein Freund deS Widerspruch», denn indem er mit der einen Hand den KatechiSmuS der Muselmänner ver- thrilte, stieichelt« er mit der andern da« Gesäß eine schön gerundeten DamaSrenersLbel-, der ihm an der Seite herabhtng. Da ich-mir den Mann nicht zum Feinde machen wollte, trat ich, mit meinem Koran in der Hand, in die türkische Moschee, die sich in unmit telbarer Nähr erhebt; die Besichtigung dieser Moschee ist ganz interessant, sie ist mit dem traditionellen Mi- narrt geschmückt und giebt einen genauen Begriff der orientalischen Gotteshäuser. Ich gedachte aber mich «un wieder weltlichen Din gen zuzuwrnden und kehrte nach dem Jndustrirpalaste zurück »tt de« Vorsatz«: aus die rugltfche Sektion meiue besondere Aufmerksamkeit zu richten. Hier aber herrschte die tiefste Stille, di« Galerien und Säle waren leer, di« Mehrzahl der ausgestellten Gegenstände sorgfältig umhüllt — die Engländer halten sogar hier auf der Weltausstellung ihre streng« SountagSfrter I Wenn nun eturrseitS auch da» Achtbare und sehr verehrung-wür dig« dieser Maßregel nicht zu verkennen ist, so bringt sie doch andererseits den Uebelstand hervor, daß viele Menschen, denen ihre Beschäftigungen den Besuch der Ausstellung nur Sonntags gestatten, auf die Besich tigung der englischen Sektion, di« viele schöne und in teressante Dinge enthält, ganz und gar verzichten müsse«. In den übrigen Abiheilungra der Ausstellung da gegen herrscht Tag au» Tag ein da» regste Leben; Sonntag- namentlich erscheint der große Menschen andrang zuweilen lästig. Die Salon» und Galerien, in denen die musikalischen Instrumente, namrnt ich di« Claviere, ausgeftellt find, erfreuen sich der besonder» Gunst de» Publicum«; man wird hier zuweilen von ganz unvrrmuthet improvistrten Concrrtra überrascht, die von den berühmtesten Künstlern au-geführt werden, die sich über den Weith diese» oder jene» Instrumente», oder über die Bedeutung eine» neu ringrführtra Sy stem» Rechenschaft abtegrn wollen. Neulich noch war ich ganz erfüllt von einem derarltqrn musikalische» Ge nüsse, der mir unvrrmuthet zu Thril geworden war, ich trällerte die Melodie nach, di« ich svebr« gehört hatte usid ging ziemlich gedankenlos vor mich hin — da wurden meine Blicke plötzlich von einem Gegenstand« gefesselt, der die Form eine« Cornotaph« halte, ick» trat näher und gewahrte neben diesem Traurrmonumevt« die vollständigste und zierlichst« Sargsammlung, die ich noch in meinem Lebe« gesehen hatte — eine Sargsamm lung! — Hui Dir Särge aber sehen ganz allerliebst au«, sie find alle au» Zink, schön polirt, mit allerhand Aterrathen, sogar mit Spiegelscheiben geschmückt »nd sehr zierlich gruppirt. Ich trat näher uud wollte mich — ohne eigentlich zu wissen warn« — nach de« Preise «ine» solchen früher oder später leider unvermeidliche» Möbel» erkundigen; aber der Aussteller der Särge sah «ich so sonder bar au, maß «ich »o» oben bi» »ule» »ad warf «ir eiuen Blick zu, al» wollte er sage»
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