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Weißeritz-Zeitung : 03.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192208036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-03
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.08.1922
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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg S.N Netteste Zettung -e« Bezirk» bauptmamtzäxM V», tm amwld« MM vm» Verantwortlicher Redakteur: Paul gebne. — Druck und Verlag- Lar! gebne in Divvowiswalde. Donnerstag den 3. Angust 1922 88. Jahrgang > Nr. 179 Diertellährlich ^MkuobneZw» «WÄ25L! tragen. - Einzelne Nummer» "Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 8. Vemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. »e»»»e«»»e»»eeee»eeeeeee»eeeee»e»e4e«eee»ee»»,»««ee,»»ee»»4 Otefer^BlaN enthält die amtlichen BekanntmachmWe» -er Amlshauplmannschasl, -es Amtsgericht» unS -es Sta-trats zu Dippolviswal-e OertlicheS und Sachfisches Dippoldiswalde. Wie überall der gesunkene Geldwert zur Erhöhung festbestlmmker Beträge zwingt, steht sich auch die Bolksbibliothek zur Erhöhung ihrer Gebühren ordnung veranlaßt. Ab 1. August werden verlangt werden an Einschreibgebühr und Umschreibgebühr je 2 M., an Ein schreibgebühr fortbildungsschulpflichtiger Leser 1.50 M. Die Lesegebühr wird erhöht für Nichtmitglieder des Ge werbevereins für 1 Band auf 30 Pf., für forkbildungsschul- pflichtige Leser und Leserinnen auf vierteljährlich 1 M., für - nichtselbständige Angehörige der Mitglieder des Gewerbe vereins vierteljährlich auf 1.50 M. Werden mehr als vier Bände im Monat entliehen, so kostet jeder weitere Band für alle Leser (auch Gewerbevereins-Mitglieder) je 50 Pf. Wird die Leihfrist überschritten, werden für jeden weiteren Tag 10 Pf. erhoben, fruchtete auch eine 2. Erinnerung nicht, erhöht sich die Gebühr für den Tag auf 20 Pf. Diese Diese Beträge sind als sehr angemessen zu bezeichnen, und wir sind überzeugt, daß sich daran niemand stoßen wird. — Das gute Wetter ist wieder einmal zu Ende. Nach dem in den Nächten zu gestern Dienstag und heute Mitt woch Gewitter aufgetreten waren, regnet es zur Zeit fort und scheint auch zunächst nicht aufhören zu wollen. Die Getreideernte, die auch bei uns in vollem Gange war, wird dadurch leider sehr verzögert werden. — Gegenwärtig ist man beschäftigt, am Finanzamt ein Gerüst aufzuschlagen, um der am Gebäude befindlichen In schrift (König!. Bezirkssteucr-Einnahme) eine zeitgemäße Fassung geben zu können. — Wie sich unsere Leser noch erinnern werden, war vor längerer Zeit in unserer Zeitung ein Inserat zu finden, in dem zur Gründung einer Rettungsmannschaft für die Tal sperre aufgefordert wurde. Auch wies später der Vortrag des Sekretärs Günther von der D. L. R. G. in der städt. Turnhalle auf solche Unternehmen hin. Am vergangenen Sonntag und am Dienstag spätnachmittags haben nun eine größere Anzahl Herren vor einem Beauftragten der deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft und vor Medizinalrat vr. Endler—Dippoldiswalde ihre Prüfung als Rettungs schwimmer abgelegt. Diese Prüfung ist ziemlich umfang reich. Es wird da geprüft in 10 Minuten Brustschwimmen und 5 Minuten Rückenschwimmen ohne Benutzung der Arme, Schwimmen in Bekleidung, Auskleiden im Wasser, im Tieftauchen, Streckentauchen, im Rettungsschwimmen, in Anstellung von Wiederbelebungsversuchen, in der Er klärung von Rettungs- und Befreiungsgriffen usw. Nach diesen Prüfungen steht zu hoffen, daß auch an der Talsperre nunmehr ein geregelter Rettungsdienst durch diese Herren, die die Prüfung bestanden haben, eingerichtet wird, so daß Unfälle infolge Ertrinkens immer seltener werden. Das un freundliche Wetter der letzten Wochen hat das Badeleben allerdings stark beeinträchtigt. Auch am vergangenen Sonntag herrschte wenig Leben im Strandbade. Inte ressenten dieses Rettungsschwimmens können näheres er fahren vom Sekretär der D. L. R. G. Günther—Dresden-N.6 oder vom Vorsitzenden der Vereinigung von Rettungs schwimmern für die Talsperre, Herrn Fleischer—Spechtrih. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Zull d. I. 622 Einzahlungen im Betrage von 718 129 M. 31 Pf., dagegen wurden 387 Rückzahlungen im Betrage von 599024 M. 34 Pf. geleistet. — Die Hellen Nächte sind nun vorüber. Die Sonne steht jetzt um Mitternacht mehr als 18 Grad unter dem Horizont, so daß ihre Strahlen die oberen Schichten der Erd- atmospäre nicht mehr erreichen, die durch die Strahlen brechung entstehende Dämmerung also wieder aufhört. Da mit ist die immerwährende Dämmerung, die am 21. Mai begonnen hak, für dieses Jahr beendet. — Die Tageslänge nimmt im August schon recht be deutend ab. Am 1. August geht unser Tagesgestirn 4,20 Ahr auf und 7,51 Ahr unter, am 31. August geht es erst 5,9 Ahr auf und 6,51 Ahr unter. Die Sonne geht also am letzten August eine volle Stunde später auf. Nur 13 Stunden 40 Minuten währt am letzten August der Tag. — Die von Sachsen im kommenden Erntejahr aufzu bringende Getreideumlage beträgt rund 20000 t weniger als im Vorjahre. Diese Verminderung gestattet eine fühlbare Entlastung aller Kommunalverbände gegen über dem Vorjahre und eine weitergehende Berücksichtigung der ungünstigeren Ernteaussichten dieses Zahres in einigen Teilen des Landes. Nach dem neuen Reichsgetreidegeseh ! und den Ausführungsbestimmungen, die das Wirtschasts- s Ministerium unter Mitwirkung des Landeskulturratcs dazu j erlassen hat, haben die Kommunalverbände grundsätzlich ihr Amlagesoll nach der als Ackerland genutzten Fläche auf die Gemeinden unterzuverkeilen, damit die Landwirke gleich mäßig an der Aufbringung der Umlage keilnehmen. Be triebe von nicht mehr als 5 Hektar landwirtschaftlicher Nutz fläche bleiben diesmal von der Umlage überhaupt frei. Neu ist die Vorschrift, daß sowohl die Kommunalverbände wie die Gemeinden bei der Verteilung ihres Umlagesolls einen Ausschuß der Erzeuger zuzuziehen haben. Gegen die Fest setzung ihres Liefersolls steht wie bisher den Erzeugern die Beschwerde zu, über die ein beim Kommunalverbande zu bildender Beschwerdeausschuh entscheidet. Die Umlage ist von den Kommunalverbänden zu einem Drittel bis zum 31. Oktober 1922, zu einem weiteren Drittel bis zum 15. Januar 1923 und mit dem letzten Drittel bis zum 28. Februar 1923 an die Reichsgetreidestelle zu liefern. Der Preis für das erste Drittel beträgt bekanntlich für Roggen 6900 M., für Weizen 7400 M., für Gerste 6700 M., für Hafer 6000 M. Für das zweite und dritte Drittel seht die Reichsregierung nach Anhörung eines Ausschusses den Preis fest. Werden die Preise für das zweite und dritte Drittel der Umlage er höht, so ist für die hierauf vor der Erhöhung gelieferken Mengen der Unterschied zwischen dem neuen und dem ge zahlten Preise nachzuzahlen. — Nach Ansicht des Ministeriums des Innern ist eine Retlamesteuer seit Inkrasttreten der Gewerbesteuer unzu lässig. Sie trifft nur Gewerbebetriebe und wäre eine Doppel besteuerung. — Aus dem gleichen Grunde beanstandete der Kreisausschuß Dresden die vom Bezirksverband Dresden- Neustadt beschlossene Zweiggleissteuer. — Zur Zeitungsnot. Zu der Zahl der, wiegemeldet, 267 neuerdings eingehenden Zeitungen gehört auch die Dresdner Vorortszeitung, „Elbtal-Abendpost", deren Verleger schon seit längerer Zeit jeden Monat 40000 Mark an dem Blatte ver loren hat, und keine weiteren Opfer mehr zu bringen ver mag. Das Blatt hat am I. August als selbständige Zeitung aufgehört und ist mit dem „Glückauf" in Freital-Potschappel verschmolzen worden. Es stand im 47. Jahrgange. — Die 14. vorläufige Verteilung von Reichseinkommen- steuer wird nach einer Bekanntgabe des Finanzministeriums demnächst beginnen. Bei ihr erhalten die Gemeinden und Bezirksverbände eine Ueberweisung, die vorläufig auf ihren Reichseinkommensteueranteil fürs Rechnungsjahr 1922 zu verrechnen ist. Ob die endgültige Verrechnung für das Kalenderjahr statt für das Rechnungsjahr 1922 zu erfolgen hat, hängt von der Abänderung des Landessteuergesetzes ab. Als Steueranteil erhält jede Gemeinde 60 Prozent des vor läufigen Mindestanteiles im Sinne des Landessteuergesetzes nach dem neuesten Stand. Jede Gemeinde wird also nach Abschluß der vierzehnten Verteilung auf ihre Anteile an der Reichseinkommensteuer für die Rechnungsjahre 1920, 1921 und 1922 insgesamt 345 Prozent ihres vorläufigen Mindest anteils und außerdem den bei der dreizehnten Verteilung zu- gefallenen Anteil zugeteilt erhalten haben. Die Gemeinden werden ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Finanz ministerium diesmal einen weit höheren Betrag verteilt, als ihm aus den Ablieferungen des Reiches an Einkommensteuer für das Rechnungsjahr 1922 und daher zur Verteilung für dieses Jahr zur Verfügung steht. Nur aus technischen Gründen hat das Finanzministerium diesmal den Gemeinden möglichst hohe Zuwendungen zuteil werden lassen, die auch Beiträge der Einkommensteuer für 1920 und 1921 mit enthalten. Sie müssen natürlich später verrechnet werden. Die nächste Verteilung wird voraussichtlich erst in mehreren Monaten wieder möglich sein. Die Gemeinden werden schließlich noch darauf hingewiesen, daß dem Finanzministerium eine vor läufige Verteilung von Körperschaftssteuer zur Zeit noch nicht möglich ist, da die Unterlagen noch nicht vorhanden sind; doch steht zu erwarten, daß sie in absehbarer Zeit durch geführt werden kann. — Gefängnisstrafe für falschen Feueralarm. Das Schöffen gericht in Plauen verurteilte den Lackiererlehrling Friedrich G., der im Herbst 1918 und im April 1922 an Feuermeldern die Scheibe eingeschlagen hatte, um die Feuerwehr zu alar mieren, zu drei Wochen und einem Tage Gefängnis. Ein ähnlicher Fall gegen einen Zimmerlehrling kommt nächstens zur Aburteilung. Johnsbach, 2. August. Heute vor 25 Jahren brannte das Anwesen des Wirtschastsbesitzers Bobe ab. Frauenstein. Der diesjährige Herbstviehmarkk war, wie auch anderen Orkes, sehr schwach beschickt. Zum Auftrieb gelangten 6 Pferde, 1 Rind, 10 Lämmer, 7 Ferkel. Der Preis der Ferkel, welche alle verkauft wurden, war 2300—3000 M. das Stück. Die Kauflust war gering. Dresden. Wie von unterrichteter Seite verlautet, ist die sächsische Regierung mit der Vorbereitung der neuen A m - nestle beschäftigt, die der Landtag kürzlich entsprechend den kommunistischen Wünschen gefordert hat. Daneben gehen die Begnadigungen auf Grund der Reichsamnestie ihren Gang. Zahlenmäßige Angaben darüber lasten sich je doch noch nicht machen. Pillnitz. Der bisherige Leiter der früheren hiesigen Hof gartenanlagen (jetzige Sächsische Versuchs- und Beispiels gärtnerei), Hofgarteninspektor Kleine, ist zum Leiter des Großen Gartens in Dresden berufen worden. Pirna. Die Eingemeindung der Gemeinde Posta nach Pirna schiebt sich leider immer weiter hinaus. Wie mit geteilt, bedurfte noch eine schulische Frage der Klärung. Seitens der Gemeinden liegt diese vor, das Ministerium hat aber die Entscheidung noch nicht herbeigeführt, so daß die Genehmigung des Eingemeindungsgesehes noch ausstehk. Für beide Teile, besonders aber für Posta, ist diese Ver zögerung sehr unliebsam, da die Verwaltung bereits auf die Eingemeindung zu einem früheren Termin eingestellt war und nun gewissermaßen in der Luft hängt. Man hofft, daß die ministerielle Genehmigung der Eingemeindung in aller nächster Zeit eingeht. Bad Schandau. Der tägliche Zustrom tschecho-flowakischer Besucher wird immer stärker. Man kaust bei dem hoben Stand der tschechischen Krone die besten Delikatessen in großen Mengen und ißt sich an ihnen satt, ohne Brot als Beilage zu nehmen. Die Valutagäste werfen die Einwickelpapiere, die Eierschalen und Speisereste achtlos auf die Straße, so daß das Straßenbild darunter leidet. Albersdorf bei Sebnitz. Ein früherer 21 jähriger Schweizer, der in der letzten Zeit als Mühlenarbeiter beschäftigt war, sowie ein aus Ulbersdorf stammendes 15 jähriges Mädchen sind verschwunden. Ein hinterlassener Zettel besagt, daß das Paar freiwillig den Tod suchen will. Bautzen. Der Bezirksausschuß beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit der Einführung neuer Bezirkssteuern und beschloß die Erhebung einer Personenfahrzeugsteuer vom ersten Wagen ab für Kutschwagen und Schlitten sowie eine Erhöhung der Tanzsteuer. Die Einführung einer Ledigensteuer wurde einstimmig abgelehnt. Zum Ausbau des Bezirkskinderheims Rattwitz wurden 100000 M. bewilligt. Ferner beschäftigte man sich im Hinblick auf die ungünstige Kohlenversorgung des Bezirkes mit der Frage der Einleitung einer großzügigen Kohlenaktion, die freilich mit einem Mindestbetrage von drei Millionen Mark ausgenommen werden müßte. Der Amts hauptmann bestätigte, daß der Bezirk fast keine Kohle mehr bekomme. Kreishauptmann v. Nostitz empfahl dringend die Heranschaffung englischer und böhmischer Kohle, da die Kohlen versorgung höchst unsicher sei. Der demnächst stattfindende Bezirkstag wird sich weiter mit der Frage beschäftigen. Roßwein. Die städtischen Kollegien bewilligten 2 850 000 Mark zum Um- und Ausbau des früheren alten Brauhauses zu Wohnzwecken. Durch diesen Bau werden zwölf Woh nungen, 2 Räume für Versammlungen, Bibliothek usw. ge schaffen. Die Baukosten betragen für eine Wohnung über 300 000 M. Als Deckungsmittel sind für diesen Bau 800 000 M. vorhanden, der Fehlbetrag soll durch eine An leihe aufgebracht werden. Auch der Gemeinnützige Bau verein beabsichtigt ein Einfamilien-Doppelhaus in der neuen Grundstraße zu errichten. Leipzig. In der letzten Zeit hat das internationale Ver brechertum auf den fahrenden O-Zügen in erschreckender Weise zugenommen. In Leipzig allein gehen im Durchschnitt 15 bis 20 solcher Taschendiebstahlanzeigen täglich ein. Ein Mitglied einer solchen Bande, von denen Deutschland zur zeit förmlich überschwemmt ist, konnte jetzt auf dem Leip ziger Hauptbahnhof vor der Abfahrt eines V-Zuges Berlin —München dingfest gemacht werden. Der Festgenommene, dessen Identität noch nicht einwandfrei feststeht, und der offensichtlich gefälschte Ausweispapiere bei sich führt, be streitet nach bekannter Taschendiebesart jede Täterschaft. Er will Miklos Kalley heißen, geboren am 1. Oktober 1883 zu Brassow in Rumänien und dort wohnhaft sein. Es unter liegt keinem Zweifel, daß der Festgenommene mit seinen Komplizen zu jener Gruppe von Taschendieben gehört, die die fahrenden O-Züge als Feld ihrer Tätigkeit ausersehen haben. Zwickau. Am Montag traten die hiesigen Schausteller in den Streik ein wegen der geforderten Eintrittskarten steuer. Der Schühenfestplah war wieder voll besetzt, aber nur die Schankzelte waren geöffnet.
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