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Zwönitztaler Anzeiger : 05.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-193404053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19340405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19340405
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-05
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 05.04.1934
- Autor
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ZmnWler Anzeiger Erscheint wScheuIllch diermal, am Montag, Mittwoch, Freitag rmd Sonnabend. — Bezug, vreie: Lurch unsere Träger Monatlich 1.48 Mart einschl. gustellungogebühr, dmch die Post bezogen 1.40 Mart anher gustellungogebühr. Druck und Verlag: Buchdrucker«! 8 Bernhard Ltt, gwänitz. gnh.u. verantwortl.Hauvt» lchristleiter: Karl Bernhard Ltt, gwänitz. Für den Anzeigenteil: Karl Bernhard Ltt, gwänitz. Seschäst-stelle: gwänitz, Markt 171. Fernsprecher Nr. LS. Basisch. 4814 Leipzig. Der „gwSnitztaler Anzeiger" ist da, meistgelesene Blatt in gwänitz, NIederzwänitz, Kühn haide, Leukersdors, Burgstädtel. Weitere» Bcrbreitungigcbiet: Lorfchrmuitz, Thalheim, Sün»> dors, Hormerodors, Auerbach, »ornidors, Meineridors «sw. Dieses Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der stödtischen Behörden z« Zwönitz Anzeigen: Die 48 mm breite Millimeter-gelle 7 Psenuige, siir Familienanzeigen 8 Psennige. Die dreigespaltene Millimeter- geile lW Millimeter) im Neklameteile und im amtliche» Teil» 88 Pfennige, gm übrigen gilt die AnzeigenpreiMte Nr. 1. Bei Konkursen, Klagen, Dergleichen und gielüberschreitung sällt jede aus Anzeigen gewährte PreisermSHIgung weg. Anzeigenausgabe durch Fernsprecher schlicht jede Beschwerde au». 2. «.824 11. S-nd.A.1«M Nr. 52 Donnerstag, 5. und Freitag, 6. April 1934 j 59. Jahrg. Aus Heimat und Vaterland Zwönitz den 5. April 1934. Mitteilungen über örtliche Bortommnille find uns iedee» zeit willkommen! Di« Schristlettung. Die nächste Nr. des „Zwönitztaler Anzeigers" erscheint am Sonnabend. Die Sondernummer erscheint am Freitag, Knchennachrichten rrinitatisgemcindc Sonntag Onafimodogeniti, 8. April: 9 Ahr vormittags PredigtgottLsdieust; >^11 Ahr Unterredung. Dienstag den 10. April: 8 Ahr abends Bibelstundc iu Kühnhaide. Mittwoch den 11. April: 7 Ahr abends Vorbereitung zum Kindcrgottesdienst. Donnerstag den 12. 'April: 8 Ahr abends Bibelstunde in Zwönitz. Freitag den 13. April: 6 Ahr abends Sitzung der Kirch- gemcindevcrtrctung. Lt. Johannisgcmcindc Freitag den 6. April: abends 8 Ahr evangelischer Jung männerabend im Vcrcinszimmcr des Pfarrhauses. Säuglings- und Kleinlinderfürsorge Am Freitag, dem 0. April 1934, nachmittags ' _>3—> ,4 Ahr, findet im Gemeindeamt Ortstcil Aiedcrzwönitz Säuglings- und Kleinkinderfürsorgc (Wiegestunde! statt. — Die Beiträge zur Arbeitslosenhilfe. Die Einziehung der Beiträge zur Arbeitslosenhilfe, die bisher von den Kraukeickasscn erfolgte, geschieht ab 1. April durch die Finanzämter. Alle Lohn- und Gehaltsempfänger, auf deren Steuerlasten keine Kinder eingetragen sind, haben Arbeits- Hilse zu entrichten. Die vom Arbeitgeber in Abzug gebrach ten Beiträge zur Arbeitslosenhilfe sind dem zuständigen Fi- nanzamtc zu überweisen. — Einführung von Fischlagen. Zwischen dem Herrn Reichsstatthaltcr Mutschmann und den Parteidienst stellen in der Provinz Pommern sind vor kurzem Verein barungen zustande gekommen, die die Einführung von Fisck>° tagen in Sachsen und den Absatz sächsischer Industriecrzeug- nisse nach Pommern zum Gegenstände haben. Die Landes stelle Sachsen wird zu diesem Zwecke die 25 sächsischen Kreise so einteilen, daß in je 4 Kreisen an bestimmten Wochen tagen der Fischtag eingeführt wird. Die Einführung der Fisch tage soll lediglich dazu dienen, um die Bevölkerung auf den Nährwert und die Schmackhaftigkeit der deutschen See- und Binnentvasserfische hinznweisen und sodann, um den hart um ihre Existenz ringenden deutschen Seefischcrn eine Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage zu ermöglichen. Chemnitz (Ein Storchenzug über der G roß st ad t.) Auf der Reise aus dem Süden nach der nordischen Heimat machte dieser Tage hier vor den Toren der Stadt auf den Wiesen Hinterm Bismarckturm ein Storchenzug von vier Störchen Halt, nachdem er einige Zeit in geringer Höhe Kreise über dem Gelände gezogen hatte. Die Rotbeiner gingen sogleich auf die Froschjagd und ließen sich dabei auch von den zahlreich hcrbeigceilten Spaziergängern nicht stören, um dann nach kurzer Zeit den Zug nach dem nördlichen Sommerquartier fortzusetzen. Aochlitz (Fahrten in den Tod.) Am Ausgang der Gemeinde Poppitz bei Rochlitz kam am zweiten Osterfeiertag ein Mo torradfahrer infolge Platzens des Hinteren Reifens zum Sturz. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen. Sein Mitfahrer, der Gcschirrführer Leipziger aus Kändler bei Limbach, erlitt einen Schädelbruch und starb am Dienstag im Krankenhaus. Dresden (Ein Gcschäftsinhabersehepaar erschlagen.) Am Mittwoch morgen gegen 7 Ahr wurde der sechzigjährige Geschäftsinhaber Ernst Nitschke und seine dreiundsechzigjäh rige Ehefrau iu ihrer Wohnung in der Berggießhüblcr Straße tot aufgefunden. Das Ehepaar betrieb in dem Grundstück ein Produktcngcschäft und wurde in seiner Arbeit von einer Ver wandten, Lie im gleichen Hanse wohnt, unterstützt. Als diese am Mittwoch morgen nach der Wohnung des Geschäftsinha bers kam, bot sich ihr ein grausiges Bild. Der Ehemann lag in einer großen Blutlache tot im Korridor, die Ehefrau tot im Laden. Beide Leichen wiesen schwere Kopfverletzungen auf, die offenbar von Schlägen mit einem stumpfen Gegenstand hcr- rührcn. Die Fernsprechlcitnng war zerschnitten. Vermutlich liegt Raubmord vor. Die Ermittlungen der Mordkommission sind noch im Gange. Zittau (Dr. Heinke tödlich verunglückt.) 'Aus Griechen land traf hier die Nachricht ein, daß der in Verbindung mit wissenschaftlichen Erkundungen dort zur Erholung weilende Stndicnrat Dr. Heinke tödlich verunglückt ist. Nähere Ein zelheiten sind noch nicht bekannt. Dr. Heinke hat sich auf hcimatknndlichcm Gebiete große Verdienste erworben und ist besonders auch durch seine Forschungsreise nach Afrika be kannt geworden. Er war bis zuletzt Leiter des Verbandes Lu- satia. Das sächsische Ministerium hatte ihn mit der Leitung der Organisation „Volkstum und Heimat" sür die Oberlausitz bcanstragt. Das Heimatmuseum in Zittau verdankt dem so tragisch nnis Leben Gekommenen seine Entstehung. Dr. Heinke stand im 45. Lebensjahre. Das Reklameunwesen in der Landschaft! Aintljch wird mitgcteilt: Der Einslnß der Landschaft auf Siedlungswerk und Kultur des Menschen war und ist wirk sam durch das Klima, durch die Beschaffenheit der Erdkruste, durch Pflanzen- und Tierwelt, durch den Widerstand, den alles dies den Menschen, wenn er es unter das Joch seiner Kultur zwingen will, entgegensetzt. In diesem Kampfe um den Boden hat sich Natur und Menschcnwerk zu einer neuen Einheit verbunden. Aus der Naturlandschaft ist die Knltur- ! landschaft geworden. In ihr spiegeln sich alle Seelen- und Geisteskräfte eines Volkes wider. Sic ist als geformte Heimat das Gefäß für die lebendige Volksseele. Bei einer solchen Verbundenheit zwischen Landschaft und Volk ergibt sich von selbst die Forderung, unsere Heimat von allen deutschwidrigen Einflüssen frei zu halten. Derartige Einrichtungen haben vielleicht nirgends ihren Ausdruck in so greifbarer und dreister Weise gefunden wie in jener Anzahl von Rcklamclafeln, die der deutschen Landschaft stellenweise das Aussehen eines in Saison-Ausverkäufen schwelgenden Warenhauses geben. Bei der Fahrt durch die Gaue der Hei mat gewinnt man vielfach den Eindruck, als sei die Landschaft nicht so sehr Arbeitsraum des Landmannes, Forstwirtes oder Arbeiters, sondern vor allem das Schlachtfeld, auf dem Scho kolade-, Benzin-, Zigarcttenfirmen usw. ihren Konkurrenz kampf ausfechtcn. Auch eine ganze Reihe ausländischer Han delshäuser, die unser Land anscheinend als Kolonie bewerten, ist an diesem Wettstreit beteiligt. Es ist schwer cinzusehen, welches die Werte solcher Ausuferungen einer Reklame für Volk und Wirtschaft sein sollen. Nur eine Zeit, die in der mechanischen Summierung der Einzelintercsscn den Vorteil der Nation erblickte, konnte den Leerlauf solchen raubrittcr- haftcn Rcklamcwesens übersehen. Darum geht die Forderung des Reichsbundes „Volkstum und Heimat" dahin: Die Landschaft muß von der Reklame, in der ein undcutscher Geist sich ausleben will, gereinigt wer den. Auf der Grundlage eines Reichsgesetzes könnten unschwer Richtlinien aufgebaut werden, durch die festgelegt wird, wie weit Wcrbctafcln an den Berührungspunkten zwischen Land schaft und Siedlung zulässig sind, welche besonderen Ausnah men etwa notwendig sind u. dgl. Diese Forderung will nicht besagen, daß die Werbetätigkeit als solch« eingeschränkt wer den soll. Wünschenswert ist vielmehr zunächst nur eine Um- geslaUung der Reklametätigkeit. Andeutsche, kulturwidrige For men sollen verschwinden. Neue Ausdrucksformcn der Wer bung sind zu schassen, die dem Geiste des neuen Deutschlands entsprechen! Die Wirtschaftslage im Handwerk Auch hier stetig fortschreitende Besserung Das Gesamtbild der Wirtschaftslage im Handwerk zeigt, wie der Deutsche Handwerks- und Gewerbckammcrtag mittcilt, un verkennbar das Bild einer sich, wenn auch unterschiedlich, doch stetig durchsetzenden Besserung. Zwar erstreckt sich die haupt sächlichste Belebung noch auf die durch besondere Maßnah men der Rcichsregierung geförderten Bcrnfsgruppcn des Ban - und Bauncbengcwerbes; jedoch beginnen auch in den ande ren Handwerkszwcigen die Aufträge und Umsätze zuzunch- men. Es zeigt sich hier die Rückwirkung der Besserung der Gesamtwirtschaft. Diese Feststellung ist um so wichtiger, als solche mittelbare Rückwirkung naturgemäß eine längere Zeit zur Durchsetzung benötigt; wenn nun die Aufwärtsbewegung der deutschen Wirtschaft im vergangenen Vierteljabr ganz allgemein weiter angchalten hat und der natürliche, durch den Winter und seine Witterungseinflüssc gebotene Stillstand früher als sonst überwunden wurde, so kann mit einer weiteren und stärkeren Besserung geraoc der vom Strom des Einkommens beeinflußten Hand- wcrksgruppen gerechnet werden, auch wenn dies in dem vor liegenden Bericht noch nicht immer klar zum Ausdruck kommt. Die Entlastung des Arbeitsmarktcs durch das Handwerk kann mit rund 300 000 «»gesetzt werden; der Hauptteil entfällt dabei auf das Bauhaupt- und Baunebcngcwerbc, wo teilweise be reits ein Gcsellenmangel eingetretcn ist, nachdem die ver flossenen Kriscnjahrc zur Einschränkung der Lehrlingshal tung geführt haben. Das Lohnniveau im Handwerk blieb den Richtlinien der Reichsregierung entsprechend unverändert. Die Prciswirtschaft im Handwerk liegt immer noch im argen; nach> wie vor wirrt sich der Wettbewerb im schärfsten Preis kampf aus, wobei sich die Auswüchse des Preiskampfes be sonders bei den Submissionen zeigen. Gegenmaßnahmen der Handwerksorganisationen gegen die Preisschleuderei haben so. lange wenig Wirkung, als noch die Konkurrenz der Schwarz- f arbcit besteht und die Selbstkosten, hauptsächlich bei den Löhnen, erheblich« Antcrschied« aufweiscn. Dazu kommt die starke Ucbcrsetzung in einzelnen Berufen. Eine Tendenz zur Steigerung der Rohstoffprcise ist besonders auf dem Baumarkt wie auch bei Textilien festzustellcn; diese Mehrkosten der Roh stoffe hat vorläufig der Handwerker zu tragen, da die Kund schaft nicht gewillt ist, sich von ihm als dem Letztbelicferer höhere Preise berechnen zu lassen. Die Schwierigkeiten, die hierin liegen und sich unter Umständen verschärfen könne», müssen durch eine Unterbindung der Verteuerung der Roh stoffe und auf der anderen Seite durch eine Entlastung des Handwerks in steuerlicher Hinsicht behoben werden. Eine Fra ge von besonderer Bedeutung ist die Kreditfrage des Handwerks, die bei der zunehmenden Beschäftigung und dem Mehrcrhalt von Aufträgen augenfällig in Erscheinung trat. Gerade bei der Durchführung der Jnstandsetzungsarbeitcn und der Um bauten au Gebäuden auf Grund der Reichsznschüsse war die Finanzicrungsfrage nicht immer leicht zu lösen, da der Hand werker nach dem jahrelangen Substanzvcrlust nicht in der Lage ist, längere Zahlungsfristen, insbesondere bei größeren Auf trägen, zu gewähren. Durch Bildung geeigneter Auffangorga nisationen, z. B. von Garanticverbänden, wurde versucht, die ser Schwierigkeiten Herr zu werden. Dem Handwerk sehlt heute noch die Möglichkeit, einen Personalkredit für eine kurze Zeit oder einen mittelfristigen Kredit zu erhalten, ohne daß immer und in jedem Falle gleich bankmäßige Sicherheiten gegeben werden müssen. Von der Lösung dieser Frage aber hängt di« weitere wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks ab; sic wird damit zwangsläufig zum Zentralpunkt für die kommend«» Monate. Das Handwerk hofft von den kommenden Monaten unmittelbare und mittelbare Rückwirkungen sür seine Wirt schaft.
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