Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-09-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-185809084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18580908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18580908
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1858
- Monat1858-09
- Tag1858-09-08
- Monat1858-09
- Jahr1858
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 08.09.1858
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
t, welche Dretdn« , - Riesaer ;it Haven, U 2900-71 er - und iLiekei'- VMLK- gebirge ist i besucht, meur zu ratiS und lung eine den Arzt gelegem r >r<Il falz, i»bvr 3007-91 A unter be- errn oder der, hier in. Adr. dition der 1311« mf. m günstig kraft und - Oekon«- misienv-r frankirte Allgcmki 11Y-17I genfeld i. !tdsn nnt Rasch i« >ei Goth« Haida ei« a- Leipzig öchel i» üller i« in Lei?' Herman« Lohn. - geln eine Freiberg. Sohn. Mittwoch. Lei PN». D!« Srtt-ug »- scheint mit «»«»ahme »«< Sonntag« ««glich nachmittag« für den folgenden Tag Preis für »a« Vierteljahr l hh Thlr.; jede «tnjrlne Nummer S Ngr. — Nr 209. — 8. September 1858. k DtiHt AllMtim -titmg. . Wahrheit »ad Recht, Freiheit »ad Gesetz l» Zu bejiehen durch alle Post ämter de« Zn- und »»«lande«, sowie durch die Lrpedliion in Leipzig lOuerfiraße Nr. «0 Infertiousgebühr ür den Raum einer Zeile L Ngr. Das Tabacksmonopol. IV. (Vgl. Nr. 206.) ^Leipzig, 7. Sept. GS ist für einen sehr großen Theil unserer Han- delSwelt, für eine ganz beträchtliche Masse des deutschen Fabrikarbeiterstan des die weit wichtigste Frage der Gegenwart, ob die ZollvereinSregierungen sich für Einführung des Tabacksmonopol- entscheiden oder Anbau, Fabrika tion und Verbrauch fretlaffen werden. ES sind hierüber namentlich im vo rigen Jahre im Schose der Ministerien vielfach Berathungen gepflogen und die gründlichen Untersuchungen eines der tüchtigsten Fachmänner der Oef- fentlichkeit übergeben worden. Wir geben heute, eben weil die Frage Le bensfrage für einen großen, in jedem Staat viele tausend Hände beschäfti genden GewerbSzwiig ist, noch einige Schlußnotizcn zur Beurtheilung. Man hat allseitig bei den sich fast jährlich mehrenden Staatsbedürf- niffen die Nothwendigkeit einer Erhöhung irgendeines Zweiges der indirec- ten Steuern ausgesprochen und ist insofern die öffentliche Meinung der Fi nanzpolitik entgegengekommen, als man gerade den Taback hierzu für am geeignetsten gehalten hat. In den Einnahmen des Zollvereins kann die Handclsbewegung aller dings bet einer blos oberflächlichen Betrachtung der Summenzahlen nicht bloS in einer gewissen Stagnation, sondern sogar im Rückgänge begriffen erscheinen. Die AuSgangSzölle betrugen 1834 422772 Thlr., im Jahre 1856 227085 Thlr., die Durchgangszölle im Jahre 1834 529517 Thlr., im Jahre 1856 380256 Thlr., die Eingangszölle im Jahre 1834 13,905251 Thlr., im Jahre 1845 2.7,111524 Thlr., im Jahre 1853 22,050044 Thlr., im Jahre 1856 26,358054 Thlr., im Jahre 1857 26,419270 Thlr. Der nur einigermaßen die Bewegungen unsers deutschen VerkehrS- lebens beobachtet hat, wird diesen Summen gegenüber sofort sehen, daß sie auch nicht entfernt einen Maßstab zur Beurtheilung geben können. Wenn wir die AuSgqugSzölle ansehen, so vermögen wir uns allerdings eines pa triotischen Schmerzes nicht zu erwehren. Während alle größern und klei nern Küstenstaaten im Laufe der Jahrhunderte Egoisten erworben,, und jn ihnen ein überseeisches Absatzgebiet gewonnen haben, ist Deutschland, durch innere Kriege und politische Zerrissenheit leer ausgegangcn, die wichtigsten Punkte find zuletzt in und seit der Französischen Revolution von England occupirt, und so stehen Wit ohne festen transatlantischen Markt, wie unsere deutsche Massenauswanderung ohne festes Ziel, so fehlt unserm Verkehr das verjüngende Leben einer regen Verbindung mit eigenen Colonien. Wir ha ben btt der furchtbaren Uebermacht deS englischen Weltverkehrs nur noch ein Mittel, welches uns concurrenzfähig macht: das sind hie niedrigen Preise unserer Fabrikate. Die Concurrenz ist demnach allein noch ermög licht durch die niedrigen Arbeitslöhne, waö ein ziemlich t^bes Schlaglicht ans dirS Innere unserS Fabrikationslebens wirst. Der Grund hiervon sind also gegeberte,- unabänderliche Verhältnisse, die in der geschichtlichen Ent wickelung Deutschlands liegen. Was die DurchgangSzölle anlangt, so bedauern wir nicht nur nicht ihre Verminderung in den Einnahmesummen deS Zollvereins, sondern wir hoffen, daß der Tag nicht mehr fern ist, wo her Name „DurchgangSzoll" in den" Tarifen, Und gemeinschaftlichen VerpcchnungtU ganz fehlen wird. ES ist dieser Zoll, wie wir schon früher einmal auSgeführt haben, der für un sern deutschett Handel verderblichste, ein Zoll, den deutsche Regierungen von deutschen WaartU oder von für die inländische Production bestimmten Roh- producten fordern, und zwar für die gewiß billige Erlaubniß, daß eine Waare eine Strecke ihres Landes passiven darf. ES haben Preußen, Sach sen und Oesterreich längst ihr Urtheil über diesen Zoll gesprochen und dessen Abschaffung angestrebt, bisher durch den Widerstand der kleinen Staaten freilich vergeblich. Der deutsche Handel ist nicht im Rückschritt begriffen, wie der Han- delsauSwriS der Hansestädte in Zahlen zeigt, die aufzuführen uns hier wegen deS Raums nicht vergönnt ist. Dies dürfte auch allgemein bekannt sein. Ein Blick auf die Verkehrsmittel aber bestätigt daS Obige in gleicher Weise. Diese sind für das wirthschaftliche Leben und dessen Stand immer ein ziemlich zuverlässiger Maßstab. Es wurden in den Jahren 1856 und 1857 allein gegen 200 Meilen Eisenbahnstrccke neu eröffnet, im erstem Jahre über 150 Meilen, iin letztem gegen 70 Meilen. Die Gesammtlänge der deutschen Eisenbahnen stieg dadurch bis Ende 1857 auf etwa 146Z geographische Meilen, wovon auf Preußen mit Einschluß der nicht zum Deutschen Bunde gehörenden Provinzen 574 V», auf Oesterreich, ausschließ lich Ungarns, Galizienö und Italiens, 254V», auf Baiern 165 V,, auf Hannover 97^, Sachsen 67'/»!, Baden 51^, Kurheffen 44Vs, Würtcm- bcrg 38V», Holstein-Lauenburg 34 Vs, Mecklenburg-Schwerin 29Vs, Hessen- Darmstadt 23V«, Braunschweig 14Vs, auf die Freien Städte, Nassau, Limburg, Schaumburg-Lippe und die sächsischen Herzogthümer die übrigen Meilen kommen, und etwa 779V, Meilen Privatbahnen, 688V, Meilen Staatsbahnen sind, während die concessionirten Actienkapitale aller dieser Gisenbahngescllschasten 309V» Mill. Thlr., die privilegirten Anleihen 237V» Mill. Thlr., mithin die gesammten Anlagekapital« über 546V» Mill. Thlr. betragen. Die Gesammtfrequenz erreichte im Jahre 1855 36 Mill. Personen und 345 Mill. Centner mit einer Gesammteinnahme von 68 Mill. Thlrn., im folgenden Jahre bereits 78V» Mill. Thlr. mit einer Frequenz von 41 Vs Mill. Personen und 400 Mill. Centnern. Wohlan denn, hier leuchtet aus Zahlen der Aufschwung unsers Ver kehrs auss erfreulichste hervor. Der Sturm der Krisis ist vorüber, Muth und Vertrauen wird sich neu beleben, und auf festerer Basis als vorher. Mögen die ZoüverrinSstaaten auf dem eingeschlagenen Wege vorwärts gehen, dem Geiste der Zeit und der Zukunft unsers Handels Rechnung tragen! Dann wird auch Oesterreich endlich bei seiner jetzt schon entschieden freiem Handelspolitik nicht länger der Zeitströmnng Widerstand zu leisten und ein Institut wie das Tabacksmonopol festzuhalten vermögen, welches ein trau riges Erbgut vergangener Jahrhunderte ist, deren Rückkehr niemand wün schen kann! Daß unser Handel aber nicht im Stillstände, sondern im wachsenden Aufschwünge begriffen ist, zeigen die Einfuhrzölle. Sie sind nach obiger Zu sammenstellung unter Schwankungen, wie sic im Verkehr natürlich immer cristiren werden, von 13,905251 Thlrn. im Jahre 1834 auf 26,358054 Thlr. im vorigen Jahre gestiegen, somit ziemlich um das Doppelte, wobei man nicht übersehen darf, daß der Aufschwung unserer Rübenznckerfabrika- tion und folgeweise die Minderung der Einfuhr indischen Zuckers sowie fer ner die im Laufe der letzten zwanzig Jahre auf.eine Menge Artikel eingetrete- nen Eingangszollerniedrigungen einen bedeutenden Ausfall in der Rubrik der Eingangszölle herbeigeführt haben. Die Schutzzölle sollen schrittweise niedriger und in gleichem Schritte hiermit unsere zollvereinSländischen Fa- brikationSzweige stärker werden, um endlich zur vollen Freiheit der Concur- renz zu erstarken. Soll unser Handelsverkehr im allgemeinen Kampfe und Wettlaufe des Weltverkehrs der Nationen nicht untergehen, so gibt es nur Einen Meg, bei dessen Verfolgung das Ziel erreicht werden kann: dir im mer weiter schreitende Befreiung des deutschen Verkehrs von allen einen- genden Schwanken und die allmähliche konsequente Abminderung der Zölle bis zu dem Grade, auf welchem sie nur noch Finanzzölle für Deckung der noth wendigen Staatsbcdürfnisse sind. Die Zölle wird der Staat nun einmal nie entbehren können, und selbst die entschiedensten Anhänger der Handels freiheit können diese Nothwendigkeit, die nun einmal besteht, nicht ablcug- nen. ES gibt aber auch kein GlaubenSbekenntniß der Schutzzöllner, in dem heutzutage nicht offen oder stillschweigend die Wahrheit anerkannt wäre, daß alle unsere Zölle endlich zu bloßen Finanzzöllen herabgesetzt werden müssen und pur noch Finanzzölle als die einzig berechtigten übrig bleiben. Die Durchführung dieses Grundsatzes ist sür unsern Handel Lebensfrage, und es handelt sich also im Verlaufe der Zeit um nichts wenigex als daS con- currenzfähige Bestehen oder den Untergang unserS gewerblichen und indu striellen Lehens — eine gewiß ernste Mahnung an die Finanzpolitik der deutschen Regierungen. ' Und in diese Lebensfrage gehört die Zoüeinigung Oesterreichs mit dem Zollverein^ die materielle Einheit Deutschlands. Nach dem oben aufgestell ten Grundsätze der Finanzpolitik handelt es sich nicht mehr darum, eine mög lichst hohe Zolleinnahme zu erzielen und nach ihr allein als Barometer den Stand unserS Verkehrs zu messen, sondern die Mahnung der Zeit ernst an sich herantreten zu lassen und von der Gegenwart aus unsere Zukunft ge gen die Uebermacht der ausländischen gewaltigen Handelsbewegung anfzu- bauen. Jeder Stillstand ist ein nie wieder einzuholender Rückschritt, und Deutschland mag wach sein, daß es trotz der traurigen innern Zerrissenheit, trotz der gänzlichen Machtlosigkeit nach außen sich über der Strömung des Verkehrs erhält und nicht flykt, um auf immer unterzugehen. Bedarf es jetzt noch vieler Worte gegen die mittelalterliche Institution des Monopols, gegen die Hoffnungen der Einführung desselben in den ZollvereinSstaatcn, welche aus den Händen vieler tausend Menschen Ar beit und Brot nehmen, die Gewerbebetriebsleitung einer Rlasse un- sers Handelsstandes entreißen, ein ungeheure Verwaltungskosten erfordern des, eisernes Controlnetz über ganz Norddeutschland ausbreiten müßte? Von daher kann unserm Verkehr kein Heil kommen, und wird die Finanzpolitik, ehe sie zu einer äußerste» Maßregel, wie daS Monopol, greift, andere Wege einzuschlagen haben, für welche die Verminderung der stehenden Heermasscn in Fricdcnszeiten das Nächste ist. Deutschland. Preußen. Der «Zeit» wird aus Wien vom 4. Sept, geschrieben: „In folge der hier cingetroffencn preußischen Note, welche die rastadtcr Angele genheit zum Gegenstand ernster Vorstellungen nimmt, glaube ich Ihne» melden zu dürfen, daß daS diesseitige Cabinet den Weg der Nachgiebigkeit ein-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview