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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-02-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194502034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19450203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19450203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1945
- Monat1945-02
- Tag1945-02-03
- Monat1945-02
- Jahr1945
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1945
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«a» Mrlaer rage. Mail erichcmi wo. ch«n,0k,Uch I7.3U Uhr. BeM«»pretS 2 RM monalUch, ohn« ^iu- steügebUhr, Postbe» zu« L,14 NM etnschl. Postaed. «ohne st«ll«ebvl>r>, In der GilchäUSstelle Wo. chenkarte M am«!«. «ndersolgendeNum. wrrnl k» Rps., 6tn. ^lnummer I» Nos. Nr. 29 ALesaer Tageblatt Diese Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de, Sandra» zu Großenhain und de« Amtsgericht» Riesa behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält amtl. Bekanntmachungen de« Oberbürgermeister« der Stadt Riesa, Arbeitsamte« Riesa, Finanzamt«« R,esa und de« Hauptzollamtes Meißen - Nie,». «Soelhestr. KS. 8erniu»l2Ä7, Draht- anschrtst: r-aebl-tt Nl-,a.Po»l-»NrU!r vttrokasle Nieia «io. Nr. »L - Postscheck, konto: Dresden lSM. Net sernmündl. An» zeiaenaiisgabe leine Hastungs.HörsehIer. 'NrelaiiNe Nr. e Sonnabend Sonntag» 3. 4. Februar 1945 98. Jahrs. iroorevelt, 5tslin uncj (kurckik planen grokep kettug am cleutrcken Volk Der I^eck der koo5evelt-5tslln-ckur(klll-lrelken5 js Berli«. I« diese« Tagen findet an einem sorgfältig geheimgehaltene« Konserenzort die seit Monaten von de« Engländer« und de« Nordamerikanern gesorderte Zusammenkunst der drei Hauptkrieqsschuldige« Roose velt , Churchill nud Stalin statt. Nach Informationen, die in Berlin vorliegen, beabsichtigt mau, angesichts ihreS immer deutlicher zutage tretenden Unvermögens, Deutschland von Westen ober Osten militärisch i» die Knie z« zwinge«, mit einem großangelegten Propagaudatrick zum Generalangrifs auf die Kriegsmoral des deutschen Volkes anzutreten Wie es scheint, wollen sie in einer Neuauflage der berüchtigten Wilsonschen 14 Punkte ihre Bernichtungssormel von der bedingungslosen Kapitulation dem deutschen Volk schmackhaft machen. Der am deutschen Volk vorbereitete neue Betrugsver- such wird auch in einem Leitartikel der „?)orksbire-Post" bestätigt. Es heißt darin, daß die alliierten Führer ein Manifest an das deutsche Volk erlassen würden, in dem sie die bedinaungslose Nebergabe forderten mit dem Hinweis, daß eine solche Ucbergabe das deutsche Volk vom schlimmsten, von dem es jetzt bedroht werde, bewahren würde. WaS Deutschland in Wirklichkeit von den Alliierten zu erwarten batte, faßt die türkische Zeitung „Ulus" in folgen- aer Feststellung zusammen: in einer Beziehung haben die nationalsozialistischen Führer recht: Gegen die Qualen, die das deutsche Volk nach einem Sieae der Bolschewisten und Plutokraten »u erleiden haben würde, werden die Aevaste, die die Bevölkerung der evakuierten Städte und Dörfer jetzt zu erdulden haben, nichts sein. „ Die amerikanische Zeitung „Christian Times Monitor veröffentlicht in diesem Zusammenhang ein neues klares Eingeständnis der von den Anglo-Amerikanern beschlossenen Auslieferung Deutschlands und Europas an den Bolsche wismus. Er erklärt, daß man zur Zeit an StalinS politische Motive nicht denken dürfe, sondern heilfroh sein müsse, daß er die totale Offensive gegen Deutschland «ingeleitet habe. Unsere ^ntvort auf s!Ie ke!n6Ilcben ketrugsverrucke ES ist der alte Trick der südisch-plutokrattscheu Welt- Verschwörer, daß sie dann, wenn ihnen ihr Kriegsgeschäft zu teuer zu werben droht, zu Schwindelmanövern ihre Zuflucht nehmen, in der Hoffnung, so billiger zum Ziele zu kommen. So haben die drei großen Kriegsver brecher jetzt, wo sie erkennen, daß sie der von ihnen ange- Zettelte Krieg Hekatomben von Menschen kostet und ihre Profite geschmälert werden, nach allem, was ihre Presse bisher verlauten läßt, einen plumpen Agitations- crick vor, um das deutsche Volk zu bluffen und eS mit süßen Lockungen zur Aufgabe des Kampfes zu be wegen. Sie haben begriffen, daß sie militärisch Deutschland niemals schlagen können. Das deutsche Volk ist durch die mehr als fünf Kriegsjahre hart geworden und entschlossen, unbeirrt, komme, was kommen mag, den Kampf durch zustehen und die Waffen nicht eher ans der Hand zu legen, bis Deutschlands Freiheit und Ehre, bis das Leben dieses 90 Millionen Volkes und die Zukunft seine" Kinder ge sichert sind. Wir sind hart im Geben, aber nicht minder hart im Nehmen. Weder die Schickfalsschläge von 1944 noch die dro hende bolschewistische Gefabr können uns kleinmütig und verzagt machen. Wir wissen: Es geht um Leben und Tod, wir kennen unsere Parole: Sieg oder Untergang! Und danach handeln wir, Front und Heimat. Wir sind eine verschwo rene Schicksalsgemeinschaft, die durch nichts zu zerschlagen ist. Seitdem der Feind deutschen Boden betreten hat, ist unser Volk noch fanatischer und verbissener geworben, wir verteidigen heilige deutsche Erde und werden sie mit unse ren Leibern zu schlitzen wissen. Die Gegenseite hat die Aussichtslosigkeit, Deutschland militärisch zu Boden zu zwingen, eingesehen. So kommen sie nicht weiter. Also greifen sie nach alter Manier zum Trick. Sie werden ihre neue Konferenz — darüber besteht kein Zweifel, zumal sie schon einmal das Theater versucht haben — damit beginnen, daß sie eine Erklärung vom Stapel kaffen, in der sie das deutsche Volk zur Selbst aufgabe zu bewegen versuchen werden. Mit dem ganzen Aufwand ihrer verlogenen und heuchlerischen Agi tation werden sie sich bemühen, uns klar zu machen, daß wir gut daran täten, den Kampf einzustellen. Sie werden auch wieder die alten, kümmerlich gescheiterten Versuche, einen Keil zwischen Führung und Volk zu treiben, wieder- holen. Aber sie vergessen und haben sich durch tausendfache Hinweise von deutscher Seite nicht darüber belehren lassen, daß das heutige Deutschland nicht das Deutschland von 1918 ist. Einmal ist das deutsche Volk auf den Leim gegangen, einmal hat es sein Leben und seine Freiheit für schöne Worte und lockende Versprechungen verkauft. Einmal und nie wieder! Der Wilson-Schwindel von 1918 läßt sich nicht noch einmal anbringen. Die schmachvolle Erniedrigung Deutschlands durch das Versailler Diktat, die unendlichen Leiden und Demütigungen, die daraus erwuch sen, sind uns ins Gedächtnis gebrannt. Oder glauben die drei Erzhenchler, die da setzt wieder am Konferenztisch beieinander sitzen, etwa, wir könnten die gemeinen Haßparolen und die V-rnichtungSpläne, die sie als ihr offizielles Kriegsziel verkündet haben, einfach auS unserem Gedächtnis auslöschen? Wie war es doch, was Morgentbau, Vansittart und der Kremljude Ilja Ebren- burg als das Ziel ihres Krieges verkündeten: In Deutsch land müssen 40 Millionen Menschen ausgerottet, daS ganze Land muß ein Friedholsacker werben. Millionen Arbeiter sollen als Sklaven in die sibirischen Bergwerke verschleppt und die Kinder sollen deportiert werden, damit man ihnen ihren deutschen Stolz und ihr Heimatbewußtsein aus dem Herzen reißt. DaS sind nicht Haßphantasien. irgen bwelcher politischer Strauchritter oder Hysteriker, das hat die p!u- tokratisch-bolschewistitche Verbrecherclique als gemeinsames Kriegsziel bekannt geben lassen. Der ganze infernalische Judenhaß spricht aus den Vernichtungs- und Ausrottung S- programmen. Da meinen diese politischen Einfaltspinsel, sie könnten das deutsche Volk mit Sirenenklängen betören, könnten es erreiche», daß wir uns von der Führung trennen und uns dem Verbrecherpack auf Gedeih und Verderb ausliesern? Damit es uns so erginge wie den Finnen, den Italienern, den Rumänen und Bulgaren? Damit wir zum Freiwild für den Bolschewismus und die mit ihm verbündeten plnto- kratischen Blutsauger werden ? Wo wir täglich sehen, wel ches Grauen über Völker kommt, die sich selbst aufgeben, sollen wir die Waffen aus der Hand legen? Niemals! Das ist unsere Antwort Und wenn wir noch mehr opfern und bluten sollen. Das Wort Kapi tulation ist ans unserem Sprachschatz ausgelöscht. Der Füh rer hat am 3ü. Januar für das ganze Volk gesprochen. „Es ist erst recht unser unabänderlicher Wille, zu diesem Kamps der Errettung unseres Volkes vor dem grauenhaftesten Schicksal aller Zeiten vor nichts zurückzuschrecken und un wandelbar und treu dem Gebot der Erhaltung unserer Nation zu gehorchen. Der Allmächtige hat unser Volk geschaffen. Indem wir seine Eristenz verteidigen, verteidigen wir fein Werk." Tiefe Führerworte sind das deutsche Gelöbnis, sind der Schwur, von dem uns nur der Tod lösen kann. Und dieser Schwur ist unsere Antwort ans die neuen Betrugsmanöver unserer Feinde. .Zu diesem Schwur stehe« wir, Männer, Frauen und unsere Jugend. Für die Erfüllung dieses Gelöbnisses kämpfen wir bis zum letzten Atemzug. Bis zum Sieg. Bis die Weltverschwörer von ihren Völkern verjagt oder ver nichtet find. Das ist nnser letztes Wort! Die Waffen haben zu spreche»! Vs; klutuUeil von 5ol!a / Beginn der Liquidierung / aller nationalen Kräfte Bulgarien- ff G e «f. I« Gofia wurden am Donnerstag «acht um 2» Uhr die von einem bolschewistische« Tri bunal znm Tode verurteilten bulgarischen Politiker, darunter der Regent Prinz Cyrill, der ehemalige Mini sterpräsident Professor Filosf, Generalleutnant Nicola Michosf und die ehemalige» Ministerpräsidenten Bos chi- los s und Bagriauoss und zahlreiche im Kamps gegen de« Bolschewismus sühreude Persönlichkeiten der bulga rische« Ration hiugerichtet. Die Hingerichteten find die Opser einer systematischen Blut- «nd Mordjnftiz, mit der Moskau alle «atiouale» Kräfte in Bulgarien auSrotten will. Für alle Männer, die einmal die Freiheit deS bulgarische« Volkes und sein« LebeuSansprüche verteidigt und leidenschaftlich vertrete» haben, gibt eS heute in Sofia für diese aufrechte Haltung nur den Tod. Mit diese« Männer» »nd ihrer Ermordung wird daS ganze nationale Bulgarien getroffen, daS um seine Ehre und Freiheit gerungen hat. Die Vollstreckung des Blnturteil S ist nur der erste Akt der Liquidierung und Ausrottung der bulgarischen Jntelli- genzschicht und der hervorragendsten Vertreter der nationa len bulgarischen Kreise. Das bulgarische Volk hat jetzt die furchtbaren Folgen der feigen Kapitulation einer Verräter- und Berbrecherclique zu büßen, die Bulgarien dem Bolsche wismus anS Messer geliefert hat- Moskau verfährt nach seiner alten Methode: Erst Kapitulation, dann liquidieren! Die Henker in Sofia werden noch viel Arbeit bekommen, denn diesem Bluturteil werden weitere folgen, bis die letzten Vertreter eine» nationalen selbst bewußten Bulgarien und alle Träger der politischen Kräfte ausgerottet sind. ES ist kennzeichnend für Moskau und seine Politik, baß selbst der frühere Ministerpräsident Bagrianoff, der im Sommer 1944 mit dem Verrat an Deutschland die Kapi tulation Bulgariens vorbereitete und damit dem Bolsche wismus bi« Tore wett öffnete, sich durch diesen Bütteldienst sein Leben nicht hat freikaufen können. Ein Beispiel mehr dafür, daß die Morühenker des Kreml auch die Verräter liquidieren, nachdem sie thueu die Handlangerdienste geleistet haben. Diese» Bluturteil von Sofia zeigt in aller erschreckender Deutlichkeit, daß in Bulgarien der bolschewistische Mord- terror wütet, der Hunderttausender bester Bulgaren aus- rottet oder deportiert und -er die ganze bulgarisch« Nation »erutchteo will. Rumänien unter bolschewistischer Faust Hilferufe an England und die UTA. Im Zusammenhang mit der Bukarester Information der Schweizer Zeitung ..Bund", wonach der Führer der rumam- schen Bauernpartei, Maniu, sich an England und die USA. gewandt und sich beklagt habe, daß Moskau im Gegensatz zu de« Waffenstillstand»- bedingungen die Unabhängigkeit und den weitere« Bestand Rumänien» in Frage stellt, wird weiter bekannt, daß Maniu eine ähnliche Denkschrift auch dem Sonderbeauftra.ten in Bukarest, Wyschinski Wgestellt bat. Wyschinski lehnte jedoch die Entgegennahme drS Schriftstückes rundweg ab und begründete seinen Standpunkt damit, daß er keine Kritik an ver Sowjetarmee dulden könne. Darauf hin hat Maniu nun England und die USA. tnstän- dlg ersucht, Rumänien „irgendeine politische Hilfeleistung zu gewahren. Dieser Hilferuf Manius, der in den weiten Kreisen der rumänischen Bauernschaft eine starke Gefolgschaft Hai wird möglicherweise die geplante Dreierkonferenz beschäftigen und sie veranlassen, tue Lage in Rumänien einer näheren Be- trachiung zu unterziehen. Aber es gehört keine Provhetengabe dazu, um schon setzt zu sagen, daß Maniu dieselben Erfahrun- -en machen wird die Bolen und Serbien gemacht gemacht baden, und die keinem der Völker erspar, bleibt, die aus den Schutz und di« LUfe SnalanvS und der USA. aebaut baden. M clie Huke bewahren! Riesa, den S. Februar 1948. Wenn wir aus den deutschen Wehrmachtberichten der letzten vierzehn Tage immer wieder entnehmen mußten, daß die Bolschewisten neuen Raum gegen Westen und Nor- den gewonnen haben, dann wollen und dürfen wir dabet zweierlei nicht überseh en: 1. Dem Feind sind zwar Einbrüche, aber nirgends Durchbrüche von solcher Bedeutung gelungen, daß wir nun Grund hätten, einfach alles verloren zu geben und 2. wurden die bisherigen, Ab wehrkämpfe fast ausschließlich lediglich von unseren Ab wehrdivisionen, örtlichen Garnisontruppen und Volkssturm bataillonen geführt. Nur vereinzelt wurden einige Ein- greifdivisioncn eingesetzt. Maßgeblich bleibt jedoch, baß unsere Stoßtruppen auf ihre Stunde war ten, wie der Einzelkämpfer, der den Feind auf nächste Entfernung herankommen läßt, um ihn dann mit umso sicherer Gewißheit zu vernichten. Dazu gehören starke Nerven und eine unerschütterliche Ruhe. Und so müssen wir andern auch die Nerven unserer Grenadiere haben, die sich in ihrem Teckungsloch von feindlichen Panzern überrollen lassen, um sie dann von hinten zu packen. Gerade in der augenblicklichen Phase unserer Abwehr operationen, die in zunehmendem Maße an den verschie densten Frontabschnitten erfolgreiche Gegenmaßnahmen erkennen lieben, heißt es mehr denn je, die Ruhe zu be wahren und sich nicht von Rückschlägen beeindrucken zu lassen, die bei aller Krisenhaftigkeit die Entscheidungen/der obersten militärischen Führung nicht zu beeinflussen ver mögen. Es muß immer wieder gesagt werden, baß, je länger unter Gegenschlag auf sich warten läßt, er umso wuchtiger und wirksamer sein wird. Man glaub« ja nicht, daß der Schreiber dieser Zeilen d:e militärische Lage etwa nicht ernst genug sieht. Das Gegen teil ist der Fall. Wir haben immer wieder auf den gan zen Ernst dieser Lage hingewieseu. Der Unterschied zwi schen uns und manchem Leser möge nur darin bestehen, daß wir gerade wegen des Ernstes der augenblicklichen Lage den Kopf oben behalten und nicht etwa unruhig wer ben, während manch anderer Volksgenosse heute Grund geung zu haben glaubt, unruhig zu werden um diese Un ruhe und Zweifel auf andere Volksgenossen zu über tragen. Letzteres ist nämlich ebenso unangebracht wie gefährlich. Jeder deutsche Volksgenosse bat heute lediglich die eine' Aufgabe, sich den Führer als Vorbild zu nehmen, der gerade jetzt wieder Gelegenheit nahm, dem ganzen deutschen Volk« klarzulegen, daß es absolut keine Ursache hat, unruhig zu werden ober gar -u verzweifeln, und wenn der Führer selbst uns das sagt, bann dürfen wir nach allen bisherigen Erfahrungen diesen Worten be stimmt auch Glauben schenken, auch wenn die Lage noch so kritisch ist. Selbstverständlich verlangen die heutigen Entwicklungen im Olten höchste seelische Kraft, noch mehr aber den äußer sten Willen jedds einzelnen, das Letzte für die Wendung des Schicksals herzugeben. Wenn immer wieder die äußerste Einsatzbereitschaft und im Rahmen der Sammlung des Deutschen Volksopfers auch das Aeußerste zur Opfer bereitschaft für die Einkleidung uktd Ausrüstung neuer Divisionen verlangt wird, dann mutz es einfach für jeden heilige Verpflichtung sein, nichts zu unterlassen oder zu rückzuhalten, was in der Entscheidung unbedingt benötigt wird. Tie Gesamtheit der seelischen und physischen Ener gien des deutschen Volkes schaffen nämlich die Voraus setzungen für eine erfolgreiche, planmäßig entwickelte und wohlvorbereitete militärische Gegenaktion. Was uns heure als Krise, als ernste Gefahr erscheine« mag und muh, wird sich später als die Voraussetzung für eine günstige Wendung unseres Schicksals erweisen. „Gut Ding will Weile haben." Es kommt aber daraus an, wie wir diese Weile nutzen. Eines wissen wir, daß die Bolsche wisten ihr personelles und materielles Kriegspotential r e st l o s in die jetzige Schlacht geworfen haben, weil sie die Entscheidung erzwingen wollen. Es zu zermürben, in hinhaltenden schweren und schwersten Kämpfen anszuhöh- len, ist der Sinn des jetzigen Ringens. Weit im Rücken dieser kämpfenden Front reifen langsam die Früchte jenes Abwartens heran, daS ruhige und starke Nerven von jedem einzelnen verlangt. Welche Aufgaben die Heimat in der Zwischen zeit zu lösen hat, wurde uns am SO. Januar klar vom Führer durch die Parole ausgezeichnet: Pflichterfül lung bis zum Aeußrrsten! Noch härterer Widerstand, noch härtere Herzen! Gleich zu Beginn seiner Botschaft hob der Führer auch hervor, daß wichtiger als die Ausstattung Deutschlands mit der materiellen Kriegsmacht die wehrmäßige Sanie rung des deutschen Volkskörpers gewesen sei, die Erweckung des Geistes, der Selbstbehauptung und des unbedingte« Widerstandes. In der Tat ist das das Entscheidende. Wenn der Feind mit wütender Gewalt gegen das Reich anrennt, wenn Fronten in Bewegung geraten, dann kommt eS zunächst einmal darauf an, welcher Geist die Män ner und die Frauen beseelt, die dieses Schicksal trifft. Erst wenn die kämpfende Front burchglüht ist von dem Willen, Widerstand um jeden Preis zu leisten, erst wenn jeder Soldat nur eines kennt: das Ausharren in der Pflicht — und das ist bei unseren Soldaten ja der Fall — wenn ferner jeder, der den Acker betreut oder in der Rüstung werkt, seinen Ehrgeiz darein setzt, Bestes und noch mehr zu leisten, erst dann ist die Gewähr dafür ge- boten, baß die Gewalt des feindlichen Ansturms gebrochen wirb. Es hat ja auch in den vergangenen Kriegen Krisen gegeben, in denen es um Sein oder Nichtsein ging. Auch in der Vergangenheit schon hat bald diese, bald jene Macht räumliche Erfolge erzwingen können, die sich auf den Karten recht stattlich ausnahmen. In der letzten Entscheidung hat sich jedoch die tapfere Zähigkeit stärker erwiesen, als die Schnelligkeit eines Anrennens gegen starke und lebens tüchtige Völker. <Lo war es schon von zwei Jahrtausenden bei ScMamiS, und so verhält es sich auch heute noch. Dar über aber, daß wir unwandelbar und treu dem Gebote der Erhaltung unserer Nation bienen und in der Verteidigung des Grotzdeutschen Reiches vor nichts zurückschrecken, hat der Führer selbst die Welt nicht im unklaren gelassen. Wir wiederholen: Niemand denkt daran, den Ernst der Situation zu verringern oder die Bedrohlichkeit des bolschewistischen Hineinflutens in Deutschland zu verklei nern. Aber auch das muß erneut besonders unterstrichen wer ben, gerade die Kenntnis von der Größe der Gefahr hat
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