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01 Deutsche allgemeine Zeitung : 28.02.1851
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1851-02-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-18510228019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-1851022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-1851022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-02
- Tag1851-02-28
- Monat1851-02
- Jahr1851
- Titel
- 01 Deutsche allgemeine Zeitung : 28.02.1851
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Erfit Ausgabe, kvmittag» II Uhr Fmtag S8. Februar 18S1 Rr. los den Naum einer Zeile I Ngr. »r.2. ollsoct. väoo. ««> ,'r Juristen lnnehm- md wo- tn Leir lbei «» , pvi- Itortzv- Z» beziehe« durch alle BoU - tmter de« Zn- und Aullande«, sowie durch die Expeditionen in «eipgtg svuerftrate »tu« rtum- t Bri ¬ den fin- iutschen. ridtschen länzende and das «Le und >) Einen hendS. L teil von ster von i. e, Con- Isenbahn tun»- I«-25s McktMtztg. Li« ZeUung -r sch«i-u t»Btch »»et mal ll»d »ird a»«-eHeben in Bormittug« I l Uhr, Lbem« i « Uhr; in »«»»«» »bend« H Uhr, Bormittag« 8 Uhr. Vrei« für da« Bt-tteljahr I Lhlr.; jede einzelne Stam mer » Ngr. toulso. »tawe- Nr 8) und »«««den Hk. Höckner, Neustadt, der Brücke, Nr. I). ZnserUousgebühr für die ganze Baumwollenwaarenindustrie den beklagenswerthesten Rück gang nähme?" Daö ist eine Petition von Sachverständigen, und wenn wir es nicht sonst wüßten, so dürften wir wol darauf hin die Behauptung wa gen, daß die vom Schutzzoll bestehende Spinnerei nur Leute auf Staats kosten ernährt, um dagegen einer ungleich größern Zahl die Gelegenheit zu nehmen, sich selbst zu ernähren. Da wir einmal eine Petition citirt haben, so führen wir noch eine andere an. Es ist die einiger Spinnereibesitzer, im Jahre 1843 an die Landstände gerichtet, worin eS heißt: „In unsern Spinnereien bedient ein Arbeiter mit einem Kinde auf einer Maschine von altem, unvoll kommenem Systeme 192 Spindeln, worauf, wöchentlich per Spindel 17 Zahlen gerechnet, 80Pfd. Mule Nr. 40 erzeugt werden. Der Lohn, mit 4'/r Pf. per 20 Zahlen angenommen, beträgt für dieses Quantum 2 Thlr. 9 Ngr., sodaß 35 Pfd. 1 Thlr. oder das Pfund auf 87° Pf. zu stehen kommen. Auf einer Maschine von neuem, verbessertem Systeme bedient ein Arbeiter mit einem Kinde 300 Spindeln und er zeugt darauf, per Spindel 19 Zahlen Gespinnst gerechnet, wöchentlich 142 Pf. derselben Nummer. Der Lohn, mit 19 Pf. per 100 Zahlen angenommen, beträgt 3 Thlr. 18 Ngr., sodaß 40 Pfd. 1 Thlr. oder das Pfund 7/- Pf. zu stehen kommen." ES ist hieraus nicht zu ersehen, daß im Durchschnitt ein Arbeiter 4 Thlr. wöchentlich verdient, wie jener Gegner behauptet, und unsere An gäbe, daß, während in englischen Spinnereien ohne Schutzzölle der Durchschnittslohn von allen Arbeitern, von Männern, Weibern und Kin dern 150 Thlr., bei uns aber nicht die Hälfte sei, wird durch jene An gaben nicht widerlegt. Sie bestätigen nur, daß nicht die Arbeiter den Vor theil von den Schutzzöllen haben, und liefern nebenbei den Beweis, daß nicht die neuen Maschinen, sondern die Fabrikanten, welche dieselben nicht anschaffen, die Feinde der Arbeiter sind. Die Lage der Weber, die man als schlechter bezeichnet als die der Spinner, hat ihren Grund in dem beklagenswerthen Ausbeutungsrechte, welches den Spinnereibesitzern eingeräumt ist, und eben auch in dem Mangel an bessern Maschinen, bei deren Anschaffung, vorausgesetzt daß der Garnzoll aufhört, unsere sächsischen Weber auch in den feinern Geweben, selbst bei deren Zoll freiheit, den Markt behaupten und einen größern Lohn erreichen könnten. Ja, selbst ohne die neuen Webstühle, nur bei zollfreier Garneinfuhr, würde, wir berufen uns auf das Urtheil aller Sachverständigen, die Webermenge für jeden Einzelnen mehr und regelmäßiger Arbeit haben, wenn sie auch um alle Spinner und alle Arbeiter der durch Gotteö Güte und den Verstand der Regierenden beseitigten Schutzzollfabriken ver größert würde. Lord I. Russell's Ausspruch, er sehe kein Unglück darin, wenn Deutsch land webe und England spinne, als Beweis für die Schutzzölle auf Spinnereien hinzustellen, weil Lord I. Russell als kluger Mann doch nicht den schlechtem Theil wählen würde, ist zwar kühn, aber durchaus nicht begreiflich von „Sachverständigen", welchen nicht unbekannt sein sollte, wie dieselbe Quantität Baumwolle, welche ein Arbeiter spinnt, 10—15 Webern ArbeitSmaterial liefert. Einmal bei der Baumwollenindustrie, erlauben wir uns doch nock- schließlich unsere Gegner, die mit Gewalt auf Kosten des PublicumS Industrien betreiben wollen, zu welchen ihnen und vielleicht auch den Arbeitern das Geschick fehlt, unsere Gegner, die soviel vom Wohle der arbeitenden Classen reden, um Beantwortung der Frage zu bitten, wie eS komme, daß sie gerade diejenigen Baumwollenindustrien vernachlässigen, zu welchen Sachsen alle Elemente besitzt. Wir erwähnen von solchen Industrien beispielshalber die Plattstichnäherei. Diese erfodert gar nichts als einigen Geschmack in Auswahl der Dessins und wohlseile geschickte Hände. Letztere haben wir so sehr, daß im Gebirge 2 gGr. als der Durchschnittslohn für Näherinnen gelten kann, welche von der leichtesten bis zur schwersten Arbeit anfertigen. In der Schweiz, wo der gleiche Industriezweig betrieben wird, ist der Durchschnittslohn 18 Kr., also etwa 4 gGr., in Paris und Nancy, wo Plattstichnäherei am schönsten gemacht wird, ist der Durchschnittslohn 2 Fr. täglich. Zu diesem Industriezweige nun hat nach Zeitungsberichten seit dem Jahre 1846 der Unternehmungsgeist der Engländer in Irland 300,000 Arbeiter herangebildct, und zwar wird deren Durchschnittslohn auf 8 Pence oder 5'/- gGr. täglich angegeben. Hätte Sachsen nicht Schutz zölle gehabt, so würde das Capital und die Aufmerksamkeit der Unter nehmer sich wahrscheinlich mehr dieser Industrie zugewendet haben, welche soviel Hunderttausende als die Spinnerei Hunderte von Arbeitern zu be- Zur Zollfrage. (Schluß aus Nr. 106.) Aas Wachse«, 25. Febr. Doch sehen wir weiter. 8500 Personen, schreibt jener Vertheidiger der Schutzzölle, habe Sachsen sogar im Jahre 1848 in den Spinnereien beschäftigt, DaS sei doch gewiß ein Zeichen deS Wer- IheS dieser Industrie. Wie viel haben aber diese Personen gesponnen? Wenn wir recht unterrichtet sind, höchstens 150,000 Ctr. In England wird eine solche Quantität von 3—400 Arbeitern gesponnen, die mangelhafte Ein richtung unserer Spinnereien fügt also in Sachsen allein der Produkt»» «inen Verlust an Arbeitskraft von mehr als 8000 Menschen zu. Wir bitten den Schutzzöllner, uns zu erklären, wo da das „vaterländische Jn- rereffe" steckt? Man wird uns antworten, es sind doch diese 8000 Men schen ernährt lvorden, welcher Vortheil sich freilich erhöht, je unfähiger das Vaterland oder der Fabrikant zu einer Industrie ist, und den ein Versuch, im Rosenthal nach Gold zu graben, in noch größern: Maße ge währen könnte. Wie viele sind aber durch diese Ernährungsmethode der Spinner um ihre Nahrung beim Weben gekommen? Wir rufen hier eine Petition der sächsischen Weber, am 25. Juli 4845 gegen die dartialS beantragte Garnzollerhöhung an das Ministe rium gerichtet, den Vertheidigern der Spinnereien in das Gedächtniß zurück. ES heißt darin: „Es ist eine bis zur Evidenz nachzuweisende Thatsache, daß die durch Schutzzölle fast gar nicht gesicherten Spinne reien der Schweiz, eines Landes also, welches das rohe Material größ- tentheilS von fernen Märkten mit nicht unbedeutendem Kostenaufwande beziehen muß, mit den Spinnereien Englands Concurrenz halten kön nen; eS ist eine ebenso bis zur Evidenz nachzuweisende Thatsache, daß die Spinnereien in den Zollvereinsstaaten, obwol ihre innere Einrich tung noch gar nicht bis zur gehörigen Vollkommenheit gebracht worden ist, seit einigen Jahren einen sehr beträchtlichen Verdienst haben, ohne daß Schutzzölle in dem beantragten Maße bisher stattfanden; es ist eine bis zur Evidenz nachzuweisende Thatsache, daß Schutzzölle dem ratio nellen Aufschwünge der Spinnereien stets Schaden gethan haben, und wir begreifen daher nicht, warum von den Beförderern dieses Industrie zweiges Maßregeln verlangt werden können, die in ihrer Ausführung das Bestehen unzähliger größerer und kleinerer Fabrikanten in Frage stellen; denn wir müssen der königlichen hohen StaatSregieruug offen sagen, daß schon jetzt, seitdem die Einführung von Schutzzöllen auf baumwollene Garne in Aussicht gestellt worden, mithin nur noch eine bloße Befürchtung ist, die Beschaffenheit der zollvereinsländischen Garne von Woche zu Woche so schlecht, der Preis der Garne aber überhaupt von Tag zu Tag in dem Grade in die Höhe gegangen ist (während der Rohstoff ungewöhnlich billig gekauft wird), daß wir, weil wir bei der großen Concurrenz den Preis der fertigen Waare nicht zu erhöhen im Stande sind, schon jetzt unsere Etablissements und mit ihnen das Bestehen öon Taufenden unserer Arbeiter gefährdet sehen.... Der königli chen höhen Staatsregierung brauchen wir nicht erst nachzuweisen, daß jetzt für die Spinnereien Gelegenheit gewesen wäre, den Fabrikanten zu zeigen, daß sie ein ebenso gutes Fabrikat, wie das englische und schwei zer ist, zu liefern vermögen; jetzt, sagen wir, wo durch die Höhe der Preise diese Spinnereien mehr geschützt waren, als es je durch Schutz zölle der Fall sein kann; aber, und wir nehmen die sämmtlichen Fabri- Eanten in Sachsen zu Zeugen, es ist das Product derselben nie weniger im Stande gewesen, sich mit dem ausländischen zu messen, als gerade jetzt... Die Zollvereinslande sind ihrer Natur nach, wenigstens was baum wollene Waaren betrifft, mehr an die Fabrikation fertiger Waaren als «n das Spinnen von Garn gewiesen und mit Recht läßt sich behaupten, büß wir in letzterer Beziehung stets von England abhängig bleiben wer ben, welches theils durch seinen Nationalreichthum, theilS in den Fort schritten in der Maschinenbaukunde, theils durch seine Colonien einen großen Vorsprung vor uns voraus hat und behalten wird. Waö würde «S also unserm Vaterlande nützen, wenn zwar die Spinnereien begün stigt, aber die Fabrikate vertheuert, die Käufer derselben benachtheiligt, gerade die ärmsten Classen, welche baumwollene Waaren am meisten tragen, unnöthigerweise gedrückt oder die Fabrikanten ruinirt würden; waS würde eS nützen, wenn wir zwar hinreichende Garne hätten, aber nicht mehr im Stande wären, mit unsern fertigen Waaren, die durch daS Halbfabrikat in schlechter Beschaffenheit wären, die Concurrenz der Ausländer auSzuhalten, wenn die Spinnereien durch Schutzzölle in den Stand gesetzt würden, den alten Schlendrian fortzusetzen, aber die Fa brikarbeiter brotlos herumgehen müßten, wenn, um eS kurz zu sagen, Deutsche Mgemciue Zeitung «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!»
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