Delete Search...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188006120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18800612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18800612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-12
- Monat1880-06
- Jahr1880
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
M 138 Sonnabend, den 12. Juni. 188V. ^^enberW^ EirM/^ Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Amtsgerichts und -es Stadtraths M Frankenberg. Erscheint tüalich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtag-, Abends für den folgenden Tag. — Jnseraten-Annahme für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags io Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis Vierteljahr!. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 Inserate werden mit 8 Pf. für die gespaltene CorpuSzetle oder deren Raum berechnet. Geringster Jnscratenbetrag 20 Pf. Com- plicirte oder tabellarische Inserate nach Uebereinlommen. Bekanntmachung. Die diesjährige Heu- und Grummetnutzung von hiesigen Ge meinde-Wiesen und -Brachen in der Zschopenaue, an der Humboldt- straße, Freiberger Straße, im Hammerthal, auf dem Friedhof und am Seeberg soll Montag, den 1L Juni, von früh 8 Uhr an an Ort und Stelle versteigert werden. Versammlungsort: bei der Fabrik von Müller's Erben. Bietungslustige werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen, daß der Pachtzins bis zum 1. Juli l. Js. zu bezahlen ist. Frankenberg, den 7. Juni 1880. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. K. Der Neubau eines Schulgebäudes für die Schulgemeinde Sachsenburg mit Jrbersdorf soll auf dem Wege der Submission an den Mindestfordernden mit Vorbehalt der Auswahl unter den Lici- tanten vergeben werden und können Reflectanten auf bezügliche bis zum 20. Juni eingehende Bestellungen Blanquets gegen Erlegung der Co- pialgebühren durch Unterzeichneten geliefert erhalten. Sachsenburg, den 8. Juni 1880. Der Schulvorstand daselbst. Hermann Schulze, Vorsitzender. Unsere, unterm 2. dss. Monats erlassene, den Handarbeiter Carl Gottlob Bach von hier betreffende Bekanntmachung hat sich durch die Auffindung des Bach'schsn Leichnams erledigt. Frankenberg, den 10. Juni 1880. Der Stadtrat h. Polizeiabtheilung. Stephan. rvuervellr Müdlbavd. Morgen, den 13. dss. Mts., Uebung. Sammeln früh punkt Uhr bei Herrn Kämpfe und beim Spritzenhaus. (Adjustement: Dienst anzug mit Ausrüstung.) W. Diejenigen, welche noch mit Zahlungen rückständig sind, wer den ersucht, dieselben bis genanntem Tag zu berichtigen. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Brandmeister. Wochenschau. Die Geschichte der jüngsten Tage hat keine ein zige wichtige Handlung zu verzeichnen, keinen ein zigen gewaltigen Zug zu erwähnen, der durch die Zeit geht und ihr einen besonderen Charac- ter verleiht — eine Fülle zusammenhangloser Einzelereignisse drängt sich heran und heischt einfache Registrirung. Im Wochenrückblick ist des schon mehrfach erwähnten Todes der russi schen Kaiserin ebenfalls nur registrirend zu ge denken ; nebenbei sind zu bemerken Fürstenreisen, Besuche, Duelle und diplomatische Enthüllungen. Die Politik hat sich inzwischen in die eumora obsenra zurückgezogen, um Großes vorzubereiten. Die diplomatische Korrespondenz ist wieder ein mal im flottesten Gange und überall rüstet man fleißig zur bevorstehenden Botschafterconferenz in Berlin. Hinter den verschlossenen Thttren der dortigen Regierungsbureaux werden die Vor lagen für den diplomatischen Gerichtshof vorbe reitet, dem es obliegen wird, die griechische Grenz frage zu regeln, hinter den verschlossenen Thüren der Commissionszimmer des preußischen Abgeordne tenhauses wird die Vorlage, „betreffend die Abände rung der kirchenpolitischen Gesetze" für die zweite Le sung der Kammer fertig gestellt. Da ist ein Flüstern, ein Verhandeln, da stecken die Parteiführer die Köpfe zusammen, da werden je nach den wech selnden Parteiverbindungen die einzelnen Para graphen der Vorlage angenommen oder abge lehnt und in dem Gewirrs von Compromißver- handlungen, in dem Kampfgewoge läßt sich die Entscheidung noch gar nicht herauserkennen. Sicher ist indeß das Eine, daß die Verhandlun gen zwischen Berlin und dem Vatican noch im mer ihren Fortgang nehmen. Daneben spielen seit einiger Zeit fortwährend Auseinandersetzungen mit Rußland, die auf eine vollständige freundschaftliche Einigung abzie len. Die Begegnung des Fürsten Bismarck mit dem Fürsten Gortschakoff hat doch Aufsehen erregt. Die Thatsachs, daß die beiden Kanzler wieder in di- recten Verkehr getreten sind, hat überrascht, denn bis zum letzten Augenblick wurde bestritten, daß Fürst Gortschakoff den Reichskanzler auf suchen würde. Uebrigens war Fürst Gortscha koff auf seiner Reise nach Deutschland bereits so leidend geworden, daß er die Fahrt unterbrechen und besondere Stationen machen wollte. Von Personen, die mit ihm zusammen waren, wird hervorgehoben, daß diese Hinfälligkeit nur kör perlicher Natur war, geistig zeigte sich der greise Staatsmann noch ziemlich munter. Ebenso wie das Zusammentreffen des Fürsten Bismarck mit dem russischen Kanzler als ein Zeichen der ge besserten Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland angesehen wird, dürfte auch die Fahrt des deutschen Kronprinzen nach Peters burg zu den Beisetzungsfeierlichkeiten der Kai serin eine gleiche Auslegung erfahren. Aus al len europäischen Ländern waren Vertreter der Staatsoberhäupter in Petersburg angelangt, um der Kaiserin Maria das Ehrengeleits zu ihrer letzten Ruhestätte zu geben. In England hat das Parlament seine Arbeiten begonnen. Beiden Häusern sind schon wichtige, innere Angelegenheiten betreffende Ge setzvorlagen zugegangen. Die auswärtige Poli tik gab im Hause der Gemeinen wie im Hause der Lords Anlaß zu allerlei Fragen um Aus kunft, welche von dem Minister des Aeußern und dessen Staatssecretär Dilke eingehend be antwortet wurden. Die Reise des Kaisers von Oesterreich nach Prag und anderen böhmischen Städten, die nur militärischen Zwecken gelten sollte, hat den Monarchen zum Zeugen häßlicher Nationalitäts- streitigkeiten gemacht und die Böhmen zu Kund gebungen politischer Natur bewogen, welche der Kaiser vollständig unberücksichtigt gelaffen hat. In Frankreich sieht sich die Negierung ge- nöthigt, unausgesetzt Wache zu halten, um die Republik vor Erschütterungen durch innere Feinde zu bewahren. Die Kammer hat die Berathun- gen über den neuen Zolltarif beendet und das Budget in Angriff genommen. Die parlamentarische Lage Italiens und das Verhältniß der Negierung zur Kammer hat sich nach einer scheinbaren Wendung zum Bes seren wieder verschlimmert. Die Versuche, das Ministerium zu stürzen, dauern fort und nicht ohne Aussicht auf baldigen Erfolg. Auch in Spanien dauern die parlamentari schen Wirren fort, und trotz des Vertrauens votums, das Canovas kürzlich fast einstimmig vom Senat erhallen hat, ist seine Stellung noch keineswegs gefestet. Im Orient sieht es so trübe aus wie immer und auch von der am 16. Juni in Berlin zu sammentretenden Botschafterconferenz verspricht man sich wenig für die dauernde Beruhigung auf der Balkanhalbinsel. Sultan Abdul Hamid schwankt beständig zwischen kühnen Entschlüssen, zuversichtlichem Auftreten und tiefster ergebungs voller Entsagung. In dem blutgetränkten Birma ist neuerdings eine Revolution ausgebrochen, welche sich schon bis nach Mandalay erstreckt haben soll. -König Thi- bau hat, wie es heißt, dieses Ereigniß durch ein ungeheures Trinkgelage gefeiert, entweder, weil ihm der Aufstand als ein angenehmer Zeitver treib erscheint, oder weil er hofft, nach Besie gung der Aufständischen Gelegenheit zu haben, seinen Göttern neue zahlreiche Menschenopfer darbringen zu können. Die Rebellen blieben bis jetzt siegreich. Sie nahmen den Befehlshaber der gegen sie ausgeschickten königlichen Truppen gefangen und enthaupteten ihn. OertlicheS und Sächsisches. Frankenberg, 11. Juni 1880. f Künftigen Sonntag findet in der Kirche zu St. Nicolai in Chemnitz beim Vormittagsgottes dienste die Einweisung und der Amtsantritt des neuerwählten Pfarrers daselbst und Superinten denten der Chemnitzer Ephorie, Prof. Julius Oskar Michael (geb. 1832 zu Oberfriedersdorf bei Neusalza), statt, ^öge die Wirksamkeit des-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview