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Weißeritz-Zeitung : 13.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192501137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-01
- Tag1925-01-13
- Monat1925-01
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.01.1925
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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DippMiswalöe, Schmie-eberg u.U S BezugSprett: Für «lnenMonat 2 Goldmark mH A Zutragen, einzeln« Nummern IS Soldpfennig«, d Gemeinde-Verbands-Girokonto Nummer ». Postscheckkonto Dresden 12S48. ' Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Netteste Zeitung -es Bezirks Gieses Blatt enthött die amtlichen BekannkmachunAer -er Amlshaupimaunschast, -es Amtsgerichts «n- -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e Anzeigenpreis: Vie 12 Millimeter Kreit« petttzeile 20 Soldpfennig«. Eingesandt «rnd Reklamen SO Soldpfennig«. Berantworllicher Redakleur: Aelir Jebne. — Druck und Verlag: Larl Jehue in Divvoldiswalde. Nr. 10 Dienstag den 13 Januar 1925 91 Jahrgang Btkauntmachung. Der Herr Reichsminister der Finanzen hat mit Wirkung vom 1. Januar 1025 ab die bisher festgesetzten Werle der Na tural- und sonstigen Sachbezüge für die Berechnung des Steuer abzugs vom Arbeitslohn erhöht. (S. Bekanntmachung in Nr. 5 dec Sächsischen Staatszeitung vom 7. Januar 1025.) Verzeichnisse über die ab 1. Januar 1025 gültige Bewertung der Natural- und Sachbezüge sind bei den Finanzämtern gegen Entrichtung einer Gebühr von 5 Psennignn erhältlich, auch sind den Gemeindebehörden Verzeichnisse zur ortsüblichen Bekannt gabe übersandt worden. Finanzämter Dcppvldiswode und Heidenau, am 12. Januar 1025. Lrnlichetz uns SiichsisHlS Dippoldiswalde. Wie wir hören, werden die Abendkurse sür Schweizer in der landwirtschaftlichen Schule hier voraussicht lich nächste Woche, spätestens übernächste Woche ihren Anfang nehmen. Nähere Bekanntmachung erfolgt in unserer Zeitung. Das spezielle Programm für die Abendkurse ist folgendermaßen vor gesehen: 1. Abend: Eröffnung. 1. Spezielle Tierzucht: Niederungs- und Höhenvieh: Landw.-Lehrer und Schulleiter Dehnert: 2. Vieh- pslege und Stallarbeit: Landw.-Lehrer Throm: 3. Körperbau der Tiere: Tierarzt Kettner. 2. Abend: 1. Allg^Züchtungslehre (Be fruchtung und Vererbung): Dehnert: 2. Melken: Throm: 3. Körperbau der Tiere: Kettner. 3. Abend: 1. Allg. Züchtungs lehre (Zuchtversahrcn): Dehnert: 2. Gewinnung und Behandlung der Milch: Throm: 3. Erste Hilfe bei Krankheitsfällen: Kettner. 4. Abend: 1. Herdbuch — Milchkontrolle — Zuchtregister: Landes- tierzuchtinspekkor Oberlandwirtschaftsrat Dr. Bruchholz: 2. Aus bildung von Lehrlingen: Dr. Bruchholz: 3. Erste Hilfe bei Krank heitsfällen: Kettner. 5. Abend: Fütterung: Dr. Bruchholz. 6. Abend: Iungviehaufzuchk: Dr. Bruchholz, 5. und 6. Abend soll allen Landwirten zugänglich sein. — Die Durchführung des Lehr ganges ist durch die finanzielle Unterstützung der Amtsyauptmann- jchaft möglich geworden. — Am Sonntag, 11. Januar, wurde der angebliche Inhaber der Erzgebirgischen Spielwaren-Gießerei, Willy Beutel von hier, wegen Betrügereien in das hiesige Amtsgericht eingeliefert und in Haft genommen. Beutel, der in letzter Zeit wiederholt Be trügereien verübte, hat seinen Unterhalt in der Hauptsache oufKosteu anderer bestritten. So hat er beispielsweise in mehreren Zeitungen den Einsendern von Geldbeträgen Auskunft über lohnenden Nebenverdienst zugesichcrt. Den Einsendern der Auskunftsge bühr bot der Gießerciinhaber Bleisiguren zum Bemalen an. Je doch erhielten die sich Meldenden die Bleifiguren nur gegen Be zahlung einer hohen Nachnahmegebühr übersendet. Nach Fertig stellung und Rücksendung der Figuren war der Geschäftsmann aber nicht in der Lage nicht nur die im voraus vereinnahmte Nachnahme wieder zurückzuzahlen, sondern hakte auch keine Mittel, den so sauer verdienten Arbeitslohn den Heimarbeitern zu bezahlen. Weiter hat B. einen Am 1. Januar fällig gewesenen Wechsel, zu dem er das Geld zur Einlösung von einer Firma geliehen erhalten hat, nicht eingelöst. Da B. infolge seiner un lauteren Geschäfte der Zugang zum Elternhause versagt ist, er daher wohnungs- und auch mittellos ist, wurde er vorläufig in Untersuchungshaft behalten. — Weiter wurde der Schmiede geselle Max Malter Leitner in Bärenfels am 12.1. 25 dem hies. Amtsgericht zugesührt. L. steht im Verdacht, seinem Dienstherrn, dem Schmiedemeister Zirnstein in Bärenfels sechs silberne Löffel, ein goldenes Armband, eine Platinblihableikerspitze und eine > Brieftasche mit 20 Rentenmark, nach und nach entwendet und : seiner in Dresden wohnhaften Braut übersendet zu haben. Da Leitner Ausländer, auch stellungs- und wohnungslos ist and Ver- > dunkelungsgesahr besteht, wurde er vorläufig in Untersuchungs- ! Haft behalten. - s — In dieser Woche, vom 11. bis 18. Januar, tritt die christliche i Elternschaft ganz Deutschlands an die Oessentlichke.it unter dem ! Motto: ChristlichesVolkslcben. 3n Sachsen finden eine ! Reihe von BezirkSelterntngen z. B. in Dresden, Leipzig, Glauchau, , Flöha etc. statt, auf denen Führer der Bewegung Vorträge halten ! werden. In Dippoldiswalde werden die beiden kirchlichen Jugend- ! vereine zusammen mit dem Großmütterchenverein ihre Weih nachtsnachfeier in dieser Woche halten, und zwar Freitag abend 8 Uhr im Schützenhaus. Im Mittelpunkt steht ein weihevolles Stück, das Weihnachks- und Epiphaniengedanken zum Ausdruck bringt, „Die Krone'. Sonnabend und Sonntag findet ein „Kreis jugendlehrgang" in der Superinlendentur statt, an dem Mitglieder der Evangelischen Iungmännervereine des Bezirks teilnehmen werden, um sich tiefer einführen zu lassen in Fragen des religiös- sittlichen und christlich-sozialen Lebens. Außer verschiedenen Geistlichen wird auch Bundessekretär Gröschel Vortrag hallen. Der Gottesdienst am nächsten Sonntag wird naturgemäß unter dem Leitgedanken der „ReichSerziehungswoche" stehen. — Die Zeit mahnt zum Sparen. Eine amerikanische Bank hat die Neuerung eingefllhrt, jedem Kunden bei Eröffnung feines Kontos eine Wanduhr zu schenken, die gleichzeitig eine Sparbüchse darslellt. Die Uhr zeichnet sich durch die Sonderheit aus, nur 24 Stunden zu gehen. Dann muß sie neu ausgezogen werden und dies ist nur möglich, wenn man, ähnlich wie bei einem Fahrkarten- Automaten oder dem Gas-Automaten, ein Geldstück einwirft, das durch sein Gewicht einen Sperrhebel aushebt. Durch diese sinn reiche Einrichtung ist der Uhrenbesitzer genötigt, jeden Tag eine gewisse Summe zu sparen. Die amerikanische Nachricht besagt weiter, daß die Bank dieser Neuerung viele neue Kunden zu verdanken habe. Hier ist also das Problem gelöst, daß man ein Vergnügen — denn was ist eine schön ouSsehende und gutgehende Wanduhr anderes — dadurch erlangt, daß man täglich von neuem Sparsamkeit übt. Die Uhr, die jeden Tag zur Rücklage von Groschen zwingt, ist für alle, die an ihr den Zeitablauf des Tages verfolgen, ein stetes Mahnzeichen, daß die Stunden und mit ihnen die Tage, Monate und Jahr« schnell vorwärts schreiten, und daß es leicht zum Sparen zu spät werden krtnn, wenn nicht rechtzeitig damit begonnen worden ist. Auch wir in Deutschland brauchten ein Mahnzeichen für alle Zaudernden, die immer noch nicht sparen. i — Die im Gemeindehaus in Kreischa wohnhafte Arbeikers- ehefrau Marie Therese Richter geb. Schneider versuchte am 6.1., sich/und Ihre drei unerwachsenen Kinder mit Leuchtgas zu ver giften. Zu diesem Zwecke hatte sie in ihrer Wohnung zwei Gas- Hähne geöffnet. Durch den ausströmenden ü arken Gasgeruch schöpften die Hausbewohner sofort Verdacht, zumal die Richter schon wieder holt geäußert hatte, mit ihrey Kindern in den Tod zu gehen. Da auf das Klopfen der Hausbewohner die von innen verschlossene Tür nicht geöffnet wurde, drang man gewaltsam durch Fenster und Tür in die Wohnung ein. Hier wurde die Richter in bereits bewußtlosem Zustande auf einem Bette liegend vorgefunden. Im Nebenraum, zu dem die Tür weit geöffnet war, lagen im Bette schlafend die ahnungslosen Kinder. Nur durch das schnelle Ein- greifen der Hausbewohner wurde das Schlimmste verhütet und wurden vier Menschenleben gerettet. Die sofortigen Wieder- j belebungsversuche an der Richter waren auch von Erfolg. Der Entschluß zu dieser fürchterlichen Tat soll auf das Zerwürfnis und die fortwährenden Zwistigkeiten mit den Hausbewohnern zurück- zuführen sein. Obersrvuendorf. Der Sächsische Militärverein Ober- und Niederfrauendorf hielt vergangenen Sonntag im hiesigen Gasthof sein Weihnachtsvergnügen ab. Gern waren die Mitglieder mit ihren Damen der Einladung gefolgt, so daß die Stimmung eine äußerst gemütliche wurde. Im Namen des Vorstandes begrüßte Schulleiter Grund die Erschienenen, ihnen ein paar recht frohe Stunden wünschend. Zur Hebung.der Laune trug sehr stark der lustige Einakter „Die Schwiegermutter im Schilderhaus" bei. Die Dilletanken gaben ihr Bestes und ernteten großen Erfolg. Nicht minder Freude und Spaß machten die Verlosung sehr hübscher kleiner Geschenkartikel meist nützlicher Art wie auch die Ver steigerung des reich behängten Christbaumes. Bei allerlei komischen und lustigen Gesellschaftstänzen unter den Klängen der Kapelle Grohmann verging die Zeit wie im Fluge. Jeder Besucher wird gern an diese Feier zurückdenken, wo er auf einige Stunden die immer drückenden Sorgen einmal vergessen konnte. BärenfelS. Durch unser unglückliches Vaterland geht ein Suchen und Sehnen nach Erkenntnis himmlischer Heilsgüter Ls ist eine hocherfreuliche Tatsache, daß viele von denen, die der Kirche und dem christlichen Glauben den Rücken gekehrt hatten, wieder anfangen, nach einem tieferen Sinne und Inhalt ihres Lebens zu forschen. Sehr bedauerlich jedoch ist es zu sehen, wie Irrlehrer solche suchende Seelen verwirren. Herr Superintendent Michael, Dippoldiswalde, hatte es sich am Freitag den 0. Januar zur Aufgabe gemacht, in seinem Vortrag: „Die Wahrheit über die ernsten Bibelforscher" eine solche Irrlehre zu widerlegen, die auch in unserer Gegend am Werk ist, Christen aus der evangelisch- lutherischen Kirche in ihr Lager zu locken. Vor vollbesetztem Saal in KöbeS Gasthof zeigte der, Vortragende in schlagender Meise wie phantastisch und sinnwidrig die Berechnungen des Gründers dieser Sekte, des Amerikaners Ruffel, sind, nach denen z. B. "im Jahre 1025 das Tausendjahrereich beginnt und alle Toten der Erde, gegen 20 Milliarden Menschen, wieder zum Leben auferweckt werden sollen und danach ein herrliches Wohl leben für die AuSerwählten, d. h. die ernsten Bibelforscher, an heben soll. Ferner bewies Herr Superintendent Michael an vielen Bibelstellen, daß die sogenannten ernsten Bibelforscher nichts anderes als Bibelverdreher sind und er konnte unwiderleglich nachweisen, daß ausländisches Geld es ist, das diese Sekte in den Stand seht, heillose Verwirrung in unser Volk zu tragen. Herr Superintendent Michael und Herr Pfarrer Gilbert, Schellerhau, der die Aussprache leitete, ist eS zu danken, daß der Abend die zahlreichen Zuhörer von den Irrlehren und dem Anwesen der ogenannten ernsten Bibelforscher überzeugte, und daß beide heil- äme Anregung gaben zu ernstem Bibelforschen im gut evange- ischen Sinne. Mit dem Gesang des Verses „das Work sie sollen lassen stahn" schloß der wertvolle Abend. Wer sich näher über die Irrlehre orientieren möchte, dem sei das Säxriftchen: Die ernsten Bibelforscher entlarvt" von Dr. med. R. Fisch, Elberfeld, Licht und Leben Verlag, empfohlen. Vor den Schriften der internationalen Machtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft sei gewarnt. Dresden. Die Tagesordnung für die 111. Sitzung des Land tags Mittwoch den 14. Januar 1 Ahr lautet: 1. Diszipllnarstraf- sache gegen den Abg. Arzt betreffend, 2. Strafverfolgung von Ab geordneten, 3. erste Beratung über den Antrag des Abg. Günther (Plauen) auf Befreiung der Eigen- und Verkaufsbauten von der Entrichtung der Grunderwerbssteuer usw, 4. Anfrage der Abg. Frl. vr. Hertwig, Noack, Röllig und Genoffen, betr. die Abände rung der Wohnungsmangelverordnungen, Insbesondere hinsichtlich möblierter Untermieträume, 5. erste Beratung über den Antrag der Frau Abg.Bültmann und Genossen auf Aufhebung derZwangs- wirtschaft hinsichtlich der Vermietung möblierter Räume, 6. erste Beratung über den Antrag des Abg. Bertz und Genoffen auf gründ liche Untersuchung der Vorgänge in Aue, bei denen der Werk meister Michel ums Leben gekommen ist. — Wie der Telnnion-Sachsendlenst erfährt, hat der mit dem Reichspostminister Or. Höfle In den Mologa-Skandal verwickelte Zcntrumsabgeordnete Lange-Hegermann vor wenigen Wochen auf seinen Namen bei einer Dresdner Großbank Effekten im Werte von 700000 M. gekauft und sofort bar bezahlt. Er war bis vor kurzem noch vermögenslos. — Ein alter Dresdner Schriftsteller nahm dieser Tage einen aus Amerika und Indien heimgekehrlen früheren Be kannten bei sich auf, bewirtete ihn und ließ ihn auch bei sich chlafen. Mitten in der Nacht wachte Ler Schrissteller auf und and seinen Gast, einen gewissen Bezkockla, nicht mehr vor. Da- Ür aber machte er die peinliche Entdeckung, daß ihm die Brief tasche, Schlüssel, Weihnachtsgeschenke und ein Mantel gestohlen und er obendrein noch eingeschloffen worden war. Erst nach langer Zeit gelang es ihm, die Beamten des benachbarten Post amtes 24 aufmerksam zu machen, die die Polizeiwache im Haupt bahnhof alarmierte. Diese befreite den bestohlenen Gastgeber. Des DiebeS ist man inzwischen habhaft geworden, aber von den gestohlenen Sachen fand die Polizei nichts mehr bei ihm vor, auch will er nicht wissen, wo er die Sachen verkauft oder ver- > setzt hat. im Sonnnb nd v"storb 1n"Zeine>- Nilla „Sängerh'Im" la Loschmih a ei,-m h rz'chlag kdcc sächsische Astmeisier de; Humors Oscar Junzhähnel Im Alter von 71 Fahren. Der Ber storbene ersreate sich als Leiter seiner Sängergcsthsihaft rin-r bri- jplellosen Volkstümlichkeit. Er hat Tausende« weil über -Sachsen» Grenzen hinaus mit seinem goldenen Humor he tecr Stunden be reitet. Junghühnrl wurde in Glauchau als Eomi eines Konditors geboren und erlernte zunächst das Drechrlerhandwett. Bald legte er jedoch dar Drechslerhandwerk nieder und widmete sich der Musik. Längere Zeit wohnte er In Roßwein und trug von hier den Ruf der „Muwenthaler" durch ganz Deutschland. Der Verstorbene hat sich nicht nur als Humorist, Schauspieler und Sänger betätigt, sondern auch als Versager von Couplet», Liedern und Humoresken. Leipzig. Ungemein stürmisch verlief die letzte Stadtverordneten« sihung. Zur Beratung stand dec abgeänderte 8 24 der Geschäfts« ordnung. Man will nämlich endlich eine Handhabe gegen die kommunistischen Radauhelden haben und hak deshalb die Be« stimmungen über die Wortentziehung und den Ausschluß aus der! Sitzung wesentlich verschärft. So sagt der vierte Absatz Les neuen 8 24: Bei besonders groben Verstößen kann das Präsidium einens Stadtverordneten für dis Dauer von höchstens vier Gesamt« sihungen von den Sitzungen unter Entziehung der für die Zelt deS Ausschluffes in Bekacht kommenden Aufwandsentschädigung aus« schließen. Die Kommunisten sagten dem Stadtparlament schärf« sten Kampf an, trotzdem wurde di« Aenderung der Geschäfts ordnung angenommen. Glauchau. Ein unbekannter etwa 35 Jahre alter Räuber hat am 8. Januar abends auf der Talstraße einen hiesigen An gestellten überfallen und ihm ein Paket, enthaltend ein Kossa- buch und Kassabelege eines hiesigen Vereins entrissen. Der Täter sprach den Angestellten zunächst um Feuer an. Nach Verab reichung desselben entriß er ihm mit der einen Hand das Paket, während er mit der anderen Hand ihm einen heftigen Stoß versetzte. Im gleichen Augenblick streute der Unbenannte dem Aeberfallenen eine Handvoll Pfeffer in die Augen und entfloh. Chemnitz. Ein hier wohnhafter Angestellter, der in der Ost- vorstadk ein GrundstücN besitzt, hatte sich am Sonnabend vor dem Chemnitzer Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Auf der schadhaften Treppe des Waschhauses in seinem Hause glitt eine Friseursehesrau aus und zog sich eine so schwere Schädelverlehung zu, daß der Tod bald darauf eintrat. Der deswegen unter Anklage stehende Hausbesitzer wurde zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. OelSnih. Ein Unfall mit tragikomischem Beigeschmack stieß dieser Tage einem angesehenen Bürger des Nachbardorfes Anter- marrgrün zu. Als er die Tür seines Schweinestalles öffnete, schlüpfte die Sau in ungestümem Freiheitsdrange durch die Beine und lud ihn auf ihren feisten Rücken. Der unfreiwillige Ritt endete mit einem Sturze des Mannes, der sich dabei eine Aus kugelung des linken Armes zuzog, die die Inanspruchnahme ärzt licher Hilfe notwendig machte. Mariaschein. Der berühmte Wallfahrtsort Mariaschein feiert Heuer das 500 jährige Jubiläum. Die berühmte Wallfahrtskirche wurde aus diesem Anlasse durch ein Dekret des Papstes zur Basilika ernannt. Die IubiläumSfeierlichkeiten begannen am Sonntag, den 11. Januar mit dem Einzüge des Bischhofs in die Wallfahrtskirche, die auch gänzlich renoviert worden ist. Die Renovierung der Basilika wurde mit einem Kostenaufwande von mehr als 800000 Kronen durchgeführt. Die Kirche stellt in ihrer stilgerechten Reinheit eines der bedeutendsten Bauwerke Nord- böhmens dar. Oeffentliche Gemeinveverordnetcnsitzmln zu Schmiedeberg Freitag den 0. Januar 1025 abends 7 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt der Vorsitzende Gelegenheit, einen kurzen Rückblick über die Tätigkeit der Ge meindevertretung im lehtverfloffenen Jahre 1025 zu geben. Es fanden in demselben 12 Plenarsitzungen statt. Die wichtigsten Beratungen betrafen in Sonderheit die neue Gemeindeordnung und Verfassung. Die finanziellen Verhältnisse können als wohlgeordnete und befriedigende angesehen werden. 1. Unter den Mitteilungen ist zunächst von einem Dank schreiben der Amtshauptmannschaft sür bewilligte Spende zur Christbescherung im Wettinstist Kenntnis zu nehmen. Für ein fürs Amtszimmer des Bürgermeisters von der Freiwilligen Feuerwehr gestiftetes photographisches Bild der Feuerwehrmannschaften spricht der Vorsitzende seinen Dank aus. 2. findet die Wahl deS Vorstehers und der beiden Stellver treter durch Stimmzettel statt. Von 15 abgegebenen Stimmen erhalten je 11 Stimmen Bürgermeister Barthel als Vorsitzender, sowie R. Zeuschner und W. Müller als Stellvertreter. Genannt« nehmen die Wahl dankend an. 3. Zu der am 13. Januar in Dresden, Bismarckplah 2, statt- iindenden Jahreshauptversammlung des GaSversorgungSver- bandes Ostsachsens hat die Gemeinde das Recht, einen Vertreter zu entsenden. Da jedoch der Bürgermeister von hier dem Aus schuß angehört, wird derselbe beauftragt, gleichzeitig die In teressen der Gemeinde mit zu vertreten. 4. Von den Revierverwaltungen Schmiedeberg und Bären fels wird für die in den Forsten verlegten Wasserleitungsrohro ein Bezeignungsgeld von 4 Pfg. für den laufenden Meter fest gesetzt. Die Versammlung nimmt hiervon zustimmend Kenntnis. 5. Als Stammeinlage sür die Girozentrale wird eine Summe von 720 M. bestimmt. , 6. Nachdem bereits schon 1019, bei Enteignung des Areals zur Verlegung der Teilstrecke Obercarsdorf—Buschmühle durch den Vorsitzenden Einspruch erhoben.wurde, daß die ReichSeisen- bahnverwaltung des durch die Bahnveclegung frei werdenden Land der Gemeinde zur Verfügung steilen möge, ist erneut darauf hin gewirkt worden, damit recht bald Verhandlungen zwischen der Eisenbahnverwaltung und der Gemeinde herbeigesührt werden. , , 7. Ilm den in Dönschten an die hiesige Wasserleitung ange schlossenen Grundstücken bei Wasserknappheit entgegenzukommen, sollen die Absperrschieber oberhalb der Kirche nachmittags einig« Stunden geschloffen werden, damit ein Anstauen deS Wassers nach dem Ouellengebiete ermöglicht wird. Während dieser Zeit wirb der untere Ortsteil durch den Hochbehälter gespeist.
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