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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-192003253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19200325
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19200325
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-25
- Monat1920-03
- Jahr1920
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Wochenblatt und Umgegend für Zschopau Amtsblatt für die Amtshauptmannschast Flöha, für das Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Lor Ameigenprei« betrügt für die s^». aesp alten« Petitzeile oder d«m Nau» im Amtsaerichtsvqirk Zschopau SV Ma, außerhalb 75 PW. Im amtlichen Telle die 3-gespaltene Zeile 1,80 Mk. Ameigen werden bis spätestens vorm.lOUHr für die abends erscheinende Nummer erbeten. Neblamen, die S°gespalt. Zeile 1,80 Mb. Für Nachweis und Offerten-Annahme 50 Pfg. Ertragebühr. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 42884. Gemeinde-Girokonto Zschopau Nr. SOS. Erscheint Dienet«,, Donneret«, und Sonnabend und wird am Abend vo» her ausgegeben und versendet. Monatlicher Bezugspreis 2 Mark, Ausschließlich Boten- ».Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Post- anstalten angenommen. Fernsprech-Anschluß Nr. 1L. SS. Tounerstag, »e« ZS. März 1920 88. Jahr,«»,. Aufruf! Der dumme und verbrecherische Reaktionsoersuch der Kapp und Lüttwih ist endgültig niedergeschlagen. Nach den Lehren, die den Reaktionären während der letzten Woche erteilt wor den sind, besteht keine Gefahr, daß ein ähnlicher Versuch wiederholt wird. Um die durch die Revolution errungenen demokratischen Freiheiten zu verteidigen, sind an vielen Orten Waffen an die Bewohnerschaft verteilt worden. Da der Zweck der Waffenverteilung erreicht ist, sind die Waffen und Munition nunmehr an die Gemeindebehörden oder die Amtshauptmann schaften abzuliefern. Diese Behörden werden hierdurch an gewiesen, Waffen und Munition in Empfang zu nehmen und vorläufig sicher zu verwahren. Der Waffenschuh der Rechte des Volkes muß wieder in geordneter Weise geschehen. Die Regierung wird sich dafür einsetzen, daß die militärischen Formationen des Reiches von verräterischen Elementen ge säubert werden und in ihnen, wie es in Sachsen geschieht, lediglich solche Männer Dienst tun, die treu und zuverlässig ihr Leben für die Verfassung und die Freiheiten des Volkes «insetzen. Es geht nicht an, daß Waffen in den Händen unkontrollier barer Personen verbleiben. Die Erfahrung der letzten Woche hat leider gezeigt, daß solche Personen ihren Führern nicht Folge leisten und bereit sind, teils aus Mißverständnissen, teils um unklare politische Ziele zu verwirklichen, die Volks freiheiten anzutasten und das geordnete Wirtschaftsleben zu stören. Hungersnot und vollkommener wirtschaftlicher Zu- sammenbrnch müßte die Folge sein. Waffen und Munition müssen daher an den Sammel stellen wieder abgegeben werden. Dresden, den 23. Mäq 1920. Im Auftrage der Sächsische» Regierung. Heldt, Arbeitsminister. In der Woche vom 22. bis 28. d. M. werden für Per sonen über 6 Jahre 180 Gramm und für Kinder unter 6 Jahre 90 Gramm ausländisches RindergefrieAeisch sicher- gestellt. Der Preis für 180 Gramm beträgt 3 Mk. Flöha, den 23. März 1920. Der Borfitzende des Kommunalverbandes. Realschule Zschopau (i. E). Oeffentltche Prüfung Donnerstag den 25. März, vormittags von 1» Uhr ad im Saale der Bürgerschule. 10°-—10"° Deutsch , 10»-11°° Französisch ! Erdenberger 11°o-n-v Erdkunde vr. Schröbler 11' —12" Turnen Handelslehrer Drechsel, Tum- lehrerin Mehner. Zu dieser Prüfung werden die sehr geehrten Behörden, di« Eltern unserer Kinder und die Freunde der Schule ganz «rgebenst eingeladen. Zschopau, am 24. März 1920. vr. Schröbler. Bürgerschule Zschopau. Die Entlassung unserer Konfirmanden findet Freitag de« 2«. Mörz, vorm. 1« Ahr, im Saale der Bürgerschule stall. Die sehr geehrten Behörden, di« Eltern unserer Kinder, sowie alle Freunde der Schule werden hierzu ganz ergebenst ein- geladen. Zschopau, am 24. März 1920. vr. Schröbler. Seminarschule. Donnerstag, den 25. März, 1» Ahr, findet im Lehr- gtbaude des Seminars die feierliche Entlassung der Konfirmanden statt. Die Entlassungsrede wird Herr Seminarlehrer o. r. w. Kretzschmar halten. Die Eltem und Angehörigen unserer Konfirmanden, sowie alle Freunde des Seminars werden zu dieser Feier herzlich eingeladen. .Dienstag, den 13. April, IG Ahr werden die für das erste Schulsahr angemeldeten Kinder ausgenommen. Herr Seminaroberlehrer Ficker wird di« Brärüßungsfeierlichkeit lrttm. Die Lehrerschaft de» Seminars. Professor vr. Singer. Gedenktage der Heimat. 25. Mörz. 1749 Gottfried Siegismund Fleischer, ein geborener Zschopauer, wird Pfarrer in Laucha 1818 Die erbitterten Handweber, die in dem mechanischen Webstuhl bei Johann Jacob Bodemer eine starke Be drohung ihrer Existenz befürchteten, verlangten unter Drohungen die Entfernung der Webmaschine. Bodemer lieh sich aber in seiner Tätigkeit nicht beirren. 1858 Eister Gottesdienst in der Stadtkirche nach der Vor richtung. 1882 Brand des Gabriel Schubert schen Gutes in Krumher- mersdorf. 1904 Reichstags-Stichwahl. Es erhielten Stimmen im 20. Wahlkreise: Zimmermann (Res.) 11957, Pinkau lSoz.) 10982. — Oberlehrer Drescher tritt in den Ruhestand. 1919 Ein Lehrerrat wird an hiesiger Bürgerschule gewählt. 2«. Mörz. 1720 Christoph Geißler, Bürgermeister von Zschopau, ge storben. 1764 Gottlieb Claudius wird als wirklicher General-Accis- Einnehmer verpflichtet. 1918 Die Vorschußbank zu Zschopau geht in den Besitz der Mitteldeutschen Privatbank, Aktiengesellschaft über. O-rtttch-S und Sächsisches. Zschopau, den 24. März 1920. — Boa bedeutsame« Einfluß auf unser Wirtschaftsleben sind zweifellos die Ereignisse der vergangenen Woche. Man darf dabei annehmen, daß der direkte Einfluß, der in der Stillegung ungezählter In dustriebetriebe liegt, von geringerer Wichtigkeit ist, als der indirekte, der sich auf die zukünftige Weiterentwicklung be zieht. Es war in den letzten Wochen vor dem Berliner Putsch immer erkennbarer geworden, daß das wirtschaft liche Leben in Deutschland unter dem Alpdruck einer be vorstehenden Erschütterung stand, von der die einen glaubten, daß sie von rechts, die anderen, daß sie von links kommen würde. Beide Vermutungen waren berechtigt, es kam der Vorstoß von rechts, ihm folgte der von links, und es wird — nicht mit Unrecht — vermutet, daß. auch ohne den ersteren der Kommunismus zu einem, vielleicht dem letzten, großen Schlage ausgcholt hätte. Die deutsche Wirt schaft mußte diesen Stoß ertragen, er wird sogar eine Naturnotwendigkeit gewesen sein, denn es gibt nichts fal scheres, als zu glauben, einer derartigen Umwälzung lägen nur äußere, keine inneren Momente zu Grunde. Die Folgen werden zeigen, daß durch die Vorgänge des 13. März die deutsche Wirtschaft in eine andere Bahn gelenkt werden wird, mag das die Regierung Bauer wollen oder nicht. Wenn auch der weitaus größte Teil des Bürgertums dem Versuche des Herrn Kapp jede Sympathie versagen mußte, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß sich in der neuen Bewegung die Idee einer bahnbrechenden Aenderung der deutschen Wirtschaftspolitik verkörperte, äußerlich gekenn zeichnet durch die Forderung, daß Fachmännern in wlch- Men Staatsämtcrn ein größerer Einfluß cingeräumt wird. Durch diese Forderung wird die Not der neudeutschen Wirtschaft am prägnantesten charakterisiert; ihr Mangel an Sachverständnis, die Ueberfüllung mit Dilettantismus bloßgelcgt. Wie man zu den jüngsten Ereignissen auch stehen mag, schreibt das „Eh. T", sic werden für die deutsche Wirtschaft bedeutsame Folgen haben. Aber keines wegs nur Folgen innerpolitischer Natur, auch die Außen- wirkungcn können nicht ausbleiben. Blitzartig hat die Woche vom 13. bis 20. März in der ganzen Welt die Gefahr beleuchtet, die der Bolschewismus in wirtschaftlich ruinierten Ländern bedeutet. Das denkende Ausland, so weit es an der bestehenden Wirtschaftsform festhält, ist — kaum daß ein paar Tage seit dem 13. März verstrichen sind — bereits in sich gegangen und es wird nicht mehr lange währen, bis die Ergebnisse der mit Wucht herein gebrochenen Ansicht sich in irgend einer Form kristalli sieren werden, mit dem Ziel, den Verfall der die Welt wirtschaft stärkstens beeinflussenden deutschen Wirtschaft zu verhüten, sie wieder aufzurichten. In diesem Sinne sind die zahlreichen Stimmen zu deuten, die eine Revision des Friedensvertrages, schnellste Gewährung von Krediten usw. fordern. Man muß hoffen, daß die'Aufwärtsbewegung dcS deutschen Wirtschaftslebens nun zum letzten Male in gefährlicher Weise unterbrochen worden ist. Aber ebenso darf man hoffen, daß diese letzte Unterbrechung, gleichviel wie man ihre Entstehung beurteilt, gute' Früchte tragen wird. — Die Realschulkommisfiou hat, da das Schuldirektoriat durch das Gefttz vom 22. Juli 1919 seine Erledigung gefunden, Herrn Or. Schröbler für die erste Ober lehrerstelle vorgeschlagen und der Vorschlag ist nunmehr seilens des Ministeriums bestätigt worden. — Obererzgebiegtsche» Städteduad-Theater i«Zsch»pn«. Die heutige Aufführung des sehr beliebten Singspiels „Das Dreimäderlhaus" wird zweifellos eine große Zu schauerzahl ins Theater locken. Ist doch die Anzahl der Verehrer Schuberl'scher Weisen eine sehr große und wie bekannt, kommen gerade im „Dreimäderlhaus" viele der stimmungs- und gemütvollen Schubert-Lieder vor. — Sorgenkinder Die Schulentlassung naht, damit wächst die Sorge mancher Eltern, deren Kinder in der Schule nicht recht mit sortkameu. Sie blieben in den untere« Klaffe« hängen, glücklichster» Falle» besuchte« sie eine Hilfsschule. Sina gilt eS, sie einem Berufe zuzusühren, da fie doch ihr Brot selbst erwerben möchten Gewöhnlich wird erst verschiedenes versucht und führt doch nicht» zum Ziele. — Für Mädchm dieser Art besteht seit 15 Jahren in Dresden ei« Hei«, be gründet von der Zentrale für Jugendfürsorge. E» versucht, körper, Geist und Charakter der Zurückgebliebenen weiter z» bilden um sie nicht den Augebörigen und der Öffentlichkeit zur Last falle« zu lassen. Je eher nun die Erziehung tu diesem Heim rinsetzt, desto besser ist e». Darum sollte« r» solche Eltern nicht erst mit einem Dienst versncheu oder gar die Mädchen in eine Fabrik schicke« — letztere» ist von vornherein und i« jeder Beziehung bedenklich — sondern gleich auf Unterbringung in diesem Heim zukommea. Der P-ostonSpret» hat, der Teuerung wegen, erhöht werde« müssen, auf SO Mk. für Dresdner Kinder, 100 Mk. für aus wärtige und 120 Mk. für befsergestellte. ES ist trotzdem noch gering, besonders im Hinblick auf daS, was daS Heim an Bildung, Erziehung uud innerlicher Förderung b»etet. Im wohlverstandenen eigene« Interesse find die Behörden geneigt, einen Zuschuß zu grbeu brz. die Kosten selbst zu übernehmen. Anfragen sind zu richten an die Geschäftsstelle der Zentrale für Jugendfürsorge, DreSden-A. 1, Vitzthum- straße 7,1 — Der Zngverkehr ist i« Sachse« «nnmehr io vollen Umfauge wieder aufgrnommrn worden. Seit Montag früh oerkehren auch die Züge vou uud «ach Leipzig wieder fahr planmäßig. Zwischen Dresden und Berlin Verkehren seit Sonnabend ebenfalls alle Züge; einzelne Störungen stad nur noch bei deu vou Berlin nach Dresden abgehenden Zügen za beobachte«. Ebenso ist der Zugverkehr über Groß^hat« und Kamenz in Richtung Senftenberg—KottbaS wieder frei. Auch in Thüringen ist der Berkehr wieder aufgeuommea. Siöruogeu bestehen jedoch noch in Halle, so daß eia Zug verkehr über Leipzig hinaus in Richtung Halle zurzeit «och nicht möglich ist — Die Mark steigt trotz deu politische» Wirre«. Bezeichnend für da» Bertrauea, da» da» Au»laud in Deutsch land setzt, ist der derzeitige Staub der deutschen Valuta, über den in den letzten Tagen nur spärliche Nachrichten Vor lagen. An der Stockholmer Börse wurden am 10. März, also vor dem Berliner Putsch, für 100 M. 6.3S Kronen bezahlt, am 13. März, an dem die Kapp-Truppen in Berlin einzogeu, 5,80 Kronen. Nach dem Starz der Kapp-Regie« rung am 17. März wurden bereit» rund 7,SO Kronen be zahlt. Die Mark hatte damit fest Januar znm erste« Male wieder diesen erfreulich hohen Stand erreicht. Am 20. März schwankte der Kur» zwischen 7,20 nnd 7,50. — Dir Unterbrechung de» Güterverkehr» während der letzten Woche war durchaus unübersichtlich und ungleich mäßig. Auf dem größere« Teil der Kletnstationeu hat die Arbeit überhaupt keine Unterbrechung erfahre«. Besoader» in Süddeutschland erfolgte die Annahme aufgelteferter Sen dungen unter Vorbehalt fast durchweg. Such der Wetter lauf der bei der Beranlassuug de» Streik» durch die «ach Dresden geflohene Reich»rrgi«r«ug bereit» im Verkehr stehen den Güter war ganz unregelmäßig, je nachdem st« durch oder in Gegenden hiaeingtngen, wo der Verkehr unterbrochen war oder nicht. — Dadurch hat sich bei der Bahn eia be greiflicherweise sehr große» Durcheinander eutwtckelt, eine starke Stauung de» Verkehr» au wichtigen Umschlas»plätzea nsw, der die Bahn nicht so ohne wettere» Herr zu werden vermag. Für einige Tage wird daher eine gewiffe Zurück- Haltung nicht absolut dringlicher Sendungen von verkehrS- fördernder Wirkung sein. — Da»selbe gilt von der Post, bei der sich der Streik in wellen Bezirken allein auf di« Großstädte beschränkte. — Jnftizmiutster Harnisch sprach i« Chemnitz übe die politische Lage. Zunächst gtag er auf die Ntederroerfua- deS Sappsche« Putschversuches rin und sprach d««, üb« di
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