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Dresdner Nachrichten : 18.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187711185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-18
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1877
- Autor
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Rr. sss. »rlchet-t 7 Uhr in der »««'din-i, vt»r»-nftrit >3. Adon» «u»rnl»»rele vikrtkiiaiir» llil, 7 Marl PI»e.. durch »««Post 7 M-r« 7S Pt,e. »ii>t«l.>»ummrrnl0Pl,«. «uft«,r 32000 «kdl. »Lr die «il<k,-br »In,«» l«ndter Manulcrtv«, »,ch» jich die «edartl»» uicht »erbindUch. gnIeraten-Annahme au»« «itri» chaat-nNii-un» B»,I«rIn tzMttbur«. «er, :ll. Lkipgg. IIn. Wie», «uiel. «re»l->u,2i»»isurt u, 3>i,, t» verlin. Lelpti? Wien, Hamdnrg, chraimur« a, M,, Mün chen, — »«ud« ch v». In grauNurt a. M. — «»>»>-« in Ldemni» — 8»»»», »ullle« ck u«. »II Pari«. Sonntag, de» 18. November. Tageblatt fürMlilik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht und Kremdenlike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Otpsch ^ Nci'char-t in Dresden. Verantw. Redacteur: Ernst Lktpsch in Dresden. XXll. Jahrgang. MIttebactcur: Vr, tkmtl Für daü Feuilleton: H»rtmar>i>. Nnierol« «erden Marien» «irade I» dl« «d. » »de »n,k»»inmen, Soniiloii« di« Mt»a,? »L »hr. >In Neustadl: proste Master- «aste i- bi« Nachm,L Uhr. — Der Raum einer «in- pallizeu PeMjcile kostet tb Piae, iriugelaudl dl» tietle Äst Plge. Eine idaraniie illr da» » ö chist la, iPe itrichetneu »er Iuleraie wird nitchj, grgeiblesti.. Uurwiiriize «nnonceil- riuiiraue von mir uube- kau.ile» Firmen und Per iode» iuseriic» wir nur «eaen Pr.lilttNlera»»«, «tadluri» duri, Buri- ruarieu od>r Posteinjad- iunji, Acht Ziiden kosten IL Pi»-. ^„ierate ist» die Moulagl. Nummer »der nach einem Feftiag« 2» Plge. Dresden, 1877. v»li»»«e«. Di« Vergeltungszölle, welche Deutschland zu Gebote stehen, um Oesterreich dafür zu strafen, daß eS sich in Zollsachen selbststän dig macht — das sind sehr zweischneidige Waffen. Mit diesem Ge danken schloß unser gestriger Artikel. „Gut", sagen nun unsere Heißsporne, „so werden wir das Zollcartell kündigen und den Schmuggel organisiren." Gemach! Die patriarchalischen Zustände, unter denen einstmals der Schmuggel blühte, liegen über ein Men schenalter hinter uns, und die österreichische» Zölle sind nicht so enorme, daß sie den Schmuggel beleben werden. Das jetzt im Schwange befindliche Paschen von Cigarren nach Oesterreich wird vielmehr in Zukunft beschränkter werden, wenn Deutschland eine hohe Tabakssteuer bekommt. Dann ivird die Preisdifferenz zwischen deutschen und österreichischen Cigarren so gering sein, daß es sich nicht mehr lohnt, Cigarren nach Oesterreich zu paschen. Wenn cs (abgesehen von seiner Unmoralität) mit der Organisation des Schmuggels so leicht ginge, warum befreien wir uns denn nicht auf diesem einfachsten Wege von den französischen Zollplackercien? Und vergißt man ganz, daß für den Schmuggel nur Artikel sich eignen, die in geringezn Volumen einen hohen Werth cinschließen, während gerade unsere Industrie vorzugsweise schwere ordinalre Gebrauchs artikel hervorbringt? Nein, auf diese Weise werden wir uns den österreichischen Markt nicht erobern, vielmehr unter der Belastung des österrei chischen zehnprocentigcn Zollzuschlageü, bcz. der fünfprocentigen Abgabe vom Handelswerthe der sonst zollfreien Güter, welche die mit Oesterreich nicht Vertrag schließenden Theile trifft, das Absatz feld in Oesterreich, was wir bereits haben (und es ist ein sehr bedeu tendes), theilS an die dortige Jnlandö-Production, IheilL an die englisch-französisch-belgische Concurrenz verlieren, die natürlich ruhig den „McistbegünstigungS"-Vorthcil einstcckcn wird. Wir hätten den österreichischen Absatz-Markt haben können, ganz ausschließlich und für alle Zeiten. Cr wurde uns auf dem Präsentirteller entgegengcbracht. Das war vor 1865, vor Abschluß des unsere Industrie so sehr benachtbciligenden, aber von unseren Nationallibcralen so hochgcrühmten Handels-Vertrags mit Frank reich. Aber damals paßte eine Zoll-Einigung mit Oesterreich unseren Nationalliberalcn nicht. Die zqgcn es vor, nicht den französischen Markt zu gewinnen (denn der ist für uns nach wie vor eine „Data morgana" geblieben), wohl aber die französische Zustimmung zu der Berliner Politik von 1866 cinzuheimscn. Die Bereicherung Frank reichs auf Kosten der deutschen Industrie, der deutsch-französische Handels-Vertrag, der seitdem so schwer auf uns lastet, war der Preis für die politische Rolle, welche Napoleon spielte. Deshalb ivurden damals alle möglichen Gründe hervorgcsucht, uns von Oester reich handelspolitisch so weit als möglich zu entfernen! Bald mußte das Concordat und der Katholicismuü herhalten (als wenn Frank reich nicht auch Beides aufzuweiscn gehabt hätte! Und ivo herrscht jetzt der UltramontaniSmus mehr, in Oesterreich oder Frankreich?), bald die Unthunlichkcit, bei uns ebenfalls das Tabaks-Monopol ein zuführen, ohne welches angeblich keine Zoll-Einigung möglich sei .obwohl trotz des Zoll-VereinS innerhalb desselben die verschiedenen Salz-, Spielkarten- rc. Monopole bestanden und Deutschland jetzt dlM Tabaks-Monopol entgcgengcht-, bald das Bantnoten-Agio, obwohl die Zölle in Oesterreich jederzeit in Metall zu entrichten waren und nach Lage der Sache Oesterreich nie einen Kreuzer an uns herauszuzahlen gehabt hatte, sondern wir seine Zoll-Cinnehmer und-Cassirer geworden wären. Nicht einmal der Zwischcn-Zoll- Vertrag durfte mit Oesterreich deutscherseits erneuert werden, denn, declamirten unsere Neunmalweisen in Berlin, cS würde die höchste Gefahr für Deutschland daraus entstehen, wenn es sich mit Oester reich auch nur ein Haar breit näher einlicße, als mit Japanesen und Chinesen. Nun haben wir die Bescheerung. Zwischen beioen auf einander angewiesenen Nachbarn entbrennt der Zollkampf, weil Oesterreich uns nicht vor anderen Handels-Nationen bevorzugt. Freilich, cs wäre mehr zu haben gewesen; aber dazu bälte eben eine andere Politik gehört. Die handgreifliche Begünstigung der für Oesterreich so gefährlichen russischen Eroberungen durch Deut'ch- land hat cs in Oesterreich dahin gebracht, daß selbst die eifrigsten Parteigänger des Zusammengehens mit Deutschland, namentlich in dem kritischen Jahre 1870, die Deutsch-Oestcrreicher unv Ungarn unsere bittersten Feinde geworden sind. Jene einzige Gelegenheit kehrt nie wieder zurück, am wenigsten zwingen wir sic durch Poltern und sinnloses Drohen zur Wiederkehr. Je schmerzlicher aber ivir in diesem Augenblicke den Verlust empfinden, desto tiefer sei es der allgemeinen Erinnerung eingeprägt, wem wir denselben verdanken, nämlich jenen angeblich« „nationalen" Politikern, welche den Wohl stand der deutschen Nation als KaussprciS für ihre politischen Son- derzwccke verivendetcn, die uns erst handelspolitisch und dann poli tisch von Oesterreich trennten, und die sich nun ganz verwundert und unschuldig stellen, wenn Oesterreich, sich von Deutschland ganz frei fühlend, seine eigenen Jnterrcffen selbstständig ivahrnimmt, ohne daß wir viel dagegen thun können Auch diesmal verfügt die hohe Politik über die wirthschaftlichcn Interessen der Nation. 'Nicht was dem deutschen Gewerbcfluß noth thut, entscheidet über die Handels- und wirthschaftlichen Fragen, sondern das, was die hohe Politik für zweckmäßig hält. Die hohe Politik? Ach nein, eine Politik, von der die Mehrheit der Nation instinktiv fühlt, daß sie gefährlich ist und von der das Volk Nichts wissen will. Nenesle Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 17. November. Die „Politische Eornspondenz" meldet gerüchtweise aus Eattaro, daß die Montenegriner in der lctztverflos- senen Nacht Antivari erstürmten und weiter gegen Dnlcigno vorge rückt seien Bukarest. 16. November. Einer hier eingegangenen Nach-1 richt zufolge ist General Skobeleff bei einem gestern vor Plewna stattgehabtcn Gefechte verwundet worden; die Verwundung ist in des; eine leichte und hat der General sein Kommando beibehalten. Locale- and Sächsische». — I. k. H. die Prinzessin Georg hat das Protektorat über den so segensreich wirkenden Pestalozzi-Verein, welches bisher die Königin Maria führte, zu übernehmen die Güte gehabt. — Die EröffnungS-Feierlichkeit der Albcrtbrücke findet, wie die uns vorliegende Einladung des Rathcs mitthellt, Montag von früh 10 Uhr an statt. Die hierzu besonders ge ladenen Gäste versammeln sich in einem Zelte am Sachsenplatz (Altstädtcr Brückenzugang) und werden dann auf der Brücke von Herrn Oberingenieur Manck begrüßt. Nach der Uebcrgabe spricht Herr Oberbürgermeister 1)r. Stübel, schließt mit einem Hoch auf Se. Maj. den König und die ganze Versammlung stimmt hieraus den Choral an „Nun danket alle Gott". Darauf besteigen die Gäste bereitgchaltene Wagen und perCorso wird damit das schöne Werk des Friedens und des freundlichen Verkehrs inaugurirt. — Dem vormaligen Kürschnermcister Sparborthzu Froh- burg wurde daü Albrcchldkrcuz verlieben. — In Folge dcö schmerzlichen TraucrialleS, von welchem unser hobcö Königshaus betroffen, mutzte das Comltce der Aihcrtvecclnö-Lolterie von der früher In Aussicht genommenen Eröiiuung der Ausstellung der betreffende» Gewinne Abstand nehmen. Aus Befehl Z. M. dcr Königin, der Allerdurch- laucktigsten Präsidenttu des »AlbcrtvcrcinS, soll aber nun diese Ausstellung den 2i.d. eröffnet werden. Mau dart wobl erwar ten, das; dieselbe, durch eine interessante und geschmackvolle Aus stattung ausgezeichnet, sich eines zahlreichen Besuchs erfreuen wird. Nicht nur sind es die thellwclse sehr kostbaren und burck- gehcnkö wohlgewäblten Gewinn-Gegenstände, die einen bedeuten den Anziehungspunkt bilden dürsten, eö sind auch zugleich viele von den 'Arrangements unv Einrichtungen, welche der Ausstell ung einen besonderen Reiz verleihen werten. Mit derselben wird zugleich ein Verkauf von Loosen verknüpft, nach welchen im Hinblick aus die gedachten Gewinne zahlreiche Nachfrage z» er bosten Ist. Die östentlichcn Bekanntmachungen lassen alles Nähere über die Einlatzpreiie und Zeitdauer der Ausstellung ersehen. — Nach Beschluss dev BuudcSraihö vom bn v. M. sind im amtlichen Verkehr, sowie bei dem Unterricht in den östcutUchcn Lehranstalten sortan die in der abgedrucktcn Zusammenstellung angegcbcucn abgekürzten Bezeichnung ber Matze und Gewichte, unter Beobachtung der betgciügtcn Regeln, auöschlictzlich in Anwendung zu bringen. A. Längen matze: Kilometer Icm, Meter m. Ccnllmctcr cm, Millimeter mm. li. Flächenmaße: Quadratkilometer glcm, -Hektar da, Ar r>. Quadratmeter <,m, Quadratcentüneter oom, Quavratmillimetrr amm. 0. Körpermaße: Kubikmeter cbm, Hektoliter II, Liter I. Kubikcciitlinctcc ccm, Kubikmillimeter cmm. 0. Ge wichte: (Lonne t. Kilogramm kx, Gramm 8. Milligramm m^. I f Den Buchstaben werden Schlntzpunkte nicht deigciugt. L> Die Buchstabe» werden an daö Ente der vollständigen Zahlenanö- trücke — nicht über daö Dccimalkomma derselben - gesetzt, also 5,:n m, — nicht IN 27 und nicht 5 m 87 cm 3f Zur Trenn ung der Elncrstellcn von den Dccimalstellen dient daö Komma, - nicht der Punkt. Sonst ist das Komma bet Matz- und Ge- wlchtöz.chlcu nicht anzluvrndc», insbesondere nicht zurAbthcilung mehrstelliger Pablenausdrücke. Solche Adtbcllung ist durch An ordnung der Zahlen in Gruppen zu je drei Ziffern, vom Komma aus gerechnet, mit angemessenem Zwischenraum zwischen den Gruppen zu bewirke». - Ma» bestätigt und. datz die sächsische Regierung im Verein mit der von Baten und Würtcinberg gegen die von einer Com mission vorgeschlagcnc Ucberlragung der Stempelsteuer aui das Reich und die Erhöhung der Stempclabgabe gestimmt hat. Sachse» ist nur geneigt, den Splelkartcnstcmpel zu einer Reickö- abgadc zu machen, da notorisch dieser Siempcl bei der Fabri- kaiion der Spielkarten in verschiedenen deutschen Ländern vielfach binterzogc» wird. J»> llcbrigcn hält man daran fest, daß daü sächsische Budget nicht die Einnahme anö dem Urkunden- und Lchrillcnstempci enibchrc» könne. — Bei der am Freitag stattgcinndenen Wahl zur Gewerbe kam mcr haben von sämmllichcii Gewerbetreibenden Dresdens ganze dl', ihr »Wahlrecht ausgeübt. Solche Wahlsiaubclt - Herr Setzer, wenn Sie Wabliaulhcil setzen, wlrd'S Ihnen nicht torrigirt! — ist selbst bet KlrchenvorstandSwablen unerhört. Die ältesten ! Schneidermeister können sich einer solchen Thcilnahmloiigkcit nicht erinnern. Jene-Handvoll Gcwcrüctreibcnter. die sich ihres Äahl- recltv erinnert haben, repläsenttren ungefähr Procent der Wahlberechtigten. Vergleicht man die Lebhaftigkeit der Klagen dcö GcwcrbesiandcS üb>r zu geringe Vertretung In Reichs- und Landtagen. über ungenügende Berücksichtigung ihrer Interessen seitens der Behörden mit dem. was sie selbst tbun, wenn sic ihre Fiitcrcsicn zu wahren verpflichtet sind, so kann ma» sich gewisser Gedanken nickt erwehren. - Lchrerronscrenz des Inspektion SbeztrkS DresdenI. Gestern Nachmittag sandln Mcinbold'S Saale die alljährliche Confcrcnz der Lehrer deö hiesigen Schulbezirks in 'Anwesenheit der Herren Geh. Schulrath Or. Borneman», Re- gicrnngSrath von Tendern. Stahteatb Heubncr. QbcrkrtegS- gcnchlörath Grimmer, Oberst Andrlch, SeinInarbircctorllr.Kiihn statt 'liach'Bcgrntzlina dcrzahi rciä'en»Versammlung und den anwesen den Gäste» gezollten DankcSworten gedachte der könlgl. BezlrkS- schulinspcctor, Herr Schulrath Bcrthelt, zunächst der hochanzucr- kcnncndcn Bestrebungen der Vertreter der Stadt für Förderung und Hebung dcS städtischen Schulwesens und dann, dem Inneren Leben der Schule sich zuwcntend. des zu Anfang deö Schul jahres inv Leben getretenen allgemeinen Lehrplans, beste» strenge Eint altung. uin den nackthelllgcn Folgen häufig vorkommendcn SchniwechscIS zu begegnen, eine dringende Nvtbwendlgkett sei. Wenn er cö unterlasse, ein Urthe» über die Ergebnisse Im Inne ren Leben terSchule anszusprechen, so glaube er doch anö voller Ucberzcugnng behaupten zu dürfen. datz von einem Rückschritte aui dem Gebiete unseres Schulwesens nickst die Rede sein könne und In ticic »Behauptung müsse er auch die Fortbildungsschule mit einichsictzei!. Mit verhäitnttzmätzig wenig Ausnahmen bade er ein unverkennbares Streben nach vorwärts unk ein reges Be mühen, Immer mei r und »Besseres zu leisten, namentlich auch groke -Hingabe der Dircctcrcn an ihren »Beruf voigeumdcu. Eine andere Enal» ung sc! auch dw Hatz mehr alb früher am'cin gicichmätzigcS Fortichrciten säiinnillchcr Sckulcn einer Klasse gehalten und die Müde nicht gescheut werte, verlorene Schale zu rechter Zeit wieder zu suchen, che sie für immer verloren Eiligen. Sin tiefe crsrcuiichcn Erfahrungen schloß er die Hoffnung, datz eine weise Beschränkung und Auswahl deö llntcrrickstSsteffeS. eln Ausschei den dcS Nothwcnbigen und für dab Schulalter wirklich Faltbaren von dem nur WünichenS- oder auch Nickstwniisckclicwcrlheii und dem jugendlichen Verständnisse noch Fernllcgcndcn dem Schul unterrichte immer dauernde und für dad Leben fruchtbringende Erfolgt sichern werde. Viel böser jedoch als die nntcrrtchtliche Sette des Schullebenü stehe Ihm Ile erziehliche- Wohl sei ein gewisses Maß von Können und Wissen dem Mensa e» unent behrlich, aber eS sei ein »Boten ebenso gut stir Unkraut, Dornen und Disteln, wir für fegen- und iebeistpendende Früchte. Wie gering iei auch tic Kunst, datz Gedächtnis; mit einer Menge ben Kenntnissen zu fülle» und den Verstand am Erlassen und »Be greifen desselben zu üben, gegen die hohe »Aufgabe, ein Geschlecht zu erziehen, an daö die Hoffnungen einer glücklichen Zukunft und Heilung von den Gebrechen der Jetztzeit fick, knüpfen, cS m er ziehen zur Freute an Arbeit und GineSfchaffc». zur Mätzigkcit »n Genüsse »nd weiser Benutzung derGütcr tcö Lebens, zu Mit gefühl. Wohlwollen und Menschenfreundlichkeit, zum Glauben an ein höheres Walten, zur Liebe lür Ordnung und Gesetzlichkeit, für Recht und Wahrheit, für alles Schöne, Gute und Edle, zu erziehen zu allen den Tugenden, die schon die »Weisen dctz »Alter- tbumö alS die Grundbedingungen eines glücklichen Daseins des Einzelnen, wie des Wohlstaiits der Völkcr g pricscn! Die Er- ziehuna-tbätlgkeit müsse ben ganzen Menschen ermsten und vor allen Dingen bildend und vcrctclnd in das Gefühlsleben ihrer Objecte rlngrciscn, denn in den das -Herz bewegenden Gefühlen, in der Stimmung und Verfassung teS Gemüthö ruhten vorwie gend die Triebfedern dcö menschlichen Denkens und Handelns. In richtiger Fühlung suche daher auch die allgemeine Stimme die Ursachen bcdancrnöwcithcc und tesorgnlhcrweckender Zeitzu- ständc: zügelloser Frcihcilvsucht, überhandnehmender Rohheit, Mehrung der Verbrechen in schrcckenerrcgender We se, nicht im Mangel rer Kenntnisse, welche die Schule lehre, sondern vielmehr im Verfall deö sittlichen Lebens und drin mehr und mehr schwindenden Sinne iür Ordnung und Gesetzlichkeit. Der Redner schloß unter Hinweis aus die beiden zur Vervandlung ge stellten Gegenständ« der Tagesordnung mir den A orten: Soute die Versammlung dazu beitragen, daß unsere Schulen mehr, -sts es vielleicht bisher acsehclnn Ist, an dem heiligen Werke tcr Mcnschcnerzlehllng mit arbeiten. dann werden eS Stunden rei chen Segens sein, welche die Versammlung heute hier verbracht hat. — An diele mit gewohnter Wärme und Eindringlichkeit ge haltene Ansprache des VorsEcndc» schloß sich der Vortrag deü Herrn Lehrer Körbitz (2. Bürgerschules über: „Die erziehliche »Aufgabe der Volksschule", dessen Hauptinhalt sich in zwei Theile zerlegte, deren rrstcrcr erörterte, worin cigcnilich die erziehliche »Ausgabe der Volksschule bestehe, während im zweiten Theile die Mittel angeführt wmdcn. wtc diese »Ausgabe zu erreichen sei. Stuf die hierzu anigcstcllien Thesen kommen wir wohl später zu sprechen. — Das kgl. Ministerium deö Innern bat sich ausS Neue ver anlaßt gesehen, die Einfuhr von Wiederkäuern aus Böhmen nach Sachsen, weiche erst durch Verordnung vom '->. November srcigegcben werden war. zu verbieten, ebenso die Einfuhr von thicrtschcn 2 besten in srischem oder trockenem Zu- stände, weiche von Wiederkäuern stammen. Bei einem Trans port von 262 Stück ungarischen Stcppenvtehv, weicher für ver schiedene Städte Noit-BöhmciiS bestimmt war, sielen in Brünn 2 Stück an der Rinderpest-; trotzdem wurde ber Transport an an die einzelnen Bestimmungsorte weiter abgelassen. Die Statt- halterci von Böhmen ordnete an, baß daS verdächtige Vieh sofort beim Eintreffen an den betreffenden Bahnhöfen zu kcuicn sei. »Bei dem In Mclnlk gebliebenen Theile deö Transportes ist Rin derpest eonstatirt worden. — Der hiesige „Verein arbettgebenbrrKlempner" beging am 14. d. MtS. im festlich decorirten Saale der Walb- schlötzchen-Statt-Restauratien sein drlitcö SkiltungSsest, welches zahlreich von Mitgliedern und Gäste» besucht war. Während tcr Takel wechselten ernste und heitere Toaste inlt einander ab. Der Vereins-Vorstand, Herr Türckc, gedachte der Gründung deö Vereins und namcnllich ted früheren »Vorstandes -Heirii A. »Boy. -Herr Kaufmann August Richter verglich die Geschicklichkeit her Vereinüglleher In ihren »Arbeiten mit irrer Geschicklichkeit Im fest lichen Arrangement. Nach beendeter Tafel wurden zur allge meinen Heiterkeit mehrere, dir VereinSmstgUetcr betreffende komische Ereignisse durch einen „AMckwur" in Form von Plakaten, an einer blecherne» Anschlagsäule angebeftet. Herr Lange, welcher den Vortrag über technische Mltthcilungen vielt, bemerkte, da» in iicnercr Zelt sich die Klagen über Lampen mehrten, führte dieselben aber aus mangelhastc Dochstührung, schlechtes Qei :c. zurück. Eö sei Ihm nun gelungen, < meinte er scherzhaf ter »Weise; einen neuen Brenner zu constrnlrcn, weicher außer Wegfall der erwähnten Uebelständc auch noch den Voriheil l abe, daß man kein Petroleum, sondern »Wasser darin brennen könne. DerVortragciidczeigte den in colosiaier Dimension auSgesührlcn Brenner, iülUc ans einer Gletzkamic Wasser ein, zog den, einem Handtnebe in seiner Größe nickt unähnlichen Dockt, mittelst einer Kurbel ein und entzündete denselben, nachdem er zuvor einen Feuerwehrmann zur Sicherheit herbeigernsen hatte. Der znm Brenner gehörige Lickttckützcr und Anölöschcr. erstcrer ein Blcchrohr. letzterer cin gewöhnliches Kücken Eastcrol. erfüll- tcn Ihren Zweck vortrefflich. Ein Tänzchen hielt nachher die muntere Gesellschaft dis in die frühe Morgenstunde zniammcn. — Zn der gestern auögcgcbcncn Nummer des hier erschei nenden wcllverhrcileicn Polizeibiarieo, E derb a r dt'S Allgc m. P o l I zei a nze i g c r. hcnndct sich die Bekanntmachung des UntcriuchungogcriehlS zu Hamburg, wegen besam st. d.dortieibst vcrmuthlich von den eigenen Elter» ermordeten unhckaniitcn ea. 12 jähr. Knaben nebst einer Photograpiste der zu dem Zwecke an eine Piosic angebundenen und aufrecht gestellte» Leiche dcö er mordete» Kindes. - Vorgestern ist In den Artillerie-Werkstätten lm Arsenale einer der Verarbeiter, dcr hauptsächlich am Dampf hammer beschäftigt war. auf noch »iä't ermittelte Weise von dem Dampfhammer am Kopie getroffen und dadurch nicht ungefähr lich verletzt werden. Via» hat tim nach seiner in der Kieicrn- straßr befindlichen »Wohnung geschafft. - Gestern Mittag 12 Uhr iand beim Kgl. Bezirksgericht die AuSkoolung tcr Herren Geschworenen und HlliS- geickwerenkn kür die vierte Quartals-Periode statt. Die Sitzun gen selbst nehmen am I". Dezember ibren »Anlang. — UnserDresden besitzt dock; reckt vleiepünkilickeS teuer zahle r! Beweis damr Ist der icrckgc Andrang bei tcn städ tischen Kaffen zur Abiül rnng dcS vierten Gnmdilcuer-TerminS. 'Die hiermit bcanttraatcn Beamten münen täglich eine Masse dieser Steuerzahler tahi» bedeuten, datz iür dieses Jahr in Folge Elniührung dcr Eiistommenstcucr der l. Termin der Grundsteuer nicht zu entrichte» ist. - Ein entsetz > icker Anblick bet lick In diese» Taacn den rcvidireiidcii behördlichen Organen >» einem Hause dcr hicsi- «gcn AinaUeiisirgtze. Tort in der vierten Etage, in einer »Art
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