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Dresdner Nachrichten : 20.06.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192606204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-06
- Tag1926-06-20
- Monat1926-06
- Jahr1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.06.1926
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Gegründet 18SK B-Mg-.S-bühr ««»«n nach »atdmask »«»ckna dt« onmaU ttü a uarvit rt» ' a«t,»rdald la c>tt»ei»n Anzetgen-Pretle:p aukarda"- SchrtMrttmia >«d L»oo«o»tchIN»t>»«, »art«.,Ir,>,« SS ^S. Druck u. vartaa a»n Uch»Ick » »«tchwdt in Dr«d»n. P»««hach-»ant» 10SS Drradan. au, wt> d«>»tch«, Dr-^>»n»k Nach, - ,»I«IItn > Sck«>»Mt,ck» -«rd-n nick! luttxwadrt. l-lotsl Veüsvue Htsvtrniitlsg-Dss mit ^onLsift. d/siltsg- unet -^dsnel-Dsisi im Tsrrssssn-Sssi nr» 6s«' Lids. Ssksnnts vornsirms Dskslmuslft. ka»t»Llv »«Avn»«rsn»lllmmsr. ^s6sn I^ittwocti l^SUMON Sonntag nicht abstimmen! Es geht um Rechtsstaat, Eigentum und Hindenburg! Jeder bleibe zu Sause! Am Vorabend de» Volksentscheid» gilt e» für jeden ver antwortungsbewußten bürgerlichen Politiker »ha« Unterschied -er Partei, sich noch einmal gründlich. leidenschaftslos und unvoreingenommen klar zu machen, um «va» eS bei dieser Aktion geht, die Sozialismus und Kommunismus gemeinsam, sekundiert von dem aus Berlin schwörenden Teil der Demo- kratie, unter unge-eurew agitatorischem Tamtam und mit einem Rtesenaufwand von durchtriebenster Berlogtnheit t« Szene gesetzt haben. Die Antwort liegt offen vor jedem auch nur halbwegs Elnstchtige« und Urteilsfähige» zutage: Der Volksentscheid soll darüber bestimmen, ob in der Leulsche« Republik Recht od«r Raub, Eigentum »der Bolschewismus gilt, und ferner, ob die Bürgschaft einer ruhig«« und stetige« innere» Entwicklung, dt« wir in Htndeudu^ besitzen, weiter, bestehen kan» ober ob bi« rasende« Rolande etuer -Sind, wütige», kommunistisch ^bgosteworu«« HahP>tz«wgai»ria auch dieses Bollwerk deS bürgerliche» Staate- zu beseitigen ver möge». um dann ba» Reich einem neue« ThaoS «ach 1S18er Muster enigegenzwtretben. Daß eS sich «otsächltch mn eine» vou langer Hand ^«bereitete» Plan mit bolschewistische» Endziele» bandelt, darüber habe» die Kommunisten mit der ihnen eigene« brutalen Offenheit keinerlei Zweifel ge lassen. W-enn eS ihnen gelingt, zwanzig Millionen deutscher Wähler zu einer glatten Verleugnung der fundamentalen Recht», und Eigentum-begriff« aufzupeitsche«. -an» hoffen sie den Weg zu ihren bolschewistische» Zielen von den stürk. stcn Hindrrnlssen befreit zu finde«, «veil dann nach ihrer Meinung da- deutsche Volk, da- sich öffentlich »um RechtS» bruch und »um Räude bekennt, sür den Kommunismus »reif* ist. DaS mögen alle bürgerlichen Elemente, die noch schwan- kenü sind, weil die radikalen AgitationSlstgen ste verwirrt haben, bedenken und denen die Gefolgschaft verweigern, di« ste am 20. Juni zur Teilnahme au der Abstimmung verlocke« wolle». ES kommt nicht nur darauf an. dt« Fanatiker der Enteignung anf dt« vou ihnen b«tm Volksbegehren zusam- mcngcbrachteu 12X Million«» zu beschränken, fonbern vou den darunter befindliche« zwei Millionen Stimmen bürger- sicher UeberlSufer einen möglichst groben Teil sür die Gegner -er Enteignung durch Stimmenthaltung »nrückzugewlnne». Möge darum jeder Bürgerliche, -er beim Volksbegehren steh durch Lug und Trug irreführeu lieb, am morgige« Sonntage seiner nationale« «nd bürgerliche» GewissenS- pslicht dadurch Genüge leisten, -atz er seine« Irrtum korri giert und sich der Abstimmung seruhältl Um so sicherer wird dann der sozialistisch-kommunistische Anschlag ans die Grund- lagen unseres Staate- zuschanden gemacht werden, während jede bürgerliche Stimme über di« 12X Millionen hinan» eine Ermutigung für den Radikalismus bedeutet, im vertrauen aus die Leichtgläubigkeit bürgerlicher Kreis« mit seiner Maul- rvurfsarbeit fortzufahre». Di« Sozialdemokraten selbst sind ursprünglich nur sehr zögern- und widerwillig an den Volksentscheid heran» getreten. Wiederholt haben sozialistische Regierungen Ende 1918 und im Laufe de» Jahres ISIS in Erlassen, welche die Unterschrift von Ebert. David, Heine u. a. trugen, erklärt, Sah das Privateigentum nicht ansetastet werbe« dürfe und -ab di« eatschädignngslvs« Enteignung der Fürste« »er. sassungSwidrig sei. Der sozialistische RechtSanwaU Heine ries 1S20 seinen Parteigenossen zu, daß di« Revolution nicht auf das Niveau persönlicher Kränkungen und Rechtsver letzungen herabglcitrn und die Entthronten nicht in eine Vermögenslage bringen dürfe, die von ihnen und von zahl, reichen ihrer früheren Untertanen als ein« Entwürdigung empfunden werde. Um di« gleiche Zeit stellte der..Vorwärts" die Enteignung auf eine rechtliche und moralische Stufe mit dem Begehren de» Verbandes nach Auslieferung der deutschen „Kriegsverbrecher", und noch im Januar dteseS Jahre» schrieb Wilhelm Dtttmann in dem gleichen Organ einen Artikel, der eingehend die Schwierigkeiten eines Volksentscheid- schilderte, mit der unverkennbaren Tendenz, die Genossen im Lande vor dem Vcschretten diese» Weges zu warnen. Alle vedcnke« der leitenden Sozialdemokraten wurden aber schließlich hinwcggescg« durch dt, Angst vor der Straße, durch di« Furcht, dab brr hemmungslose Radikalismus der Kommunisten der Partei die Massen abspenstig machen könnt«. So geht die Sozialdemokratie in den Volksentscheid hinein mit dem Lenkbar schlechtesten Gewissen, da» sie vergebltch durch da» Heulen der AgitativnSsirenen zu übertäubcn sucht. ES ist und bletbt ein Schandfleck sür bie Sozialdemokratie daß ste sich wtber ihre bessere Ueberzeugung in den kommunistischen Strudel der restlos»« Enteignung hat htnetnztehe» lasse«. Restlose Enteignung! Darum handelt eS sich Wie viele Bürgerliche und wie viel« Arbeiter gibt eS, die diesen Kernpunkt der Sache über haupt nicht kennen! Faustdicke Lügen sind in Massen zur Betörung der Gemüter verbreitet worden. 2ss Milliarden, so heißt eS, solle das verarmte Volk den Fürsten zahlen. Diese ungeheure Summe müsse durch Steuern heransgepretzt werden, und dabei entfiele ans jede einzelne Familie 209 Mk. Da» ist erstunken und erlogen! Die Wahrheit ist, daß den Fürste« anch nicht ei» Mennig anö deutschen Stenergclber« gegeben werbe« s»>, sonder« daß man ihnen ihr rechtmäßiges Eigen«»« ohne Entschädig««» kvnstszierr« will! Gewiß, auch die Fürsten müssen ihr Teil an der allgemeinen Verarmung tragen, und zu diesem Zwecke will der zurzeit dem Recht», a«ssch«ß de» Reichstage» vorliegend« So»pro«itzentw«rs eine« gerechte« und billigen Ausgleich »wische» den fürstlichen Rechtsansprüchen und der nationalen Wirtschaftslage herbei- führe« Dße Fürste» s»Ne« -anach «ich« .alle» behalte«, wa» früher ihr eigen nannten^ sondern einen sehr erheblichen 8» ProzentI — ihre» nach den enen Vermögen» an den Staat . anch nicht völlig von alle« ent wirr»«». DaS ist der Diu« de« NechtsqedankenS. Der älistisch»kowmnnlstische Sateignnngsentwnrf aber be- stimmt in Artikel 1, „baß das gesamte Vermögen der ehe- mal» regierenden Fürsten sowie der Fürstenhäuser, ihrer Familien und Familienangehörigen ohne Entschädigung zu enteignen ist". Den Fürsten «nd ihren Angehörigen soll also alles, aber a»ch alles genommen werden, bis auf das letzte Möbelstück und da» letzte Kleidungsstück, ohne Unterschied, ob e» sich «m Männer. Frauen. Kinder. Greise uud Un- mündige handelt. Dentfcher Bürger, der d« schwanke» konntest! Hörst d« hinter diesem Gesetz, oder richtiger Ranbentwurs nicht das oaS Hohnlachen derer, die dich selbst cbenio behandeln «erbe«, wen« ste den Augenblick dazu nach der Be seitigung einer mit starker Antorität umkleidete« bürger, liche« Regierung sür gekommen erachten? Der Volksentscheid, wenn er im Ginn« der Enteigner auSfällt, ist nicht da» Letzte, sondern nur eine Etappe anf dem Weg« zum Sturz« HindenbnrgS, zur Zerstörung der Reichs- einhett und be» ganzen AutoritätSgeväudes, daS seit 1V18 in schwerem Ringen langsam und mühselig wieder bei un« er- richtet worden ist. «nd da» in dem jetzigen Reichspräsidenten «in« besonder» machtvolle Stütze gefunden hat. Mit ihren persönlichen Angriffe« gegen da» ehrwürdige Reich-ober- upt haben die Sozialisten und Kommunisten ihre wahren -sichte» -iS »um Ausschluß jedes Zweifels enthüllt. Sie abget biSßt sozial wissen, daß Hindenburg nie und nimmer ein EnteignungS- gesetz mit seiner verantwortlichen Unterschrift decken kann, und daß er zurücktreten muß, wenn er die Unterzeichnung, zu der ihn eine verfehlte Verfassungsbestimmung im Kalle eines radikalen Obsieges beim Volksentscheid nötigen würde, nach seinem, nationalen und bürgerlichen Gewissen und nach seiner Ncchtsüberzeugung verweigert. Dann wäre der Weg zur Macht frei für den verantwortungslosen Radikalismus, der fürchterliche Zeiten für Deutschland heraufbeschwören würde. Angesichts einer so grundstürzendeu Gefahr steht über dem morgige» Sonntage die Flammenschrtft an der Wand geschrieben: Denkt an Hindenburg! Geht nicht de« Sozialisten n«d Kommunisten aus b«» Leim, bi« euch durch eine i»Lirekt gegen ihn selbst gerichtet« Abstimmung,« Schrittmacher« einer »weite« R«v»i«tia» erniedrige« wolle»! Bleibt z« Hansel In diesem Sinne haben die setzten Tage »och einen wahren Hagel -er nachdrücklichsten Proteste gegen den Volks entscheid herntederpraffvln lasse». Landwirtschaft. Industrie, Handel, Banke«, Handwerk »nd Gewerbe, die christlichen Ge werkschaften, die kirchlichen Autoritäten, alles ruft der Be völkerung, die gesunde« GinneS ist, zu: „Bletbt am 2 0. Juni zuHanse!" So kan« eS für niemand, der nicht ganz vom Parteihaß verblendet ist. zweifelhaft sein, daß politische Vernunft, bürgerliche Einsicht und Gerant. wortungSgesühl, national« StaatzSgestnnung, Recht, Ge- rechtigkeit und Billigkeit, alles, was die bürgerlich« "Don. kungS- und Wesensart von radikaler Gewissenlosigkeit und staats- und gesellschastSzerstörender Unvernunft scheidet, für morgen daS Fernhalten jedes bürgerlichen Wählers von -er Abstimmung erfordert, damit die Sozialisten und Komm», nisten eine gründliche Abfuhr erleiden, indem sie noch nicht einmal die Millionen deS Volksbegehrens auf sich ver einigen. Jede bürgerliche Stimme ist Berrat an der Sache des Rechtsstaates. Verrat an Hinbenbnrg «nd seinem ansopfer», de«, selbstlose« «ad vorbildliche« nationale« Wirke«. wer aber fern blelbk van -er Abstimmung, wählt hinbenbnrg zum zweiten Male, in dem er den Anschlag seiner radikalen Gegner zunichte zu machen hilft. Da» mutz di« bürgerliche Parole für den morgigen Sonntag fein! Dann wir- da» deutsche Bürgertum zeigen, daß e» reif ist »nr Abschüttelungg de» radikale« JocheS, und Sozialisten «nd Kommunisten werden erkenne«, -aß ihr« Bäum« im heutigen Deutschland nicht in den Himmel wachsen können. Die Kriegsopfer gegen Sen Volksentscheid. Der Zentralverband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebe««» S. 8^ Lan-eSverban- Sachse«, erläßt folgenden Aufruf: In iehier Stunde ein ernstes Wort an alle Kriegsopfer! Der AbstftmnungStag naht! Euch allen hat man den Kopf verkeilt. K rieg Sb «schäbig tenve rbä irde, wt« der ReichSbund haben di« Kriegsopfer öffentlich in -er Press« ermuntert, beim Volksentscheid über die Fürstenenteignung mit „ja" zu stimmen. Die sachlich «nd rechtlich denkende» Kriegsopfer find jedoch «»derer Meinung ««d sag«, S«ch deshalb: Hütet Euch, den vom Reichsbund vorgeschlagenen Weg »u gehen und üVerlegtGuch ersteinmalöie Folgen. Bedenkt. -aß beim Durchkomme» -es Volksentscheids nicht ««r dt« Fürste» enteignet werde«, sonder» danach solge« der gesamt« Privat besitz di« Pensionen der Be, amte», di« Selbständigkeit der kleine« Ge» schästSlente «nd, waö für die Kriegsbeschädigten, Kriegerwitweu und Kricgereltcr« von allen Dingen ans- schlaggebend ist. die Abschaffung ihrer berechtigte« BersorgnngSansprüche nnh BersorgnngS- rechte. Man wird Such kaltlächelnd dem «erderbe« ,. preis-eben. «er v»ra«tiert Euch Eure «ersorguugsansprttche? Der Bolschewismus oder der Ordu » « gsstaat? Habt Ihr wirtlich noch nichts von den wahre« Zn- stänLeninRu bland gehört? Hat man dort nicht alle» enteignet? Ist Eure Rente nicht auch ein vom Reich zu- gestandener Privatbesitz? Ist sie nicht ein berechtigter Anspruch an den Ordnung» st aal? Wer bürgt Euch basür, wenn wir rnsstsch« Zustände bekomwe«? Man gaukelt Etzch vor, «ach der stgttgefunbeue» Ent eignung der Fürsten die Schlösser -« Erholung». stätten sür die AriegSopfer ausbauen zu wollen. Glaubt Ihr wirklich, daß die jetzige« Enteigner Gel- zur Verfügung stelle» würden für Umbau. Einrichtung «nd Deckung der lanfenden Unkosten? Glaubt nur. es geht hier nicht allein um da» vermögen der «Hcma-ligen Fürsten,- «S geht anch um Sure Existenz. Sure Lebensfähigkeit! Schon einmal sin- Sie Kriegsopfer als Werkzeug unverantwortlicher Hetzer mißbraucht worden. Man hatte einen Teil auf die Straße gejagt zu sinnlosen Demonstrationen. Was hat man damit erreicht? Man hat -cn Haß uns -cn Aerger gegen di« Kriegsopfer heraufbeschwören. Darum seid dieSmal, wo e» nicht zum mindesten die Erhaltung oder den Verlust Eurer schwer erkämpfte« aber berechtigte« Ver» sorgnwgsansprüche gilt, aus der Hut. Sei» Deutsche! Laßt Euch nicht von ausländischen Hetzern und solchen im Lande, di« leider in ihrem Solde arbeiten, ins Ver- öerben ziehen! .. ^ Rnr ein Staat, der bestrebt ist sür di« Gerechtigkeit, Ruhe. Ordnung und Sicherheit Sorge z» trage«, kann nns Kriegs opfern sür die Zukunft «nsere Bersorgungsansprüche gewähr leiste«! Sämtliche Kriegsopfer müsse« i« eigenste« Interesse des SeidstcrhaltnugStriebeS am kommende« Sonntag von der Abstt««»««S«r»e ser«bleibe«! Zentralverband dentfcher Kriegsbeschädigter »nd Krieger. Hinterbliebener».«. Lan-eSvcrband Sachsen. Der Gesamtvorstand: g«z. Waller Wcrchan. 1. Vors. Die Parole der Saus- »ad Vruaddefltzer. Berlin, .19. Juni. Der Schuhperband ehemaliger deutscher Haus- und Grundbesitzerverein« gibt seinen Mitgliedern durch seinen Vorsitzenden für den Volksentscheid folgende Parole: Strikteste StimmenthaU»»-. de»» «ich« Lei-e»schas« «»- Zerfleisch«»-, sondern Bermulst ist »»ser« Rettv»g.
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