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Der sächsische Erzähler : 09.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-187011097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-18701109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-18701109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1870
- Monat1870-11
- Tag1870-11-09
- Monat1870-11
- Jahr1870
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.11.1870
- Autor
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W«r -Misch« W>ez«U«r, Wo chenb la t t für Lifehofswerda, Stolpen und Umgegend Amtsblatt de» Königlichen Gerichtoamtes und des Stadtraches zu Kischolswerda. Diese Zeitschrift «scheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch« und Sonnabend«, und koket einschließlich der Sona- abends erscheinenden „belletristischen Beilage" vierteljährlich 12 ff, Rg». Inserate «erden bi« Dienstag« und F«itag« früh 8 Uhr angenommen «md kostet die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 8 Pfennige. .-^8S. Mittwoch, den S November I187V. Politische Nachrichten. Die Telegramme des „Daily Telegraph" und der „Times" gehen bekanntlich über das Ergebniß der bisherigen Waffenstillslandsverhandlungen aus einander. Das erstgenannte englische Blatt be zeichnet sie bereits als abgeschlossen und führt als Einzelheit sogar die tägliche Verproviantirung von Paris für die Dauer des Waffenstillstandes an, das englische Weltblatt indeß spricht nur von einer Hoff nung, welche Thiers hege, daß der Waffenstillstand zu Stande kommen werde. Gewiß ist nun, daß man bis 6. d. im auswärtigen Amte zu Berlin noch nichts von einem Abschluß wußte. Gewiß ist ferner, daß der König in keinem Falle das Heer vor Paris verlassen und wahrscheinlich sogar, daß der Reichstag nach Versailles einberufen werden wird. Was nun unsere Stellung vor und zu Paris anbetrifft, so ist unbeschadet des Fortganges der Waffenstillstandsverhandlungen als ausgemacht an zusehen, daß das deutsche Heer, sei es infolge eines Bombardements oder auch ohne dasselbe, seinen Einzug in Paris halten wird. Man ist darüber einig, daß darin eine gewisse Garantie der Friedens dauer zu suchen ist. Wollte man noch die „kosmopolitische Natur" des Geldes bestreiten, so könnte man jetzt — wenn die „Köln. Ztg." wahrhaft berichtet — eine That- sache zum Beweise des Gegentheils anführeu, welche allerdings zugleich beweisen würde, daß das Geld eben in keiner anderen Weise kosmopolitisch ist, als wie man unter allen Himmelstrichen auch menschliche Schwächen und Schändlichkeiten wiederfindet; zu der französischen Anleihe, welche gegenwärtig in England gezeichnet wird, sollen von Berliner und Frankfurter Bankhäusern, und zwar offen und frei unter Angabe der Firma, Anmeldungen eingegangen sein. Deutsch land schickt also seine Söhne nach Frankreich und sein Geld nach England, damit Erstere mit den für Deutschland eigenes Geld angeschafften Waffen nieder geschossen werden. Es ist zu hoffen, daß entweder jene Nachricht entschieden widerrufen oder jene Herren offen benannt werden, damit das Publikum sich vor ihnen hüten kann. In Jena sind 430 Thaler für die Nothleidenden in Straßburg gesammelt und abgcsandt worden. — Fünfundzwanzigster Jahrgang. Den baierischen Generalen von der Tann und von Hartmann und dem Generalleutnant von Bothmer ist das eiserne Kreuz 1. Classe verliehen worden. Die erfolgte Reffe des Großherzvgs von Baden nach dem königlichen Hauptquartier wird in poli tischen Kreisen als ein günstiges Anzeichen für den Stand der Verhandlungen über die deutsche Frage angesehen. Das Centralcomite in Berlin hat an weiter«! Beiträgen aus dem Auslande empfangen: 40,076 Thlr. aus Valparaiso, 10,000 Thlr. aus New-Jork, 250 Pfd. Sterl. aus Rio Janeiro, 2414 Thlr. aus Fiume. Baiern soll Aussicht haben, aus dm französischen Strafgeldern die 30 Millionen Gulden wieder zu erhalten, die es 1866 an Preußen gezahlt hat. Ja, man spricht sogar davon, daß cs auch für das an Preußen damals abgetretene Stück Land eine Ent schädigung an französischem Grund und Boden er halten werde. Von diesem Geld wird der Main überbrückt. Ist es wirklich eine unnöthige Härte der Deutschen, den Frieden nur in Paris zu dictiren? Hören wir darüber einen Engländer, der bis zu dieser Stunde in Paris lebte. „Ich verabscheue den Krieg und die Preußen, bin aber der Ucberzeugung, daß die Pariser aus diesem Kriege noch nichts gelernt haben. Von Tag zu Tag überzeuge ich mich mehr, daß ein dauernder Friede nur in Paris unterzeichnet werden kann. Wenn die Belagerung morgen aufgehoben würde, dann würde diese eitle frivole Bevölkerung nach einem halbem Jahre nicht mehr glauben wollen, daß Elsaß und Lothringen je von einem Feinde besetzt waren. Und wenn die deutsche Armee nicht gradczu die Boulevards entlang defilirt, sollte es mich nicht wundern, wenn man uns sofort nach ihrem Abzüge sagte, daß sie nie dagewesen seien. In dieser Stadt mit ihren Einwohnern eingeschlossen, bin ich mit meinen Sympathien ganz auf ihrer Seite, aber meine Vernunft sagt mir, daß Bismark recht daran thut, nur in Paris Frieden,u machen." Dem kleinen Thiers, er ist 75 Jahre alt, ist am Abend seines Lebens eine große Rolle zugefallen, er steht über den Parteien und vermittelt den Frieden. Im deutschen Hauptquartier macht er geltend, daß er in der Kammer entschieden gegen
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