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Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 25.07.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-07-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194507254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450725
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungTageszeitung für die deutsche Bevölkerung
- Jahr1945
- Monat1945-07
- Tag1945-07-25
- Monat1945-07
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Nr. 56 — Erscheinungsort Dresden für die deutsche Bevölkerung Mittwoch, 25. Juli 1945 Kriegsverbrecher —■—— müssen streng bestraft werden Der Prozeß gegen Peiain hat begonnen — Anklage wegen Ver schwörung gegen Staatssicherheit und Verbindung mit dem Feinde Paris (TASS). Am 23. Juli hat im Justiz palast in Paris der Prozeß gegen Petain be gonnen. Um 12.30 Uhr werden die Journalisten, eine kleine Anzahl geladener Gäste und die Zeugen in den Gerichtssaal eingelassen. Unter den Zeugen bemerkt man den früheren Präsidenten der Republik Albert Lebrun, Louis Marin, Charles Roux, Paul R e y n a u d , Michel C1 e - m e n c e a u , den Abt R o d a i n, den Pfarrer B e g n e r, Leon N o e 1, General G e o r g e s , General B e s s o n , Kardinal Lienard, Prinz von B o ul r bon-Parma, General Juin, General Weygand, General Bergeret, Peyrouton, Admiral B 1 e h o u t, General Sdrigny u. a. Um 13.10 Uhr erscheint Petain. Er hält in seinen zittrigen Händen eine Rolle Papier. An beiden Seiten bewaffnete Wachsoldaten, hinter ihm seine drei Rechts anwälte: Payen, Isorny und Lemerau. Beim Erscheinen Petains erhebt sich ein Murmeln auf den Bänken der Zeugen. Um 13.15 tritt der Gerichtshof ein. Der Vor sitzende, der Staatsanwalt und die Mitglieder des Obersten Gerichtshofes nehmen iljre Plätze ein. Einspruch abgewiesen Nachdem die Personalien des Angeklagten festgestellt sind, erhebt sich der Rechtsanwalt Payen und liest eine Erklärung der Verteidigung vor, die dem Obersten Gerichtshof seine Zu ständigkeit im Verfahren gegen Petain ab erkennt, da der Angeklagte gemäß der Ver fassung von 1875 nur vom Senat zur Verantwor tung gezogen werden könne. Der Gerichtshof unterbricht die Sitzung, um über die Erklärung der Verteidigung zu beraten. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erklärt der Gerichtshof, daß er den Einwand der Verteidi gung über die Nichtzuständigkeit des Gerichts hofes abgewiesen habe. Darauf erhebt sich der Staatsanwalt Andre Momet, der den Anklage akt verliest. Petain wird der Verschwörung gegen die innere Staatssicherheit und der Verbindung mit dem Feind angeklagt. Im einzelnen wird er beschuldigt, daß er die Waffenstillstandsbedingungen unterzeichnet, den Posten des Präsidenten der Republik abgeschafft, die Staatsgewalt an sich gerissen und die Depu tiertenkammer und den Senat aufgelöst und nicht wieder einberufen hat. Ferner wird Petain der „Vernichtung der Republik" be zichtigt. Es wird in dem Anklageakt darauf hin gewiesen, Petain habe in einem Brief an Charles Maurras, den bekannten Monarchistenführer und Leiter des monarchistischen Organs „Action Frampaise", geschrieben: „Ich hoffe, daß die erb liche Monarchie in Frankreich wieder eingeführt wird.“ Es wird weiter hervorgehoben, daß der Angeklagte Beziehungen zu der faschistischen Organisation der „Cagoulards ' unterhielt, nach Vichy Leute vom Schlage des Polizeichefs Joseph Darnand berief, mit dem französisch-deutschen Komitee de Brinon Verbindungen herstellte und endlich, daß er sein Einverständnis zu der Er nennung von Pierre Laval zum Premierminister gegeben hat. Am Schluß des Anklageaktes wird Petain vorgeworfen, daß er „sich mit der Niederlage abgefunden habe". Er habe das Prestige Frankreichs durch sein Zu sammentreffen mit Hitler in Montoire im Jahre 1940 schwer untergraben und sich dort zu einer engen und demütigenden Zusammenarbeit mit den Deutschen bereit erklärt. Was die Außenpolitik anbetrifft, werden fol gende Anklagepunkte gegen Petain erhoben: Als Japan Indochina überfiel, hätte Petain keinen diplomatischen Protest erhoben. Er habe dem Feind die französischen Stützpunkte in Syrien und Tunis zur Verfügung gestellt, wodurch die englische Blockade zum Teil unwirksam wurde, und habe es zugelassen, daß Gebiete des franzö sischen Imperiums als Nachschubwege zur Ver- Deutsches Vernichtungslager entdeckt Paris (TASS). Wie der Sender Paris berichtet, haben die amerikanischen Militärbehörden in der Nähe von München ein zweites KZ-Lager entdeckt, in dem die Deutschen „minderwertige" Frauen und Kinder töteten. Die Ermordung der Kinder wurde mittels Einspritzung von Gift durchgeführt. Die erwachsenen Häftlinge er hielten keine Nahrung und starben den Hunger tod. Die Gehirne der Toten wurden konserviert und deutschen „Gelehrten" übergeben. Der Chef arzt und der Lagerführer wurden verhaftet. sorgung'der deutschen Truppen benutzt wurden. Er habe außerdem die französischen Flugplätze in der Levante dem Feinde zur Verfügung ge stellt und den Befehl erteilt, Feuer auf die alliier ten Streitkräfte bei ihrer Landung in Nordafrika zu eröffnen. Außerdem hätte er den Befehl er teilt, französische Kriegsschiffe zu versenken, und dadurch verhindert, daß sich die franzö sische Flotte dem Zugriff der Deutschen entzog und alliierte oder neutrale Häfen erreichte. End lich hätte er dem Gouverneur der französischen Antillen und von Martinique Anweisung ge geben, die dort stationierten französischen Kriegsschiffe zu versenken und die französischen Flugzeuge zu verbrennen. Petain verweigert Antwort Nach Verlesung des Anklageaktes, die dreißig Minuten dauerte, wurden die Personalien der Zeugen aufgenommen, wonach sie den Sitzungs saal verlassen. Petain erhebt sich, um eine Er klärung abzugeben. Er erklärt, daß er den Gerichtshof für nicht zuständig be trachte und daß er sich weigere, jegliche Fragen zu beantworten. Petain rechtfertigt die Abschließung des Waffenstillstandes mit Deutschland und nennt sie einen „Rettungs- a k t". Infolge der Weigerung Petains, Fragen zu be antworten, geht der Gerichtshof zum Verhör der Zeugen über. Als erster wird Paul Reynaud vernommen. Er erklärt, daß seine Aussagen aus drei Teilen bestehen werden. Erstens wird er ausführen, warum er Petain in sejne Regierung aufgenommen hat, zweitens, welche Ereignisse zum Waffenstillstand geführt haben, und drittens die Tatsachen anführen, die beweisen sollen, daß Petain der Beteiligung an der Verschwörung gegen die Staatssicherheit schuldig ist. Um 18 Uhr wird die Sitzung des Gerichtshofes für geschlossen erklärt. Die Verhandlungen werden am 24. Juli fortgesetzt. Siegesorden an König Michaja I in Bukarest überreicht Anerkennung für Rumäniens Bruch mit Hitler-Deutschland Bukarest (TASS). Am 19. Juli überreichte Marschall Tolbuchin im Aufträge der Sowjet regierung im großen Krönungssaal des könig lichen Palastes in Bukarest dem rumänischen König Michaja I. den „Siegesorden". Bei der Feierlichkeit waren zugegen Premier minister G r o s a , der stellvertretende Premier minister und Minister für auswärtige Angelegen heiten Tatarescu und andere Mitglieder der rumänischen Regierung, der Chef des rumäni schen , Generalstabes Jonaschcu, rumänische Generale und andere hohe Persönlichkeiten, ebenso das Gefolge des Königs mit Hofmarschall N e j e 1 an der Spitze. Von sowjetischer Seite waren anwesend Marschall Tolbuchin, Generaloberst Susaikow, General Boldin, General Sudetz u. v. a. Die Wendung in der Politik Rumäniens Marschall Tolbuchin wandte sich an den König mit folgenden Worten: „Ich bin von der Regierung der Union der Sozialistischen Sowjet republiken beauftragt, Eurer Majestät die höchste Auszeichnung der Sowjetunion, den „Sieges orden", zu überreichen. Das Präsidium des Obersten Rates der Sowjetunion beschloß, durch Verordnung vom 6. Juli 1945, Eurer Majestät den „Siegesorden" zu verleihen als Auszeichnung für die mannhafte Tat, mit der Sie die entscheidende Wendung in der Politik Rumäniens einleiteten, die zum Bruch mit Hitlerdeutschland und zum Bündnis mit den Vereinten Nationen führte zu einem Zeitpunkt, als die Niederlage Deutsch lands noch nicht klar feststand. Diese Auszeich nung ist die Anerkennung des persönlichen An teils, den Eure Majestät an der entscheidenden Wendung vom 23. August genommen haben. Die Geschichte wird dieses Verdienst nicht ver gessen. Diese Auszeichnung versinnbildlicht die ewige Freundschaft, die unsere Völker verbindet. Die Politik der Freundschaft und der Zusammen arbeit mit der Sowjetunion, die nach dem 23. August eingeleitet wurde, wird dem rumä nischen Volk Wohlstand und Glück bringen, wie sie Rumänien in seiner Geschichte nie gekannt hat. Die große Sowjetunion, das grdße russische Volk stehen dafür ein. Ich drücke meine Ueber- zeugung aus, daß die Freundschaftsbande, die Rumänien mit seinem großen Nachbarn, der Sowjetunion, verbinden, sich' zum Wohle der Völker beider Länder enger und stärker gestalten werden. Im Namen der Sowjetregierung und im Aufträge des Präsidiums des Obersten Rates der Sowjetunion überreiche ich Eurer Majestät die höchste Auszeichnung der Sowjetunion, den .Siegesorden'." Marschall T o.l b u c h i n händigte dem König den Orden, zusammen mit der Auszeichnungs urkunde, aus. Darauf ergriff der- König das Wort und er widerte: „Herr Marschall! Ich danke herzlichst für die Ehre, die mir durch die Verleihung des .Siegesordens' zuteil wurde ebenso wie für die warmen Worte, die Sie an mich richteten. Ich bitte Sie, dem Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Rates der Sowjetunion, Exzellenz Michael Kalinin, und dem Obersten Be fehlshaber der Roten Armee, Generalissi mus Stalin, meinen tiefempfundenen Dank für die hohe Auszeichnung, die mir ver liehen wurde, auszusprechen. Ich glaube, daß diese Auszeichnung nicht nur mir persönlich, sondern meinem ganzen Volke gilt, das mit Er gebenheit und Liebe meinem Aufruf vom 23. August 1944 gefolgt ist und Rumänien wieder auf den Weg seiner natürlichen Politik an der Seite der Vereinten Nationen, die für Freiheit und Rechte der Völker kämpfen, gebracht hat. Gleichzeitig glaube ich, daß durch meine Aus zeichnung auch meine geliebte Armee geehrt wird, die ohne Wanken und ohne Zögern meinen Befehl ausgeführt hat und alle Anstrengungen machte, um den Feind aus dem Lande zu ver treiben und Nordtranssilvanien zu befreien. Ich bin stolz darauf, daß meine Armee, die schwere Opfer getragen hat, die Ehre hatte, zusammen mit der heldenhaften Roten Armee für die Be freiung des Landes und für die erfolgreiche Ver wirklichung der Sache der Vereinten Nationen zu kämpfen. Ich bin glücklich, in dieser hohen Auszeichnung ein Zeugnis dafür zu sehen, daß das Freundschaftsverhältnis zwischen den heldenhaften sowjetischen Völkern und dem rumänischen Volk sich enger und stärker ge staltet, ein Zeugnis für die Freundschaft, die mein ganzes Volk ehrlich wünscht." Die Feierlichkeit der Aushändigung des Ordens wurde im Rundfunk übertragen. Tausende von Einwohnern der Hauptstadt mit rumänischen und sowjetischen Flaggen in der Hand versam melten sich vor dem Schloß und auf den Plätzen. Nach Empfang des Ordens erschien der König, begleitet von Premierminister Dr. Petre G r o s a sowie Marschall Tolbuchin und Generaloberst Susaikow, auf dem Balkon. Sein Erscheinen wurde stürmisch begrüßt mit Ausrufen „Es lebe der König des demokratischen Rumäniens!”, „Es lebe die Regierung Grosa!", „Es lebe Generalissimus Stalin!", „Es lebe die Sowjetunion und die rumänisch-sowjetische Freundschaft!". Trinksprüche und Geschenk Nach der Feierlichkeit fand ein Festessen statt, bei dem der König einen Toast auf das Wohl des Vorsitzenden des Präsidiums des Ober sten Rates der Sowjetunion, Michael Kalinin, auf den Obersten Befehlshaber der Roten Armee, Generalissimus Stalin, und auf das Wohlergehen der Völker der Sowjetunion ausbrachte. Marschall Tolbuchin antwortete mit einem Toast auf den König Michaja und auf das Wohl ergehen des rumänischen Volkes. Am Tage überreichte Marschall, Tolbuchin dem König Michaja im Namen des Oberkomman dos der Roten Armee auf dem Zentralflugplatz von Bukarest zwei Sportflugzeuge als Geschenk. Der König drückte seinen herzlichsten Dank aus, den er Generalissimus Stalin zu übermitteln bat. Darauf führten rumänische Flieger einige Probe flüge vor. Zum Schluß fanden zu Ehren des Königs auf dem Flugplatz ein Diner und ein Konzert des russischen militärischen Ensembles für Gesang und Tänze statt, das mit großem Erfolg durch geführt wurae. Die fehlerhafte deutsche Wirtschaitsstrategie Von Professor Sergej Wischnjew Den Fragen der Kriegswirtschaft wurde in Hitlerdeutschland besondere Aufmerksamkeit ge zollt. In der Naziliteratur gab es eine Unzahl von Büchern, Broschüren und Aufsätzen über kriegs wirtschaftliche Probleme. An den Hochschulen und Kriegsakademien wurde „wehrwirtschaftliche Wissenschaft" gelehrt. Im Generalstab gründete man einen besonderen „Wirtschaftsstab". Letzten Endes war die ganze Wirtschaftspolitik der Hitlerregierung unter dem Gesichtspunkt der Kriegsvorbereitung aufgebaut, und an der Spitze des „Vierjahresplanes", der wirtschaftlichen Vorbereitung zum Kriege, stand der allernächste Mitarbeiter Hitlers — Hermann Göring. Die wirtschaftliche Vorbereitung für den zweiten Weltkrieg begann bereits vor Hitlers Machtergreifung. Kennzeichnend für die Wirtschaftsstrategie Hitlerdeutschlands war vor allem der Raub als Mittel zur Erweiterung der eigenen wirtschaft lichen Basis und gleichzeitig zur wirtschaftlichen Schwächung des Gegners. Die Kriegsplane Hit lers gründeten sich auf blitzartige Schläge, mit denen er der Reihe nach die Opfer der deutschen Aggression zu Fall brachte. Es war dies der grandiose Plan einer ganzen Serie von „Blitz kriegen", von welchen jeder die Anti-Hitler koalition schwächen und das Wirtschaftspotential des Aggressors stärken sollte. Im Inhalt der deutschen Kriegsliteratur und in den Aeußerungen der Naziführer spiegelte sich eine überhebliche Geringschätzung aller technischen und organisatorischen Fähigkeiten anderer Völker. Hitler bewertete das Kriegs rüstungsprogramm der USA, das Präsident Roose- velt im Jahre 1940 bekanntgab, als Ausgeburt einer wilden Phantasie. Mit besonderer Geringschätzung verhielten sich die Hitleranhänger zu der wirtschaftlichen Kraft der Sowjetunion und zu den organisato rischen und technischen Fähigkeiten des rus sischen Volkes. Sie behaupteten ohne Unterlaß, daß die Völker Osteuropas und Asiens nicht in der Lage seien, sich die industrielle und militä rische Technik der Gegenwart zu eigen zu machen. Der „slawischen Seele" des Ostens stellten sie die „faustische Seele" gegenüber, den Geist des Westens, der angeblich allein fähig sei, auf dem Gebiete von Wissenschaft, Technik und Industrie schöpferisch zu wirken. Diese anmaßende und stupide Geringschätzung der schöpferischen Kräfte und der organisa torisch-technischen Fähigkeiten des Sowjetvolkes hat — wie die Wirklichkeit bewies — beim Zu sammenbruch der deutschen Wirtschaftsstrategie ihre Rolle gespielt. Die Nazipresse und erbeutete Dokumente lassen keinen Zweifel darüber, daß die Hitler faschisten das Kriegspotential der Sowjetunion für untergraben hielten, nachdem es ihnen gelun gen war, die Ukraine, das Donezbecken, den • nördlichen Kaukasus einzunehmen und bis an die Wolga vorzudringen. Der mächtige Auf schwung der sowjetischen Kriegsindustrie in den Jahren 1943/44, der sich auf die technische Aus rüstung der Roten Armee entscheidend aus wirkte, war für sie etwas ganz Unerwartetes, ein wahres „Wunder". Einzelne in letzter Zeit bekanntgegebene Zah len zeugen davon, daß durch die Errungenschaf ten der sowjetischen Kriegsindustrie frühere Vor stellungen weit überholt sind. So hat z. B. ein einziges sowjetisches Panzerbauwerk (Stalinwerk Nr. 183) unlängst seinen 35 000. Pänzer her gestellt. Diese Zahl ist sehr eindrucksvoll, wenn man z. B. in Betracht zieht, daß die ganze eng lische Industrie — laut einem amtlichen Bericht — in fünf Kriegsjahren 25000 Panzer hergestellt hat. Ein noch schlagenderes Beispiel ist eines der Artillerie-Rüstungswerke im Ural, das bis zum Moment der Kapitulation Deutschlands 100 000 Geschütze hergestellt hatte —■ und davon 95 000 in den Jahren des Krieges. Diese Menge von Ge schützen, die ein einziges sowjetisches Werk herstellen konnte, übersteigt, wie aus den Daten des obenerwähnten offiziellen Berichtes zu ent nehmen ist, um ein Bedeutendes die Leistungs kraft aller Artilleriewerke Englands. Wenn man weiter berücksichtigt, daß die sowjetischen Panzer und Geschütze im Einsatz den deutschen überlegen waren, dann sieht man deutlich die Blindheit und Beschränktheit der deutschen und anderen „Sachverständigen", die viele Jahre hindurch behaupteten, das russische Volk sei nicht imstande, die Höhen der modernen Technik zu beherrschen. Diese These wurde zweifellos durch die traurige Erfahrung des ersten Weltkrieges unterstützt, als das zaristische Rußland seine wirtschaftliche und technische Rückständigkeit mit dem Blute seiner Soldaten bezahlen mußte. Der grobe Fehler der Hitler Strategen besteht darin, daß sie den grundsätzlichen Unter schied zwischen dem alten, rück ständigen, zaristischen Rußland und dem mächtigen, wirtschaftlich unabhängigen Sowjetstaate nicht erkannten. Die deutschen Wirtschaftsmänner unterschätz ten die Vorzüge, die sich aus der systematischen Planwirtschaft der UdSSR wie im Frieden, so auch im Kriege ergaben. Sie unterschätzten t
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