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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-26
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188010267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18801026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18801026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-26
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- Jahr1880
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Dienstag, den 26 October. 1380. 252. L Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Flöha, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Frankenberg. Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, Abends für den folgenden Tag, — Jnseratcn-Annahmc für die jeweilige Abend-Nummer bis Vormittags 10 Uhr. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Preis viertcljährl. 1 50 H. Einzelne Nummern 5 H. Inserate werden mit s Pf. für die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum berechnet. Geringster Jnscratcnbetrag so Pf. Com- plictrte oder tabellarische Inserate nach Ucbereinkommen. 19. öffentliche Sitzung -es Sta-tveror-ueten- Colleginms Dienstag, den 26. Oetvr. 1886, Abends 6 Uhr. Tagesordnung im Rundschreiben. Der Stadtverordneten-Vorsteher vr. Meding. Donnerstag, den 28. Oktober 188V, findet von Vormittags ^12 Uhr an öffentliche BezirkSauSschuß- sitzung im hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Canz- leigebäude angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am22. October. 1880. von Wetffenbach. Dch. Zedeuktage au8 großer Zeit. 22. October: General von Werder wirft die franzö sische Ostarmee bis nach Besancon zurück. 23. October : Die englischen Gesandten in Berlin und Tours suchen einen Waffenstillstand zu vermitteln. 24. October: Festung Schletlstadt capitulirt, wodurch wieder 2500 Gefangene und 120 Geschütze in deutsche Hände fallen. — Marschall Bazaine beginnt die Unter handlungen über die Bedingungen der Uebergabe von Metz. — Sächsische und hessische Minister reisen nach Versailles zur Theilnahme an den Versassungsberathun- gen. — Gefecht sächsischer Truppen bei Nogent und Neuilly vor Paris. Konfessioneller und socialer Frieden. Die erhebende Dombaufeier in Köln hat wie der in eindringlicher Weise zum confessionellen und socialen Frieden gemahnt. Fürsten und Volk haben sich an geweihter Stätte demüthig vereinigt, um, ihre Glaubensunterschiede verges send, Gott für die Vollendung eines erhabenen nationalen Werkes zu danken und sich über die Wiederaufrichtung des deutschen Reiches zu freuen, welche in dem Bau und in der schließ lichen Weihe dieses Domes symbolisch verherr licht ist. In dem allgewaltigen Sturme der Volksdegeisterung, der den frommen Kaiser um brauste, verstummten Tage lang Groll und Ha der der politischen und religiösen Parteien. Das katholische Rheinland hat seine nationale Gesinnung vor aller Welt unzweideutig kund ¬ gegeben und die Protestanten in ihrer Mitte haben mit Tausenden von Glaubensgenossen aus der Nähe und Ferne neidlos die Hallen des herrlichsten deutschen Tempels dem katholi schen Gottesdienste übergeben helfen. Möge nun auch die Begeisterung, welche sich in den Tagen vom 15. bis 17. October von Köln aus allen Gauen des deutschen Reiches mitgetheilt hat, weiter nachklingen von Geschlecht zu Ge schlecht und nachhaltig dahin wirken, daß wir Bürger des deutschen Reiches über den verschie denen Formen und Dogmen der einzelnen Kir chen und Confessionen die Einigkeit im Glauben und in der Liebe nicht vergessen I Solche Feier tage nützen einem Volke nur dann, wenn sie Feste der Entschließung werden! Die Kölner Dom baufeier predigt uns, daß wir die Wohlfahrt des deutschen Reiches auf der Grundlage des confes sionellen nnd socialen Friedens aufbauen sollen. Neben den Palästen haben auch die bescheiden sten Arbeiterwohnungen Kölns ihren Beitrag zu dem Festesglanze der Dombauweihe geliefert. So sollten fortan alle Stände zusammenstehen im Dienste der Religion und des Vaterlandes. Sobald die Lichter des Festes erloschen und die Kränze verdorrt sind, steht jeder einzelne Bür ger wieder den harten Thatsachen des Lebens gegenüber nnd hat sich durch harte Arbeit im Kampf ums Dasein zu bewähren. Gottesfurcht und religiöse Gesinnung stärken zu diesem Kampf, Wegen Lelm UnlMnä GMen. (Fortsetzung.) ES war aber kein ruhiger erquickender Schlaf — unruhige, fieberhafte Träume beschäftigten seinen Geist derart, daß die» Träumen sich in halbwachem Zustande forlpflanzte. Anna erschien ihm im Traume mit dem Kranz auS Buchenblättern, mit dem Ausdruck unaussprechlicher Sanftheit und Trauer im Antlitz, sie sprach zu ihm: „ — Warum ver- folgst Du mich? Warum willst Du meine Klei- nen berauben?" Als der Advocat spät am Morgen erwachte, er. innerte er sich so lebhaft und deutlich d<S Traumes und der Worte Anna'ö, wie wenn daS in demsel. ben Augenblicke geschehen wäre. Im Traume stand die liebliche Gestalt lange vor ihm, ein merkwür diges Wonnegefühl erfaßte ihn, als Anna ihre blauen Augen auf ihn heftete. Während deS leb haften Traumes stand Neumann wie unter einem Zauber, selbst noch am Morgen erinnerte er sich jedes Wortes, daS er sprach. „Zch verlange nichts, als daß Du mich ein ein ziges Mal küssest, Anna, nur ein einziges Mal, und ich verzeihe meinem Todfeinde, der mich Dei ner beraubte." Da neigte sich die liebreizende Gestalt näher und mit glockenheller Stimme sprach sie: „Erinnere Dich dieses Augenblickes." Und sie erschien ihm noch hundertmal schöner als je zuvor. Leise näher- ten sich die schön rothen Lippen Anna'S, und als der süße Hauch den glücklichen Träumer berührte, da erfaßte «in wonniger Taumel sein ganzes Wesen. DaS Gefühl niegeahnter Glückseligkeit war «S, daS der Kuß in ihm zurückließ. „Ein toller Traum," murmelte vr. Neumann, sein Haupt mit der Hand stützend, noch halb won- nerauschig von dem Traume, als er erwachte. Wie wenn er ven Flügelschlag der entfliehenden Traum- gestalt gefühlt hätte, wäre er beinahe versucht ge» wesen zu rufen: „Bleibe noch! weile einen Au genblick." Er war noch Immer halb träumend, so lebhaft waren diese Eindrücke gewesen. „Welch' närrischer Traum," rief er nochmals aus. Die Erscheinung war aber von so tiefer Wirkung auf seine Seel«, daß er an seinem ganzen Wesen irre geworden sich erhob. Er vermochte sein inneres Gleichgewicht nicht zu finden, eS war ihm, als sei er auSgewechselt worden, so wundersame Gedanken kreisten in seinem Gehirne. „—O, wenn eS eine Macht gäbe, welche sie nochmals auferstehen ließe!" Er schlug sich vor erleichtern jede Arbeit, fördern jeden Erwerb und machen auch den Schwachen kräftig und fröhlich für seinen Beruf. Wenn sich aber solche Kraft und Fröhlichkeit über alle Häuser und Werkstätten ausbreiten soll, muß vor Allen, der Geist der Duldsamkeit, den Friedrich der Große als Staaisprincip proclamirte, auch das Prin- cip der Kirchen und Confessionen und der poli tischen Parteien werden. Wer sich in seinem Glauben glücklich fühlt, gönne dies auch Andern und bethätige die Kraft seiner Ueberzeugung durch seinen Wandel und treue Nächstenliebe. Wenn sich dann jene duldsame Frömmigkeit, die mit jeden. Tage von Neuem geboren wird, und jene Demulh, welche der Kaiser eben bethätigt hat, über das ganze deutsche Reich verbreiten, so wird die nationale Wohlfahrt auf unerschütterlicher Grundlage ruhen! Oertlichrs und Sächsisches. Frankenberg, 25. October 1880. -s Bezüglich der morgen Vormittag von 10 bis 11 Uhr im Zimmer Nr. 3 des Gasthofs zum Roß statlfindenden Wahlmännerwahlen für die Handels- und Gemerbekammer zu Chemnitz machen wir zur Vermeidung unnöthiger Wege darauf aufmerksam, daß bei Ausübung des Wahl rechts die Einkommensteuerzufertigung und die Quittung über die Entrichtung der am 30. v. di« Stirn. „Was will ich? Die Lebende war nie mein, die Todle für einen Augenblick, wenn auch nur in, Traum:." Eine Art Fieberschauer durchrieselte seinen Körper. „Alles eins, wenn auch nur im Traume, einmal in meinem Leben war ich doch glücklich." Er setzte sich an den Bettrand und stützte sein Haupt mit der Hand. Es schien ihm, als träumte er noch fortwährend. Zitternd betastete er seinen Kopf von allen Seiten. „Zch glaube, ich komme noch in'S Irrenhaus." Er wusch sich, kleidete sich rasch an und ging dann in seine Kanzlei hinaus. Die Acten würben auf seine Nerven beschwichti gend wirken, seinen Geist beruhigen, so hoffte er. Zwischen Klage- und Satzschriften, Repliken und Appellationen kann man nicht wohl phantastren. Höhnisch bitter lächelnd setzte sich vr. Neumann an seinen Schreibtisch. „Nun, ich glaube, jeder Mensch hat seine Achillesferse; wir sind nicht bis ins Herz mit Proceßacten gepanzert." Er begann hierauf in den Actenbündeln auf seinem Bureau zu blättern. „Wie wenn die Welt nur auS Klageparteien bestünde," murmelte er vor sich hin, „dieses ewige Einerlei: Uriheil — auf. gelaufene Kosten, Stempelgebühren, sicherstellungS- weise Pfändung, und so sfort ohne Grazie." Er legte die Acten wieder weg und lehnte sich
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