Delete Search...
Dresdner Nachrichten : 28.10.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189810285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-28
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.10.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«atklMM» ri«. km« U, «oll Mt. r.^. L» >»W»M» »»» " r die »ückiste Nummer erkolal tu da lkiwLNSIieve. Mannmr ». o. _ .»el'-iwimadmciicllci, v vorm, «dirsNbr Nachm Kanniaar nur Ltarlwllr.» v. u->/ü UbiMUtoa». L»»eioeatarif. Lki<daM,kq>nnil>ierie<ka. «Eilbou ir Li. .Ankundiaiinacu cuii der Dnvat- de,««»eile«BI. iDopprtvNc.unirrm >-«nch «rin,e>ondt> «Pi. Vnmd- «eile nir Monwoe oder »och Kebtoaea 20 Via. Wr stamilcknnachrickilei, >c >. du- « LI. — AuSworlige ?ioi>rüoc rnir aeacn VomuSdembluu«. ^leodlätter wer« m. WV> denechnrt. vur Rückgabe ernaelankter EchriK- tlülke teiue vcibmdUchkeil. Sernivrechanlchluk: «,» I Nr. 11 ». Nr. 2k>»«. Dretdner Rachrichicn erichrwe» täglich MoraeuL. rr er. Jahrgang. U»atL- und Idl«»l«-!dl«»trnikli, kofliolvrant I 81 1/ »I»»» 4 r Ovgrüadot 1843 « ^ltmarlit « «. UL» IVOI « ^Ilmai lit « 8<rot>- und D t>Llt«tIi>I»ntlt distet stets nur das Asnosto und Lest« ru billifissten kroissu. Telear.-Adresse: Nachrichten, Dresden V. «. R.» --L7V ^ VoMconunsnsker. »sibst- tdätixer xsrtiusedkoser 7dür8edlik88er. 8t. m> üsdrilllld. kro«i»«-:t-; gratis u.tnunw. L^nixl. ^Lods. -IV., L«L« H«krv. tkvrnsprookLMt U, Lir. NVü - I>.^VvlÄi8,Ni8«»Ii»tr. 34 U kE" LSrois««« -WH »! iv Vkenlieltv» e>«Lnnt Idamonliülkk. kvk^tniii-c-ctp;«, psi^önllvli«; r Lintcäuto und lfladostndien in Koriin und Karls. D «mpüvfflt IN rrrÜ88t«r O.U8Nnbl: klflvrnv Ookvn u. IIviRo, IlttUK-, Kvekou- uuä I^n<1vvirt!i86lui1t8-66i lltlu;. . MU' 'MG K» elsctautes iViilvttomittoi rur Lvlsbnn^ dei llozdh.cut, I klnsetce » K 1 öllc. 25 kt. iiüt-tl!>»» »»-,ge^en Ausfallen der I A llaarv, klaseke t llllc. 25 Kt. Itul.intitu-Zliii>>l«u-.s«>, U i!vr Oonsorvirun!- dor /.i i Wbnc. kl.iseke 1 Kü llnr^ei' VeriüekvLm»8s-L»8lLL1 von vlto Vuttuvr, KZ» Preußische Landtcinüivahle». Hvsnachrichten. Bat'tistcn, Zahnärzte, Stcidtverordnetensitzung, vIT«eL«/0» er'4''»8>-4- cLtadtrath Holstein 1, Musikerverein. Gerichtsverhandlungen. Meißner Porzellan l Alutlnnaßl. Witterung: > ! Trübe, warrn, trocken ! ^reitaqg 28. Oktober Die geehrte» Inserenten der „Dresdner Nach richten" ersuchen »vir, die für Stil 31. WM GkfmiKilmsfO bestimmten Inserate als Voranzeigen in die Sonn- tagS-Nummcr (»O. Oktober) anfzugeben, da am Reformationstage keine Nummer erscheinen kann. Prens;ischc Landtagswahlen. Gestern haben in Preuhen die Urwähler die Wahlmänner er nannt, die am nächsten Donnerstag zusammentrcten, um durch die Wahl der Abgeordneten die letzte Entscheidung über die Zusammen setzung des Abgeordnetenhauses für die Tauer von fünf Jahren zu treffen. Schon jetzt lägt sich mit ziemlicher Sicherheit Voraus sagen, das; diese Entscheidung eine »Überraschung nicht bieten wird. Auch dort, wo man die grössten Anstrengungen gemacht hat, eine Verschiebung nach links herbeizuführcn, erwartet man kaum, das; im Groszen und Ganzen durch die gestrigen Wahlen eine wesentliche Veränderung in der Stärke der Parteien erzielt worden ist. Trotz der Schlagworte, mit denen die Massen gegen die „Reaktion" mobil gemacht werden sollten, und trotz der Wahl- betheiligung der Sozialdemokraten in einzelnen städtische» Wahl kreisen wird in der Hauptsache Alles beim Alten bleiben. Selbst wenn es den Freisinnigen, was freilich so gut wie ausgeschlossen ist. gelingen würde, mit fremder Hilfe die Zahl der Landtags- Mandate zu verdoppeln, so würde das doch herzlich wenig besagen. Die beiden freisinnigen Fraktionen zählten im letzten Abgeordneten hause mir zwanzig Stimmen, und auch doppelt so stark würden sic nicht im Stande sein, die bisherigen Mehrheits-Bildungen zu ver hindern, selbst dann nicht, wenn der grosse liberale Gedanke, die Vereinigung aller Liberalen. Wirklichkeit erlangen sollte. Mit der nationalliberalen Partei zusammen verfügten die Freisinnigen nur über ein Viertel der Mandate und eine ansehnliche Verstärkung der Rationalliberalcn steht nicht in Aussicht. In der verflossenen Tagung hatten im preußischen Abgcordnetenhause die beiden konservativen Fraktionen 203 Mitglieder, so datz nur wenige Stimmen an der Mehrheit fehlten. Das Bedürfnis; der Konser vativen. aus eigener Kraft die Mehrheit bilde» zu können, machte sich aber in den letzten fünf Jahren nur einmal empfindlich geltend, bei der Berathung der antisozialdemokratischen Vereinsgesetz- Novelle, die durch eine Mehrheit, wie sie sonst niemals in dem genannten Zeiträume zu Stande gekommen ist, nämlich durch die Koalition der Nationalliberalen, des CcntrumS und der Frei sinnigen, abgelehnt wurde. Sonst pflegte sich in der abgelaufenen Legislatur-Periode des preußische» Abgeordnetenhauses die Mehr heit in der weitaus überwiegenden Mehrzahl der Fälle aus der Gesammtheit der ehemaligen Kartell-Parteien und dem Centrum zusammenzusehen und so wird es voraussichtlich auch in den nächsten Jahren sein, da wirthschaftspolitische Gegensätze schwerwiegender Art zwischen den genannten Mehrheits-Parteien nicht vorhanden sind, diese vielmehr seit langen Jahren bei der praktischen Lösung der wirthschastlichen Fragen, in denen auch im preußischen Land tage der Schwerpunkt liegt, ziisammenarbeitcn. Aus diesem Grunde und weil ferner eine große politische Wahlparole, welche die natürlichen Gegensätze der Parteien hätte scharf zu Tage treten lassen, nicht vorhanden mar, ist die Wahl- Bewegung wie gewöhnlich iin Ganzen still und ruhig verlaufe» und vermnthlich dürste gestern die Wahl-Bctheiligung trotz der sozialdemokratischen Theilnahme nicht erheblich größer gewesen sein, als im Jahre 1M3, wo kaum 20 Prozent aller Wahl-Bethei- ligten von ihrein Wahlrecht Gebrauch gemacht haben In der Hauptsache hat sich die Wahl-Bewegung in der Presse abgespielt und auch die Auseinandersetzungen in den verschiedenen Partei- Organen waren nicht geeignet, ein allgemeines und lebhafteres In teresse zu erwecken. Nur in den letzten Tagen erregte ein Berliner Professoren-Ausruf einiges Aussehen. Eine Anzahl bekannter Universitäts-Lehrer der Reichshauptstadt forderte» in letzter Stunde ihre Gesinnungs-Genossen auf, die konservativen Kandidaten im Wahlkreise Teltow - Bceskow-Storkow-Charlottenburg nicht zu unterstützen, weil gewisse Führer der konservativen und der frei- konservativen Partei ihre Thätigkcil in de» Dienst besonderer WirtbschastS- und Klassen-Jnteressen gestellt, die Staatsregierung von dem Gesammt-Jnteresse ab auf ihren Klasscn-Standpunkt zu drängen gesucht, die sozialpolitischen Ziele, die diese Parteien selbst früher verfolgten, umgedeutet und theilweise fast in ihr Gegentheil verkehrt, und endlich die aus das allgenieine Beste gerichtete Meinungsbildung und Ueberzeugungöfreiheit des Bcamtenthums und überhaupt der gcsammten gebildeten und wissenschaftlichen Kreise einzuscbüchtcrn versucht haben sollen. Eine nachhaltige Wirkung wird dieser Versuch, das freisinnig-sozialdemokratische Kartell zu verstärken, um so weniger haben, weil der Träger der antikonservativen Demonstration Herr Professor Delbrück ist, der dadurch eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, daß er sich inner halb sehr kurz bemessener Perioden politisch mehr als einmal und zwar unter möglichst auffälligen Begleiterscheinungen zu häuten pflegt, und weil ferner mit der Demonstration ein ganz gemeiner Wam-Schwlndel verknüpft worden ist, der, da er rechtzeitig ent larvt wurde, eher dazu angcthan ist, alle anständig gesinnten Ele mente abzuschrecken als in das Fahrwasser einer Broseksoren-Cliaue zu ziehen. Dem Delbrück'schen 'Aufruf war nämlich eine Liste der Namen von Männern beigclegt, denen cs nicht eingefallen war, den Ausruf zu unterzeichnen. Wer aber den Ausruf mit der beigcsügten Naincnsiste erhielt, mußte zu dem Glauben verleitet werden, daß die Herren, die aui der Liste standen und über deren tonscrvative Gesinnung nicht der mindeste Zweifel bestehen kann, sich zu dem Aufrufe bekannten. Als die Herren, deren Namen in mißbräuch liche Verbindung mit dem Aufruf gebracht waren, energisch gegen solches Wahl-Manöver Protestirten, ertlärte Herr Professor Del brück. es liege lediglich ein Versehen der Druckerei vor; man habe unterlasse», über die Namenliste die Bemerkung zu setzen. „Bei liegender Ausruf wird an folgende Herren versandt". Wenn es nun schon höchst merkwürdig ist, einem zu versendenden Wahl- Aufruf die Liste Derer beizulegen, an die er versandt werden soll, so ist es noch weit seltsamer, daß die fragliche Liste auch den Namen des Herrn Professor Delbrück selbst enthält, an den doch als den Urheber bczw. Mituntcrzeichner des Ausrufes dieser nicht erst noch versandt zu werden braucht. Mit solcher plumpen Wahlmache wird man, um die Sprache des Tclbrück'schc» Ausrufes beizubchalten, die „Meinungsbildung der gebildeten und wissenschaftlichen Kreise" wohl schwerlich „cinschüchtcru" können! Das Charakteristische der Wahl-Bewegung ist vielleicht nur darin zu finden, daß mehr noch, als sonst der Fall zu sein pflegt, der fraktionelle Konkurrenz-Neid der maßgebende Gesichtspunkt für die Haltung der Parteien gewesen ist. Wadcnstrümpsler und Wasserstiefler haben einander vielfach bekämpft, weil sie sich Erfolge nicht gönnen. 'Nationalliberale und Ultramontane sind bald nüt den Konservativen, bald gegen sie verbündet, je nachdem dadurch ihre Partei-Interessen am besten gefördert werden können. Diese verschiedenartige Taktik erklärt sich bei diesen beiden Parteien aus der Befürchtung, daß die Konservativen, denen bisher nur eine geringe Anzahl Mandate zur Mehrheitsbildung fehlte, so verstärkt werden könnten, daß sie allein im Stande wären, die Majorität herzuslellcn. Sowohl der Einfluß der Nationalliberalcn wie des Centrums müßte nothwcndig geschwächt werden, wenn die Mil Wirkung dieser Parteien bei einer Mehrheitsbildung in Zukunft entbehrt werden könnte. Da für das Eentrum von >eher nur das ultramontanc Fraktions-Interesse der höchste Gesichtspunkt ist und eS vermöge seiner deniagogisch-ocnwkr> sichen Tendenzen thatsäch- sich auch Berührungspunkte mit dem sozialdemokratisch freiiinniae'n Kartell hat. so ist eS durchaus begreiflich, dO es sich überall so gestellt hat. daß dadurch seine Position im Abgcordnetenhause möglichst wenig geschmälert werden kann. Daß aber auch die Nativnalliberalen vielfach ihre Wahl-Takük nur nach partei- egoistischen Motiven gestaltet haben, ohne Rücklicht auf- die Jntercssen-Gemeinschast, die sic mit der Rechten verbindet, und ohne Rücksicht darauf, daß durch unnatürliche Bündnisse mit der freisinnig-svzialdemokratischen Koalition schwer gegen den nationalen Gedanken gesündigt wird, ist ein Fehler, der sich früher oder später an der Partei selbst bitter rächen muß. Aernschreib- und Aernsprcch-Bcrtchte vom 27. Oktober * Paris, 6>/ü Uhr Abends. Kassationshof. Die Sitzung wurde ohne Zwischenfall abgebrochen. Bard setzt den Bericht morgen fort. Es fand keine Kundgebung beim AuSaang statt. * Paris. Die Angelegenheit Guvrin kam heute vor dem Zuchtpolizeigericht zur Verhandlung. Aus Antrag des Staats anwalts wurde trotz Widerspruchs der Vertheidigung die Verhand lung aus Kl Tage verschoben, da der Polizeikommissar Le Proust noch an einer Verwundung krank sei. Gueri» wurde vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Drumvnt. Millevone und Lasics, welche der Verhandlung beigewohnt, durchliefen darauf die Korridore deS JustizpalasleS, hinter ihnen etwa 100 ihrer Anhänger. Diese riefen: „Hoch die Armee! Tod den Juden!" und wandten sich dann zum Saale des KassationShvfeS, der von Wächtern versperrt war. Die Manifestanten verließen darauf unter denselben Rufen den Justizpalast. Eine große Zahl Polizisten bewacht nunmehr die Zugänge des Gebäudes. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin haben gestern früh von Haifa die Reise nach Jaffa per Wagen fortgesetzt. Vorher empsing der Kaiser die deutsche Kolonie. Die Damen derselben überreichten BouguetS und einen Oliven-Holzkasten mit orientali schen Spitzen, mehrere Knaben einen Tisch aus Olivenholz mit eingelegter Widmung als Geschenk für den Kronprinzen und kleine Mädchen eine landesübliche Wiege mit einer arabisch gekleideten Puppe für die kleine Kaiserstochtcr. Dem erste» Sprecher, Lehrer Langer, antwortete der Kaffer, indem er sagte, er danke den Kolo nisten für de» Empfang und freue sich, daß sie Deutsche geblieben seien. Er werde ihnen stets seinen Schutz angedcihen lassen und dem König von Württemberg den Grus; von seinen tlntertchanen ausrichlen. Dem Dekan Biber, welcher dem Kaiser für den schütz seiner katholischen »Intcrthanen des heiligen Landes dankte und diesen Schutz auch für fernerhin erbat, sicherte der Kaiser die Ge währung dieser Bitte zu. Ferner überreichte eine Deputation der Christen aus Alerandria eine arabisch geschriebene Adresse. — Während der Ueberfahrt des Kaisers von Konstantinopel nach Haifa übermittelte der Aviso „Hela" den Depeschcnverkcl». Berlin. Daß der Entwurf eines Hypothekenbankgesetzes bei seiner endgiltigen Feststellung für die Berathungen des Bundes raths unerwarteten Anständen begegnete, ist, wie offiziös gemeldet wird, nicht richtig. Richtig sei, daß die Vorarbeiten im Reichs- jusrizamt noch nicht lzeenoct seien und daß sich noch nicht alle Bundesregierungen zu dem Entwurf geäußert haben. Es habe aber nie un Plane gelegen, den Entwurf an den Reichstag gleich »ach seiner Eröffnung einzubringen; es werde daher nicht ungünstig daraus geschloffen werden können, wenn die Vorlage erst später dem Reichstage zuginge. — Dem König!, sächsischen Staats angehörigen Naturforscher Paul Staudinger wurde der Kroncn- ordc» 4 Klasse verliehen. — Im ganzen Deutschen Reiche sind sSmmtliche Ansichtspostkarten, auf denen Festungswerke ganz oder theilweise daraeslellt waren, polizeilich konsiszirt worden Betroffen A Ansichtspostkarten von Spandau, Coblcnz, Ehrcn- Mainz, Königstein a. d. Elbe u. s. w. itsgcwalt verurtheilte daS hiesige Landgericht de» Ortspvlizisten Haase aus Brünn zu einem Jahr Gefängniß und dreffährigem Ehrverlust . . . ^ wurden u. brcitenstein, wurde nach Schluß der Verhandlung verhaftet. Er hatte einen ruhestörenden Ztnimermann mit seinem Seitengewehr heftig geschlagen. Kiel. Der englische Schooner „Ellen Roberts", am 15. September mit Schieserladung von Port Madoc »ach Kiel eaangen und hier nicht eingetroffe». gilt als verloren, iff, mit 0 Mann Besatzung, ist wahrscheinlich während der lebten schweren Nordoststürinc in der Ostsee iliitclgeaciliae». ab Hamburg. Die bekannte Margarine-Fabrik von A L. Mohr i» Bahrcnfcld-Altona ist mit 5 Mill. Mk von der Vercins- bank in Hamburg in eine Aktiengesellschaft umgewandclt worden Bückeburg Die heutige außerordentliche Generalveriamm lung der Niedersächsischen Bank, in welcher ein Aktienkapital von 2,310,600 Mark vertreten war, genehmigte ohne erhebliche Debatte einstimmig den mit der Dresdner Bank geschlossenen Unionsvcrirag Wien. 'Abgeordnetenhaus. In Beantwortung der Inter pcllation Lecher betr. die österreichische Wafseiifabrikgeiellschasi erklärte der Justizminister, die Vorerhebungen der Staatsanwal!! Hai: seien nicht eingestellt, sondern sorlgeführt worden, woraus ledoeb keine Waffen gegen die Gesellschaft oder deren Verwaltung ge schmiedet werden, auch kein Argument zur Verdächtigung einzelner Organe oder des Associationswesens gezogen werden können. Ein Eingreifen der Staatsanwaltschaft sei erfolgt aus Grund der Straf Prozeßordnung, um den Gerüchten von vorgefallenen strafbare' Handlungen bis zum Ursprünge nnchzuachen und sestzustellcn, vl ein strasgesetzlicb zu ahndendes Verschulde» vorliege oder nicht Der Antrag Lecher auf Eröffnung der Debatte über diese Inter pellationsbecintwortnng wird hierauf abgelchnt. Alsdann geht das Hans zur Tagesordnung über: Berathung über die Inter- pellationsbenntwortnng des Ministerpräsidenten über die Pest- sälle in Wien. Gregor»; meint, der Ministerpräsident sei bei der Beantwortung der Interpellation von seinen Leuten irregeführt 'worden und greift Professor Nothnagel heftig an. Der UiiterrichtSminister verweist aus die große Bedeutung der bcckterivlogischen Forschung, welcher die medizinische Wissemchnft die wichtigsten Fortschritte verdanke, so daß er der Einschiänlung derselben nicht daS Wort reden könne, und verweist ferner daraus, daß die bakteriologische» Institute in Städten wie Berlin, Peters burg. Florenz, Liverpool, sich in der gleiche» Lage wie das Wiener befinden, und daß sie in derselben Weite arbeiten Eine Verleg ung dieses Instituts wäre nicht von großem Nutzen, denn dre Seuche folge zunächst dem Verl und sogar über die Meere werde sie durch die Schifffahrt vecngleppt. Ter Minister erinnert an die Erpeditcon nach Indien, 'welche so großes Material ergeben habe, was demnächst zur Veröffentlichung kommen werde Ter Vorstand des bakteriologischen Instituts babe im Bewußciei» der Gefahr ohnehin alle Vorsichtsinnöregeln getrosten. Gegenübn der Anfrage Grcavrig's erklärt der Minister, daß die zu Vernrcheu verwendeten Thiere auf keine andere Weste als durch Verbrennen vertilgt würden, indessen seien mit R u »sicht ans die Aufregung der Bevölkerung die 'Versuche mit Pestbazillen eingestellt worden. Wo es sich um die Wissenschaft handle und dadurch um das Wohl der gesammlen Menschheit, müsst Manches unternommen werden, wenn eS auch im Einzclsalle für die Betreffenden mrt Gefahr ver bunden sei. 'Nicht allein die Beschäftigung mit Pestbazillen bedeute eine LcbenSgesabr, Der Aerztestand kämpfe täglich mit dem Feinde der menschiichcn Gesundheit. Wenn wir Denjenigen, der de» Sieg in einem solchen Kampfe erringt, preise», seien wir nicht gar zu »nnachsichtlich gegen das Mißgeschick, gegen welches die menschliche Vorsicht jia, unzureichend erwies, und besitzen mir nicht die nöthigen Waste», welche einzig und allein den Sieg in diesem Kampfe ermöglichen? iBeisall > Nach dem Minister spricht der Abgeordnete Fournier. Die Sitzung dauert fort. Wien. Am 18. November findet von Eger aus eine Fahrt der Deutschuaticmaleir Oesterreichs nach Friedrichsnch zu Bismarck Sarge statt An diesem Tage geht die gemeinsame Fahrt nach Hamburg, am 10. November sinder die Fahrt »ach Friedrichsruh statt Abends ist dann Zusammenkunft mit Gesinnungsgenossen in Ham bürg. Es wird geplant, in die Reise den Besuch von Gadebuich und Wöbbclin einzuschlicßen, Theodor Körner zu Ehren, Paris. Revision des Drepfus-ProzcsscS «Fortsetzung» Baid zählt die verschiedenen Versuche auf, die gemacht wurden, um die Revision des Prozesses DrcyfuS herbeizuführcii, er erinnert an du Anzeige gegen Esterhazy, an die Affaire Henr» und an den RevisionSantrag der Frau Dreysus, der auch darauf bmründet ist. daß das Bordereau nicht von ihrem Manne stamme. Bard untc! sieht dann die Berichte der Sachverständigen, welche die Hand des Drehfus zu erkennen erklärten, einer Prüfung und sagt, der Kassationshof habe also nach einer Enguete zu prüfen, ob du Thatiachen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen Grund zur Revision geben. Hierauf verliest der Berichterstatter den Brief der Frau Drcnfus, in welchem sie die Revision beantragt. Bericht erstatter Bard fährt fort: Oberst Henri; hat sich getödtet, sein Aussage war die niederschmetterndste gegen DrevsuS; da siicie Aussage von einem Heller hcrrührte. kann „e als verdächtig gelte». Hier liegt eine neue Thatsache vor, welche die Berniuthung der Unschuld begründet und genügt, das Rcvisionsgejuch zu motivireo Es gilt zu linterinchen, ob das Bordereau wirklich von Drehfus ist. Der KaisatiouSlios ist regelrecht mit der Angelegenheit bettauc worden und wird sestzustelleli habe», ob er ohne eine ergänzendc Engnete eine Entscheidung fällen kann. Im Verlause seiner Bericht erstattung verliest Bard die Ausführung des Generalprokuralors, in welchem das bekannte Brieskonzepi Estcrhazy's aufgcsührt ist. in dem Esterhazy schreibt: „Wenn sich die Erperten nicht sicher sind, werde ich ebenso wie beim Bordereau sagen, daß meine Schrift durchgepaust ijt." (Sensation.) Ferner verliest der Berichterstatter das Konzept zu einem Briese, in welchen, Esterhazy einem General als seinem Retter dankt. (Sensation.) Esterhazy habe sich geweigert den Adressaten dieses Briefes zu nennen. — Wie es heißt, laute» die Anträge des Generalprokurators auf absolute Zulassung de- RevrsiouSgesuchS, da DrcyfuS das Bordereau nicht geschrieben habe, dasselbe vielmehr von Esterhazh herstammeii dürste. Zwischen >2 und halb 1 Uhr trafen einige nationalistische Dcputirte im Justiz- Palast ein. Ihre Ankunft ging jedoch unbemerkt vorüber. Im Innern des JustizpalasleS sind ebenfalls sehr strenge Maßnahmen getroffen. Paris. Kassationshof. (Fortsetzung.) Bard verliest de» Bericht du Paty de Clam, worin dieser erklärte, Dreyfus habe seine Aussagen über die hydraulische Bremse und das Hundert millimeter-Gcschütz oft geändert, habe aber stets in Abrede gestellt, irgend etwas über Madagaskar geschrieben zu haben. In dem Protokoll über die Verhaftung Dreysus erwähnt du Patt, de Clam, daß Dreysus, während er nach seinem Diktat schrieb, sehr erregt gewesen sei und aus eine Bemerkung hierüber geantwortet habe, es friere ihn an die Finger. Hier schaltet Berichterstatter Bard ein. er glaube dem Gerichtshof bemerken zu müsse», daß die Photo graphie des Diktats nicht zeige, daß der Schreiber desselben irgend Das wie erregt gewesen sei. cUeberraschung beim Publikum.) Be, seinem Verhör bestntt Dreyfus, beißt eS in dem Berichte du Paty'S weiter, von dein Landungsplan für Madagaskar Kenntnis; L V-' -'5--- ^ s «L L
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview
First Page
Back 10 Pages
Previous Page