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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-07-14
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187307146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730714
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-07
- Tag1873-07-14
- Monat1873-07
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1873
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»0 6 ilNe b, a. k. «»/, 0. 'S».« r a. k. Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. »r»actti>a und Srptdittoa Johannisgasie 3S. Mtw Nedacteur Fr. Hiiltncr. Korechstuiide d. Redaction -»mutl-g« »»» N —l! Uhr »ichaiitlaz« »»n 4—4 Uhr. Mdmr der für die nächst- lisuoe Nummer bestimmten iserate an Wochentagen bis M Nachmittags. anSonn- ,1 Festtagen früh bisUhr. Rillt« sär Zaskrateaauaahmr: !ll» Ktemm, UnivcrsitätSstr. 22, «ui» Lösche. Hainstr. 21, pari « m Anzeiger. Amtsblatt dtS König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Montag den 14 Juli «nflgge 11,3-S. Ah«„e»e»t»»r«t, vierteljährlich 1 Thlr. 16 Ngr.. iucl. «ringcrlohn t Thlr. 20 Ngr. J«de einjüne Nummer 2'/, Ngr. Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen ohne PostbesSrderung 11 Thlr. mit Postbefvrderuug 14 Thlr. Inserate 4gcspalteneBourgoiSzeile 1'/,Ngr. Grvßere Schriften laut unserem PreiSverzeichaiß. Lkklame« untrr d. Nedacliaxstrich die Spaltzeile 2 Ngr. 1873. ii r is-/« a 17 tt 14-/4 d, 1ZS/S t» o. L 10^/8 dm >1'/4 k ,1Vt k »4^/8 dl a L >3-/t k. >2»/8 d» N.A L-/4 b, o. ü >S v, >5^/8 k '3-/4 b, »2- 8 t» «>.r d, !7 a >2'/a d» Z da U/H d» S'/n d, 1- 4 ?- 3> 8 r. 5 l» 5k « 2V« dm ». ? ! K'/4 k. 7-/4 dm a. ki j K-/4 L 2- /8 dm a. i! )-/4 k 100» r. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte des LerhhauseS und der Sparkasse für M»«tag de» IA d. MtS nSgesetzt. Leipzig, 12 Juli 1873. De- RathS Deputation für LeibhauS ««d Tparcaffe. Bekmmtmachung. Mittwoch de« IS. J»li 1878 soll die diesjährige Probe der Viertelspritzen Nr. 5 und 7, DouuerStag de« 17. I»li die der Liertelspritzen Nr. 3 und 13 und Montag den 21. Jnlt vre der Liertelspritzen Nr. 10 und 12, Arbeiter-Compagnie, stattstndcn. Die den verschiedenen Spritzen zugetheilten Mannschaften haben sich hierzu an genannten Tagen vL zwar die der Bierteispritzen Nr. 3, 10, 12 und 13 Nachmittags -/i? Uhr, die der Biertelspritzcn Nr. 5 und 7 Nachmittags -/«7 Uhr den betreffenden Spritzcntocalen pünktlich einzufinden. Leipzig, den 13. Juli 1873. DaS <Lo««ando der Feuerwehr. Dost. Grünberg. neral Manteuffcl hat mit jener Höflichkeitsphrase sicherlich nur sagen wollen und können, daß Frankreich durch seine Friedensarbeit bald den ihm nach seinen Hülse quellen und seinen Fähig keiten gebührenden Rang unter den Völkern Europa« wieder in vollem Maße zur Geltung bringen werde. Die Franzosen halten sich aber bekanntlich noch heute für die erste Nation in Europa, und die Wiedererlangung de- ihnen unter den Mächten gebührenden Einflusses ist für sie untrennbar von der Demüthigung de« deutschen Sieger-. Es gehört freilich die französische Eitelkeit dazu, um den Worten eines preußischen General- einen derartigen Sinn unterzulegen. Eine Reihe seltsamer Nachrichten liegt aus dem unglücklichen Spanien vor. Thatsächlich ist die äußerste Consequenz des RadicaliSmuS erreicht und der Krieg Aller gegen Alle hat begonnen. Die Internationale (!) hat sich, wie auS Madrid telegraphier wird, der Stadt Alcoy bemächtigt, den Llcaldcn Erschossen, 6V Häuser uiedergebranut und bedr . vie genommenen Geißeln mit dem Tode. Also ganz die Commune im -leinen. Ohne Zweifel wird die sogenannte Regierung in Madrid wieder eine höchst „energische" Procla mation erlaste« und Herr Castelar eine neue „mit einstimmiger Begeisterung" aufgcnommene Rede halten. Handeln können die Gewalthaber in Madrid um so weniger, als sie eine Armee nicht zur Hand haben und selbst vollständig abhängig von dem Wohl- oder Uebelwollen der bewaffneten Milizen sind. Die Madrider BataillonSchcfS der letziereu haben zwar vorläufig beschlosten, die jetzig« Staatslektung zu unterstützen, aber die letztere würde natürlich wie Spreu vor dem Winde verschwinden, wenn eS den Milizen ein- fallen sollte, einen entgegengesetzten Beschluß zu faste». Im Mai 1873 wanderten im Hasen von New» ork 52,149 Personen ein, worunter 17,335 ) rutsche. Ja demselben Zeiträume de- ver» gangenen Jahre- betrug die Zahl der Ein wanderer 50,486, worunter 21,890 Deutsche waren. Die aesammte Einwanderung hat daher im Mai im Vergleich zu demselben Monate de- Vorjahr- um 1711 Personen zugenommen, die deutsche fpeciell um 4505 Personen abgenommen. Von der Regierung der Union ist eine Commission zur Ueberwachung der Einwandererbewegung ein gesetzt worden. Ein Mitglied derselben bcgiebt sich nach Sa« Francisco, um die Zustände der chinesischen Einwanderer einer gründlichen Prü fung zu unterwerfen, andere werden nach Europa gehen, um die Behandlung der Zwischendeckpasta- giere genau zu überwachen. Die betreffenden Berichte an den Congreß müssen biß zum 1. De» cember eingereicht sein. UebriaenS hat die massen hafte Einwanderung chinesischer Arbeiter, bi« zur MMe Juni waren etwa 10,000 gelandet worden, einen nachtheiligen Einfluß auf die Be schäftigung europäischer und amerikanischer Ar» beiter au-aeübt; und sollten im Laufe de- Som mer- wirklich, wie eS heißt, noch 10 bis 20,000 Chinesen mehr nach San Francisco kommen, so dürsten ernstliche Unruhen unter der Arbeiterbc- völkerung nicht auSbleiben. > r La-esgeschichUiche Ueberficht. jD:c „Nordd. Allg. Ztg." schreibt unter dem Juli: Der Tag von EmS, besten Getächt- sich uns morgen erneuert, eröffnet die Reche i Gedenktage einer unvergeßlichen Zeit. Wie eine Miklungene Sage zieht wieder jener Augen- Ii<! ü« un« vorüber, da von den Alpen bis zum »cere alle Gcmüther die Ahnung durchzuckte, iß für Deutschlands Geschick endlich die große, Ic entscheidung-volle Stund: geschlagen; da „da- licd wie Donnerhall" durch alle Gauen dahin rauste und aus seinen -längen sich die Brücke den Main erbaute. Große- ist seit dem age an unserm Volke geschehen, als in jenem llen Thalc eine Periode der Weltgeschichte ad- »loß und mit großen deutscher: und kräftige» ügen ein neuer Abschnitt in der Geschichte uropaS begann. Vor unser» geistigen Blicken hren sie wieder, die siegeSsichern hochgemutheten kaarcn, die freudig begeistert die Wacht am Rhein zogen; kchren sie wieder die Tage füll entschlossenen Irrens, «uffgerNüsim>g.alS da- gejPmmit h »rch )hr aus jeden Schuß lauschte, der die Thäler an kr Saar durchhallte. Und dann steigen sie wieder erauf die großen SiegeStaac, von Weißenburg u. jene gewaltigen Auaustkauipfe um Metz, irsereS Heere- härteste Probe, und weiter die jmae Reihe höchster Ehren und Siege. Und stiller Trauer weilt das Herz bei den Treuen, elche im kühlen Grunde schlafen, theilS in den iiedcrgewonnencn vaterländischen Boden gebettet, heil- weithin durch Welschland zerstreut; bei nem Gräbergrcnzwall, der hinter Metz Deutsch- slhnngen von Frankreich scheidet, eine Grenze, sic wohl noch nie zwei Völker zwischen sich usgerichtet haben, den kommenden Geschlechtern ne furchtbar warnende Mahnung. Jene aber nd versunken und vergessen, welche „leichten rzenS" den Mesenkamps herausbeschworen. vom Schauplatz seines einstigen GlanzeS aht der Kaiser, welchem die Zügel de- Regi ments entfallen waren. Verborgen und mit dem siucbc ihres Volke- beladen leben seine damaligen inather, welche gewissenlos und jedes Gefühls Irer Verantwortung bar die letzten Conseq uenzen jrer unselige« Rathschläge zogen. Der BundeSrath hat in seinen letzte« Sitzungen cinme Wahlen von Wichtigkeit Voll gen. Zu Mitgliedern der Verwaltung de- snvalidenfondS, zu deren Präsidenten der Kaiser, wie schon bekannt, den Geh. Ober-Finanz« ath Elwanger ernannt hat, hat der Bunde-» H den bayerischen Ober - Rechnung-»Rath adaraf und den sächsischen Gesandten, Herrn Nostltz-Wallwi- gewählt. Die Wahl dr itten Mitgliedes ist noch nicht zu Stande ge iommen. — Au Mitgliedern de- DiScipltoar» tsse» sind gewählt: der General-Direktor der steuern, Geh. Ober-Fivanz-Rath Hastelbach, Herr v. Nostitz-Wallwitz, General v. BoigtS sthetz und der hanseatische Minister-Resident Krüger. Ueberemstimmende Meldungen, welche der „Köln htz " und der „National-Ztg." au« Pari« zuge- »»gen find, bergen, General v. Manteusfel abe bei seiuer Anwesenheit in Belfort an die zöfische Civilbehörde eine Ansprache gehalten, : Schluß etwa folgender war: , Der Patrio- »r Frankreichs, seine HülfSquellen sind so , daß die Erfolge, welche die Deutsche« über errungen haben, deren schönste Ruhmestitel Aber in wenigen Jahren wird diese große krtm mit ihrer Thätigkeit ihren Einfluß in Europa »rückgewonnen haben." ES ist höchlichzuverwun» a, »aß General Manteuffcl in dem Streben, bei l Franzosen ein gute« Andenken zu hinterlaffeu, weit gegangen sein sollte, ihren chauvinistischen eigungeu zu schmeicheln. Mag er die Worte "merhm ander« gemeint haben, als wie sie von Franzosen interpretirt werden, so war schon Ine der Mißdeutung fähige Aeußerung der Art Mindesten« eine Unvorsichtigkeit und em Fehler, er kaum schlimuter gedacht werden kann. Ge- Aus Stadt und Land. * Leipzig, 13. Juli. Da- „DreSdn. I." meldet amtlich: Sc. Majestät der König haben aller- gnädigst zu genehmigen geruht, daß die Kaufleute Felix und Adolph List zu Leipzig die ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ver liehenen Ritterkreuze de« St. StantSlauS-Ordcn- annehmen und tragen. * Leipzig, 13. Juli. In einem Leitartikel über „da- Unfehlbarkeit«-Dogma in Sachsen" sagt da« Katholische Kirchenblatt: Die amtliche und formelle Verkündigung de« Dogma«, beziehungsweise der Decretc de» Vati- I camschen ConcilS von der Unfehlbarkeit ist in I Sachsen unterblieben, weil dieselbe auf die bewußten Hinderniste stieß; in keiner Weise ist die Versastung verletzt worden; weil da« Königliche Ministerium de« CultuS eS (auf Grund de« Mandat« vom 19. Februar 1827) abgclehnt hat, auf Ertheilung de« königl. PlacetS bezüglich der amtlichen und formellen Promulgation de« Un- fehlbarkeitSdogmaS anzutraaen, ist in Folge besten die Promulgation unterblieben Wenn wir nun aber weiter bemerkten, daß da« Dogma der Un fehlbarkeit in einer andern Form verkündet worden sei, so hat eS damit ebenfalls seine volle Richtigkeit. In dem gemeinsamen Hirten- schreiben der deutschen Bischöfe von Fulda au« wurde da« vom vaticanischcn Concil beschlossene und rechtskräftig verkündete Dogma von der Un fehlbarkeit den Katholiken deutscher Zunge ver kündet, erklärt und zur gläubigen Annahme vor gelegt. Dieses hirtenarntliche Schreiben wandte sich an alle katholischen Gewissen der ge- sammten, den Bischöfen untergeordneten Heerdcn — und durch die Verlesung dieses Schreibens, die auch auf allen katholischen Kanzeln Sachsen« stattfand, behauptete unsere Notiz, sei die Lehre von der Unfehlbarkeit de« päpstlichen Lehr amts — auch in Sachsen — verkündet oder promulgirt worden. ES bleibt aber dabei: da« Dogma ist — in Achtung der entgegen stehenden VerfastungSbedenken — nicht amtlich und formell vcrküudct worden; e- ist aber, wenn man diesen Ausdruck nicht mißverstehen will, in Achtung de« katholischen Gewissen« birtenamtlich verkündet worden, und jeder katholische Christ in Sachsen weiß deshalb, wa« er, wie jedem anderen Glaubenssätze feiner Kirche, so auch diesem von der Unfehlbarkeit de« Papst- lichen Lehramtes gegenüber, in seinem Gewissen schuldig ist. — Lediglich den Standpunct de« „Ge wissen-" batten wir im Auge, wenn wir die Be merkung beifügten, daß die Katholiken Sachsen-, auch wenn die Verkündigung de« Dogma« in der eben genannten Form nicht erfolgt wäre, dennoch wüßten, wozu sie in ihrem Gewissen Verpflichtet find, denn wenn auch beispielsweise daserwähnte gemeinsame Hirtenschreiben nicht erschienen oder nicht von den Kanzeln verlesen worden wäre, so wäre die bereit- erwähnte, in Rom nach den hierüber geltenden Grundsätzen de« canonischcn Rechts recht-giltig erfolgte Proclamation und Promulgation detz Dogmas hinreichend gewesen, um jede« katholische Gewissen zur Annahme des- selben zu verpflichten." — Man erkennt »u« dieser geschraubten Erklärung wiederum, in wie lieblich lesmtlschcr Weife die königlichen Hofprediaer den Unfehlbarkeits-Schwindel doch nach Sachsen ein zuschmuggeln nicht müde werden. — Au- Leipzig schreibt man der „Dresdner Presse": ES ist hier offenes Gcheimniß, daß der Vorsitzende de» KirchenvorstandeS zu St Nicolai, Pastor vr. Ahlfeld, sich entschieden geweigert bat, seine Genehmigung zu der gottesdienstlichen Be nutzung der Nicolaikirche seiten« de- Pro- testantentageS zu ertheilen. Die übrigen Mitglieder des KirchenvorstandeS haben die Ge nehmigung obne Weiteres ausgesprochen, aber be kanntlich verleiht die sächsische Kirchen-BorstandS- ordnung den geistlichen Vorsitzenden der Ktrchen- vorstände das Recht, die Ausführung der von letzteren gefaßten Beschlüsse ststiren und auf RecurS ber der Vorgesetzten Consistorial- behörde antragen zu können, waS in dem vor liegenden Falle, wie wir hören, geschehen ist. Der hiesige Stadtrath, bez. der Bürgermeister Koch haben in ihrer Eigenschaft »l« Kirchen- Patron und Mitglied der Kircheninspektion seither Alle« ansgeboten, um den durch da« starre Ver halten deS orthodoxen PriesterthumS unserer Stadt drohenden Scandal fern z» halten und sie weroen gewiß auch ferner in dieser Richtung thätig sein, aber wir haben bei dem reactionairen Wind, der in den oberen Regionen wehet, nicht viel Hoffnung, daß «ne Aenderung erzielt wird. * Leimig, 13. Juli. Der VII. Börsen tag Sächs. Consumvereine findet Sonntag, den 20. Juli, Vormittags 1t—t Uhr im Saale der Restauration zum JohanneSthal, HoSpital- straße Nr. 1l, hier statt. Geschäftshäuser, Fabri kanten und Productivgenostenschasten sind gebeten, diesen Börsentag mit Mustern und Offerten von couranten Artikeln der Consumvereine, insbeson dere von Colonialwaaren und LandeSproductea zu beschicken und ihren hiesigen Vertreter mit be- stimmten Aufträgen zu versehen. Nicht persönlich vertretene Firmen können Muster und Offerten bis späten» den 19. Juli (franco Leipzig, ver steuert und sin Preuß.-Cour, calculirt) an den Leipziger Consumvcrcin franco einsenden. Die Consumvereine selbst find ersucht, die Börse zahl reich zu beschicken. Zutritt haben nur offerirendr Firmen und die Vertreter der Consumvereine gegen EintrittSkarlen. Eintrittskarten an die selben werden am Börscntage von 10 Uhr ab (von welcher Zeit ab der Saal zur Aufstellung der Muster geöffnet ist) vom Bölsenvorstand verabfolgt. — AuS dem sächsischen Erzgebirge. 9. Juli schreibt man der „Magdeb. Ztg": Dw sächsische particularistische Part« ist nun auch in die Wahlbewcgung für den Landtag einge treten. Am Sonntage fand in Dresden, in der Stadt der sächsischen katholische» Hofprediger, ein« Versammlung von Abgeordneten und Vertrauens männern genannter Partei statt, um üLer geeig- ncte Maßnahme« zur Wahlagitation sich zu ver ständige». Der von ihr erlassene Wahlaufruf, der wahrscheinlich dem Redacteur de« Dresdner Klatschblattes, vr. Bierey, zum Verfasser hat, ist bezeichnend genug für die Kampfweise und die Zielpunkte genannter Partei. Er enthält die ab surdesten Verdrehungen und lächerlickrsten Unwahr- heilen. Ein einziger PastuS charakteristrt da- ganze herrliche Opu«. Man will, heißt eS darin, keine Theoretiker; keine von einer Leipziger Eoterie der- schriebcnen ehrgeizigen Streber bei der Wahl unterstützen, sondern lediglich Männer von er probter deutsch, sächsischer Gesinnung. Diese er bärmliche Rivalität, die einige Dresdner Patrioten und vor Allem der Redacteur der „Dresdner Nachrichten" bei jeder Gelegenheit gegen Leipzig insceniren. richtet sich von selbst. Der milch- frommen royalistischen Denkungsart de« echten Dresdner PsahlbÜrgerthumS, untermischt mit dem romantischen Heiligenscheine der ultramontanen Pfäfflein, mag freiuch der kerngesunde, fortschritt liche Sinn der Leipziger nicht eben angenehm fei». Leipzig giebt den Ton für das ganzcLand an, so sehr sich auch die „DreSdn. Nachrichten" bemühen, den Leipzigern bei jeder Gelegenheit eine „Schlappe" anzuhängen. — Der sächsische Forstverein tagte a» 7., 8. und 9. Juli in Annaberg unter der reg sten Theilnahme der Bewohner, der königlichen und städtischen Behörden. Eine Excnrsion unter nahm er auf die in der Nähe gelegenen StaatS- sorstreviere. namentlich auch auf die nunmehr wieder völlig aufgesorstcte Kuppe de« Fichtcl- berge«, der höchsten Bergspitze Sachsen- und (ab gesehen von der Schueckoppe) Mittel- und Nord- deutschland«. Besucht war der Verein von etwa 200 Mitgliedern, also etwa der Hälfte. Der schlesische, der böhmische, mährische, ja selbst der russische Forstverein in Petersburg, waren durch Abgeordnete vertreten. Im nächsten Jahre ge denkt er im Flachland« und zwar in Leipzig zu legen. *Lripfls, 13. Juli. Für den unglücklichen Familienvater, der im vorigen Winter in der Nähe von Frauenstein, auf einem Geschäfts- gange begriffen, in einen Schneesturm gerieth. fünf und zwanzig Stunden im Freien liegen blieb und dabei beide Hände dermaßen erfror, daß sie ihm amputirt werden mußten, wurde im „DrcSd. Journal" und auch in Nr. 191 diese« VlattcS die Bitte ausgesprochen, daß ihm und seiner Erwerbslosigkeit der öffentliche Wohtthätig- keit-sinn zu Hülfe kommen möge. Obgleich m Folge dieser Bitte einige Liebesgaben cingeaangeu sind, so glauben wir doch nochmals an die Opfer- frcudigkcrt unserer Mitbürger unS wenden und sic darauf aufmerksam machen zu sollen, daß die Expedition unsere« Blatte« gern bereit ist. Spen den an den Unglücklichen gelangen zu lassen. H Leipzig, 13. Juli. In d r Aleranderfiraße aerieth gestern Abend ein kleiner zweijähriger Knabe unter einen dahinfahrenden leeren Stein- wagen. Der Wagen ging über da« Kind hinweg, bevor der Führer desselben da- Unglück bemerkte und anhalten konnte. Trotz der großen Lebens gefahr, in der der Knabe geschwebt, schien derselbe aber nur durch da« Anstreifen der Räder mehr fache Contusionen, einen Tliederbruch aber nicht erlitten zu haben. Man trug ihn in die nahe Wohnung der Mutter. — Ein anderer ähnlicher Unfall ereignete sich um dieselbe Zeit auf der BahnhofSstraße. Dort wurde ein Stubenmalcrgehülsc am Ucbcrgang nach der Schiitzenstraße zu von einem Droschken» geschirre umgeristen und überfahren. Er erlitt dadurch mehrfache Contusionen am Kopfe und rechten Oberschenkel. — In einer Restauration der Windmühlen» straße wollte sich gestern Abend ein als Gast an» wesender Maurergeselle dafür, daß ihn ein an derer Gast in« Gesicht geschlagen und blutig ver letzt hatte, auf der Stelle rücken und seinem Gegner etwa» Tüchtige« auSwischcn. Er ergriff ein BicrglaS und warf e« mit aller Macht nach letzterm zu Aber er traf einen Falschen, emeu ebenfalls als Gast anwesenden Handarbeiter und bracht: ihm eiuc schwere Verwundung am Kopse bei. Beiden verletzten mußte noch in dec Nacht ärztliche Hülfe geleistet und ihnen die Wi nden zugenäbt werden — Ein hier wohnhafter HandlnngScommiS au- Görlitz sprang heute Morgen in der Absicht sich zu ertränken, von der Elsterstraßenbrückt in den Elsterflnß hinab. In diesem Augenblicke ging eia Maurergeselle auS Lindcnau dort vorüber, welcher sofort dem Unglückliche» zur Hülfe herbei '-1
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