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Weißeritz-Zeitung : 23.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187305234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18730523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18730523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-23
- Monat1873-05
- Jahr1873
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.05.1873
- Autor
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Rr. 4«. 23. Mai 1873. Dieses Blatt erscheint wöchentlich zwei Mal: Dienstags nnd Freitags. Zu beziehen durch alle Post-Anstalten und die Agenturen. Preis vierteljährlich 12 Ngr. 5 Pfg. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirksame Ver- breitnng finden, werden mit 1 Ngr. für die Spalten-Zeile berechnet. Freitag. Weißerih-Zeitung Amts-Matt für die Herichts-Aemter und Stadträthe zu Dippoldiswalde und Krauenstein. Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde, den 21. Mai. Der nach dem Brande ansprechender und sicherer wiederhergestellte Oberthorplatz unserer Stadt macht, wie es scheint, keine Miene, sich Planiren zu lassen. Im Herbst vorigen Jahres mutheten wir natürlich Niemand zu, Arbeiten zu beginnen, die der einbrechende Winter leicht stören und verderben konnte; daß aber die erste schöne Frühlingszeit nicht unbenutzt bleiben würde, um endlich Ordnung zu machen und mit der Fertig stellung des Platzes zu Stande zu kommen, das war um so mehr zu erwarten, als man in einem Zeiträume von zwei Jahren (so lange ist es seit dem Brande) einen definitiven Beschluß nicht nur gefaßt, sondern auch die, seiner Ausfüh rung entgegenstehenden Hindernisse beseitigt haben kann. Nun hört man zwar, daß man mit der Planirung des Platzes bis zur Herstellung des von fiskalischer Seile zu bauenden Schnitt gerinnes warten müsse; indeß können wir nicht glauben, daß die Herstellung städtischer Ordnung von der betreffenden Straßenbaubehörde aufgehalten werden wird, wenn man ihr das bestimmte Verlangen ausspricht, zur Ausführung der ihr obliegenden Arbeiten zu schreiten, da man endlich Ordnung haben wolle. Sehnlichst wartet der Verschönerungs-Verein darauf, hier auf sehr dankbarem Terrain seine Thätigkeit beginnen zu können. Etwa anzulegende Pflanzungen werden ohnehin wieder bis in den Herbst warten müssen, und also dieser Sommer für dieselben verloren gehen! Es steht zu befürchten, daß, wenn nicht an maßgebender Stelle die Sache baldigst in Erinnerung gebracht wird, dieselbe am Ende ganz in Vergessenheit kommt. Rom ist zwar nicht in Einem Tage gebaut worden, aber die Nord-Amerikaner haben durch den in Einem Jahre vollendeten Wiederaufbau ihrer Stadt Chicago der Welt ein Beispiel von Munterkeit und Tüchtig keit überhaupt gegeben, von dem zu profitiren auch uns — bedächtigen Deutschen nichts schaden könnte, — im Gegentheil! — Selbstverständlich müssen wir, nachdem unsere Eisen bahn fertig sein wirb, auch eine Telegraphenleitung er halten; letzteres soll im Jahre 1875 erfolgen, denn nach jetzt geschehener Veröffentlichung sollen neue Reichs-Telegraphen- Stationen in Sachsen errichtet werden im Jahre 1874: in Neukirchen bei Bischofswerda, Neustadt b. St., Pirna, Oschatz, Gohlis und Neuschönefeld bei Leipzig, Borna, Colditz, Conne witz bei Leipzig, Pegau, Groitzsch, Lausigk, Zwenkau, Mülsen, Gelenau, Lößnitz, Treuen, Falkenstein, Geyer, Crottendorf, Grüna, Neukirchen; — im Jahre 1875 in Schirgiswalde, Altenberg, Brand, Dippoldiswalde, Lommatsch, Hart- mannSdorf, Lunzenau, Mügeln, Brandis, Wermsdorf, Strehla, Taucha, Burkhardtsdorf, Ehrenfriedersdorf, Lengefeld, Olbern- Hau, Pausa, Scheibenberg, Schlettau, Schöneck, Thum, Zöblitz, Zwönitz, Oberwiesenthal; — im Jahre 1876 in Hainewalde Hirschfelde, Königsbrück, Radeburg, Frauenstein, Tharandt, Wilsdruff, Geringswalde, Hartha, Wolkenstein, Breitenbrunn, Elterlein, Jöhstadt, Krummhennersdorf, Lungwitz, Wildenau, Mühltroff. Dresden. Unser König hat seine Reise zum Gebrauch der Cur nach Bad Ems am 18. Mai angetreten und für die Dauer der Abwesenheit den Kronprinzen Albert für die Re gierungsgeschäfte bestellt. Der Aufenthalt des Königs in EmS wird etwa 4 Wochen dauern. — Von den nunmehr im Gesetz- und Verordnungsblatt publicirten Gesetzen: Volksschulgesetz, Organisations gesetz, Städteordnungen rc., sind Separatausgaben in der Meiuhold'schen Hofbuchdruckerei zu haben. Berlin. Der preußische Landtag wurde am 20. Mai durch den Ministerpräsidenten Grafen v. Roon ge schlossen, welcher die Thronrede verlas, die in allen Theilen volle Befriedigung aussprach. — Sämmtliche Mitglieder des Abgeordnetenhauses haben dem bisherigen Präsidenten v. Forckenbeck einen silbernen, reich vergoldeten Tafelaufsatz geschenkt. — Zur Theilnahme an der Vergnügungsfahrt nach Bremen und Wilhelmshaven haben sich 200 Reichstagsmit glieder, 60 Bundesräthe, 40 Offiziere und Beamte deS Ministeriums gemeldet. Oesterreich. Die Börse n-Cala mität, der „große Krach," gestaltet sich immer trübseliger. Von den großen Firmen haben schon an 300 fallirt. Es kommen haarsträubende Dinge zum Vorschein über den Antheil, welchen die Wiener Gewerbewelt an dem wilden Treiben der Spekulation ge nommen hat. Sogenannte „ Börsen-ComtoirS" hatten Spiel- Consortien mit je 500 Theilnehmern gebildet, die nun alle an der Börse übereich werden wollten. Ein solches Consortium bestand aus 27 Damen, darunter Gräfinnen, Baroninnen, Beamtenfrauen, Dienstmädchen, dann 238 Gewerbetreibende, und zwar 25 Schneider, 7 Schlosser, 13 Schuhmacher, 3 An- streicher, 14 Hutmacher, 26 Greißler, 2 Bürstenbinder, 18 Fuhrwerksbesitzer, 3 Kammmacher, 6 Destillateure, 9 Bäcker, 17 Fleischer, 3 Wurstmacher, 4 Goldarbeiter, 3 Posamentirer, 4 Sattler, 9 Färber, 11 Klempner, 19 Tischler, 2 Friseure, 1 Strumpfwirker, 9 Glaser, 2 Wichs-Fabrikanten, 16 Buchbinder, 1 Chokoladenmacher, 39 Kurzwaarenhändler. Die übrigen 235 Personen des Spielconsortiums sind Beamte, doch befinden sich auch ein Major, zwei LieutnantS, ein Geistlicher u. s. w. unter dieser Zahl. Alle sind um die Früchte langjähriger Ersparnisse gekommen, und tausende der traurigsten Ereignisse, darunter viele Selbstmorde, werden erzählt, die den Beweis geben, welche sociale Erschütterung die Börsen-Katastrophe mit sich gebracht hat.
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