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Dresdner Nachrichten : 21.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189502210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-21
- Monat1895-02
- Jahr1895
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.02.1895
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NoooernMW« I->>>»>!-',> „ X-a- Icnuiiu.^c. K »«-»Ivlluiiirei, rt II« «>u> II ««,«,» II. :': k-xliim-^ilirili s>ilv.>iir»Iii >l>e>il. Vr«»ike»-L.. v,I«ri«»lra»e 28. kerurpr. I. 38». AlW Ml> UM HlWÜI lisckwde VkckÜ! lNl!>«I -l » I luptwiclt r-h I« scii Iiisr »II«I .>u>rrärl^ L » I»,„»«>»«»- 8 N« « 4 Ir II«- I', « I», . *» X kniit Itklun^ !I»6I iin/llitkei'. /itliiiüp/tliclit'i'. tilipliil/lüilii'p „tick >i<»pz<ip.t>p IiisZliiiini'ntv. k'il-n.-'s»vi-li^»il l. Xi. ltt,«!. « — p 8811«» ttiillm n. W »Ikviixli »**4 I !8. ir—- « «-«-Ii-.Viiil I, Xi. Isiosi. Nr. »2. K»ic«el: -"r« «———* des Reichstages. Beslcurriing voiillitcl». Hoina,brühten. «General v, Her-gcndvn'. Tirnstbotensrage. Ef»t>reckier Krüger. (üebiigsveiein Mever s Hiniveriatiou-.- Lrcilr». Veimictliliche Will« !!!»,! Feuchte ^»isstri'niimii. w'Niur Tvniierstiig, 21. Februar. PolitiichkS. Dos .Gehirn der Aatwn '. wie ein «Lp»»ivr'ncl einmal den llicirhstoa genannt Hai, das in der arr'i.eii -iallc der lchtcu Zone eingcsrl'wi ru sein schien, zeini einsiweilen noch keine "Xciaunn. dem Ginilusj der milderen Äitlciiiiig ;n qehr'rche» und wieder auizuthaue». Es ardeilet »och immer mit drnelben starren r.'a»ti- snmteit und i» der all-remeinei! Gedanleiiodc will sich kein Gedild gestalte». Tie :)»cichodoten »ielien vor si»h ieldcr und liiitcir Pensum Pensum sein. Togegeu liilit lein Trohe» und schelten, ani iillcrwcnigsicn wen» es r>o» Manmilian .Garden kommt, der jüiistsl eine schwungvolle Philippika gegen das Tchwanren der Pvltsvcrtreter losaclassen hatte. .<?err Harden schreibt »r sür dir ...^ttkunst". Ta iiius; er s>cl> ivohl oder übel damit ah".»de», das; ihm die ..Gegenwart" verschlossen bleibt. ,.Tas" Lchwänren i'l übrigens auch noch lange nicht so ichlinun wie ..die" Tchwan;cn. die an einem gewissen, heute von allen Tcitcn schars unter die ^.'upc genommenen Geldinstitute in ^cciic geicht werde» Lrr diesen gegenüber beide Augen .rudrürkl, wird keinen Glauben finden, das; seine ;ur Schau getragene moralische Entrüstung über jenes echt sei. Immerhin ist «aber die Schwan,crci im Reichstage ein empfindliches Uebel. L)cnn die durchschnittliche Prasc»z;iiicr von tN Seelen — ..Hopfen" tan» man nicht gut sage», da auch von den lkO noch manch' Einer seinen .Hops ,n Hause laj;t — ;ur Rege! werden sollte, io ivarc es wirklich einfacher, den ganzen umständlichen Apparat bis aus weiteres, das lieiht bis die Er wählten des Polkes sich wieder aus ihre Bcrn'spilichten ,u besinnen belieben, still stehen ;u taiicn. Etwaige..Reden" könnten in aller Gemächlichkeit bei der Studirlampc erdacht und in ianbcrlichcr Riedcrlchrist dem Prirüdcntcn des ..auieseircndcn" RcichStaged eiugciendct werden. Lienn alle Stränge reiben, bleibt in der That nichts weiter übrig, als den Reichstag ruhig einichlafen ,u lasten. 2»;wi'chcn bemiilit sich aber die Ration krampshast. ihr . Gehirn" wach zu erholten. Tie verschiedensten Porichlngc werden laut. Am Ende lönntc man 1a irden Abgeordneten, der eine» verdächtigen Mangel an geistiger Aufgewecktheit zeigt, vor der Sitzung einer alupunllalvrischrn Behandlung niitcrwertcii. TieS Bersalncn wirkt ans;crvrdentlich ermniiternd, da cs in dem tunst gerechten Einslcchc» von Mclallnadcln in den.Hörpcr bestellt. Tas ivürde also schon Helten. Dazu gehört aber, das; man dic Abgeordne ten bei der .Hand hat n»d da Havert cs gerade am meisten. Sic kommen eiii'ach nicht, die Erwählten von BolkcS Gnaden, und treiben lieber drauben Allotria, anstatt sich im .Hause todt zu mopsen. Tic Irrige ist also: „Wie lockt man die sitmiigstcheucn Rcichsboten in den Saal k" Tie ...Höln. B.-Zkg." bat sich das Berdicnsl envorben. eine sinnreiche Abgeordnetciisalle sür diesen Zweck erdacht zu haben. Tas Ding sieht n»s;erlich ganz harmlos aus. Ter Speck darin bestellt in Diäten, die den Reichsbotc» ge währt werden solle», die Falle aller ist die Borschrist, dab die Diäten persönlich abzuhcbcn sind nach der Sitzung und das: mir Derjenige sie ausgrzalilt belomnit. der sich über 'eine Anwesenheit im Saale aiiszuweiicn vermag. Schwapp! Ta scheu die Schwänzer imMawetaiig. Es brauchen also blos Diäten bewilligt zu werden und die Beschiubunsähigkeit des .Hauses gehört zu den gewesenen liebeln. Dann werden sie Alle pünklüch ihren Plast ansküllen. die icstt denken .Warum soll ich mir für mein eigenes Geld nicht lieber das flotte Berlin anschcn, als im reichstäglichcn .Kollegium schwitzen?" Auch die neue Disziplinarordnung wird daun schwerlich praltiich erprobt werden wüsten. da der .Hinaus» zubclörderndc seine Träten für den ..verlorenen Tag" natürlich nicht bekommen würde ia voraussichtlich noch eine weitere Kürzung seiner Bezüge zu gewärtigen hätte. Aus dielen schönen parlamen tarische» Zukiinststrämncn reibt die schwärmende Phantasie mit erkältender Nüchternheit des Staatsschatzes unerbittlicher Hüter, Herr Tr. Miauel. „.Hier wird nichts gegeben," sagt seine glcich- »lütbig lächelnde Miene und vergebens würde Einer das .Her, des prenbiichen Iiiianzmiimlcrs zu erweiche» versuchen, wenn es ein mal beschlossen hat. ungerührt zu bleiben. Mit den Tiätrn ist es alio vorläufig nichts und damit fallen zugleich die Luftschlösser zusammen, die sich die Freunde eines arbeitsamen Reichstages mit .Hille eben der Diäten erbaut haben. So lange bei der Diäten- losigkeit die parlamentarische „Arbeitslosigkeit" andaucrt. ist freilich a»ch dir Gekahr eines ZwiichciiiaUeS. der zu der Anwendung der neuen Tiszlplinnrordnimg führen könnte, wohl nicht zu befürchten, und das wäre denn wenigstens eine gute Seite des festigen Zu standes. Bei Gelegenheit tami cs aber doch einmal wieder zu einer heißen Scene kommen, und diese Möglichkeit soll ein rindiger Ge- schä'tsmann anszunustcn entschlossen sein, indem er Berirbildcr unter die RcichSboten verthcilcn will niit der Frage: „Wer sind die Ersten?" Bezüglich der Löiung kann nur verrothcn werden, daß sic ans den Säst zugeipistt ist: „Wer Achlwardt' gesagt hat. mutz auch B öckels sogen." Bon .Herrn Ahlwardt verlautet übrigens, daß er allen kommenden Eventualitäten mit unerschütterlicher Gc- mütbsriihe cntgegcnsehe. Tas wrtwätirende Ein- und Ans- geschloisenwcrdcn macht ilmi ostenbar Bergnügen Im vreubstchen Abgcordnctcnhause steckt dir Arbeit besser. Tic Diäten erweisen sich dort als ein heilsames „Zngvstaslcr". in dem sie die Abgeordneten anzichen. Freilich gilt auch diese Regel nur mit Ausnahmen. Neulich ist es sogar vorgekommcii. daß bei der Berathung einer speziell berlinischen Angelegenheit sämmtliche Berliner Abgeordneten durch Abwesenheit glänzten, wofür sic von .Hern, Richter ganz crcmplarlich ausgcrüfsclt wurden Dessen ungeachtet wird doch von den preußischen Bolksvertretcm im All- > gemeinen ci» gutes Stück Aibeit geleistet und zuweilen werden ! sogar Töne angeschlagen, die Einem das Herz erneuen. So war j es am Freitag bei der Polcndcbalte. die dem Minister v. Holter Gelegenheit gab, sich uiipeiblümt über den StandPuiiU der Regier ung in diewr Frage ansziiiprcchcn. Es tan» darnach teinem Zwciscl unterliege», daß mit den Grundsätzen der Eaprivi scheu Pvlrui'r'lilit gebrochen und die Germaniliuiiig der polniiehen Ge bictstheitc ernstli,h inciter grinlnt werden io». Tie>e vrinzipicUe Zusicherung gelingt, nm die Pc'orgniste ivcgen einer schwächlichen .Haltung der Staatsgewalt gegennder den polnischen Agitationen zu zerstreuen. Tic rin;eliicn Maßnahmen werden, um erfolgreich zu sein, pon eine»! Geiste geleitet werden mnssen. der nicht durch überstürzende Schneidigleit die vorhandenen Gegensätze i>> die Gefahr einer plötzliche» Bcrichär'ung bringt, sondern der mit zwar unerbittlicher, aber doch maßvoller Energie die .Hemchait des Tciil'chtlmms gegenüber dem Wasteipolakenthni» Schritt uni Schritt voiwärtsichiebt. Tic Tienstagsiistiing des Abgcordnrleii- bauies gcbörte dem Preußiichen Finan:mi»istcr und seinem Volks- parteilichen Schatten. .Herrn Eugen Richter. Z?err Miauel vcr- tbcidigte de» neuen preußischen Stempelstcucrentwu»'. der den veränderten Berkchrsverbältniisen — das festige Gesetz stammt aus dem Jahre 1822 — Rechnung tragen soll. Das hat zugleich den Bortheil, daß einige 'Milliönchen mehr dabei hcrausipringen. Bei Vieler Gelegenheit tam es zu heitere» Anseinandcriclzungcn »her die in dem Entwurf borgciehc».' Besteuerung der Titel und ähn sich«» „Stcurrobiette". .Herr Richter machte zuerst -Herrn 'Miauet sein Hnirche» dafür, daß er sich entschlossen habe, die „Eitelkeit" zu besteuern Freilich war -Herr 'Miauet dem 'rcisinnigen B»ß- Prediger bei Weitem nicht genug in die Bollen gegangen. Wie der Finanzministrr c? hätte machen sollen, zeigte Herr Richter ganz genau. Er tlctterlc wie ein »mnterer Lanhsrocch ani der Leiter der Titulaturen auf und nieder. lanrte Herzoge. Fürsten, canch solche derBörscß H"inmer:i''»räthc. .<>oi»mi>iionsräthe, 'Wirt lichc. Geheime und Geheimste. T becc »nd Untere »ach ihrem ge nauen Hiilsiverthe nnd wollte cogar die lebensiniiglichen Ercelteiizcn heslcucrt wissen. 2>nr die '.Minister, auch Herr v. Bötticher nicht ausgenommen, sollen frei bleiden. oiienhar. weil Herr Richter die Hosinimg. daß er selbst »och einncal Minister werden tonnte, noch immer nicht an'gcgehe» hat. Wer weiß! Ist Herrn Richter doch bereits in derselben Schling, in der ec gegen die Titel ei'erte. das "kick ZN Tbeil geworden, daß er celbst einen erhatten hat. Er ist nämlich durch Zwi'chenr!!' zum ..N'cgationsratli" criian»! lrordcn. Wie hoch wird der also Geehrte dieccii neuen Tike! eiin'chästcn? Llme Zwei'cl inindestcns am loO.CcZ" zstiarl, die Summe, die er zu seinem Geburtslage von seinen „dankbaren Freunden" zuui Ge'chenk erhalten bat Ta begreift sich denn freilich, daß Herr sicictuer die Tilulatiirtare des preußischen Finainministers, der eine» i Fürsll» »ur mit ^««c Mart bewerthet, zu niedrig sindet. Biellcichl läßt sich Herr Miauet noch einmal Hechel, dicie Schmerzen Herrn Richters z» stillen, indem er die Herzoge. Fürsten. Ereellen- ;en. Räche und wie die Herren sonst noch heißen möge», schärfer mit der Ttcuerzange zwackt. Apropos, wie >agl doch der Dichter? „Der gnße Mann eilt seiner Zeit poraus, — der Hinge gebt ihr nach am allen Wegen. — der Sebtane beulet sic gehörig aus — und nur der Tnmnlkopi stellt sich ilcr entgegen/ Tas letztere lrint zwar Herrn Richter nicht denn er ist ein iiiiheslrittcn kluger Mann Man sieht ober doch, wie leicht Derjenige als dumm vcrcchrccen wild, der gcwme Schwächen 'einer Zeit nicht als Bvr- zugc crtenncn will. Fkrnschlkili- und -triii-rcch-Brrichkc vom 2«'. Februar. Berlin Rci <ksta g. Ter E eailmms-inirag am '.'luilzeb- u»g des Iciuitcngccestes wird nach lurzcr t.'mptehlüng durch den Grasen .Hompesch mit großer 'Mehrheit angenommen — Es folgt zweite Berathung dec Anträge lletresiend Bolksvcrtrclung in den Bundesstaate». — 'Meckleichurgiicher Bevollmächtigter r> Serken tritt den neuliche» 'Anssiilnnngen der '?Ihgcordnelcn Pachnicke und skcichtcr iiller die Zustände in Mecklenburg entgegen. TaS Reich würde gecesiwidrig verfahren, wenn cs durch Annahme eines der 21 nträge icinc Hompcten; erweitern wollte - Abg. Richter: Das inag ,a wollt inecklelihiirgische Erzwcislicit ici». aber sonst hat Nie mand. nicht einmal Herr v. Bnchla bestritten, daß das Reich ver fassungsmäßig berechtigt sei. seine Hoinpetcnz zu erweitern. Herr v. Serlzcn hat über diesen Antrag so spöttisch gesprochen, wie es am allerwenigsten dem Bertrctcr eines so in der Kultur zurück gebliebenen Kleinstaates geziemte. -.Bestall und Heiterkeit.) Herr: v. Serken berief sich neulich am dieZilstinnnungc». die ihm wegen seiner criien Rede zu Thcil geworden Wien. Bei den lepten Reichs tagswalilcn haben aber nur :8.0M Bc'ecklenburger konservativ, da gegen 87.000 in nnicrem Sinne gestimmt Redner spendet sich dann auch gegen die neinichcn nihmenden Auslassungen der Abg. Rettich und Nanck über die Zustände in Mecklenburg-Schwerin »nd Strelitz. Wenn in letzterem nicht so viele nncbeliche Kinder geboren würde», wäre es längst ausgcstvrben. «Große Heiterkeit». Mecklenlmrg-Strclik bat sich von Ansang an nie viel aus dem Reiche gemacht. Im Jahre 1866 konnte cs lein vereinbartes Kon tingent nicht rechtzeitig stellen, weil die Mützenschirme nicht fertig waren. (Große Heiterkeit.) Meine Reden haben schon einmal an? die Strclitzcr Verhältnisse zum Reiche Einfluß gehabt. Früher war Stretch auch im Besike eines eigenen Heer-Kontingents : siir Fest ungcn waren da 5 Tbaler ausgcwon'en. (Stürmische.Heiterkeit.» Das hat sich erst geändert, als ich einmal die Sache hier zur Sprache brachte. Interessant ist cs. daß sich neulich ci» Vertreter des iächsi-chcn Brlesadrls so sehr siir die sciidalcn mecklenburgischen Verhältnisse in s Zeug legte, noch mehr als Diejenige», die die Ahiienprvbc abzulcgc» in« Stande sind. Hm v. Frcgc wart niir dabei auch bor. daß ich vom Fürsten Bismarck nichts weiter zu sagen wüßte, als daß er ein Förderer der Interessenvertretung sei. Nun, ich hotte doch ncnlich nicht die 'Ausgabe, die ganze Geschichte des Fürsten Bismarck zu erzählen, meine 'Ausgabe war »ur. zu schildern, welchen Einstuß dicie Bismarck »cke Interessenvertretung auf den Parlamenlarisinns auSgeübt hat und ich kann dem Kaiser irur dafür danken, daß er im Ianre I8!>0 dieser Intercisenwirthschast ein Ende gemacht Hai. (Lebhafter Widerspruch rechts. Bestall links). — Abg v. Bnchka ttons ): Für diese Art. wie Herr Richter die s »iccklenburgst'.he» Verhältnis',' beinbgewiirdigl >>al. seht: es mir >.n einem vmiainenlarlscheu Ausdruck. Heir v. Frage hat seinen A> lcag durch Urbecgang zur Tagesc'rdnuug lediglich »ns Eou'si'isie ^ zmicckgezogrii. T,e Hoinpclrnz des Reimes heslreite ick' nichr »nd die 'Rollnveiidigteiien des Anirages Pacbnicke. Tie »lecktenl'iirgc ^ 'ckcen Finaiizverlcälliiii'e iiisbeconderc nnd dmchaus hew -lni> > Wenn Herr Ruh!» r von 67.«»"ReichsIagswälilcni ipnzch, die hinGi ! dielen Anlrisizen Nänden. so reckincl er die 'ozialdemol,,rtochcn Wühle, »ist ein. Tie Ziele der Sosialdemolraten - gehe» aber ganz wo i anders l-in. als ans eine lonstiluiconelle Ber'n''iing.-- 2ll-g. Pach >»ickc:, Ter mccklenbiirgstchc Bollsstand wird »»hl ruhen, ehr >> -sei» Berlange» »nch einer kviisiiliitionellen Bcrsa»nng erfüllt nein Ein dvitiger Bauer hat mir ge'aal: ,.E>» einziger inccklcnbnrginlnc i 'Adeliger ist uns gefährlicher als hundert Sozcciidcmotcaten." Tai ! die Bcr'astnngssragc dort Boden geiaßt hat. beweisccr die Bolts vcrigmmlmcgcn. io namentlich die Ro'tocter. t>ci der einEutl'nsias - inns herrschte, irsie er bei dieiem ruhigen Bolle sonst nicht zu er zvarlen ist. Sollte mein 'Antrag abgelelmt werden, io ist doch j »nzweisrlhast. daß im mecklenburgischen Lande eine Bcnainuigs- bewc'gnna in Fliiß tomint. — 2lba. Gror Beniston'-lleltze» Wrlsc- Tas stleirl, ist »üi dir'e Angelegcnoeit nicht koinpeienr. Um dos Reich Icicriiir lompeicnt zu mache», würde cs erst einer entsprechenden 'Acnderuiig der Reichsveifa'iunq bcnöil,igen. Redner .-crtkcidig: inciter L>c mecklenburgische Rechtspanci gegen eine Bemerkung von Buchla. Wenn eine neulich unwiderivromenr Bebauptimg wal'r ie> daß Mitglieder der Rechten gesagt haben . Bcrträgc halten wir wie cs mis Paßt, und wem, Sic die l8>iCei 'Vorgänge nicht siir einen -Rcchlsbrnch halten, dann muß inan doch sagen, wer so denkt, streb! - nur nach dem momentane», nicht nach dem wirklich dauernden ! Erfolge. Die vorliegenden 'Anträge bedeuten ledemalls einen un- ! zulässigen Eingrisi i» die Rechte des niecklcnhurgi'chen Polkes — i Abg. ginger »ritt siir de» sozialdemokratischen 'Antrag, namentlich 'ur dir .Hezab'ciznng des 'Alters der Wablbercchtigung nnd das j Stimmrecht der Frauen ein. 'Wenn Fürsten mit dem 18. Lebens lahre die Rcaiermig selbstständig übernehmen tonnten, dürfe man Leuten von 2r) Jahren auch Zutrauen, zu wisse», wen sic wählen sollen. Tie Frauen unterliegen dem Gricp.e ebenso wie die Männer nnd müßten deshalb auch bei der Gesetzgebung mitwirtcn dürfe». — 'Abg. Wintcrer Elsäster Seine Freunde seien mit dem Wahlmodns zum Landcsansichuß in Eliaß-Lotblingcn nicht befriedigt nnd hätten sich deshalb bchms'Ak'ändernng dieics Wahl- modns an den Reichstag gewendet, aber leine Freunde erkennen an. daß in den aiidcren Bundesstaaten dir 'Verhältnisse anders liegen: sic >cicn deshalb der Meinung, daß das Reich nicht bc rechtigi >ci. in die inneren Pcriast'uiigsverhältnisic der Einzclstaaten cinzugrciicn und dicielbc» nach dieser Richtung hin z» hcvvnminden. sic würden deshalb die vorliegendrn 'Anträge ahlclmen. - Meck- lent'iirgischcr Bniidesbcvollmächtigtcr v. Serben: Ich nius; 'Ver wahrung einlcgcn gegen die cmpörciidcn allem Anstandsgcscihl holm'vrechenden Reden des Abg. Richter. (Stürmische Zurufe. Links: Zur Srdnung! Zur Srdimng' Präsident v. Lcurkow Ich muß mciu lebhaftes Bedauern darüber ausivrcchcn. daß vom Bundesratbsticchc soeben 'slciißeningkn gc'allen sind, die mit der Ordnung in dieiemHaiste nicht inEintlang zu bringen sind. -Lcb- ba'tcl Bestall lints. — 'Abg, Tr Lieber-Eentr.i bestreitet nochmals, daß das streich in dicicr '?lngclcgenhcit nicht kompetent sei. — Abg v. Frrgc bemerkt dem 'Abg Richter, er rechne es sich zur Ebrr, miler dem Fürsten Bismarck hier im -Hause gesessen zn haben, er glaube auch, in allen bürgerlichen Häusern werde dicie Alstiaisiiiig Wirderball iinden. — Abg Richter: Er habe von dem Fürstei, Bismarck überhaupt nur in dem Zusammenhänge mit den 'An geisien gesprochen, die hier gegen den Parlamentarismus gerichtet worden sind. Im Neblige» ist cs mir ne», daß Herr v. Fregc hier unter dem Fürsten Bismarck gestanden haben soll Ich habe den Reichskanzler nie als Borgcickicn des Reichstages betrachtet Ter Antrag Nanck wird daran« gegen die Stimmen der Sozial dcmolratcn. der Annan Anckcr geacn die der Freisinnigen und Sozialdemokraten und der '.Antrag Pachnicke gegen die der Sozia! dcniotraten. Freisinnigen. 'Antisemiten und die große Mehrheit der Nationalliberalen abgelelmt. — Es folgt Berathung des Antrages HiKc und Gcnoi'rii. die Regierung um Erhebungen darüber zu er suche». welche Wirlungci: die Beichräntuiig der 'Arbeitszeit der gewerblichen 'Arbeiter in wirtbschastlichcr. 'anitärcr und sittlicher Beziehung, ferner lsiiisichtkich der Arbeitsleistung, sowie auch be treffs der Arbeitszeit der '.Arbeiter ?r gcbabl babe - 'ernei darüber, inwieweit auch siir die 'Arbeiter eine Beschränkung der 'Arbeitszeit nvlhwendlg erscheine nnd inwieweit die Beschäftigung verbeiratbetcr Arbeiterinnen aus Gesundheit und Familienleben ciiiwirke und inwie weit endlich in dieser Beziehung weitere Becchräntmigen möglich und notliwendig seien. — 'Abg, .'.sipe Eentr, siibrt ans: Hinsicht sich der Beschränkung der Arbeitszeit der weiblichen 'Arbeiter liege» ja nun Erialcnlngen vor nnd diese wlle man nn». falls man nicht zu manchestcrlich sei. sür die Bciirtlieilmig der Frage verwertbc», ob nnd inwieweit etwa eine Marimal 'Arbeitszeit auch »nr mann liche 'Arbeiter angebracht sei. — Staalsiekwkär v. Bötticher: Das Ziel des Antragstellers, ein geordnetes Familicnlehcn der Arbeiter, verdient eine Ünlcrstükmca. Wir sind auch icinen Wünschen be rcits entgcgcngeti-innicn. Wir babcn im vorigen Iabre-ein Rund schreiben an die Bezirks-Regierungen erlanen. in ivelchei» Erbeb ungcn über die Materie, die der Antrag Hi he entliält. angcordnet würden. Ter von uns vorgeichricbene »ragebogen cnchöpit ',« ziemlich alle Tcsidericn des 'Antrages Hisic. ,'?crr Hi sie will freilich eine richtige Engncte. bei der sich Jeder soll melden tömieii. der »her den Gegenstand Enalnrnigen gemacht habe. 'Al>cr ich denke, cs genügt wohl einstweilen, die partielle Engnetc. wie ivir sie veranlaßt Icahen. Eine generelle Enanctc. die sich über alle Gewcrl'rzwcigc critreckt, cmpnchll sich nicht. Es ist einstweilen genügend, wenn man. wie wir das getha». dieccnigen einzelnen Gewert'ezweigc limnisczrestt. bei denen sich besondere Mißitände notorisch beransgestellt kaben — Abg, Schall kons. stimmt dein zu. Tic Tendenz des Antrages Hitze billige er. lege aber dem selben nicht allzuviel Wcrtb tri Enanctcn Isistten wir im letzten Jahre reichlich gehabt. — 'Abg, Möller nat.-lib.) warnt vor zu raschem Vorgehen, obwohl auch er und leine Freunde die Frauen nach Mißt lichtest dem Familienleben erhalten habe» möchten Eine weitere Beschränkung der '.Arbeitszeit sei aber nur lokal nnd bei ge gebenen Berbä Iminen möglich. Bei einer generellcn Herabsetzung der Arbeitszeit würde liniere Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Nationen Gciabr lauir». — Das Hans vertagt sich sodann. -> Morgen: Dabaksteuergeietz Berlin. Das „Aniieeverord»»»gSblatt" veröffentlicht st, einer heute »iisacgcbenen Sondernummer folgenden kaiserlichen Annecbciclil: Mein Heer bat mit Mir einen neuen, schweren Verlust zu beklagen. '.Aus der Zahl seiner Gencralieldmanchällc schied durch den Tod zu M'cincm großen Schmer; Mein tnenrcr
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