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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 05.10.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-05
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19131005022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1913100502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19131005
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1913100502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-05
- Monat1913-10
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NYL» 20 Ans- Sonnta· S. Oktober 1913· Dresdner Neuefte NaGTitheit Ullllllllålllllllk TllllcizciklllllL seines-reis « unt-» Im Dutan Beställdcdslrt monatltch IF sk« untern-INSE II CMM IMIIM IN « FRAka Fak« - TRlan-Z ;Z«ozfav7eitecFZZic-IYYF M. TIEREan der P Läg-E IF WH- fssi »J- sitsimksiics gi- isikx »sch««B-?:x.-.:«s«is..«·kss3sxske«·--N·-«.«-k,·.::.«2·k«.s-XW·· « . . . . Im I stvpri U I . Bei sie ex olun en und Jsbchs G ö V b S chf n. Vom-e nin Deutschen-w und den deutschen Roloniens vwiäsiestsmgåaksqn BRUTFIE qsäågresåggrsäakliüuknäsfgeä r te erreit U n g in a e Ausg. häutet .slluftk.9dettqfts« monati. 90 Pf. vierteljähkLUO Mk. HJMM äßk Zä- crschånzkn Pia be olaäsåteeuuzazebså Mk . B ohne sllugr. Bölase blu 75 . , « M « .z«psk u unve. eFa - t'rr· ums · TÆMW »H- IKQWTMYLWDMZMZEIT-TIERE Nebaktkou nnd Hauptgefchästsstelle Mosnandstrabe 4. sitz-Hkzzzgzzsstxgzsäkkxe««Fu.lllzz«gsvpvikktecxkhktzdbgki cpedt se- mmsm tWensukstsäättibm-ä case m in Femspuchett Redamon Nr« m Zw, Expemspn Nr. 18 Has, Verlag Nr. 18 MS. Zielen-Stdn Neuem Dzksdem stach dek- stuuqude ca Kunst-. wöchentlich 1 111-. Einz- Nunm to Pf. ' Diese Gema- SosutaasFrsiuöaabe nahst gis der Meissqu t. Sonntag-Ausgabe zusammen 52 Seltetx Roman siehe Seiten 89 nnd to. Unter haltuugsblaii nnd Franeuzeituug Seiten 17 und ts. Brieftssteu Seite 25. Ver-lichtes Seite Sp· Dresd m Septtzekmua Heide U. standen-Mike Nach richten Seite U. die set-fuhr vorn Ausland abzuschließen durch Hohe lZiille, um so der heimischen Landwirtschaft die Ren tabilität aus alle Falle und über das im Volks nnd Gesamtinteresse hinausgsehende Maß zu sichern. Das-, in dieser Auffassung gedacht, der an sich durch aus wobl begründete Gedanke des Schutzdvlles in Extrenie geleitet werden und. nachteilig wirken müßte, ist bekannt nnd bedarf keiner näheren Ausführung Nun ist aber der Gedanke des Schutz zolles fa auch aus die J n d u st r i e auszudehnem und man kann wobl sagen, daß, wenn eine Abstimmung vorgenommen werden würde, sich der weitaus liber wiegende Teil der Industriellen ebenfalls für das System des maßvollen Schutzzolles ans sprechen würde. Gewiß sind die Interessen der Jn dustrie außerordentlich ungleich, und ed gibt selbst innerhalb eine-i Industriezweiges einzelne Bran chen, die sich in der Auffassung über die Schutzzölle diametral e n t g e g e n st e h e n, so beispielsweise die Spinner und die Weber, von welchen beiden die ersten den deutschen Markt für das deutsche Garn» genützt wissen wollen, während die letzteren, als diei Garnverbrancher, an der Znsnhr ausländischer Garnei ftark interessiert sind. Aehnlirh liegen die Dinge auch in andern Industriezweigen, ohne daß man aber dabei sagen kann, daß diejenigen, die an den Zoll »wiinschen des andern Teiles weniger Interesse Ihaben, nun etwa für die Einführung der Zollsrei beit schwärmen. Die Arbeiterschaft ist, soweit sie der So zialdemokratie folgt, allerdings freihiindlerisch ge sinnt, obwohl ed zweifelhaft erscheinen kann, ob wirk lich alle sozialdemokratisch organisierten Arbeiter von der Richtigkeit der sozialdemokratischen Frei bandeltheorien überzeugt sind. Sagte doch selbst ein Führer der revisionistischen Richtung, der Sozial demokrat Edtnund Fischer, in einem Aussatz in den ,Sozialistischen Monaidhesten«: »daß die Prophe zeiungen, welche die Sozialdemokratie dem letzten solltarif mit auf den Weg gegeben hatte, auch im auswärtigen Handel nicht eingetroffen seien. Die Dandelgverträge kamen zustande, der Export stieg ganz bedeutend, eine allgemein starke und, wie es scheint, anhaltende Prosperitiit von Handel und Jn dnstrie war zu verzeichnen. Mag man auch sagen, nicht dank dieses Darier sondern tron seiner, so kann man doch nicht behaupten, jedenfalls nicht be weisen, daß unsre Industrie besser daftäude, wenn Deutschland jedes Zollschutzes entbehrte.« Man mufz sich, um die Frage richtig beurteilen zu können, immer vor Augen halten, daß der deutsche Zolltarif ein Ganzes ist und daß man wohl über das Maß der einzelnen Zollpositionen verschiedener Meinung sein kann, daß es aber un möglich ist, den einen Teil der Gewerbe durch Stille zu schützen und den andern freiznlassetr. Darum wird, wenn praktisch gearbeitet werden soll, auch in den industriellen Organisationen, in denen infolge der Mischung verschiedener Industriezweig-e stets verschiedene Auffassungen vertreten sind, eine m itts lere Linie gefunden werden. Auf den Seiten. die dem absoluten Freihandelsprinzip noch immer Uschbängew ist auf das Beispiel Amerikas bin gewiefen nnd gesagt worden, daß hier der Gedankel des Abbaues der Schuhzölle zum erstenmal praktisch in die Tat uuigesetzt worden sei und eine «neue ilera der Wirtichastsoolitik« von Amerika aus eingeleitet werden würde. Diesem Optimismus kann der Ken ner der Verhältnisse nicht zustimmen. Denn ein Hauptgrund für die Ermäßigung war bekanntlich die außerordentliche Höhe der Sölle, die sogar siir die amerikanische Volkswirtschaft nachteilig sich erwiesen und zugleich die Bereinigten Staaten all mählich haudelöuolitisch in eine üble Lage brachten. Amerika hat sich also nicht etwa sreihändlerischen Zielen genähert, sondern sich nur von extremer Hoch fchutzziillnerci zu normalen Verhältnissen zurückge sunden. Auf der andern Seite beobachten wir, wie sait alle Staaten der Welt, die überhaupt einen nennenswerten Augenhandel haben, sich mit Schutzzöllen abschließen, selbst solche, die gar keine eigene Industrie zu schützen haben, sondern oft mit dem Bezug der wichtigsten Dinge auf das Ausland angewiesen sind. In solchen Ländern spielen die Zölle hauptsächlich eine fin anzie l l e R o lle und Isind für den Staatdhanshalt eine willkommene Ein nahme. Dieser Gesichtspunkt fällt aber auch für Deutschland sehr ins Gewicht, hat doch das Deutsche Reich ans seinen Zolleinnahnien in den letzten siins; Jahren durchschnittlich über 660 Millionen Mark für seine finanziellen Bedürfnisse entnommen! Und selbst das Freihandelsland England hat auf einzelne Ar tikel, wie Tabak, Spirituoien- gewisse Luxusartikel, aus finanziellen Rücksichten recht einträgliche Zölle gelegt. während es allerdings für andre Waren völlige Zollsreiheii gewährt. Freilich hat auch Eng land das System des Freihandcls schon längst durchbrechen, denn man braucht nicht immer Sölle, um die Einsuhr aus einem andern Land zu verhindern. Das läßt sich vielmehr sehr wirkungs voll auch z. B. mit P a tentgesetzen, die von proteks tionistifchem Geiste beseelt find, namentlich aber in weitem Umfange durch die sogenannten Zoll s chikanen und Tarabestimmungen machen, durch die, ohne daß man den Zoll um 1 Pfennig ver teuern an der Landesgrenze solche Schwierigkeiten entstehen, daß die Einfuhr praktisch unmöglich wird. Wenn man"fich diese Gesichtspunkte vor Augen hält, io kann der Weg der künftigen deutschen Hand elzs und Zosllpolitik nicht unklar fein, Deutfchland wird sich auf den bisherigen Bah nen des gemäßigteu Schutzzolls und der Handeldv e r t r ä g e weiter bewegen müssen. Die Aufmerksamkeit ist besonders daraus zu richten, daß kein Mark nach rechts-· stattfinden der den Abschluß von guten Handels-vertragen mit ausländi schen Staaten unmöglich machen würde. Diese allein können die Stetigkeit gewährleisten, die sowohl die Industrie als auch die Landwirtschaft braucht- und wenn diese Verträge unter kaufmännischen Ge sichtspunkten abgeschlossen werden und dabei gleich zeitig auch die Landwirtschaft lich davon sernhält, durch das Uebermafz ihrer Forderungen den Ab schluß günstiger Handelzverträge zu vereiteln, dann wird man auch sagen können, daß die Fortsetzung der bisherigen Handels- und Zollpolitik fiir die deutsche Volkswirtschaft erwünscht und vorteilhaft ist. Die Stimmung in Frankreich. Von unsern wsNitarbeiter. Paris- s. Oktober Js- herrscht eine schwüle Stimmung in der dritten »Repudlik, die allmählich mit der sozia len Politik des zersorengten radikaslen Blocks anf raumt, nm die» »Jugend Frankreichs-, die Neu nsationaliiten mit stark reaktionärem Einschlag, zu Worte kommen Fu lassen. Der alte Käuwser uni Dreyfus Unschu d, Joseph Reinach- hat sich mit dem General« Mercier ausgesöhnt. Herr Baudin ahmt Las Beispiel Millerands nakh und rückt nach rechts. Hab sieh Millerand aus Gründen der Dankbarkeit fur wichtige·geheinie Mitteilungen bemühigt, Patn de Clan wieder in die Armee auszunehmen, so leistete sich der Marineministier Baudin, abgesehen vom Karsreitagserlaß, der sich gege n ve r meint liche Jntrigen Deutschlands beim Vati la n richtet, die ossiziclle Freundschaft mit einem der rudesten Hetzer der französischen Deputisertenlainnier dein Kommandanten Driant von Nimm-. Driant begleitete den Minister nach SaintsNaznire, wo der Stapellauf der »Lorr-ainse« stattfand. Hei-r Bsaudin hatte dem Lomingndanten den Vorschlag gemacht eine Rede nber Lothrsingen zu halten, was dem wutenden Rennnchard ans-gezeichnet gefiel. Aber Minister und Kominsaiidant machten die Rechnung ohne den Burszzermeister oon Saintstzairr. Der eingesleischte adibal-e erklärt-e, daß er vom Tisch-e aufstehen werde, wenn sich Driant zum Worte melde. »Ein andres Beispiel: ein in Vincennes bei Paris aarnisoniserendes Jnsanterieregimeut wird nach Pont-å-Monsion versetzt. Solche Truppenivep schiednnsgen vollziehen sicli gewöhnlich ohne viel Aus hedenss wer aus den Mitteilungen des ~Journal ofsieiel« weitere Schlüsse ziehen will, dem steht es ia frei. Den Uiegierungsblättern gilt jedoch gerade dieser Gegenstand als vorzüglichcr Anlaß zu kriegs lustigen Aperous. Jn ihrem löblichen Bemühen scr halten sie die Unterstützung gewiss-er Ossiziere, die sich in der letzten Zeit als khiauoinijtische Redncrtalente entpnput haben. Daß an der Grenze mit Vorliebe Vrandreden vor der Front schalten werden, ist be kannt. ,Die heilige Flamme der Hoff nung« - womit der Divisionsgeneral Götfchy vor einiger Zeit die Rückeroberung Eliaß-Liithringens bezeichnete - wiichstnach Ansicht zahslveicher Gene rale zusehends an. »Ihr ieid die Ersten, die beim plötzlichen Loesthlagen des Feind-es den Anfturin aushalten werdent Seid auf der Hutt« So sprach ein Osfizier zu den Jnfanteristem die· nach PontsåiMousson versetzt wurden. Die Rede, in der es von deutlichen Anspielungen auf Deutschlands wlötzlichen Ausriss« wimmelt, wurde in Paris ge halten, wo der Widerhall jedes Wortes unvergleich lich stärker ist als in der Provinz-. der man, wenn es sein inuß, den tollsten Chanoinistenschinnll um die Ohren schlägt. Man denke fich aber, mii»welchesni Haß die nach der Ostgvenze verschickten Pariserfgiegen die Grsenznsachbarn erfüllt sind; man halte sich die Möglichkeit vor Augen, daß einem der nach Aben teuern oder Nella-me verlangenden Traum-ers dsise Gelegenheit, einen Zwischenfall zu proooziserem oassend erscheint. Während man vor einigen Jahren vor dem «Deiz-en der Ostgrenze« warnte, ist man heute zu dein alten System zuruckgetehrt und heizt nicht bloß mit Menscbeiimaterial, sondern auch mit Riachenredigteir. Aufsallenid isst ferner» daß die rauflustigeii Leute der ,Action franeaise«, die wil deiten Schreier vor der Stmßburgstatne, in Grenz regiinenier eingereiht werden. Vorgeitern fand die Abschied Zfeier der royalistisrben Relruten statt: man ließ Philipp VIII. hsoihleben und gab den Freihandel oder SchutzzoM Gemahl die Revision des amerikanischen Zoll tarifö, als auch die Erörterungen angesichts des Ab laufe der bestehenden Handeldverträge haben die De batten über die Frage: »Freihandel oder Schntzzoll?« in den letzten Wochen wieder leb hafter angefacht, und wie sehr das Thema in den interessierten Kreisen im Vordergrund der Gedanken stand, geht wohl am deutlichsten daraus hervor, daß auch bei den Tagnngen der industriellen Verbande in Leipzig. über die wir berichtet haben, zollpolitische Fragen in weitem Umfange erörtert worden sind. Eine Erkenntnis drängt sieh dem, der diese Vorgänge aufmerksam beobachtet hat, vor allen Dingen auf, nämlich die, daß die Unterhaltungen über Freihandel und Schutzon gegenwärtig eigent lichnur nochtheoretischen Werthaben· Prat tisch kann man sagen, daß der jahrzehntelange Kampf um das handelspolitische System bei und in Deutsch land und man kann sagen, in der ganzen Welt, zu einer Entscheidung im Sinn-e des Schutzzolles geführt hat« Wohl kann man sieh in Wahlversammi langen und in Zeitschriften noch über die Vorteile und Nachteile des einen oder andern Systems unter halten, aber es ist doch bezeichnend, daß selbst tn den jenigen Kreisen, die dem Gedanken des Freihandeld am längsten gehuldigt haben, die Sozialdemokratie nicht ausgenommen, heute die Meinung immer mehr an Boden gewinnt, daß man non einem Uebergang zum Freihandel überhaupt nicht und von einem all mählichen Abbau der Schutzzdlle nur mit Psikiikht sprechen darf. Auch imßeichstag ist eine feste Mehr heit für die Fortsetzung der bisherigen Wirtschafts-; politit, ausgebaut ans dem System des maßvollen Schntzzolleg, vorhanden, und die Erklärungen, die seitens des Bandes der Industriellen, der bekannt lich die Exportindustrie in großem Umsange vertritt abgegeben worden sind, haben keinen Zweifel dar über gelassen, daß auch weite Kreise der Industrie eine Aenderung unsres bandeldpolitischen Systems im Sinne des Ueberganges zum Freihandel nicht wünschen. Die Landwirtschaft ift fich, wie jedermann de kannt, darüber einig, daß ohne Schutzon ihre Ren tabilität beeinflußt wird, und selbst die wenigen Agrarfachverftändigen der Sozialdemokratie geben das zu. Freilich hat sich hier unter der Füh rung des Bandes der Landwirte die Gesin nung in den Kreisen der Landwirtschaft allmählich dem Gedanken deö vollständigen Abschlusses vom Ausland zugewendet Das, was man unter Hoch fehutzzöllnerei und liickenlosem Zolliarif versteht, ist im Grunde genommen nicht-s andres etls der Wunsch, Keim-am ,JiBchlmuB« Gr- W st. 11. Speicalltän kalt-e n. war-m Fuchs-W Täglich: sit-flieh Instit-. stehe-M cost-V mit nur reiner Butter-, used ton so Uf» Zude- u. Ulys isthi. a Vorm-n 75 Gi» Elb iihr. sein-» mitsam, aku ion 40 Pf. 62042 Der spie UMWL et Milch-. es. 17 sum-. It für die allgemeine Ernäh. uns eine Mwichthe cost. Jeder solt- veuiqseus ein nl in der Bist is llle iue MINI- Iprkiou verspeisen satte RIJM sie-sehnt M ts Is, Weit Mich me Mit-tm katmflkstk echtk Birken Yes alte Mithin-m Llss Eh klärt-so. s mu. kannte-»das O O . mäck- Abontl. E J- I.llu, scostkssso St, s« Iptstmsso 2. sss " ej -is us. kam-ask VIII-, Verein-haa- Ikt Kindes s— 24944 I Zssisllh Klasse-, I Ists-In Wollus, ins-kol- s- I· oscsr steht-. tk i. Violino I. Orch. Wollns Nr· s B-Dur. war-) Mut-M sym- Viol.. Wol- u. Orch. : costs-act Nimmst-) not-, Prhgok str. 12. » Mk. bei I. Blei-. sk. Haupt-im 2. fhh Künstler-hau- Hanlea 1352 TM b. IX Klos st-, Haupt-trust- L- 24944 . . ? Zitherspieler »g -zrein gesucht Knapes Reftauk lasctvitzer u. Augöburger Str. gsabcndeeritnq v.9—l«- Uhr. M, gut-peinil. Vereins- i ski?"diäjkh""u?fcö"z·fosi frei. Elysium, Dünk w. 6789 Musik. Dingen-leite Saalkavellc. m. neueste Tänze, f. 12. Oktober frei. Nähere-I . Deuben Nr. 214,(!606-1 Nullll 1111l Icll chllzlllcllL Geschoben nnd gehoben. . Aus dser Anklagebank sitzt ein Mann in der Mitte der Vierziger, der einmal in der Dtsesdner Gesellschaft ein-e bestens angesehene Persönlichkeit war. Prsaktifcher Arzt, Schwiegersohn ein-es Ge heimrats, wissenschaftlicher Schriftsteller, vermögend Einer, der aus der Sonnenseite des Lebens zu schreiten schien. Ein Mann mit einem glänzenden Ausstieq. Man sieht es ihm nicht mehr an. Wie er da auf der Band-» immer seitwärts gelehnt, immer eine Hand am Schnnrrbart oder am Kinn, dasitzt, die Haare am Rand der Glatze sriih ergraut, die Augen verschleiert wie die eines zerstreuten Träume-L schmächtig nnd mit schlafer Bewegungen, ist er ein Bild des Jammer-T Man versteht seine Karriere nicht mehr. Wenn der Vorsitzende ihn anspricht, er hebt er sich matt und spricht mit einer Stimme, die Nicht so sehr Vserleaenheit wie Gedankenslucht verrät. Die Worte formen sich unsicher in seinem Mund, die Sätze scheitern an inneren Oemtnunaem Eine Qual, thm zuznhttrem Nichts von der Energie, die ihm both einst gewiß inne-gewohnt hat. Keine Spur- Dennoch sitzt dieser Mann da, um sich zu ver·’ teWitw. Die Anklage geaen ihn lautet auf Dieb-i stahl, Untersehlagunq, Sachhesehsiidiquna. Er hat kostss Vare Bilsderweröe der Dresdnee Bibliotheten aes Plündett, um die Beut-e stir ein eigenes Buch zu Verwenden. Er ist aeständim er ain alles zu. Man dendt an andre Angeklagte, die in diesem feierlichem hohen Saal saßen« vor der Reihe der Richter in schwarzem Talaren zur Linken nnd drüben die Sach verständigen nar sich. So manche, die auch ihre Bev brechen bekannten und hoch den Kampf nicht aus tiaden. Die ihre Schuld nicht heichönigten, aber fie doch du erklären und begreiflich zu machen versuchter-. Die pldhlith ans der Tiefe des Gemiits wahre, er- CMiende Worte halten« denen unerwartet beiteiende UND alles enthüllende Schrei-e entschlüpften, die in ihrer Bett-ausni- etne Gerechtigkeit über das Gesetz hinaus, die Gerechtigkeit des alles umfassen-den Muschenherzens anrieien Da hat in solchen Stun den manch ein Berdrecher ein milderes Urteil er- MIO U fsllik sehnt Das Misso- dte auf diese hart-e Bank zu sitt-en kommen, mit dem ganzen Aufwand ihrer Seelenttäfte gegen den Buchstaben des Gesetzes zu ringen beginnen, spricht nicht gegen fie. Denn jeder glaubt sein Leben und darum auch seine Schuld mit besonderem Maße messen zu dür fen, das nicht auf alle paßt, wie der Buchstasbe für alle gleich gelten soll. Jeder will sein Recht in sei nsem Schicksal tragen. Das will er verfechten und begründen. Und manch einem gelingi’s. Manch einer findet nicht Verstehen allein, sondern auch Mitleid. Ader dieser Mann, der doch zu den gebildeten Kreisen gezählt wurde, ist wie ein Häuflein Unglück. Niedergeschlaaem zerschmettern vernichtet. Ahaestürzt Er sucht nach keinem Wort der Abwehr, er dann nichts erklären, er stockt immerfort in der Rede, ihm versagt das Gedächtnis Er wird nach seinem Traum leben gefragt Wer wüßte nicht, wenn er im Schla fen oder im Wachen träumt, darüber lange Kapitel zu erzählen? Wer wüßte nicht die Trauutihilder, die ihn locken und narren, die ithn quälen und mar tern, nochmals nachzumalen? Und altickt’s auch nicht mehr genau, es ist ein beliebter Gesprächsstosi unter Kindern schon wie unter Alten. Dieser Angeklagte ie doeh, der ausübender Arzt war, dem alte die-se Dinge auch vorn Beruf her vertraut sein müßten, der solche Zustände bis ins ein-eine müßte beschreiben nnd beurteilen tdnnem weiß lauen mehr vorzudrin -aen, als daß er geträumt dahe, er gehe iider Ge- Iwehripiden und Glassplttter und er werde versolat. Es stillt ihm einfach mehr nicht ein. Er vermaa seine ’Eriitnerniigen nicht aus Wunsch zu sammeln. Ste- Ettellen sich nicht ein, wenn er will. Sie sind wie Jausgewischt Ein Zusammenwrochenet · j Diese Serritttung mußte natürlich das Urteil mildern. Ein patholoqiscder Fall, wurde aeiwgt "Und mit dem Urteil ist die Sache stir das Gerichts abgetan. Ader man soaat heunmhiatt wie konnte dieser haltlose, ausammenaesunkene Mann jemals eine Rolle spielen? In was· tiir einer gesellschaft lich-en Ordnung leben wir denn? Run. daraus wer den die vielen Dresdner, die ihn rannten, leicht antss worten können, daß er keineswegs immer so war-! wie er nun erscheint. , - s I Man tötmdfäuö seinem Leben wahrhaftig den lob-Wen Roman em- Fmdelkmdu smchtdtdmk Eises armen Findclkindeö, dem alles Glück nichts taugt und das arm bleibtlin allem Reichtum Vonl seinen-Eltern-n«)tftxde nichtzs berichtet. Nur, daß-sie in niedriger Schicht uegetierten, erfuhr man. Sie gaben auch ibr Kind gleich nach der Geburt dem Zu fall preis. Und der vermögende Mann, der es dann adoptiierte, glaubte vielleicht ein Wesen mit reichen Gaben in sein Haus zu nehmen, ein liebenswürdi ges, Auges-, erstehbareg Kind. Vielleicht baute er grer Hoffnungen darauf und verband sich ibm mit dein Herzen. Er sah ed auswachsen, in die Schule gehen, und allmählich mag er erkannt haben, daß er kein Wunderkind zu seinem Sohn und Erben ge macht battr. Nun, man muß keine Wunderkinder haben, nicht einmal Kinder, die über das Mittelmaß hinausreichen Wenn sie nur lauteoer und guter Natur sind. Aber solche Meinung teilen die wenig sten Eltern. Es vollzog sich tm Leben des Knaben etwa-, das nicht ausschließlich diei Findelkindern vor-; zukommen pflegt. Etwas, das besonders in den besse ren Stauden allzu bäusig ist. Der Knabe taugte nicht viel, aber er mußte taugen. Er wurde durch die Klassen, durch die Schulen bugsiert, er mußte studie ren, er biifselte sich durch die Prüfungen durch, er ermübte sogar das Doktor-diplom. Jeyt sagen feine Kameraden von einst, er sei immer schon ein minder-i begabter Mensch gewesen. Dennoch muss er einmal viel Energie und auch Ehrgeiz besessen haben. sonst bittre er ed nicht so weit gebracht. Künstlich gestich teten Ehrgeiz, falsch aeipornte Enerair. Denn er lebte iitnmer über feine Verhältnisse; nämlich geistig. Er übernahm sich sozusagen in allem, was er anstrebtr. Es genug-te ibm nicht, eine ärztliche Wirksamkeit ge funden zu baden, zu der sich manch einer gratuliert bitttr. Er schrieb auch wissenschaftliche Bücher-. Be greiilicherweise nicht solche, die schövierischen Geist voraus-setzen« sondern nur Bearbeitungen von schon vorhandene-n Material. Es wurde ibi- nabeaekegn sich so die Karriere zu ebnen. Er wurde. wie sich ein Sachverständigen in dein Prozes- auddrtickte, geschoben und gehoben. Der junge Mann, der offenbar damals durchaus nett und liebenswürdig aussah, fand auch einen Gedärm-an der ibin gern seine Tochter zur Frau anb. Eine agtliche Mitm, die ihn bei jeder MendeutndenWschos Met minderbegabt war, immer noch, nach wie vor. Sogar »bei der Operation einer Prinzessin durfte er assi lsticrem Der holde Stern Protektion leuchtete ihm immerfort. War früher Papa-d Geld sein Sprung brett, so wurde es später Schwiegerpapas Ansehen. Und es springt sich leicht mit solchen Sprunghretterm Erst als er sieh von der Geheimratdtochter scheiden ließ - die Schuld fiel übrigens ihm zu —, begann ed schieszuaehew Plötzlich kam seine bisher ver heimlichte Minderbegabung zutage. Der moralische Knar, den er erlitt, brachte plötzlich seinen ganzen Lebensban ins Wanken. Ein heitigeres Lüftchen, nnd das Kartenhaus stürzte zusammen. Der Arzt wurde selber Patient. Wie verwandelt war er —- dad Gehirn, dad sahrzehntelang sich Überarbeitet hatte, das weit iiber seine Leistungsfähigkeit iiberspannt worden war, rachte sich. Es unterschied nicht einmal mehr zwischen inein und dein. Es ist müßig, darüber zn sinnen, was dieser innerlich zerstörte Angeklagte geworden wäre, wenn ihn seine Eltern einst nicht einem Findelhanse liber geben hätten und wenn ihn nicht ein reicher Mann adoptiert hätte. Wenn er also ans dein Boden aus gewachsen wäre, ans dein er zur Welt karn. Viel leicht wären die dunklen Jnstinkte, die ihn zu den Bücherdiebftiihlen verleiteten, in einer andern Rich tung aufgeschossen und er wäre auch so aus die ab schiissige Bahn gelangt. Nur in einem andern Uni kreid. Vielleicht wäre ihm aber eine bescheidene Existenz erblüht Vielleicht wäre er, wenn das Leben keine grdßeren Ansprüche an ihn gestellt hatte, ein braver kleiner Mann geworden. Daß er sich in einer Welt, siir dte er eigentlich nicht geboren war innner zwingen muste. mehr en sein oder zn schei nen, als er zu sein vermochte, das versehrte so rasch «alt seine feelischen und geistigen Kräfte. daß er nnn dasin wie einer, dein der schlimmste Schicksaldschlag nichts mehr antut. Ein serbrochenery Dilfloserv Jammervollen Ein einfacher Fall: er ist srith in eine falsche Bahn geraten nnd überdies in einen schweren. ocrantwortmngzvollen Beruf. in dem nur ganze Menschen bestehen können. In dieser Bahn konnte er sich nur so lange halten, als er gehalten wurde. Als man ihn ioölied flog er, über den Ra - in den Abgrund »Es « Es VII W Platze. shmoa mit giltst-. hast-stunk i bleibt thut. 2 Akten. chendpkokrsmm Malt- Gretel. Enden-. f sind til-to Inst THE in Kosten sehst- Igon dekAnnonoo s der Ists-tollen ntsgs). G los 120Pk. Toto- Pt. es , Pf» kein Gidijkkz 6753 -—-- IMI -—J Ihausstr. Is. : KJIIOEEIPPLIDJ
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