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Dresdner Journal : 16.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191108165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19110816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19110816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-16
- Monat1911-08
- Jahr1911
- Titel
- Dresdner Journal : 16.08.1911
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Dresdner W Äonmal. ASniglich Säehfisehev Ltaatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- «nd Mittelbehörden. Nr. 189. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <, Mittwoch, 16. August 1911. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Marl vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. I29S, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Zeile N-Schrift der 6mal gesp Ankündiguna«seite25Pf., die Zeile größerer Schrift od. deren Raum ans 3mal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf„ unter dem Redaktion-strich (Eingesandt) 75 Pf. Prei«ermäßigg. aus GejchästSanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 1l Uhr. Die Streikbewegung in England greift weiter nm sich. In den am meisten betroffenen Ortschaften macht sich viel fach bereit» Mangel an Lebensmitteln fühlbar. * An der liberalen und sozialistischen Kundgebung in Brüssel für das allgemeine gleiche Wahlrecht und den obligatorischen Schnlnnterricht nahmen über 1WVW Per sonen teil. * Der Bericht der Kommission für auSwürtige Angelegen heiten des Senat» zu Washington bezeichnet die Schied«) gerichtsvcrtrSge mit Großbritannien nnd Frankreich al» Erreger von Krieg, nicht von Frieden * Nach einem in Teheran umgehenden Gerüchte hat sich der frühere Schah wieder eingeschifft und wartet die Weiter entwicklung der Dinge auf einem Dampfer im Kaspischen Meere ab. * Die Ernteberichte in den von der Dürre betroffenen Gegenden Britisch-Jndien» werden immer trüber. Amtlicher Teil. Die Königliche Kreishauptmaunschaft hat dem Schlosser Johannes Paul Heimann in Harthau i. E. für die mit Mut und Entschlossenheit bewirkte Errettung eines vierjährigen Kindes vorn Tode des Ertrinkens eine (Veldbelohnung bewilligt - S7S7IH Chemnitz, den 12. August 1911. ssie Die Kreishauptmannschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Am Geschäftsbereich« de» vimifterium» de» »MM» u»d öffentliche« NMehricht». Zu besehen: die 4. Lehrerstelle in Hochkirch. Koll i«, die oberste Schulbehörde. 1»O0 M. nebst freier Wohnung u. Gartcngenuß, lüv M. für Fortbildungsschul unterricht. Bewerber müssen der wendischen Sprache mächtig sein. Bewerbungen mit allen erforderlichen Beilagen sind bi» zum 2. Sept, bei dem König!. Bezirksschnlinspektor zu Löbau cinzureichen. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteil.) Nichtamtlicher TeU. * Tas Königl. Sächsische Ministerium des Innern ist aus Anlaß des infolge der anhaltenden Dürre ein- getretenen Futtermangels bereits Ende voriger Woche mit den zuständigen wirtschaftlichen Körperschaften in Verbindung getreten. Wenn der Landeskulturrat die beteiligten Viehbesitzer dringend davor warnt, ihr Vieh unter dem Eindrücke des jetzigen Futtermangels voreilig zu verkaufen, so ist diesem Rate unbedingt zuzustimmen. Eine darauf bezügliche Darlegung des Laudeskulturrats wird den Amtsblättern zugehen. Born Königlichen Hofe. Dresden, 16. August. Se. Majestät der König hielt heute eine Hochwildjagd auf Rehefelder Revier ab und kehrte nachmittags nach Moritzburg zurück. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. * Der Präsident der Königl. Brandversicherunas- kammer Beeger hat nach Rückkehr vom Urlaub die Geschäftsleitung der Brandversicherungskammer und der Anstalt für staatliche Schlachtviehversiche rung wieder übernommen. lellt waren. Die deutet auf eine etatsmäßigen Mitteln gezahlt worben. Diese Zahlungen geschahen auf Grund einer Erklärung des Reichsschatz sekretärs im Reichstag, nach der er sich für berechtigt hielt, auch über die gesetzlich bewilligten Mittel hinaus Beihilfen zu gewähren. Mit dem gestrigen Taye (l5. August) haben nun die Unterstützungen endgültig ihr Ende erreicht, da selbst das Tabaksteuergesetz diesen Termin als den äußersten bestimmt yat, bis zu dem Beihilfen geleistet werden sollten. Im ganzen sind für die Unterstützung der Tabakarbeiter annähernd 6 750000 M. bezahlt worden, also fast 2 Mill. M. mehr, als gesetzlich zur Bersümmg gest dauernd steigende Einfuhr von Rohtabak gute Beschäftigung in der Labakinduprie, die auch in dem Beginn der Produktion für das Weihnachtsgeschäft ihre Erklärung findet. Der Zeitpunkt für das Aufhören der Unterstützungen erscheint daher als günstig gewählt. DrntschtS Reich. Da» Ende der rabakarheiterUnterftützungen. Man schreibt unS: Durch das Tabaksteuergesetz vom Juli 1909 waren zur Unterstützung von Tabakarbeitern und Hausgewerbtrelbenden, die durch die Änderung des Tabaksteuergesetzes arbeitslos geworden waren, 4 diill. M. zur Verfügung gestellt. Diese Summe war bereits am Ende des Sommers 1910 aufgebraucht. Es wurde da her durch den Etat für das Jahr 1911 ein weiterer Betrag von 750000 M. für den gleichen Zweck bereit gestellt. Da aber auch diese Mittel nicht ausreichten, wurden von, Bundesrat im Juli deS vergangenen Jahres Grundsätze für die Gewährung weiterer Beihilfen aus gestellt. Danach sollten bis zum 3. Dezember 1910 Unterstützungen gewährt werden, wobei eine Abstufung in der Höhe für verheiratete unb unverheiratete Arbeiter gemacht wurhe- Der Reichskanzler (Reichsschatzamt) wurde ermächtigt, in besonderen Fällen noch bis zum 1. April Beihilfen zu gewähren. Trotzdem sind aber auch über den 1. April hinaus noch Beihilfen aus außer deuten", dem tariftreuen Organ der Buchdruclergehilsen, geführt. War dieser Streit, der vor der Öffentlichkeit geführt wurde, schon geeignet, über das Verhältnis von Partei und Gewerkschaft einiges Licht zu gießen, so sind einige Vorgänge hinter den Kulissen noch kennzeichnender. Wie die „Zittauer Morgen-Zeitung" von irgendeiner Seite erfahren hat, hatte die Generalkommission der Gewerkschaften, also die oberste yewerkschaftliche Instanz, die Absicht, wegen dieser Streitigkeiten im „Korrespondenz blatt der Gewerkschaften" eine Erklärung zu veröffentlichen, in der es hieß: Die Vorkommnisfe im Berliner Buchdruckgewerbe und die daraus entstandenen Differenzen im Verbände der Deutschen Buchdrucker haben in den letzten Wochen die Arbeiterpresse all gemein beschäftigt. Dabei haben einige Parteiblätter ein - Haltung eingenommen, die im schärfsten Gegensatz zu den Bestrebungen stebt, die ein friedliches Rebeneinanderarbeiten von Partei und Gewerkschaften fördern soll. In der Erklärung werden dann ausführliche Beispiele dieser verhetzenden Tätigkeit der Parteipresse gegeben. So habe die „Freie Presse" in Elberfeld u. a. ge schrieben: „Im übrigen ist der dicknüsige To», in dem die unbequeme Kritik der Arbeiterpresse an dem Tarifamtsstreiche abgetan wird, sehr charakteristisch. Ein derartiges Schindluderspiel, wie es die Buchdruckerverbands-Oberbonzen mit den Arbeiterinteressen getrieben haben, zu brandmarken, wird nach wie vor die Aufgabe der Arbeiterpresse sein, ganz gleich, ob e» den Tariffana- tikern recht ist oder nicht." Und das Solinger Parteiblatt habe von dem Be schluß der Gauleiterkonferenz u. a. gesagt: „Da» ist nicht die Sprache einer selbstbewußten, freien und demokratisch verwalteten Arbeiterorganisation, die auf dem Boden deS proletarischen Klasfenkampse» steht, sondern die Sprache einer gelben Streikbrecherorganisation, die sich al» Schutztruptze de» Unternehmers fühlt". Die Erklärung gibt noch ähnliche in der Form mild re, in der Tendenz gleiche Proben aus der Partei presse, und fährt dann fort: Die Generalkommission erhebt gegen diese Behandlung einer ihr angeschlossenen Organisation entschieden Protest; sie wird genötigt sein, wenn die hier gekennzeichnete Kritik in einem Teile der Parteipresse fortgesetzt wird, diejenige Zurück haltung in der Antwort auf dieses Verhalten auszugeben, die ihr bisler zur Aufrechterhaltung eines friedlichen Verhältnisses ge boten erschien. Es kann nicht Aufgabe der Parteipresse sein, zur Verschärfung der innerhalb einzelner Gewerks saften entstehenden Differenzen beizutragen. Die Generalkommission erwartet von der Parteipresse, daß sie auch dem Buchdruckerverbände gegenüber die Haltung einnimmt, die dem Frieden in der Arbeiterbewegung dient, und sich aus den Beschlüssen des Mannheimer Parteitages ergibt, wonach Partei und Gewerkschaften „in ihren Kämpfen aus gegenseitige Verständigung und Zusammenwirken ange wiesen" sind. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei, der vor der Veröffentlichung Kenntnis von dieser Erklärung der Generalkommission erhielt, bewog die General kommission, diese Zurückweisung der Parteipresse nicht zu veröffentlichen und richtete seinerseits ein vertrauliches Rundschreiben an die Redaktionen der sozialdemokratischen Presse, in dem es heißt: Da unS in der gegenwärtige» politischen Situation eine öffentliche Diskussion dieser Beschwerden den Interesten der Arbeiterbewegung nicht förderlich erscheint, haben wir die Generalkommission der Gewerkschaften ersucht, von der Veröffent lichung dieser Erklärung abzusehen und uns erboten, die Partei- Presse durch ein Zirkular von der beabsichtigten Erklärung in Kenntnis zu setze». Wir haben der Generalkommission der Ge werkschaften gleichzeitig erklärt, daß wir ihre Beschwerde über die gehässige Schreibweise der angezogenen Parteiblätter für durchaus berechtigt halten. Eine solche Kampfesweise widerspricht nicht nur den Grundsätzen der Mannheimer Reso lution, sondern steht auch in schroffem Widerspruch zu dem Jenaer Parteitadsbeschluß über die Preßfehde», in dem der Parteitag gegen eine gehässige, persönlich verletzende Art der Diskussion Einspruch erhob und e» weiter heißt: „Der Parteitag erklärt des halb mit allem Nachdruck, daß dieser Art der Diskussion ein Ziel zu setzen ist, daß aber selbstverständlich der sachlichen Kritik der weiteste Spielraum gelassen werden muß." Wir ersuchen die Redaktionen der Parteipresse, die Jenaer Resolution bei Polemiken zu beachten. Dem „Vorwärts" ist diese Veröffentlichung sehr in die Glieder gefahren. Rach einem Lufthieb gegen die böse bürgerliche Presse bemerkt >aS Blatt zur Sache selbst: „Die Redaktion des „Vorwärts" wird durch die von Partei vorstand und Generalkommission ausgesprochenen Rügen nicht ge troffen Wir halten eS auch für berechtigt, daß der Parteivorstand eingreift, wenn ihm eine Polemik nach Form und Inhalt die durch da» Solidaritätsgefühl gezogenen Grenzen überschreitet. In diesem Falle scheint un« aber der Partcivorstar.d gar zu sehr auf eine überreizte Empfindlichkeit der Generalkommission reagiert zu haben. Leun sich letztere von dem scharfen Ton in einige« Parteiblättern verletzt fühlt, so sollte sie der Gerechtigkeit Halder üch auch eine Anzahl Geivfikschaii-biaiter, ja sogar »hr eigenes Korrespoodkiizblatt ansehen und sie wird finden, daß man da auch sehr kräftige Töne gegen Parteigenossen oder Parteiblätter Fahrgeschwindigkeit der Linienschiffe. Die Fahrgeschwindigkeit der vor fünf Jahreu er bauten Linienscyiffe der „Deutschland"-Klasse (13200 t.) betrug bei den Probefahrten reichlich 19 Seemeilen. Von den letzten Schiffen dieses Typs brachte „Schlesien" es auf 19.17, „Schleswig-Holstein" auf 19.25 Seemeilen. Mit der „Nassau"-Klasse von 18900 t stieg die Fahr geschwindigkeit auf 20 Seemeilen. „Rheinland" erzielte 20.03, „Nassau" 20.06, „Posen" 20.12 und „Westfalen" 20.3 Seemeilen. Eine weitere Steigerung werden die neuen 22 800 t-Schiffe vom „Ostfriesland"-Typ bringen, dessen erstes, „Thüringen" es bei den kürzlichen Probefahrten auf 21.075 Seemeilen brachte. Es ist an- zunehmen, daß 21 Seemellen die Minimalgrenze der neuen Linienschiffe ist. „Helgoland" und „Ostfriesland" werden in der Schnelligkeit hinter „Thüringen" nicht zu rückstehen. Generalversammlung des Bundes der Industrielle«. Der Bund der Industriellen hält vom 3. bis 5. Septeinber feine Generalversammlung in Dresden ab. Er folgt damit einer Einladung, die vom Präsidium der Internationalen Hygiene-Ausstellung, sowie von der Ortsstrupps Dresden des Verbands Sächsischer In dustrieller an ihn ergangen war. Sonntag, den 3. Sep tember, findet auf Einladung des Rates zu Dresden im Festsaale des neuen Dresdner Rathauses em Begrüßungs- abend statt Montag, den 4. September, beginnen die Verhandlungen in der Borlragshalle der Hyaiene- Ausstellung. Auf der Tagesordnung steht zunächst der Geschäftsbericht, erstattet vom Syndikus des Bundes der Industrielle«, Hrn. Vr. R. Schneider. Rach dem Kassenbericht und den Vorstandswahlen wird Hr. vr. Ltapff, Stz»dikus des Verbands Thüringischer In dustrieller, einen Vortrag über „Die Versicherung der Angestellten" halten In einer Allgemeinen Ber- sammlung, die am 4. September nachmittags 3 Uhr stattfindet, wird Hr. Prof. vr. Bernhard Harms von der Kieler Universität über „Weltwirtschaftliche Auf gaben Deutschlands" sprechen. Alsdann wird Hr. Reichstagsabgeordneter 0r. G. Stresemann einen Bor trag über „Die Organisation der deutschen In dustrie und ihre Aufgaben" halten. Abends findet ein Festmahl in» Konzertsaale der Ausstellung statt. Für den 5. September sind Führungen durch die Hyaiene- Ausstellung und ein Ausflug nach der Bastei vorgesehen Sozialvemokratische Partei «nd Gewerkschaft. Der Tarifbruch im Berliner ZeitungSgewerbe hatte zu recht lebhaften Auseiuanderjetzungen -wischen der sozialdemokratischen Patteipresse, die sich «m» B»« auf die Seite der Tarifbrecher stellte, und dem „Korrespon-
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