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Hohensteiner Tageblatt : 30.10.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-10-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188910306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18891030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18891030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-10
- Tag1889-10-30
- Monat1889-10
- Jahr1889
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 30.10.1889
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HohMeiner Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.5)0 frei ins Hans. Geschäfts-Anzeiger für Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh»- sowie für Ausw ärts alle Austräger, deSg?> alle Annoncen-Expeditionen zu OriginÄ- Preisen entgegen. .Hohenftem-Eruflthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rutzdorf, Wiistenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Piecha, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim Kuhschnappel, SL. Egidien, Hüttengrund u. s. tv. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 254. Mittwoch, den 30. Oktober 1889. 39. Jahrgang. Bekanntmachung. Im Anschluß an die den einzelnen Personen zugegangencn Aufforderungen wird hier mit darauf hingewiesen, daß für die Bürgerverpflichtung Termin auf den 30. Oktober er., vormittags 11 Uhr anberaumt ist. Es wird um ganz pünktliches Erscheinen ersucht, da die Saalthüren nach 11 Uhr geschloffen werden. Diejenigen, welche den Unterthancneid bereits geleistet haben, werden aufgesordert, den Nachweis durch Vorzeigung ihrer Militärpapiere oder dergl. Urkunden zu rühren. Die Gebühren, welche zusammen 4 M. 50 Pi. betragen, können sofort nach der Ver pflichtung in der Lasse entrichtet werden. Hohenstein, am 28. Oktober 1889. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Bekanntmachung. Um vielfachen Klagen, daß die Bäckerwäaren minderwichtig verkauft werden, zu begegnen, wird darauf aufmerksam gemacht, daß in jedem Berkanfsgcschäft von Back- waaren polizeilich genehmigte Taxen aushängen müssen, auf welchen die Preise und das Gewicht verzeichnet stehen. Ebenfalls kann ein Jeder verlangen, die gekaufte Waare auf einer im Verkaufslokale befindlichen Waage nachzuwiegen und Vergleiche mit der aus hängenden Taxe anzustellen. Ein etwaiges Ueberschreiten der Taxe ist aus dem Polizeiamt anzuzeigen. Hohenstein, am 28. Oktober 1889. Der Stadtrat h. vr. Ebeling, Bürgermeister. Aufforderung. Es ist von Alters her in Hohenstein gute kirchliche Sitte gewesen, daß am Re- sormationsfeste namentlich auch die jungen Leute zum heiligen Abendmahl gingen und daß die, welche vor Jahren zum ersten Male miteinander an den Tisch des Herrn getreten waren, sich gerade an diesem Festtage zu gemeinsamer Feier wieder vereinigten. Nachdem im vorigen Jahre durch den Kirchenerneuerungsbau hierin eine Unterbrechung eingetreten war, wird dieses Jahr andurch besonders aufgesordert und gebeten, im erneuten Gottcshause das treffliche kirchliche Herkommen eines gemeinsamen gesegneten Abcndmahlsgauges doch wieder aufzunehmen und zu pflegen. Die Beichtanmeldung hat in den Nachmittagstunden des Mittwoch zu erfolgen. Pfarramt Hohenstein, 28. Oktober 1889. Zimmermann, Pi. Sächsisches. Hohenstein, 29. Oktober. Heute Dienstag Abend werden wir den Geigen - Klängen der Grazien „von der schönen blauen Donau" lauschen und schon übermorgen, am Donnerstag, wird das „schwedische Solisten-Ensemble" unter Dircction des Herrn Möller-Bcrthelscn in der Hüttenmühle Einzug halten, um uns die schönsten Blüthcn nordischer Musik vorzusührcn. Diesen Söhnen des Nordens hat man in den bedeutendsten Städten die größte Achtung gezollt, jeder von ihnen ist wirklicher Künstler, der ernstes musikalisches Studium hinter sich hat und darf sie ja nicht mit solchen musikalischen Nomaden vergleichen, die überall ihr Zelt aufschlagen, wo es gilt, dem Gambrinus musikalische Huldigungen zu bringen. Das Concert des „schwedischen Solistcn-Ensemblet" ist vornehmer Art und will mehr als eine flüchtige Unterhaltungsmusik bieten. Das ergiebt sich schon aus der Zusammenstellung des Programms, das den Schwer punkt auf die Musikstücke nordischer Componisten legt. Ein uns vorliegendes Programm enthält so den „norwegischen Scharfschützen - Marsch" von Lassen, einem geborenen Kopen hagener, zwei „norwegische Tänze" von Grieg, in denen sich das nordische Colorit besonders stark bemerklich macht, „schwe dische Lieder" von Bergendahl, die Ouvertüre zu dem dänischen Singspiel „Elvcrshojen" (der Eilcnhügcl) von Kuhlau, der einst den Titel eines „Königlich dänischen Hofcomponisten" führte, und eine Fantasie „Traumbilder" von Lumby", dem populären, dänischen Tanz- und Marschcomponisten, dessen Werke noch heute zu den beliebtesten Unterhaltungsstücken im Norden ge hören. Auch der schwedische Komponist Svendsen ist mit einem Tanzstück „Annen-Polka" vertreten. Zwei dieser Com ponisten, Grieg und Svendsen, verdanken übrigens ihre musi kalische Ausbildung dem „Leipziger Conscrvatorium". Violine, Bratsche, Cello, Klarinette, Pianoforte und Piston vereinigen sich zu gemeinsamer, künstlerischer Arbeit, und bieten ein treff liches, sicher eingeübtes Ensemble. Jeder der Künster beherrscht sein Instrument in hervorragender Weise, und oftmals müssen diese Instrumente in einem Stücke schnell mit einem andern vertauscht werden, wenn es die Schattirung der Komposition erheischt. So spielt der Pistonbläser auch Violine, und auch der Pianist ist mit dem Bogen so vertraut, wie mit den Tasten. Besonders rauschender Applaus wurde in Leipzig dem jugend lichen „Marmophon-Virtuosen" zu Theil, dessen Vorträge auf dem originellen Marmor - Euphonium eine angenehme Ab wechselung in die Reihe der Vorträge brachte. Die National tracht der Künstler gab ihrem Auftreten auch noch einen ge wissen äußerlichen Reiz. Von den 80 Mitgliedern der Zweiten Kammer des dem nächst zusammentretenden sächsischen Landtages gehören 46 der konservativen Partei an; die Nationallibcralcn vevugen über 14, die Fortschrittspartei über 13, die Socialdemokratcn über 7 Stimmen. Es fehlen demnach den letzteren noch drei Stimmen, ehe sie selbstständig Anträge an die Kammer bringen können. Von den 14 Nationalliberälen sind 12 in städtischen Wahlkreisen, 2 in ländlichen gewählt. Der Vicepräsident der Zweiten Kammer war bisher der Fortschrittspartei als der zwcitstälksten entnommen; jetzt ist diese Partei durch die bei den Wahlen erlittenen Verluste an die dritte Stelle gerückt und kann sich, falls sie den Anspruch erheben sollte, im Prä sidium ferner vertreten zu sein, nicht mehr auf ihre Stimmcn- zahl berufen. Trotz des conscrvativen Gepräges, welches die neue Kammer wie ihre Vorgängerin aufweist, enthält sie unter ihren 80 Mitgliedern nur vier im staatlichen Dienste stehende Beamte. Auf den sächsischen Staatseisenbahnen wurden im Monat August dieses Jahres 3,030 346 Personen und 1,378,637,280 leg Güter befördert, gegen 2,833,722 Personen bez. 1,229,816,785 leg Güter im gleichen Monate des Vorjahres. Die Einnahme im genannten Monate betrug aus dem Personenverkehr 2,525,032 Mark 2 Pf. und aus dem Güterverkehr 4,777,254 Mk. 40 Pf., in Summa 7,302,286 Mark 42 Pi. Bis mir Monat August sind in diesem Jahre 52,267,127 Mark 28 Pi. im Ganzen eingenommen worden, gegen 48,614,294 Mark 77 Pf. im Vor jahre, demnach Heuer ein Plus von 3,652,832 Mark 51 Pf. Die weite Verbreitung, welche die Maul- und Klauenseuche neuerdings im Königreiche Sachsen erreicht hat, verursachte den Besitzern von Klauenvich sehr erhebliche Schädigungen. Der Landcsculturrath hat sich daher aufs Neue mit der Frage be schäftigt, in welcher Weiss in Zukunft am wirksamsten dieser Verbreitung gesteuert werden könne, denn trotz der ausgedehnten Absperrungsmaßregeln gegen das Ausland und möglichst strengen Handhabung der gesetzlichen vorgeschriebenen ist es nicht ge lungen, die Seuche ganz zu unterdrücken. Die zweite Com mission des Landesculturrathes hat sich nunmehr nach eingehen den Erhebungen zu dem Anträge beim Landesculturrathe ge einigt, die Regierung zu ersuchen, darauf hinzuwirken, daß in den durchseuchten Nachbargebieten monatliche oder wöchentliche Berichte über den Scuchcnstand veröffentlicht werden, damit die Gefahr frühzeitig erkannt werden kann, ferner daß auf den Viehmärkten zu Berlin und Rummelsburg umfassendere Vor sichtsmaßregeln gegen die Verschleppung der Maul-und Klauen seuche getroffen und auch die thierärztliche Beauffichtigung der Lrciberschweine, sowie der zum Verkauf zusammengebrachten Rindvichbcstände mit möglichster Strenge und sv lange nur irgend eine Gefahr droht durchgeführt werden. Ueber die Lage der zur Kartoffelernte hcimkehrenden Sachsengänger bringen schlesische Blätter eine ganze Reihe von Mitthcilungen, Welchs die größte Zufriedenheit der Heimkehrcn- den mit ihrem Dienste im Sommer kundgeben. Nicht wenige kommen mit Ersparnissen in Höhe von 250 bis 350 Mark zurück, d. h. einem Ueberschusse, der für die Obcrschlcsier ein kleines Vermögen ausmacht. Außerdem wird das gesunde und wohlgenährte Aussehen der Leute hervorgehoben. Dem Materialwaarenhändlec Emil Semmler in Erustthal wurden kürzlich mittelst Einbruchs aus dem unverschlossenen Geldkasten in dem Verkaufslokal etwa 40 «A. gestohlen. Der Dieb hatte in der Wohnstube alle Kästen nach Geld durchsucht, da er aber hier keines vorfand, so gelangte er schließlich in den Verkaufsladen, aus welchem er den Betrag entwendete. Bis jetzt ist der Dieb noch nicht ermittelt. Mittelbach.s Montag, den 4. November findet die Monats- versammlung des hiesigen Ortsvereins statt. Zu wünschen wäre, daß, da sehr bedeutungsvolle Sachen vorliegen, die Be theiligung eine sehr zahlreiche würde. Besondere Einladungen erfolgen aus Grund der Satzungen nicht. — Sonntag, den 10. November findet in Eckert's Gasthausc die Kirchenvorstands ergänzungswahl statt. Am Mittwoch Nachmittag 3 Uhr wurde im Verhandlungs saale der königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau die 8. diesjährige öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses abgehalten. Nach Kenntmßnahme von dem Personalbestands der Bezirks anstalt Lichtenstein und von der Herstellung des Kohlenablade platzes daselbst wurde zur Wahl eines neuen Aufsehers Hir gedachte Anstalt verschütten, hierauf aber beschlossen, dem neuen amtshauptmannschaitlichen Kassirer Herrn Mittelbach das Kassenwesen und die Rechnungsführung über das Bezirksver mögen — unter Anerkennung der exacten Geschäftsführung des seitherigen Rechnunzsführers Uno Kassenverwalters Herrn Enders — zu übertragen, Sodann wurden die Dispositions- gcsuche de« Cgnditors Haupt in Oberlungwitz, sowie des Guts besitzers Ihle in Kuhschnappc! wcze:: Mundstückszcrthcilung, ferner die Schankerlaubnißgesuche von Ebersbach in Wulm und Müller in Kertzsch (mc seinen Neubau), sowie die Schlächterei anlagen von Großer aus Meerane in Ernstthal, Winter in Niederschindmaas, Metzner in St. Egidicn, Grüner in Calln- berg, Wagner in Stangendorf, Bleyer in Callnberg und Klein dienst in Niederlungwitz bedingungsweise genehmigt. Ebenso fanden das Gesuch der Gemeinde Jerisau um Gestattung der Auinahme eines Darlehns unter gewissen Bedingungen, der Nachtrag zum Ortsstatut iür Mülsen St. Jakob, die von dcr Gemeinde des letzteren Orts beschlossene Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit durch Uebernahme der Garantie iür eine in Mülsen St. Jakob neu zu errichtende Sparkasse, sowie das neue Anlagen-Regulativ für St. Egidien Genehmigung. Dagegen wurden die Gesuche Egers, Louis und Hermann Ludwigs in Thurm um Erlaubniß zur Abhaltung von Sing spiel rc, sowie das Gesuch Jänigs in Ernstthal um Erlaubmß zum Ausschank von Wein rc., und Schulzes iu Oelsnitz um Gestattung des Kleinhandels mit denaturirtem Spiritus in Hohndorf im Mangel örtlichen Bedürfnisses abgewiescn. Ebensowenig vermochte der Bezirksausschuß eine Nothwendig keit zu der von dem Gutsbesitzer Rabe in St. Egidicn erbetenen Erhebung des zu seinem Grundstücke führenden Weges zu einem öffentlichen Wege anzuerkennen. Endlich wurde noch dem Gemcinderathe zu Weidensdorf die Genehmigung zu Ver äußerung von Gemeindeland versagt, da die vereinbarten Kaufpreise erheblich hinter dem wirklichen Bodenwerthe zurück blieben. Neuerdings sind in Zwickau nachgcmachte Fünspiennigstücks in Verkehr gekommen. Die Falsifikate sind in dcr Mine ge spalten und bei einiger Aufmerksamkeit leicht zu erkennen. In einem Schachte zu Zwickau wurden zwei Bcrghäuer von hercingebrochener Klarkohte vollständig verschüttet, "jedoch wunderbarer Weise gerettet. Dem vereinten Bemühen von Mitarbeitern gelang es nach 30Minuten, d n einen und nach 60 Minuten den anderen Verschütteten hervorzunrbeiten. Beide wurden zwar fast erstickt, j doch noch übend und nur leicht verletzt hcrvorgebracht. Die am Rettungswerke Bctheiligten waren selbst im hohen Grads des Lebens gefährdet, weil trotz sofort bewirkter Nothbaue fortgesetzt Klarkohle nachbrach. In Schöneck sind der Leichenfrau am Kopfe eines daselbst als verstorben angemeldeten Kindes Verletzungen ausgefallen. Dieselbe hat deshalb Anzeige erstattet, und ist infolge dessen die Pflegemutter des betreffenden Kindes verhaftet worden. Am Freitag erschoß sich in Zittau ein junger unverhü- ratheter Kaufmann. Der Vater des jungen Mannes, der aus Prag zum Besuch seines Sohnes cingctrosfen, wird von dem selben aus dem Fenster erblickt, als er eben im Begriffe stcyt, das Haus zu betreten. In diesem Augenblicke, während er die Treppe emporsteig«, vollzieht sich die Katastrophe. Aus Bautzen wird mitgetheilt: Dem am Abende des 24. October von Wilthen kommenden Zuge entstieg ein Herr, wel cher, ohne Rücksicht auf seine Umgebung, sofort seinen Schirm öffnete und hierbei einer neben ihm stehenden Person eine Stabspitze in die Augen stach, und zwar derartig, daß dieselbe Person arbeitsunfähig ist.
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