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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185504010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18550401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18550401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1855
- Monat1855-04
- Tag1855-04-01
- Monat1855-04
- Jahr1855
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.04.1855
- Autor
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Mittwoch den 4. April d. A Abends 6 Uhr ist öffentliche Sitzung der Stadtverordneten im gewöhnlichen Locale. Tagesordnung: Gutachten des Versaffungsausschuffes, die beantragte Einrichtung einer Bäckerei in der äußeren PeterSvorstadt betreffend. Landtagsmittheilungen. 16. Sitzung der ersten und 81. Sitzung der zweiten Kammer am 3V. März. Dir erste Kammer hat heute die Vorlage über die proj-ctirte Eisenbahnvttbindung zwischen Chemnitz und der sächsisch-bayerischen Staat-bahn berathen und hierbei den dieSfallsigen Anträgen der Staaksregierung kn Urbereinftimmung Mit den Beschlüssen der zweit«» «immer ihre Genehmigung ertheilt. Die Hveite Kammer beschäftigte sich mit der Berathung der die Bettmar zu den Ausgaben deS deutschen Bundes umfassenden 'Budtzrmbtyeilung, welche sie in der von ihrer Finanzdeputation vorgeßjhlast«« Hohe von L4ME LPr. bewiWgt hat. Atder Ärmungen. In den preußischen Kammerverhandlungen hat der Abgeordnete Wagen er Gelegenheit erhalten, sich Über Innung-Verhältnisse auszufprrchen, Und «er Wagenern nur einigermaßen kennt, wird «isst», da- er der Mann ist, der nicht spricht, um al- Einer zu Erscheinen, der etwa- verstehe, sondern der da spricht, weil er e- «irtlkch versteht, und der eben darum sprechen muß. Hören wir 'ihn selbst, er sagt: „Meine Herren, die Petition, die uns in diesem Augenblicke beschäftigt, enthält zwei Anträge, einmal den Antrag für den ge setzlich anzuordnenden Anschluß der außer den Innungen stehenden selbstständigen Handwerker an die Innungen, und zweiten- den Antrag, da- gesetzlich wieder eingeführte Princip der Prüfungen nicht nm streng seftMalten, vielmehr noch zu verschärfen und die htz 26 lttrd 27 der Verordnung vom 9. Februar 1847 ganz aufzu heben. Indem ich de» Antrag stelle, über diese Petition nicht, wie -- dke CsMMission beantragt hat, zur Tagesordnung überzugehen, sondern dieselbe dem k-nigl. Staatsministerium zur Erwägung zu überweist», schicke ich voran-, daß ich meinerseits nur für den ersten ÄHeU dieses Aüttag- spreche, indem ich die Berücksichtigung des »eiten Lhest- weder für möglich, noch für rächlich halte. Die le» geschlichen Bestimmungen, deren Aufhebung der zweite Theil AktragS bezweckt, sind nur eine anderweitige Formulirung einer Wmmung, die auch schon während de- Bestehen- der Jnnung-- 7 gangbar war, «amentlich, daß eS möglich sein . ^ , rld des geordnete» Wege- die Befähigung nach- zu lasst». Wie e- ja auch früher bei allen Innungen war, daß z. B. die Meister an demselben Tage ihre Söhne ein- und ausschreiben laste» dursten. Also nicht für diesen Antrag spreche ich, sondern nur für den ersten Theil, für den gesetzlich anzuord- »enden Anschluß der außer der Innung stehenden Handwerker an die Innung«. Ich bescheide mich, daß keine groß« Aussicht vor handen ist auf eine baldige oder sofortige Regulkung dieser An gelegenheit, deshalb spreche ich daher auch nicht, sonder« aus dem; selben Grunde, ctws wtlöHm wir sehr häufig von Ihnen (zur Linken) einen Gegenstand ohne Aussicht auf augenblicklichen Erfolg berühren sehen, d. h. um eine höchst wichtige Sache wiederum in Anregung zu bringen. Ich will Sie nicht behelligen mit Wiederholung von Gründen, welche früher über diesen Gegenstand vorgetragen find ; ich will auch nicht rin Mißtrauensvotum in irgend einer Richtung gegen da- Staat-Ministerium aussprechen oder beantragen. Ich weiß selbst sehr wohl, welche widersprechenden Interessen und Bür- urtheile hier zu überwinden sind; ich weiß sehr wohl, daß inzwischen Verhältnisse und Institutionen sich gebikdet Hab«, der« Verbin dung und Einfügung in den di« bochE» bestehenden Organl-mu- mit wesentlichen und nicht zu «Oerschätzenb« Schwierigkeiten ver bünd.» ist. Meine Abstich, ist, diese höchst Wichtige Sache bei dieser Gelegenheit wieder zur Sprach« zu bring« und sie van Neuem anzuregen und sie Ihrer allseitig« Erwägung anheimzugeb«. Ueber einem Satz» glaub« ich, mied Jeder, der sich mit dieser Angelegen heit vinigermas« beschäftigt hat, mit mir einverstanden sei», in dem, daß die gegenwärtigen Zustände de- Handwerkerstand«- «od besonder- de- kleinen Handwerker- vollständig unhaltbar geworden sind. E- ist eine solche Veränderung in denselben eingetreten, daß, um «in Beispiel dafür anzuführen, diejenigen Handwerke, die hier die zahlreichste Classe der kleinen Handwerker bilden, sich i» der Weise verändert haben, daß, während im Jahre 18S7 bei den Schuh machern und Schneidern die Zahl der Gehülf« die der Meister fast noch um da- Doppelte überstieg, gegenwärtig da- umgekehrte Verhältmß eingetreten ist. Ein Jeder, der diese Sache n« irgend wie mit Interesse verfolgt hat, wird wissen, wa- da- für den An stand de- Handwerk- selbst bedeutet; die Einrichtung» find aber auch so, daß dieser jetzige Zustand nicht besser Word« kvü»^ ßno- dern täglich schlimmer werden muß. Ich weise nm hi» »«ft die wirklich exorbitante Ap-legung de- Gesetze- in Bestehung auf HM sogenannten „fabrikmäßigen Betrieb" de- Handwerk-; ich weise hi» auf die gleich Pilzen au- der Erde wachsenden Kleiderhandlung« und dergleichen, welche r- unmöglich mach«, daß der kleine Hand werker mit ihnen zu concurriren i» Stande ist. Der Handwerker stand selber ist aber auch zu der Selbsterkermtuiß gekommen, daß dieser instand unhaltbar sei und allgemeiner werden muß. Wen« Sie daher, m. H., im Handwerkerstand so. viel von Fortschritt sprechen hören, so liegt darin nicht- weiter enthalten, als die Uebrrs zeugung, daß »an sich in de« jetzigen Zustande nicht hatte» --Nur und daß man den Fortschritt selbst in- Blaue hinein diesem Au- stande vorziehe. Die Erfahrung hat gelehrt, daß in keiner Schicht de- Volk- die revolutionäre Verführung ein« so bereit« Bode» und einen so vorbereiteten Zündstoff gesund« hat, al- gerade in dem kleineren Handwerkerstand« in den -eöße« Städten und in denjenigen, die sich bereits al- Proletariat von diesem Handwerker stände abgesondert hatten. Meine Herren, die Masse des Botk- wlrd eS Ihnen niemals glaub«, wenn Sie ihr theoretisch And philosophisch deduciren, daß die Regierung in ihre« Rechte sei aber daß sie weise handle. Wenn sie die Sachen geh« läßt wie sie rbM gehen wollen. Die Masse de- Volk- »ill eben regle« sel»"M0d zwar vor Allem auf dem Gebiete, wo e- fich recht eigentlich um
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