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Dresdner Journal : 01.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187704010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-01
- Monat1877-04
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 01.04.1877
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Hartmann in Dresden. 1877 Iu»«ri»U>n«uui»l>niv au>»Fe>rt»r l.«Ip»t^ F> Aranci«tetter, Oommioeioolir Uo- I >r«,<iL«r )oiuD»l»; «»oadiirU L»rIl»-Vi»»-l^tPi»U->E»l->r««I», krmrHtnr» » ^/«rieerurtein L 1vj^/er, ZerU» Vieo HEdur, kr^ Leipri^ kr»»Hturl». U »üa«H«ir tturt. Ltoeee, «erli» i L /Co^iicd, , Sr»w,u: ^e^/otte,- Sr«,l»ll: T. tUirinu, vdiwoU, : /'r ^u«At, krmiHtnrt ». It.: St ^a«A< u t,'. //errrno»»'»t t>r ltucdd., üvrUl»: /nv- /> , vmruovor: 0. 8c/«,«er/er, k»ri, - LorUll 7r»akliirt »KI. - /Iriute L t.0 , S-rwdurz: /- L7M4c/Aen, VI,a: Nrr»n»xek«rr ^üuigl. ^»pvUirioo Uv» l>r«»ävvl louriml«, I>ie»Uvii, /vin^vrnUiui»« Ho. LN Amtlicher Theil. Dresden, 28. Mär». Der reitherige Hilfsarbeiter bei der Amtshauptmannschaft Flöha, Referendar Frei herr von Friesen ist als juristischer Hilfsarbeiter bei dem evangelisch-lutherischen Landts - Eonststorium ange stellt worden. Sr. Majestät der König hat allergnädigst geruht, .den Bezirksassessor bei der Amtshauptmannschaft Zwickau, RegierungS-Assessor Ficker, unter Versetzung desselben al- Hilfsarbeiter zur Kreishauptmannschaft zu Zwickau, zum Regierungsrathe zu ernennen. Se. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem Obergendarmen Hand zu Leipzig das Verdienst- kreuz zu verleihen. Bekanntmachung. Zu thunlichster Beförderung des Wiederan- baues abgeholztrr Flächen hat das Finanz-Mini sterium beschlossen, waldbesitzenden Gemeinden und Pri vaten auf Verlangen eine Unterstützung bei Ausführung der Kulturen durch Unterweisung und Anleitung Seiten der Staatssorstbeamten gegen Gewährung der regula- tivmäßigcn Auslösungen zu Theil werden zu lassen, soweit dies die Geschäfte in den Staatswaldungen ge statten. Die erforderlichen Pflanzen sollen in solchen Fällen Um den Selbstkostenpreis abgegeben werden. Es wird dies mit der Hinweisung zur öffentlichen Kcnntniß gebracht, daß diejenigen, welche von obigem Anerbieten Gebrauch machen wollen, sich an den ihnen zunächst wohnenden Oberförster zu wenden haben. Dresden, am 29. März 1877. Finanz-Ministerium. Freiherr von Könueritz. Schmidt. Bekanntmachung. Auf Ansuchen des Direktoriums des Albert-Vrr- eines ist demselben von dem Ministerium des Innern die Ausführung einer Waarenvrrloosung, welche zum Besten des von dem Albtrt-Vrreine hier zu er richtenden Asyls und Krankenhauses in dem Umfange von 200,000 Loosen zu je 5 Mark veranstaltet werden soll, und bei welcher nur Erzeugnisse des inländischen Gewerbfleißes als Gewinne zur Verkeilung kommen werden, unter der Bedingung gestattet worden, daß die Nummern der gezogenen Gewinne seiner Zeit im „Dresdner Journal" und in der „Leipziger Zeitung" öffentlich bekannt gemacht werden. Dresden, den 26. März 1877. Ministerium des Innern. Für den Minister: Körner. Gebhardt. tNäitamtliiher Theil. U - b e r s i <d t. Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Krage. TageSgrschichte. (Dresden. Berlin. München. Weimar. Wien. Paris. Kopenhagen. Washington) Ernennungen, Versetzungen rc. t» Sffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Zwickau. Bad Elster.) Statistik und Volkswirthschaft. Feuilleton. Inserate Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Zur Trojaforschau-. Wilhelm Hartel hat über diesen unsere Gegenwart so warm interesstrendrn Gegenstand in ruhiger Weise manches vermittelnde Wort gesagt; nach der Wiedergabe seines zu Wien gehaltenen Vortrages (abgedruckt in der „Wiener Adrndpost") theilen wir den Lesern einige seiner RaisonnementS mst. Drei Orte des Alterthums, um welche Sage und Dichtung ihren vollen Zauber gewoben, beschäftigen heute lebhafter al- je die Gedanken der gebildeten Welt Troja, Mykenä, Ithaka, — nicht etwa weil die home rischen Gedichte, Ilia- und Odyssee, diese einfachsten und größten Denkmäler vvlksthümlicher Kunst, mäch tiger als sonst auf uns wirkten, weil wir heute für sie empfänglicher geworden. In» Grgentheile: die Zeit solch unmittelbaren, tiefgreifenden Einflusses, welcher einer Epoche der deutschen Literatur die Signatur ver leiht, scheint vorüber, da- wissenschaftliche Interesse für dieselben ist um Diele- reger al- da- ästhetische und hat sich den weitesten Kreisen mitgetheilt, seitdem es Schliemanns energischem Enthusiasmus gelungen, den Schauplatz, auf welchem sich die Helden de- griechischen Epos bewegt, von dem Schutt, den Jahrtausende dort aufgehäuft, zu reinigen. Der Schatz des Priamos und die Funde auf der Burg des goldreichen Mykenä lasten die rasch zugreifend« Phantasie gern glauben, daß nun schwierige Fragen der Altrrthumskunde eine überraschend« Lösung grfunden, daß dir homerischen Gedichte un- nun als historisch« Quellen «rstrn Ranges erschloflen, daß sie nicht Phcmtom« der Sage und Dich- Erste Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Erricht-Verhandlungen. (Bautzen.) Vermischtes. Kirchennachrichteu. Zweite Beilage. Börseanachrichtrn. Telegraphische Wittrrungsberichtr. Inserate. TeltyraiWchk Nachrichten. Nom, Kreitaa, 30. März, Nachmittags (W. T. B.) Der Papst, der heute frühzeitig seine Eemächer verlassen, hat die Cardinale empfangen, welche ihn zum Osterfeste beglückwünschten So dann begab er sich nach der kleinen Tribüne der Peterskirche, um dem Gottesdienst beizuwohnen, und rrtheilte nach Beendigung desselben Audienzen. Infolge der durch dir päpstliche Allocutio» hrrvorgerufenen Polemik wird der Vatican ein auf diese Krage bezügliches Memorandum an die verschiedenen Nuntien senden. London, Kreitaa, 30. März. (Tel. d. Polit. Corr). Layard begiebt sich einstweilen mit dem Nanae eines außerordentlichen Gesandten nach Konstantinopel. Er ist bestimmt, Sir Henry Elliot definitiv in Konstantinopel zu ersehen. Die Entsendung Layards wird mit den Nuß- land in der Protokollfrage gemachten Conccssionev in Verbindung gebracht. London, Sonnabend, 31. März. (Tel. d. Dresdn. Jourii.) Die Blätter fahren fort, die Situation als sehr friedlich zu betrachten, und sprechen die Erwartung au-, daß die Unterzeich nung deS Protokoll» unmittelbar bevorstehe. Die „TimeS" verleiht der Hoffnung Ausdruck, daß Layard der Pforte einprägen werde, Nichts zu thun, was daS Protokoll vernichten könnte. St. Petersburg, Freitag, 30. März, Nach- mittags. (W. T. B.) Wie die ,,Agence russe ver nimmt, soll daS Protokoll morgen in London unterzeichnet werden. Einer Mittheilung hiesiger Zeitungen zufolge, ist in Dtarbekir (asiatische Türkei) ein Aufstand au-gebrochen, da die Bevölkerung sich der Necru" tirung widersetzt. Konstantinopel, Freitag, 30. März, Abends (Tel. d. Dresdn. Journ.) Morgen wird wieder eine Conferenz der montenegrinischen Delegirten mit dem Minister des Auswärtigen, Savfet Pascha, stattfinden. New-Aork, Donnerstag, 29. März, AbendS. (W. T B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Mexico ist der Consul der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Acapulco daselbst am 5. d. auf der Straße von Soldaten verhaftet und in das Gefängniß gebracht worden. Derselbe war gegen dir Mißhandlung und Beleidigung Angehöriger der Union ausgetreten. Jur orientalischen /rage. -f* Wien, 29. März. Schon gestern waren durch den Telegraphen aus London günstige Nachrichten über den Stand der Verhandlungen zwischen Earl Derby und dem Grafen Schuwalow eingetroffen. Man hörte, in dem englischen Ministerconscil vom 27. d. hätten sich tung, sondern wirkliche Begebenheiten, große Völker kämpfe und kühne Unternehmungen zur See enthalten, von denen mit guter Kunde und lebendiger Anschauung des Schauplatzes die Dichter berichten. Der wissenschaftlichen Erkenntniß bieten die merk würdigen Funde Schlicmann's zum guten Theile Räthsei, die noch der Lösung harren. Nicht w«il ich eines der selben zu lösen vermeinte, habe ich ein an diese Funde anklingendes Thema gewählt; auch nicht, weil es mir jüngst grgönnt war, einen Theil der Ausgrabungen an Ott und Stelle zu sehen und zu studiren; denn es ist kaum ersprießlich, jedenfalls nicht kurzweilig, den Reisebericht jedes Orientpilgers zu vernehmen. Zudem verlangt keine Aufgabe in gleichem Maße archäologische Umsicht und Erfahrung, wie diese Allein ich glaube, es wird nicht ohne Interesse sein, zu untersuchen, wie die Gedichte selber sich zu den neuen Funden stellen, ob dir Dichter der Ilias und Jdyssee die Oettlichkettrn, welche sie schildern, mit eigenen Augen gesehen und treu beschrieben, ob oder inwieweit der Culturzustand, den die Ergebnisse der Ausgrabungen veranschaulichen, sich mit den Schilderungen der Dichtung decke oder nicht. Wenigstens wird eine richtig« Durchführung einer solchen Betrachtung die Deutung der Funde ebenso erleichtern, wie das Verständniß der Gedichte fördern und lohnen den Ausblick in die ersten Anfänge griechischer Geschichte und Kultur gewähren. Werfen wir zunächst einen Blick auf die trojanische Eben« von heute. Wenn man von den Dardanellen (Chanak Kalesfi), dem gewöhnlichen Ausgangspunkte in die Ebene von Troja, ausbricht, hat man etwa 2 Stun den an dem sandigen Strande des HclleSpontos zu reiten, bis uns eine kleine Anhöhe, an deren Abhang sich ein wohlhabend«- griechisches Dorf, Rrn-kiü, auSbreitrt, den ersten Buck auf da- sagrnbrrühmt« Schlacht- sehr friedensfttundlichc Dispositionen kundgegeben; nicht minder versöhnlich hätten sich die neuesten Mittbcilungen aus St. Pctersburg angelassen. Rußland hoffe nicht blos, daß es nicht zum Kriege kommen werde, sondern wünsche dies auch lebhaft und sei bereit, der Erfüllung des Wunsches Opfer zu bringen. Heute haben diese Nachrichten benits eine bestimmtere Gestalt angenommen. Man hört, die englische Regierung sei von den neuesten Vorschlägen des St. Petersburger Ca- binets, das internationale Protokoll betreffend, be friedigt und bereit, dieselben, man weiß nicht ob bedingt oder unbedingt, anzunchmen, und, was nicht minder wichtig ist, man habe in London eine Formel für die Abrüstungsfrage aufgefunden, welche geeignet sei, beide Theile zufrieden zu stellen. Die Tragweite dieser Nach richt, deren Bestätigung oder Richtigstellung wohl nicht lange auf sich warten lassen kann, bedarf keines Com- mentars. Ist auf der damit gekennzeichneten Basis eine Verständigung zwischen England und Rußland erreicht, so stehen dem Perfectwcrden des internationalen Pro tokolles keine Schwierigkeiten mehr im Wege; die orien talische Frage verlieft ihren acut gewordenen Charakter, und cs ist gegründete Hoffnung vorhanden, daß es ge lingen werde, die Erhaltung des Friedens wenigstens zeitweilig sicher zu stellen. Die hier skizzirte, dem Ver nehmen nach soeben an leitende Kreise in Wien ge langte Londoner Meldung giebt sich allerdings nur als eine vorläufige; Details und Nachträge sind Vorbehal ten, und es wird abzuwarten sein, wie die letzteren lauten. Allein die Meldung ist amtlicher Natur, und sie hat einen so bestimmten Charakter, daß man nicht umhin kann, von ihr Act zu nehmen. Wenn ich die Mittheilung derselben hier gleichwohl mit allem Vor behalte begleite, so geschieht dies darum, weil wir in der brennenden Tagcsfrage seit einiger Zeit deS Hoffens ziemlich entwöhnt worden sind. Jede gute Nachricht ist am nächsten Tage von einer schlechten adgelöst worden, und des Wechsels zwischen Sonnenschein und Gewitter wolken am diplomatischen Himmel, zwischen Friedens hoffnungen und Kricgsbefürchtungen wollte kein Ende werden. Um so dankbarer wollen wir sein, wenn wir die herannahenden Ostertage als die Zeit der Friedens- vcrtündigung begrüßen dürfen. London, 30. März. (Tel.) Die Morgenblätter be sprechen die Situation und glauben, daß die meisten Aussichten der Friedenserhaltung sehr günstig sind. Die „Morntng Post" säest, wenn die Erwartung einer fried lichen Lösung der Differenzen nicht so oft getäuscht wor den wäre, würde sie positiv ankündigen, daß sämmtliche Streitpunkte zwischen England und Rußland beseitigt seien. Indessen sei es jedenfalls gewiß, daß eine Ver ständigung zwischen den Mächtcn erzielt worden sei, vermöge deren Rußland im Stande ist, mit Ehren ge meinschaftlich mit der Türkei abzurüsten. Auch werde das Protokoll demnächst unterzeichnet. Hier eingegangene Privatnachrichten wollen wissen, daß Rußland sich be reit erklärte, abzurüsten, sobald die Türkei mit Monte negro Frieden geschlossen und ihrerseits das Protokoll acccptirt habe. Die Türkei solle zur Vereinbarung in der Demobilisirungsangelegenheit einen Abgesandten nach St. Pctersburg schicken. Nebenverabredungcn zwischen England und Rußland sollen nicht in das Protokoll ausgenommen, sondern einem besonderen Memorandum einverleibt werden. — Während der Abwesenheit Sir Henry Elliot's von Konstantinopel wurde Layard, der diesseitige Gesandte in Madrid, zum Vertreter Englands in Konstantinopel ernannt- Die conservativen Blätter billigen diese Ernennung. Die „Times" und die „Daily News" erheben dagegen Bedenken und bemerken, daß Layard ein Turkophile sei. St. Petersburg, 30. März. (Tel.) Obschon die Thatsache der formellen Protokollunterzeichnung noch nicht perfect ist, so ist doch alle Aussicht vorhanden, daß dieselbe unmittelbar bevorsteht. Belgrad, 29. März. Eine Privatdepcschc der „Allg. Ztg." meldet: Nachdem die Türken aus die ser bischen Reclamationen hin am 26. März Javor und seid der Ilias und volle Ausschau auf das Meer und die Inseln gestattet. Wir erkennen die Landschaft, wie sie in großen Zügen der Dichter gezeichnet. Bor uns gegen Westen liegt das zackige Jmbros und darüber thürmen sich die Berge Samothrakr's. Aus weiter Ferne grüßt herüber der hohe Athos. Nahe der Küste liegt Tenedos mit seinem spitzen Kegel und weiter west lich lagert das flache LemnoS. Hohe Grabhügel ragen hier und da aus der Ebene hervor, Riesengräber eines Riesengeschlechts. Von Osten schaut in die Landschaft die Spitze des schneebedeckten, zackigen Jdagebirges, das seine Ausläufer in mehreren Aesten, unsere Ebene umsäumend, zum Meere sendet. Einer dieser thcilt dieselbe in zwei un gleiche Hälften. Die kleinere, im Norden vom Hclles- pont b«spült, haben wir nach kurzem, halbstündigem Ritte durchmessen. Sie entbehrt aller bezeichnenden Merkmale; nur ein dünner Wasserfaden, hier und da mit scharf eingerissenen Rändern, durchzieht dieselbe ganz nahe und fast parallel mit jenem Hügelzuge, der die nördliche Ebene von der südlichen scheidet. Diese südliche, weit ausgedehnte Ebene überschauen wir erst, wenn wir auf dem äußersten Ausläufer oes mittleren Hügelzuges, auf dem durch Schliemann's Ausgrabungen berühmt gewordenen Plateau von His- sarlik angekommcn. Breit entfaltet erstreckt sich dieselbe iu einer Länge von beiläufig zwei deutschen Meilen von Westen nach Osten, im Westen gegen das Meer offen, im Osten abgeschlossen durch die hohen Abfälle des Iva, aus denen ein gewaltiger Fluß hervorbricht, welcher die Eben« in ihrer ganzen Ausdehnung durchströmt, der Mrndere, in welchen Lauten noch drutlich der alte Name Skamander durchjchimmeft. Drm Meere strebt derselbe Bujuliader geräumt haben, wurde daS Freiwilligen- corps von der Drina vom General Alimpic und das Freiwilligencorps vom Timvk vom Obersten Horwatowic aufgelöst. Konstantinopel, 29. März. (Tel.) Die Deputtr- tcnkammer votirte fast einstimmig die Thronadresse. Mehrere Deputirte, namentlich der muhamedanische De- putirte von Skulari (Albanien), sprachen gegen jede Gebietsabtretung an Montenegro. Der auf Montenegro bezügliche Passus drückt die Zuversicht aus, daß die Regierung in dieser Frage in Gemäßheit der Interessen und der Würde des Landes handeln werde. Die Adresse ratificirt auch die Verwerfung der Conserenz- vorschläge. — Ein Telegramm der „Pr." meldet: Die De- putirtcnkammer will ihre Adresse dem Sultan durch eine aus ihrer Mitte gewählte Deputation überreichen lassen, und erwartet man dieser Gelegenheit wichtige Enunciationen sowohl von Seite des Sultans wie auch von Seite der Ucberbringer der Adresse. — Die montenegrinischen Delegirten wer den am Sonnabend nicht abreiscn; es ist aber nicht wahrscheinlich, daß die Verhandlungen wieder ausge nommen werden könnten, nachdem beide Theile keinerlei Zugcständniß machen wollen. Athen, 29. März. (Tel.) Die Kammer votirte gestern dem Ministerium Dcligeorgis das Gesetz üb«r die außerordentliche Reserve von 20,000 Mann. Heute hat die Kammer den Gesetzentwurf, betreffend die Auf nahme einer Anleihe von 10 Millionen für militärische Zwecke, in dritter Berathung angenommen. Der Mi nisterpräsident Dcligeorgis erklärte danach die Session für beendet, doch soll die Kammer demnächst zu einer neuen Session einberufcn werken. LlMüsiktchichte. Dresden, 3l.März. Vom Neichsgesetzblatt ist das I3.-Stück vom Jahre >877 heute hier eingetroffen. Das selbe enthält Nr. 1177) Gesctz vom 26. März d. I., die vorläufige Erstreckung' des Haushaltselats deS deut schen Reichs sür das Vierteljahr vom 1. Jannar 1^77 bis 31. März 1877 auf den Monat April 1877 betref fend; Nr. 1178) Bekanntmachung vom 26. März d. I., Abänderungen der Eichordnung betreffend * Berlin, 29. März. Der kaiserlich russische Bot schafter in Konstantinopel, General Jgnatiew, welcher von London zunächst über Pans nach Wien gereist war, ist gestern Mittag 1 Uhr, über Dresden kommend, hier eingetroffen und Abends nach 10 Uhr bereits nach St. Pctersburg weitcrgereist. Bei der Ankunft wurde derselbe von den Mitgliedern der russischen Botschaft auf dem Bahnhofe empfangen und ins Hotel „Royal" geleitet. Bald darauf stattete ihm der russische Botschafter Baron v. Ubril dort einen Besuch ab. Um '^4 Uhr begab sich General Jgnatiew zum Reichskanzler Fürsten Bis marck und verweilte dort bis gegen 5 Uhr. Später folgte er mit seiner Gemahlin auch einer Einladung des Fürsten zum Diner. Während seines jetzigen Aufenthalts in Berlin empfing General Jgnatiew nur den russischen und den italienischen Botschafter Baron v. Ubril und Grafen de Launay. — Heute Nachmittag hat unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Fürsten v. Bismarck eine Sitzung des Staats Minister! um» stattgcfunden. (Nach einem Telegramme der „W -Z." soll sich der Ministcrrath mit der Stellung Preußens zu dem Gesetzentwürfe, den Sitz des Reichsgerichts be treffend, beschäftigt haben.) — Der kaiserliche Botschafter Fürst v. Hohenlohe ist nach einem etwa 8tägigcn Aufenthalte in Berlin gestern rach Pans zurückgekchrt und bat die Leitung der dortigen Botschaft übernommen. — Der Crawall auf dem Alexandrrpl atz wird schon binnen Kurzem, und zwar bald nach dem Oster fest zur gerichtlichen Cognition gelangen. Nach der „Post" hat die Staatsanwaltschaft gegen 17 verhaftete Erccdentcn die Anklage wegen einfachen Aufruhr-, ein fachen Landfricdcnbruchs, resp. Widerstands gegen die nach Norden zu, indem er so Hissarlik und die kleinere nördliche Ebene im Westen deckt und abschließt. (Fortsetzung folgt.) Astronomie. Bei der Beobachtung der totalen Mondflnsterniß am 27. Februar hat Perrotin, Direktor der Sternwarte zu Toulouse, eine bisher bei Mondfinsternissen noch nicht bemerkte, wenigstens bei Berichten über dieselben noch nicht erwähnte, Erscheinung erblickt. Während der Totalität zeigte sich aus der Mond scheibe ein zweiter Schatten, welcher in derselben Rich tung wie der erste, vorausgehenve, fortschritt. Dieser neue, kreisförmige Schatten, mit nicht scharf begrenztem Rande, bildete durch Aufliegen auf dem ersten «ine Art von ringförmiger Verfinsterung. Der Durchmesser die ses zweiten Schattens betrug gegen zwei Drutel der Mondscheibe. Die dadurch gebildete verhältnißmäßig Helle Corona war ziemlich deutlich aber nicht gleichfar big; in den nördlichen Regionen war ihr Licht weiß, in den südlichen röthlich. Für das unbewaffnete Auge erschien überhaupt während der Totalität die Mondscheibe in röthlichcr Färbung mit Hinneigung zum Rosa, und die sogenannten Meere, sowie auch die größeren Krater waren deutlich erkennbar. A. 0. * In der Hofbuchhandlung von Burdach (Warnatz und Lehmann) in Dresden erschien soeben von Moritz Äiftft eine neue Bearbeitung des Planes von Dresden. Dieser sehr übersichtliche Plan empfiehlt sich zum praktischen Gebrauch, er schneidet nicht wir manche andere von den fertigen oder projectirten Vorstadttheilen beliebig so viel weg, wi- es der Raum des PapiereS gebietet, sondern das Ganze ist gegenseitig eingetheilt und complet ge macht Auch der Umgegend wurde Rechnung getragen, und
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