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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-08
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190501087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19050108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19050108
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-08
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 08.01.1905
- Autor
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rrsr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt In Mias, Mit, Lmsins, Mns, St. Wa, HÄN-M RmtM, MW, Aimstns, Msti N. Mis, 8t. 3M 8t. Meli. StaMns, Am», MmMsn, W-Mtl iü WW» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadlrat zu Lichtenstein Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag«) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mari 25 Pfg., durch di« Post bezogen 1 Mi. 5V Pfg. Ekselne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Eqredition in Lichtenstein, Zwickauersttaße 397, alle Kaiserlichen Postanstatten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Anserate werden die filnfgespaltene Gruntyeil« mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahmt täglich bi» spätestens vormittags 10 Uhr. Telegrammadresse r e 071 Tageblatt. ISl-O. — Älleste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirl 55. Jahrgaag. Rr. 6 Sonntag, den 8. Januar Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Schuhmachers Karl August Weigelt in Lichtenstein wird heute am 5. Januar 1905, nachmittags ^4 Uhr das Kon» kursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Stirl in Lichtenstein wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum SV. Februar 1SV5 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubiger- auLschufses und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 30. Januar 1005, vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 6. März 1005, vormittags 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. ! Men Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur KvnkursiNusse etwas schuldig sind, wird uusgegebrn, Nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf» erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 3v. Januar 1905 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht z« Lichtenstein Bekanntmachung. Seine Durchlaucht der Fürst Otto Vietor von Schönburg-Waldenburg hat den unterzeichneten Bürgermeister beauftragt, der Bewohnerschaft unserer Stadt zu sagen, daß Er sich über den Ihm am 4. dsS. Mts. gewordenen fest lichen Empfang sehr gefreut habe und daß Er auch fernerhin an dem Wohl ergehen unserer Stadt größten Anteil nehmen und Freud und Leid mit ihr teilen werde. Lichtenstein, am 7 Januar 1905. Der Sta-trat. S t e ck n e r, Bürgermeister. Amerikanische Korruption. Aus Washington wird geschrieben: Die widerrechtlichen Verkäufe von Regterungs- land in Oregon, Kalifornien und Was» hington, an denen das Kongreßmitglied Her mann und Senator Mitchell in erster Linie beteiligt sind, gestalten sich, jemehr Einzelheiten darüber bekannt werden, umsomehr zu einem uner hörten nationalen Skandal. Weitere her vorragende Politiker und höhere Beamte in den westlichen Staaten dürsten in die Sache hineinge zogen werden. Der Bundesanwalt Hall in Port land (Oregon) ist bereits seines Amtes enthoben worden, weil er Mitchel zu decken suchte. Die Be trügereien wurden über zwei Jahre betrieben, bevor sie entdeckt wurden. Vor einem Jahr bereits wurde die Aufmerksamkeit der Behörden in Washington auf Transaktionen mit Regierungsland im Staate Orgeon gelenkt, wobei anscheinend Betrügereien gegen den Staat versucht wurden. Das Kongreßmitglied Hermann, damals Kommissar für Staatsländereien in - Washington, wurde beauftragt, die Sache zu untersuchen. Seine Untersuchungen ergaben jedoch kein befriedigendes Resultat, und er wurde deshalb ersucht, sein Amt niederzulegen. Nach seinem Rück tritt leitete die Verwaltung der Staatsländereien um fassende Erhebungen ein. Die geheime politische Polizei wurde um ihre Mitwirkung ersucht, und ihre Tätigkeit förderte, nachdem jetzt der Hauptschuldige, Kommissar Hermann, von seinem Posten entfernt war, überraschende Ergebnisse zu Tage. Es wurde entdeckt, daß reiche Holzgroßhändler in Oregon und den angrenzenden Staaten zu Nennpreisen, und in einigen Fällen völlig umsonst hundert tausende Acres unberührte Forsten ausqeliefert erhalen hatten, die dem Staate gehörten und zur Erhaltung der Wasserzu leitung in trockenen Gebieten, sowie zur Verwendung als öffentliche bestimmt waren. Die Holzhändler ließen die Bäume fällen und zu Nutzholz bearbeiten, das auf dem Markte dem Verkäufer in vielen Fällen 500 Prozent Nutzen brachte. Ferner wurde ein anderer Schwindel betrieben. Sobald die Regierung die Einziehung von Forstland aus öffentlichem Be sitz plante, sandten bezahlte Agenten in der Ver waltung der Staatsländereien in Washington g e - Heime Nachrichten darüber an die Holz händler im Westen, die darauf daS Land unmittelbar vor der Ankündigung der Regierung besetzten, wo durch sie dann die Regierung zwingen konnten, sie auszukaufen. Eine Anzahl Senatoren aus dem Westen wird beschuldigt, an der Sache dadurch be teiligt zu sein, daß sie an dem Landschwindel be teiligte Personen vor gerichtlicher Verfolgung schützten. Die Regierung dürfte übrigens außer stände sein, gegen die Hauptschuldigen, die den größten Nutzen aus den Betrügereien gezogen haben, etwas auszu richten, da diese es unter Mitwirkung gewiegter Juristen verstanden haben, sich in den Grenzen der buchstäblichen Auslegung des Gesetzes zu halten. Politische Rundschau Dentsu Sketch * Kaiser Wilhelm sandte als Antwort auf die Glückwunschadresse der Berliner Stadtver ordnetenversammlung zum Jahreswechsel nachstehen des Schreiben an die Stadtverordneten: „Ich habe die Glückwünsche der Stadtverordneten meiner Haupt- und Residenzstadt beim Eintritt in ein neues Jahr gern entgegengenommen und bin durch die in der Adresse erneut zum Ausdruck gelangte freudige Teil nahme der Berliner Bürgerschaft an der glück verheißenden Verlobung meines ältesten Sohnes, des Kronprinzen kaiserliche und königliche Hoheit angenehm berührt worden. Indem ich den Stadtverordneten bestens danke, wünsche ich der ge samten Berliner Einwohnerschaft zum neuen Jahre Gottes Schutz und seinen reichen Segen." * Prinz Ludwig, der Erbe der bayrischen Krone, vollendet am 7. Januar sein 60. Lebensjahr. * Der Reichskanzler hat in einer Ver fügung an die unterstellten Behörden angeregt, bei Beantwortung von Anfragen, welche von legiti mierten Zeitungsvertretern an Beamte gerichtet werden, Sie zur Erteilung von Auskünften befugt sind, nicht unnötigeZeit verstreichen zu lassen, sofern nicht der Erteilung der Auskunft Bedenken entgegenstehen. — Bravo! * Der langjährige Präsidentdesolden- burgischenLandtages, Konsul Karl Groß ist gestorben. , * Das Befinden des Unterstaatssekretärs im Reichsschatzamt v. Fischer, der sich eine Blutver giftung durch ausströmendes Gas zugezogen hatte, ist andauernd wenig günstig. "Der Bundesrat überwies in seiner letzten Sitzung die Vorlage wegen Vornahme einer Volkszählung am 1. Dezember 1905 den zu ständigen Ausschüssen. * Der Centralvorstand der nationallibe ralen Partei wird voraussichtlich am Sonntag, den 29. Januar, zu einer Sitzung zusammentreten. "DerWert der Torpedowaffe im russisch-japanischen Kriege hat das Reichsma rin e a m t veranlaßt, die Kurse zur Ausbildung der Torpedomannschaften zu vermehren. In diesem Winter werden ein Dioisionsboot und fünf 8-Boote als Hilfsschulboote in Dienst gestellt. Im ganzen finden bei jeder Torpedoabteilung vier Winterturse statt, die in der. deutschen Nordseebucht und in der Ostsee abgehalten werden. "Zur LageimRuhrkohlengebiet mied gemeldet, daß die Zechenverwaltung Bruch straße an die Belegschaftskommission einen ablehnenden Bescheid erteilt hat. In der Ant wort heißt es, daß die getroffenen Maßregeln be treffend die Aenderung der Dpuer der Seilfahrt im Interesse des Betriebes nicht zurückgenommen werden können, da es sich um eine Gleichstellung der Schicht handelt. Es wird in der Antwort vor einem un - gerechtfertigenStreik gewarm und dar- auf hingewiesen, daß es den Arbeitern, die mit der neuen Einrichtung nicht zufrieden seien, freihstehe, zn kündigen, eventuell werde von den e.nschlägigen Bestimmuagen der Arbeitsordnung Gebrauch gemacht, wenn die Belegschaft drei Tage oder länger von der Arbeit fern bleiben sollte. Durch diese «lehnende Antwort der Zeche Bruchstraße hat sich die Lage im Ruhrkohlengebict wesentlich verschärft. Ungarn "Budapest, 7. Jan. DieNeuwahlen für den ungarischen Reichstag finden vom 26. Januar bis 4. Februar statt. Der neue Reichstag wird zum 15. Februar einberufen. Man darf ge spannt sein, ob es angesichts der durch das Vorgehen der Regierung hervorgerufenen leidenschaftlichen Er regung im Lande der Regierung gelingen wird, bei den Neuwahlen eine kompakte Mehrheit für sich zu erringen. Der Fall von Port Arthur. Aus Tokio wird gemeldet, General Stössel habe sein Ehrenwort gegeben, an dem Kriege nicht mehr teilzunehmen, und kehre über Nagasaki in die Heimat zurück. Am Donnerstag vormittag trafen General Stößel und General Nogiin einer Hütte des Dorfes Schuischi zusammen und hatten, nachdem sie sich begrüßt hatten, eine lange Unter redung. Sie schüttelten sich dann die Hande, worauf General Stößel zu Pferde stieg und nach Port Arthur zurückkehrte. DieUevergabe von Port Arthur ist beendet. Die genaueren Feststellungen über die Gefangenen sind noch nicht gemacht. Nach sumarischen Angaben sind gefangen: 8 Generäle, 4 Ad mirale, 57 Obersten und Majore, 100 Schiffskapitäne, 531 Hauptleute und Leutnants des Landheeres, 200 Schiffsleutnants, 99 Heeresbeamte, 109 Stabsärzte, 20 Kapläne, 22 434 Mannschaften des Landheeres, 4500 Marinemannschaften und 4145 Nichtkombat tanten; außerdem 15 000 Kranke und Verwundete in Hospitälern. General Stössel wird sich, wie schon ge meldet, nachträglich noch vor linem Kriegsgericht zu verantworten haben. Dazu schreibt das angesehene Petersburger Blatt „Nowoje Wremja* : „Ganz Rußland wünsche brennend dieses Gericht, aber nicht für Stößel, sondern für diejenigen, die Festungen bauen, sie nicht fertig bauen, Geschütze hinbringen, aber keine genügende Garnison hinernsetzen, und diese nicht versorgen. Ueber diese gewissenlosen diebischen Beamten müsse ein strenges Gericht abgehalten werden."
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