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Dresdner Nachrichten : 16.06.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-06-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187006165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-06
- Tag1870-06-16
- Monat1870-06
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.06.1870
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Ur. 167. Fünfzehnter Jahrgang. <Krschrink: T»»I.-ch lulh 7 U»r -userale werden «ngeiieniincn: »««AbcndsL.Sonn. »agS di« Mittag« IL Uhr: Marirusbraße IS. «nzetg ii, dies st«b»u ciu« crfoltzskich« Berdreitung. AnsU»gc: lSVVO Sxenrplare. Donnerstag, de» 16. Jnui 1876. Tageblatt Kr Uoterhattnug uud Geschäftsverkehr. Mitrcdacteur: ThroLor Drobisch. Druck »nd Eigcnkhum der Herausgeber: ^ltpskh öe Ntlkhllrdt. — Verantwortlicher Redactnrr: ÄttlNtS Nkichttkdt. -isvannement: Bicrieljährlich LSNgr. bei u>'t»lg«ldlichcri'ik-' ftning in'« Hau«. Durch die König!. P«st vleneljährl. 22GNgr. Einzelne Nummern l Ngr. Inseratenpreis«: Für den »raum ein« gespaltenen Zeilre 1 Ng». Unter „Eingesaudt^r di« Zeit« L Stgr. Dresden, den 16. Juni. — Der Mehrzahl der Mühlenbcsitzer ist es noch unbe kann», das, init dein I. Juli d. I. für sie eine Verordnung vom 7. März d. I. in Kraft tritt, nach welcher die Msitzer »oil Mühlen und derartigen Werten von der Versicherung-- sttimire für gehendes und treibendes Zeug 10 bis 20 Procent Selb st Versicherung übernehmen müssen; dennoch muß die reelle Versicherungssumme nach ihren Einheiten versteuert werden. Wenn j. B. ein Mühlenzeug mit 5»000 Thalern Zeitwert!) vcr sichert ist, muß auf diese Summe die reelle Steuer gezahlt «erden, die Landcsbrandkassc zahlt aber im Brandschadensallc nur 1000 Thaler aus. Diejenigen, welche auf diese Bedingungen nicht eingehen wollen, tonnen auslretcn und ihre Werke in einer Privatversicherung versichern, müssen aber ihren Austritt bis spätestens den 60. d. M. bei der Behörde anzeigcn. — Es haben schon eine Anzahl Besitzer derartiger Werke Gebrauch vom Austritt gemacht und gefunden, das; sie z. B. beim ^deutschen Mühlenverband" um mehr als die Hälfte billiger davon gekommen sind, also eine bedeutende Ersparnis,. -- lieber den Hergang bei dem gräßlichen Verbrechen, welches Werner an seinen Schwestern begangen, giebt die D. A. Z. folgende authentische Schilderung: Werner will nicht gleich von Anfang an mörderische Absichten gegen seine Schwestern gehegt haben, vielmehr habe er zuerst die Idee gehabt, sie. um «ngrstürt stehlen zu können, in eine Kammer einzuschlicßen. Im lsledanlen an die Möglichkeit aber, daß sie ihn dann ver lachen tonnten, habe er später das Beil aus der Küche geholt, in der Absicht, die Schwestern damit zu betäuben. Die blutige Scene, die sich nun entwickelt hat, muß nach der von ihm selbst gegebenen Darstellung eine entsetzliche gewesen sein. Die tltere Schlvester, durch die wuchtigen Schläge des Bruders be reirs zu Boden gestreckt, rafft sich nach einer Weile wieder auf, wird aber auf's Neue vom Bruder mit Beilhieben empfangen; gehend fällt sie ihm in die Arme, jammernd sucht ihn die jüngere Schwester wegzuziehcn, doch nicht eher läßt der Un mensch von ihr ab, als bis sie zum zweiten Mal zu Boden sinkt. Und nun schwingt er die Mordwaffe erbarmungslos gegen das jüngere Schwesterchen, welches schon nach dein ersten Hiebe zusammenbricht. Jetzt also sind die Zeugen, wie er meint, beseitigt und rasch geht er min daran, sich aus dein Secrctär seinen Raub zu holen. Schon ist er mit Ausbrecher, des Schrankes beschäftigt, da sicht er die jüngste Schwester sich wieder erheben; augenblicklich trifft sie von seiner Hand ein zweiter Schlag mit der mördcri'chen Axt, und lautlos sinkt die Arme abermals zu Boden Nun endlich glaubt sich der Per ruchte vollständig sicher und unbeobachtet. Aber auch jetzt ist er es nicht Die jüngere Schwester sicht Alles mit an, was er thut: w,e er den Seeretär erbricht, wie er darin herumwühlt, wie er dann in den Kleiderschrank geht und wie er endlich davoneilt. Alles hat sie beobachtet; aber um nicht von Neuem die Wuth des mörderischen Bruders gegen sich zu erregen, hat sie mit einer für ein neunjähriges Kind bcwundernswcrthen Ucberlegung keinen Laut ron sich gegeben: wie sehr die Wunde auch schmerzen, wie sehr auch das Entsetzliche, was sie erlebt hat, ihr kindliches Gcmüth erschüttern und sie zum Weinen und Jammern drängen mußte; sie bleibt still und ruhig am Roden liegen, damit sie sich nicht etwa durch ein Lebenszeichen dem entsetzlichen Bruder vcrralhe. — lieber den Zustand der beiden unglücklichen Schwestern, welchen die mörderische Hand des eigenen Bruders ohne Zweifel ein frühes Grab bereitet lzal, erfährt ein Augenzeuge, daß die ältere, Clara, weniger Schmerzen zu leiden scheint, als die neunjährige Elise Sie liegt in apa thischer Ruhe mit geschlossenen Augen aus ihrem Lager, jedoch ist seit Montag die Besinnung zurückgekchrt. Das hübsche, von dichtem dunllen Haar umwallte Gesicht hat bei der Unbcweg lichteit der Züge schon etwas Leichenhaftes. Pon der vernichten Thal des Mörders weiß sic nichts, und auf ihre Frage, wie sic in den Krankcnsaal gekommen, hat man sie mit dem Vor- geben getäuscht, sie sei die Treppe herabgestürzt. Die kleine Elise, rin allerliebstes blondes Kind, windet sich jammernd und stöhnend auf ihrem Schmerzenslager und während sic anfäng lieh bei voller Besinnung geblieben war und die ganze Schaucr- tl-at zu Protocoll geben konnte, ist sie jetzt bewußtlos und sieht in ihren Phantasien immer den mörderischen Bruder vor sich st. Heu. Es ist rin herzzerreißender Anblick! Auf den gräßlichen Wunden liegen Eisumschläge. — Gestern früh wurde in der Pillnitzerstraße eine Frau in Mittlern Jahren an einem Garlenzaune erhängt ausgesunden. Dieselbe trug ländliche Kleidung, und konnte über ihre Person lichteit bis jetzt nichts scstgestellt werden. , — W r haben gestern die von der Union Bant anSge- gangene Bekanntmachung veröffentlicht, durch welche die Eröff uung der Subscription auf die Aetien und Prioritäten der Mährisch Schlesischen Centralbahn angezeigt wurde. Derselben war auch ein lurzgcfaßtcr ProspcctuS bcigcgeben, der über das Territorium, welches diese Bahn durchziehen wird und über den Kiveck der Bahn als Kohlcnbahn das Nothwendigste zur allgc meinen Kenntniß bringt. Die Mährisch Schlesische Centralbahn wird nach ihrer Vollendung die kürzeste Verbindung zwischen Wien und Breslau Herstellen und das Mittelglied zwischen der Kaiser Ferdinands - Nordbahn und der Staatsbahn einerseits, dann der Lberschlesischcn Eisenbahn andererseits bilden. Die Zeichnung findet in Dresden bei dem Bankhaus«: M. Schic NackMgcr am 20. dieses Monats statt. An gestriger hiesiger Börse waren die Prioritäten der Mährisch Schlesischen Bahn ><2 chg über Emissionscours und die Aetien I fl. über Emissions- courö gesucht, ohne daß Abgeber dazu da waren. — Eine fremde Amme, welche seit kurzer Zeit bei einer aus der Moritzstraßc aufhältlichen Herrschaft dient, hatte Dien stag Mittag das Unglück, beim Ausfahren der Kinder sich zu verirren und nicht wieder nach Hause finden zu können. Da dieselbe weder den Namen ihrer Herrschaft, noch die Straße, in welcher dieselbe wohnt, wußte, sah sich die An,me gezwungen, in ihren Nachforschungen eine geeignete Person in der Gestalt eines rothen Dienst»,annes engagiren zu müssen, welcher denn auch mit derselben nach Verlauf von fünf Stunden die Woh nung der ängstlich harrenden Herrschaft auügekundschaftet hatte. — In einer der lctztvergangencn Nächte hat in einem Grundstücke auf der Pillnitzerstraße ein Schadenfeuer statt gefunden Verschuldet schemt es dadurch zu sein, daß eine dortige Logisbeivohncrin Asche in einen hölzernen Kübel ge worfen hat. Ties ist bereits Nachmittags geschehen, das Feuer selbst aber erst am andern Morgen, wo noch alle Bewohner des -Hauses i», Schlafe gelegen, entdeckt worden. Nasche Hülfe war sofort zur Hand, und es sind außer dem erwähnten Kübel und einigem anderen Hausgeräthe und Waschstücken: die Thürcn, die Decke, die Dielen, sogar Dachbatten das Logis vorn Feuer ergriffen und nicht unerheblich beschädigt worden. — Ein anderes Feuer hat am 11. Juni über Mittag in einem Logis in Neustadt an der Kirche einen Balken, der neben der Ocsse gelogen, etwas angekohlt. Hier mag ein Schaden in der Oeffe wohl die Veranlassung dazu gegeben haben. Die Feuer wehr machte dem Brande bald ein Ende. — Nach Dippoldiswalde. Der sonnigste Junimorgen lachte über der Chaussee, die von der Näcknitzcr Höhe bald steil abwärts, bald wieder steigend zu dein im tiefen Thale liegenden Dippoldiswalde führt. Die Straßen waren leer, nur hinter Häslich rollte ein leichtes Wägelchen bergab, dessen milchweißer, junger, flüchtiger Schimmel zwei Dresdner, einen Restaurateur, den Besitzer des Geschirres und seinen täglichen Stammgast in rasender Eile hinter sich Herzog; denn es galt, um Punkt 12 Uhr auf dem Gerichtsamt zu sein. Kurz vor der Stadt senlt sich die Straße ziemlich steil und alle Furcht nmß schwinden vor eine», Sturz in die Tiefe, da die rechts dicht gepflanzten Pappeln eine lebendige Barriere bilden. Links am Graben ruhte ein Hundegrschirr, Knabe und Hund erholten sied im küblen Schatten, welcher de», heißen Sonnenstrahl die Spitze abbrach Der Schimmel stutzte, machte einen kräftigen Seiten sprung nach rechts, mar nicht zu halten und setzte schnurstracks mit Wagen und Insassen zwischen den Pappeln hindurch in die Tiefe hinab. Wenn ein Maler die nun erfolgte Situation naturgetreu gezeichnet alle Welt würde sagen, eS sei eine Münchhauscniade. Und diese Situation war in Wahrheit fol gcnde. Sben am Straßenrand? hingen die Hinterräder, uiuer ihnen senkrecht die Vorderräder mit der Gabel und der milch weiße Schimmel stand so zierlich auf dem Kopfe, wie es der geschulteste Clown im ersten besten Circus nicht fertig bringt. Und die Passagiere'? In solcher Lage konnten sie, da die Lehre von der Anziehungskraft der Erde einmal ihr Recht behauptet, das Dippoldiswaldaer Gleichgewicht nicht mehr halten. Der Restaurateur flog in gewaltigen, Saltoinortalc über den geleh rigen Schi,,,mel weg, streifte nach zweimaligem Trambolinsprungc noch die Wipfel einiger in der Tiefe stehenden Pflaumcnbäumc und fand sich kiücend aus einem von Mai und Gänseblumen umflorten Maulwursshausen wieder, während der stammgastliche Lcidensgcsährtc nur seinen Zähnen einige Bekanntschaft mit de», saftigen Cauerampser machte. Alles Das war das W-erl eines Augenblicks und — eines Schimmels. Kaum ist es zu glauben, weder Geschirr noch Passagiere erlitten den geringsten Schaden, lachend hinkten sie, der Schimmel hinterher, die Wiese entlang und an paffender Stelle den Abhang hinauf, bis end lich die Thorc Dippoldiswalda'S sie ausnahmen, wo der Schi», mcl in der Nähe eines ihm entgegenkommenden Kinderwagens einen neuen, aber mißlungenen HarraSsprung versuchte. -- Der Frcib. Anz. bringt in Bezug auf das nächsten Sonntag daselbst stattsindendc 'Reiterschießei, folgende drollige Episode: Motto: Der Blödsinn ist unsterblich, die Dummhcit, die ist erblich! Camiel hilf! Naturgetreuer ist wohl noch nirgends die Wolssschlucht aus den, Freischütz -ur Aufführung gclommen, als vorige Woche in, Frribcrger Hospitalwaloe. I», Spitlclwaldc? — Kannst es glauben, lieber Leser; cs ist trau rig, aber buchstäblich wahr. Man könnte herzlich auslachcn, wenn nur die Geschichte nicht gar so verwünscht dumm wäre. Laß dir's erzählen: Du weißt, das Fest des ReiterschicßenS ist nahe, und daß es für Viele Tage der Freude, der Ehre und des Vergnügens sind, ist dir nicht unbekannt ; entzückend aber bleiben diese Tage für den König; denn es ist doch gar zu prächtig, geschmückt mit Gold und Silber unter Kanonendonner, Trompeten- und Trommelschall im feierlichen Zuge durch die Straßen zu stolzircn, so daß zur Seite die dichtgedrängten Massen ausrufen: „Jetzt bring'scn gebracht!" Diese königliche« Ehren auch einmal zu genießen, das war schon längst der sehn lichste Wunsch eines Mannes, der gern schießt, aber selten einen Meisterschuß in's Schwarze gethan. „Was thun", spricht er, „das Reiterschießcn ist so nahe, die Gelegenheit zum König- wcrdcn so günstig'? Doch steh, ist die Noch am größten, ist die Hilf' am nächsten und diese Hilfe kommt von einigen seiner Freunde, die das Verlangen kennen. „Du mußt dir Freikugel» gießen", hebt der Eine geheimnißvoll im vertraulichen Tone an, „mit diesen triffst du das Schwarze allemal, aber Much muß» du haben." Und unser Thronbewerber sollte keinen Much haben? Das läßt er sich nicht zweimal sagen. Die Sach« wird verabredet, Lrt und Zeit genau bestimmt. Den Abend zuvor aber gehen die Freunde mit noch einigen Eingeweihten, jedoch ohne den zukünftigen König, in den Wald, das Plätzchen zu suchen, wo der Freischütz gespielt werden soll. Die Prob« gelingt und verspricht nächsten Abend einen pompösen Ulk. Der Abend kommt, „Mitternacht mit dunkler Hülle deckte Thal und Hügel schon, alles Leben war entfloh'n", aber schweigsam durch die Stille schleichen zwei Männer, ihren Thronliebhaber in der Mitte, dem finstern Walde zu. Jetzt sind sie da, die Mitspiclcndcn befinden sich bereits, ohne daß der König wollen ihn Max nennen — eine Ahnung hat, rundum im entfernten Hintergründe. Der Kreis ist mit großer Ceremoni« gewissenhaft beschrieben, einer der Freunde beginnt das Gießen der Kugeln, mit Staunen steht's Max, wie von unsichtbarer Haird ein großer Löffel in den Mittelpunkt des Kreises geschleu dert wird, bemerkt aber den schwarzen Faden nicht, der in dem Loche des Löffelstiels befestigt, über die Peripherie des Kreises hinausläuft. Stumm vor Entsetzen schauen die alten Bäume dem nächtlich seltsamen Treiben zu, grausig aber reißt es Max die Haare zu Berge, als die erste Kugel fertig und rund um her ein schauerliches Heulen und durch alte Bleche hervorge- brachtcs donnerndes Getöse sich erhebt. Dreimal wiederholt sich diese Höllenscene und wie der Löffel geisterhaft erschienen, so ist für Max auch sein Verschwiirden vielleicht bis auf den heutige» Tag unerklärbar; doch, was thut's, besitzt er doch die Freikugeln und die feste Zuversicht, zum nächsten Reiterschießen König zu werden. — — Am 10. d M. findet in Dresden eine Versammlung von Vertrauensmännern und Mitgliedern der national-liberalen Partei behuss Vorbesprechung über die NcichstagSwahlen statt. — Die durch die Statistik erwiesene Thatiache, daß die meisten Celbstmordfälle in Deutschland im Monat Juni Vor kommen, scheint auch in diesem Monate zur Wahrheit zu wer den. — So haben wir wiederum von einem Selbstmordversuch zu berichten, den ein junges Mädchen, die sich vorübergehend mit ihrem Vater in Meißen aushiclt, unternommen hat, indem sie von der Brücke in die Elbe gesprungen, aber durch hinzu- gckommene Personen wieder aufs Trockene gebracht worden ist. — Herr Slabstrompeter Friedrich Wagner hat mit dem Trompclcrchor des K. S. Garde 'Reiter Regiments höhern Orts einen länger» Urlaub zu einer Eoncertrcise nach Holland und dem Rhein erhalten. Aus der Hinreise wird Herr Wagner nächsten Sonnal-end in Eisenach eoneertiren und Sonntag ist derselbe für ein Eoneert in Cassel von dem Comilv der Aus stellung engagirt worden. — Ein merkwürdiger Zufall brachte am Dienstag Abend in der 0. Stunde einen ungefähr 10jährigen Knaben auf der Zahnügasir in eine Situation, welche leicht ernstere Folgen nach sich ziehen konnte. Derselbe mir einigen seiner Kameraden VersteckenS spielend, stellte sich, um sich vollständig unsichtbar zu mache», in die ausnahmsweise an diesem Abende unver schlossen gelassene Ladcnsugc eines Vcrkaus-rgewölbcü in Nagels Hotel, welche nur soviel Raum bot, daß der Knabe darin auf recht stehen konnte In derselben von einigen Knaben entdeckt, wurde der offenstehendc Laden leichtsinniger Weise zugeworfen, so daß derselbe in das Schloß fiel. Das ängstliche Toben und Schreien des Knaben in seinem unfreiwilligem Gefängniß war die Ursache, daß sich eine immer mehr und mehr anwach sende Menschenmenge vor genanntem Gewölbe ansaminclte Man sah sich endlich gezwungen, den Geschäftsinhaber, welcher lurz vorder seinen Laden geschlossen, herbeizuhvlen und durch Ocsfnen des betreffenden Ladenbehälters den ängstlich gcworde ne» Knaben seiner Gefangenschaft zu entreißen. Somit hatte diese tragi komische Scene ein Ende. — Der Pirnaer Gewerbevcrein, ea. 100 Personen, be suchte am gestrigen Tage von 2—4 Uhr das König!, historische Museum, welches den Mitgliedern cbengcnannten Vereins aufb bcreüwilligste geöffnet war. In der zuvorkommendsten Weise
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