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Weißeritz-Zeitung : 19.09.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-09-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193609198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19360919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19360919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1936
- Monat1936-09
- Tag1936-09-19
- Monat1936-09
- Jahr1936
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.09.1936
- Autor
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Tageszeitung un- Anzeiger Pir Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. r ÄgAtvEs ? Bezugspreis: Für einen Monat 2.— l ?Grm°7n^Än^G^ Nr.^ I M«fe- Bla« enthält die amtlichen Bekanntmachungen der . E Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : Amksbauptmannschaft, deS SladlralS und deS ß " Postscheckkonto Dresden 12S48 :: Finanzamts Mppoldiswalde Nr. 220 "Sonnabend, am 19. September 1936 d. ß Anzeigenpreil: Die 46 Millimeter breite l r Millimeterzelle 6 Rxfa.: Im Terttell die 93 r : Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. : t :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: ? ? :: Zur Zelt ist PrelSllst« Nr. 4 gültig, :: 102. Jahrgang Nus -er Heimat un- -em Sachseataaö Dippoldiswalde. Wein ist Volksgetränk. Dieser Ge danke soll Allgemeingut werden. Dazu soll auch das Fest der deutschen Traube und des Weines führen. Nicht w i c Wein verzehrt wird, ob als Traube, Süßmost, Wein oder Schaumwein ist das Entscheidende, sondern jeder Volks genosse soll sich in diesen Tagen des Wertes klar werden, der im Weinbau liegt. Wenn wir Dippoldiswalder unseren Langenlonsheimer trinken, wollen wir unseren deutschen Weinbauern nicht nur im Nahetale, sondern im ganzen Reiche helfen, deren Schicksal nicht rosig ist. Vor allen Dingen soll durch das Fest die Bodenständigkeit des Win zers erhalten, deren mühselige, schwere Arbeit in den ver schiedensten Weinbaugebieten des Reiches gerecht entlohnt werden. Das aber ist eben nur durch einen erhöhten Absatz möglich. Entleerung der Kelle» ist Voraussetzung, die neue Ernte unterzubringen. Darum auf zum Genuß des Paken- weines. Ein Festwagen wird heute nachmittag durch die Straßen der Stadt fahren und den Beginn der Weinwerbe woche künden. Von diesem Zeitpunkte ab wird der Paten wein verschenkt werden. Aus völkischen, politischen und wirtschaftlichen Gründen ist es Pflicht eines jeden, den Ab satz des Patenweines zu fördern und diese Woche selbst mit beizutragen, daß im Einzelhandel wie in den Schankstäklen recht viel Wein verkauft wird. Den Höhepunkt der Werbe woche aber bildet das Weinfest heute abend im Schützen hause. Dort sollte niemand fehlen. Dippoldiswalde. „ A r - N I - L I ch t s p I e l« ". Körperliche Ertüchtigung la ulet das Mollo des Gesamtprogramms. Zwei große Filme solcher Art werden gezeigt. Die „Jugend der Welt" gab sich zu den IV. O l y m p I s ch e n M I n t e r s p I e - len in Garmisch-Partenkirchen ein Treffen, das hier als zusam menhängende Folge abrollt und das trotz der dazwischenliegenden Zeit mit Begeisterung ausgenommen wird. Noch einmal sieht man die ersten Winlersportler der Welt im friedlichen Kampf um den olympischen Lorbeer, der nur den Besten zuteil wurde. Die feierliche Eröffnung' im flockendurchwirbelken Stadion, der zähe Wettlauf der Schneeschuhlangläufer, die kühnen Springer an der Hochschanze, die todesverachtenden Bobfahrer und Ler Harle Kampf beim Eishockeyspiel finden noch eimnal stärkstes Interesse, während, sich auf der anderen Seite das Auge an der winter lichen Pracht der Landschaft und Im besonderen an den künstleri schen Darbietungen der in Anmut und Eleganz dahinschwebenden Eisläufer ergötzt. Bor dieser die Olympischen Spiele In Berlin auf das trefflichste ergänzenden Schau menschlicher Kraft und Schönheit zeigt der Film „Spott und Soldaten" die kör perliche Erziehung des jungen Deutschen zum Soldaten. In ganz hervorragenden Einstellungen sieht man alle die vielen Arten sportlicher Betätigung innerhalb der deutschen Wehrmacht von den Grundübungen gymnastischer Schulung bis zu den Kampf spielen und Weltkämpfen und ihre Nutzanwendung im Dienste des Soldaten im Gelände. Alles in allem zeigt der ausgezeich nete Film ganze Sportler, ganze Soldaten, ganze Männer. Die Usa-Tonwoche, die, wie immer viel Interessantes aus der Welt bringt, sowie ein Lustspiel vervollständigen das Programm. Dippoldiswalde. Auf dem Rückmarsch vom Korps- manöver passierten gestern nachmittag und Heuke verschie dene Truppenteile unsere Stadt. — Kaulionsbetrüger festgenommen! Keine Kaution ohne vor herige Erkundigung zahlen! Das Polizeipräsidium Chemnitz — Kriminalamt — teilt mit: Der Händler Arno Walter Rott luff, Chemnitz, stellte vier Boten, einen Buchhalter und einen Kraftwagensahrer gegen Kautionen von je 203 biS 500 ein, Diese Sicherheiten forderte Rottluff deshalb von den Angestellten, weil sie Inkassovollmacht erhalten sollten. Er hat aber das Geld nicht, wie zugesichert, sichergestellt, sondern verbraucht. Rottluff ist bereits erheblich wegen Betrugs, darunter auch wegen Kau tionsschwindels, vorbestraft. Er wurde deshalb vorläufig festge nommen und der Staatsanwaltschaft Chemnitz zugeführt. Derar tige Verluste kann jeder Stellungsuchende dadurch vermeiden, daß er rechtzeitig Auskunft einholt. Die Kriminalberatungsstelle, Hartmannstraße 24, Zimmer 319, steht dazu jedem Volksgenossen völlig kostenlos zur Verfügung. Wer sich dort Rat holt/ ist da gegen geschützt, Kautionsschwindlern In die Hände zu fallen. Schmiedeberg. Am Donnerstagabend wurde In unserer Kirche von der Sächsischen Posaunenmisslon Dresden eine Feierstunde geboten, die zu einem rechten Erlebnis wurde. Kantor Große leitete die Feier mit einem Orgelpräludium ein. Die ganze Po sannenmusik hatte als Grundlage den Psalm 103, an einzelnen Sähen waren erläuternde Worte seitens des Leiters beigegeben, s Gcmeindcgesänge umrahmten die Tonsähe (meist I. S. Bach). : Es kam in ihnen ein rechter Lobpreis und Hingabe zu Gott in s allen Lebenslagen zum Ausdruck. Diese eindrucksvolle Feier stunde hätte wohl einen noch besseren Besuch verdient. Die Kol lekte war für die Kosten des Posaunenwissionswerkes bestimmt. Dresden. Aus bisher ungeklärter Ursache brach am Freitag nachmittag im Oelkeller der Hille.Werte in Dresden-Reick, in dem äOOO Liter Rohöl lagerten, Feuer aus. Die Rauch entwicklung war gewaltig. Einige Fässer explodierten. Die Alkazar gesprengt Die stolze Burg von den Roten zerstört Nach in Paris vorliegenden Meldungen aus Ma drid sollen die roten Truppen in Toledo einen der Minenstollen in die Lust gesprengt haben, die sie unter dem Allazar gegraben hatten. Die Explosion soll angeb lich sehr heftig gewesen sein und das Gebäude zum größten Teil zerstört haben. Die Zivilbevölkerung von Toledo habe in der Nacht die Stadt verlassen, Und ihre Lager etwa zwei Kilometer außerhalb ausgcschlagen. Ueber das Schicksal der tapferen Besatzung dgs Mkazars liegen noch keine Nachrichten vor. Wochenlang hatten die roten Belagerer vergeblich versucht, den Widerstand der Verteidiger zu brechen. Aus Madrid, waren schwere Mörser herangeschasst worden, die die starken Außenmanern des Fcstungsgcbäudes in Trümmer legten. Die Verteidiger zogen sich in die Kase matten zurück und wiesen jeden Ansturm der roten Mili zen ab. Für die Noten war es zu einer Prestigefrage geworden, den Alkazar in die Hand zu bekommen, ehe die nationalistischen Entsatzkolonnen, die in Eilmärschen zur Entsetzung herbeieilten, herankommen konnten. Noch am Donnerstag hatten sich Vertreter der südamerikani schen Staaten in Toledo erneut an den Kommandanten der roten Truppen mit dem dringenden Ersuchen ge wandt, den Nichtkämpfern des Alkazars freien Abzug zu gewähren, bevor die Sprengung erfolgt. Der rote Kom mandant schlug dies ab, da der Führer der Belagerten, Oberst Mescardo, eine Intervention des chilenischen Bot schafters vor einigen Tagen abgclchnt hätte. Damals hatte Oberst Mescardo seinen Offizieren vorgeschlagen, die Frauen und Kinder abziehen zu lassen. Die Frauen hätten aber den Vorschlag abgelchut und sich entschieden, was auch kommen möge, das Schicksal ihrer Männer zn teilen. Vielleicht sprach bei diesem Entschluß auch die Hoffnung auf Entsatz durch die Truppen des Generals Franco mit und nicht zuletzt der Gedanke, was ihnen bcvorstehen würde, wenn sie den Alkazar verließen. In der herrlichen Burg verteidigten sich seit über zwei Monate heldenhaft etwa 1800 Personen, 1400 In fanterie-Kadetten, Offiziere der Jnfantcricschulc, der Garnison von Toledo und Zivilisten, sowie 400 Frauen und Kinder gegen den Ansturm der marxistischen Bela- gerer. Die stolze alte Burg, die schon nntcr dem wochen- langcn Bombardement der roten Artillerie schwer gelit ten hatte, soll jetzt fast ganz in Trümmer gegangen sein. Die Explosion soll von furchtbarer Gewalt und die Deto nationen sollen kilometerweit z» hören gewesen sein. Man hofft, daß sich wenigstens ein Teil der Verteidiger irgend wie hat in Sicherheit bringen können * Der Alkazar hat eine ruhmreiche und bewegte Ge schichte hinter sich. Ursprünglich ein römisches Kastell, besaßen hintereinander die Westgoten und Mauren diese stolze Bura. bis im Iabre 1085 die Spanier unter ihrem Nationalhelden, dem Cid, Toledo und damit die ehe malige Resident der maurischen Könige eroberten. Und hier residierten in Zukunft auch die stolzen und pracht- liekenden Könige von Spanien. So errichtete Alfons X., der übrigens in der Zeit, des Interregnums von den. Kurfürsten zum deutschen König gewählt wurde, den ' prächtigen jetzigen Ostflügel des Alkazar. In der Folgezeit lvurde die Burg immer mehr z. T. von namhaften Künstlern in einen Palast umgebaut. Die Südfassade, die dem Beschauer einen monumentalen Ein druck bietet, wurde von Juan de Herrera gebaut. Noch eine Reihe von anderen Künstlern verschönerten im 15. und 16. Jahrhundert den Alkazar durch Skulpturen, Ma lereien und Säulengänge. Obwohl dadurch eine gewisse Umgestaltung eintrat, haben auch heute noch, im 20. Jahr hundert, die alten Befestigungsanlage ihren Zweck er füllt. Der Alkazar, eines der bedc uendsten Bauwerke Spaniens, ist nun ebenso wie viele Kirchen und andere Denkmäler der spanischen Kunst, dem roten Zerstörungs wahnsinn zum Opfer gefallen. Sturm aut den Mazar Zum großen Teil gesprengt — 2 r;welselter Widerstand der letzten Natk nallften . , wie aus Toledo gemeldet w cd, unternahmen am Irel-i tagnachmittag etwa zweihundert marxistische NUlizsoldaten Und Slurmlruppen, nachdem em großer Eckturm und ein wesentlicher Teil des noch stehenden Altazar durch eine Mn« gesprengt worden war, einen Sturmangriff aus die rauchen den Trümmer. Nach einem verzweiselten Widerstand de« noch lebenden Rationalisten sei es den Slurmtruppen gelunz gen, die Revolulionsfahne aus den Ruinen zu hissen. Wehst rere Kinder, die so lange in die Kellergebäude des Alkaza« elngeschlosfen gewesen seien, wurden lebendig geborgen. Ein Teil des Alkazar befindet sich noch immer in deck künden der Nationalisten; über hundert Wann verteidigen sich weiterhin in einem Gewölbe. Die Sprengung des Altazar sei bis Getafe in der Um gebung von Madrid gehört worden. Eine riesigeFeuer und Rauchwolke sei aufgestiegen, die kilometermei gesehen wurde,- ein Eckturm fei vollständig in die Luft geflo gen und ein großer Teil des Alkazar eingestürzt. In Toledc seien durch die Gewalt der Explosion sämtliche Fensterscher« ben gesprungen: vorsorglich sei für die Zeit der Sprengung die Zivilbevölkerung von Toledo zwei Kilometer weit von der Stadt in einem Lager untergebracht worden. Am Freitagnachmitatg fand in St. Jean de Luz ein« Sitzung des Diplomatischen Korps statt, in der die Forderung der Madrider Regierung, die.diplomatischen Vertreter soll? ten nach Madrid zurückkehren, weil sie nur auf spanismeni Gebiet weilende Divlomaten weiter anerkennen könne, abge? lehnt wurde. Feuerwehr ging dem Brand mit drei Schaumleitungen und zwei Wasserrohrleitungen zu Leibe. Die Fässer wurden unter Schaum gesetzt. Dadurch konnte die Gefahr weiterer Ex plosionen beseitigt werden. Die Wehren konnten nach mehr stündiger Arbeit wieder abrücken. Bei der Bekämpfung des Brandes hat auch die Gefolgschaft des Betriebes tatkräftig miigeholfen. Ein Gefolgschaftsmitglied erlitt beim Einschlagen einer Scheibe so schwere Schnittwunden, daß er ins Kranken haus etngeliefert werden mußte. Oberlungwitz. Ein Radfahrer fuhr am Donnerstag abend auf der Hofer Straße einen Fußgänger an. Dabei kam der Traurige Folgen eines Strabenunsakes Vater von sechs Kindern ums Leben gekommen Zwischen Klotzsche und Lauia bei Dresden wurde der Straßenbauärbeiter Kaulitz während der Arbeit von einem Personenkraftwagen angesahren und durch die Türklinke am Kopf so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus starb. Durch diesen Unfall lind eine Frau und sechs Kinder ihres Ernährers beraubt worden. Die traurigen -Folgen dieses Unfalles veranlassen uns, alle Kraftfahrer mit aller Eindringlichkeit daraus aufmerk sam zu machen, daß sie an Straßenbaustellen ganz besonders vorsichtig vorbeifahren, denn einmal arbeiten die Straßen kauarbeiter nicht nur für sich und ihre Homilie sondern auch sür den Kraftfahrer; und welcher kräfttahrer will sein aan- le» Leben lang die Tatsache aus sich lasten lassen, daß er etwa durch Fahrlässigkeit oder oar Rücksichtslosigkeit Kindern den Vater nakm? Radfahrer zu Fall und zog sich einen schweren Schädelbruch zu. Auf der gleichen Straße stürzte am Freitag morgen em Motorradfahrer. Auch er trug einen Schädelbruch davon. Beide Verunglückten fanden Aufnahme im Krankenhaus. Schellenberg. Ein aus einer Ziegelei herausfahrender Motorradfahrer stieß auf der Straße mit einem anderen mit großer Schnelligkeit herankomnlenden Motorrad mit Beiwagen zusammen. Bei dem heftigen Zusammenprall wurden die Lenker beider Fahrzeuge sowie der Mitfahrer auf die Straße geschleudert und schwer verletzt. Alle drei mußten ins Kran kenhaus gebracht werden. Zwickau. In einer Waschküche auf der Marienthaler Straße kam die Wirtschafterin Wenzel mit den Kleidern zu nahe an die Feuerung. Im Nu stand die Bedauernswerte in Flammen. Sie muhte schwerverletzt ins Krankenhaus geschafft werden, wo sie verschied. Dies ist in kurzer Zeit der zweite deraiuge Unglücksfall. " Wettervorhersage -es» Reichswetter-ienstrs Ausgabeork Dresden für Sonntag: s Frühdunst, Frühnebel, wolkig, vereinzelt Regen, schwächst Minde, Temperaturen gleichbleibend.
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