Delete Search...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.05.1936
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19360529028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1936052902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1936052902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-29
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
«bent-AnSaab», Rr. 252 -rrttav, so. Rat iss« Gegründet 18SH lve«ug»ge«ü-r L«< «LgNch »wetmMg«« A» peNun, sret Paul monaUIch ««.».«>, durch Vostbetug diw. «.»a einlchl. «9,? Ups. pastge». lohne Postjustellungtgebahri lei Iletenmol lodchentl. Serlond. lklnjel-Rr. >0 Npl>, auher- halb Lochien» mit Vlorarn-Nulgad« l» tzp>. Vruck «.Verlag i Ltrpsch L Retchardt, Vreaden-A. l, Marten» stra-e;S/02. Fernruf 21241. Postscheckkonto losS dreaden Vie« Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen der Amtahauptmannschaft Vreaden und de« Schiedaamte» beim VberSersicherungaamt Vreadrn «utel-enpreil« U.tzr«UUft« Nr.»: »IMmeter»e0« <»» mm drei» ll.dNpi. «ochlLIIe noch Ltasfel v. g-mUien-n»eigen u. Llellengeluche MMtmeter» ,e«e 9 «Pf. AM ergeb, »o «Pf. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lretdner Nachrichten. Unverlangte Schriftstücke werden nicht auibewabrt tll cks^/ riscisin? Die Neuordnung des Eledlungsverfahrens Stammarbeller und MndmelOe bevorzugt Berlin, 29. Mai. Die vom Reichs- und vreußischen Arbe tsminister durchgeführte Neuordnung der Bestimmungen und des Verfahrens der Kleinsiedlung liegt jetzt in ihrem Wortlaut vor. Die weitgehende Vereinfachung, die gegenüber dem bisherigen Zustand eingetreten ist, erhellt aus der Tatsache, daß die neuen Durch führungsvorschriften in ihrem äußeren Um ang eine Verkürzung um mehr als zwei Drittel bringen. „Stli-envurs" über Rio -e Sanetro Hamburg, 29. Mat. Wie die Deutsche Seewarte tnittetlt, stand baS Luft schiff „Hindenburg" Um 7 Uhr MEZ nur noch fllnszig Kilometer vom Ztelhasen Rio de Janeiro entfernt. Das Grge-nls der Aussprache Eden-Grandl Gote Vorarbeit des „Datch reteoraph- orabtmaläang niwarar KarUnar üvkrUtlettung - . . BSklln» 2V. Mak.- Im Mittelpunkt de» Interesses der «utzspttlschea PtzlUtk stehen zur Zett die Bemühungen II a,1tx n,S, wieder besser« Beztehungen zu England herzustrllen. "Hat schon Musso - ltnis Unterredung mit deür Vertreter des „Daily Tele» gräph" beträchtliche». Aussehen vor älltzm in England auS- gelöst, so ist dieses durch den Besuch des Botschafters Granbi beim englischen Außenminister Eden noch mehr gesteigert worden. Es ist kaum zu bezweifeln, baß Granbi, dessen Besuch bet Eben erst erfolgte, nachdem Mussolinis Er klärungen im „Daily Telegraph" erschienen waren, die An gaben dieses Interviews in mündlicher Aussprache noch er gänzt hat. Auch die Annahme, baß der Vertreter des „Dail, Telegraph" die Fragen, die er dem italienischen Regierungschef vorlegte, nicht ohne Fühlung nahme mit dem Foretan Office formulierte, wird als zutreffend angesehen. Die Unterhaltung, die Brandt und Eden führten, soll, wie Londoner Blätter angeben, zeitlich ziemlich ausgedehnt gewesen und in freundlichem Tone vor sich gegangen sein. Man glaubt, zu wissen, daß Brandt mit besonderem Nachdruck auf die Aufhebung der Sanktionen htngewtesen SranManMubtt SstvalV vor -er Strafkammer Dr. Frick zum Lobe General Litzmanns Berlin, 20. Mai. Reichsmtnister Dr. Frick hat in seiner Eigenschaft als Führer der NS-NeichstagSfraktion dem Obergruppen führer Litz mann -um Tode seines Vaters des Generals Pg. Litzmann folgendes Beileidstelegramm geschickt: „Lieber Pg. von Litzmann! Die Ncichstagösraktion der NSDAP steht tief erschüttert an der Bahre seines ältesten, treu bewährten Mitgliedes. AIS Führer deutscher Soldaten im Weltkrieg und als Kämpfer für Adolf Hitler hat unser alter Parteigenosse General Litzmann dem deutschen Volke leidenschaftlich gebient und ist in seiner schlichten Treue ein Vorbild für viele ge? worden. Wir Nationalsozialisten des Deutschen Reichstage» gedenken seiner in Liebe und Verehrung und werden ihn nie mals vergessen. Im Namen der NS-Reichstagsfraktion und im eigenen Namen spreche ich Ihnen und den übrigen Hinter bliebenen mein herzliches Beileid aus. Gez. Dr. Frick." habe. Nach ihrer Beseitigung wäre Italien auch bereit, einem Mittelmeerpakt beizutreten. Nach dem „Daily Tele graph" hat der italienische Botschafter weiter mitgeteilt, baß Italien sich genötigt sehe, den Völkerbund zu ver- l a s k e n, wenn die Sanktionen bestehen blieben. Im Rahmen der Unterhaltung find nach den Angaben der übrigen Blätter auch Einzelfragen behandelt worden, wie die der Bewachung der britischen Gesandtschaft in Addis Abeba. Die italienische Regierung hätte sich schon damit einverstanden erklärt, daß die Abteilung indischer Soldaten, die zur Bewachung des Ge bäudes der britischen Gesandtschaft nach Addis Abeba gelegt worden war, bis auf weiteres in der abessinischen Hauptstadt verbleibt. Das Hauptgewicht legen die englischen Zeitungen auf die Feststellungen, daß Granbi die Erklärungen Mussolinis, Italien sei durchaus zu Rerhandlnngen bereit und denke nicht daran, englifche Interessen zu gefährden, nochmals unterstrichen hat. Allerdings liegen biö seht nähere Angaben über die Aeuße« rungen, die der englische Außenminister Eden gemacht, sowie Mitteilungen darüber, wie er die italienischen Ver- stänbigungswllnsche ausgenommen hat, noch nicht vor. Offi ziell soll die Initiative, die die italienische Negierung jetzt zur Beseitigung der englisch-italienischen Spaltung entfaltet hat, erst noch Gegenstand näherer Beratungen im britischen Kabinett sein. Inhaltlich bedeuten die neuen Vorschriften, wie Ober- regierungSrat Dr. Bellinger im ReichSarbettSblatt fest stellt. eine grundlegende Neuordnung. Sie bringen nicht nur eine starke Dezentralisation des Verfahrens, sondern auch die Beseitigung vieler bisher als hinderlich empfundener Bestim mungen, sowie zahlreiche, auch materielle, Vereinfachungen und Erleichterungen mit dem Ziele, die Durchführung der Kleinsiedlung möglichst zu fördern. Eine weitere durch greifende Vereinfachung des Instanzenweges wird, wie der Referent betont, erst im Nahmen des neuen ReichSbaurechteö und im Zuge einer weiteren Verwaltungs reform möglich sein. Von besonderem Interesse für den Siedler sind die Bestimmungen für die S t e d l e r a u S w a h l. Die Siedlerfamilien, namentlich auch die Stedlerfrauen, müssen sich zum Siedeln eignen und dürfen nicht nennenswert verschuldet sein. Auch Kriegsbeschädigte können zu gelassen werdtzn, wenn die besonders gute Eignung der Ehe- sra« und der Kamtlienangebörigen festpeht. Die Erfüll««« dieser Bedingungen vorausgesetzt, könueu alS SieblnugSanwärter grundsätzlich zugelassen «erden ass« ehrbare«, minderbemittelten Volksgenosse« — die starr« rMl-Mark»Si«kommenSgrenze ist beseitigt —, «nd zwar vor» nehmlichgewerblicheArbeiter «nd Angestellte, die politisch »«verlässig, rassisch einwandfrei, gesund und erb- gesnnb find. In erster Linie sollen Stammarbeiter atz- gestedelt «erden, die eine bestimmte BerUssftellnng mit dem bodenständigen Wirtschaftsleben verbindet. Innerhalb des zu» gelassenen PersonenkreiseS «erde« bei gleicher Eignung Frontkämpfer «nd Kämpfer für die national« Erhebung, Kriegs» «nd ArbeitSopser und in alle» Fällen kinderreiche Familien bevorzngt. Als Siedler sollen immer Angehdrtge aus verschiedenen Berufen angesetzt «erden, damit Wirkliche Gemeinschastsstedlungen entstehen. Die „Dicke Berta- im Berliner Seu-hauS Vradlmvlckung noaarar AarUnvr Sodrlltlaitnng Berlin, 29. Mai. In» Berliner Zeughaus ist jetzt ei» Modell des bis znm AuSbrnch des Krieges vor aller Welt geheimgehaltenen deut» scheu Geschützes ausgestellt, das danv unter de« Namen „Dicke Berta" schnell volkstümlich «nrde. ES handelt sich um den berühmten 42»Zentimeter»Mörser, «in Werk des groben Kruppsche« GeschützkonstrnkteurS Professor Raus««» berg er, mit dem Lüttich fturmreis geschossen «nrde. Das Modell, «ine naturgetreue Nachahmung dieses Mörsers, ist ei« Geschenk der Kameradschaft der „Knrzen Marinekanoneu» datterie 19", di« eS am Sonntag im Rahmen einer Feierlich» keit dem Zeughaus «nd damit der deutschen Oessentlichkeit übergebe« «ird. Die Geschichte der Herstellung dieses Modells ist sehr interessant. Der letzte Führer der Marinebatterte 19, Ober leutnant a. D. Schindler, sah nach dem Kriege in einer schwäbischen Stabt ein kleines Modell des weltberühmt gewordenen Mörsers, das sich «in alter Artillerist nach Post karten hergestellt hatte. Oberleutnant Schindler konnte ver anlassen, baß dem Erbauer dieses Modells die richtigen Zeich nungen des einstigen WundergeschttheS in die Hände gegeben wurden, der danach das Meisterwerk schuf, das setzt im Zeug haus aufgestellt worden ist. Keiner der 42-Zenttmeter-Mörser war nach dem Kriege in die Hände der Feinde gefallen, denn Oberleutnant Schindler hatte mit seinen Leuten dafür ge sorgt, daß die sämtlichen Mörser nach Deutschland zurück gebracht und hier durch Sprengung vernichtet wurden. Die alten Artilleristen, die einst die „Dicke Berta" bediente», wer ben Nch am ersten Pfingstsonntag im Zeughaus zu der Ueber- gabeseter des Modells einstnden. Der Feier wird auch die TradtttonSformation der neuen Wehrmacht beiwohnen. Das erste Werk Gorch A-cks vesun-en vrndtmalSang ««»«rar AarUoar SobrUtleitung Berlin, 29. Mat. Aus Bremen kommt die interessante Nachricht, bab man dort gerade in diesen Tagen kurz vor der großen Feier des Skagerrak-GebenktageS da» erste Werk Gorch FockS, der bet der Schlacht bekanntlich den Heldentod erlitt, gesunden hat. LS handelt sich dabei nicht um ein gedrucktes, sondern um ein Tagebuch, baS Gorch Fock um die Jahrhundertwende einer Verwandten zum Geschenk gemacht und in das er hand schriftliche Gedichte, Erzählungen und Betrachtungen ge schrieben hat. Diese Arbeiten stammen aus den Jahren 1898 bis 1999. Gorch Fock hat sie, wie angenommen wirb, wohl auch-sämtlich in Bremen geschrieben. Die Besitzerin hat dieses erste Werk des später berühmt gewordenen Dichter» sorgsam gehütet, so baß es noch vorzüglich erhalten ist. Zur Zeit prüft man es daraufhin, wie weit sich die in ihm enthaltenen kleinen Arbeiten sür eine Buchausstellung eignen würben. SiMichkettoverbrechen an Schwachsinnigen Koblenz, 29. Mai. I« dem große« Sittlichkeit-Prozeß gege« >7« OrdenS- brüber b«S Aranztskaier-Vruder-Ordexs fa«d hetzte bi« -«eit« Verhandlung statt, vor der Strafkammer staub ber «ajährige KranztSkanerbrnder Mathias Wa«sart, genannt Bruder OS«ald, der beschuldigt «ird, t« Kloster Eberuach bei Sache« durch süus selbständige Handlung«« mit P«rso«e« männliche« Geschlechts »ideruatttrliche Unzucht Ge triebe» zu habe«. Bei de« Opfer« handelt «S sich um schwachsinnige AnstaltSpslegltnge des Klosters. Der Angeklagte, -er sich seit dem 4. Dezember 198S in Hast befindet, wurde 1879 in Birkendorf geboren. Bet seiner Ver nehmung gab er an, von frühester Jugend ohne Hemmungen gewesen zu sein und unzüchtige Handlungen trieben zu haben. Um dtese Triebe zu unterdrücken, habe er sich vorgenommen, in ein Trappistenkloster einzutreten. Schließlich habe er einen Verwandten kennengelernt, der im FranztSkanerkloster Wald breitbach tätig gewcsen sei. Am 1. Mat 1998 sei er durch Ver mittlung dieses Verwandten in die Genossenschaft -er Fran ziskaner in Waldbreitbach etngetretcn. Er habe die Entwick lungsstufen als Postulant und Novize durihgemacht und 19lu di« ewigen Gelübde abgelegt. Später sei er in das Kloster Ebernach bet Cochem gekommen, wo er insbesondere die ibioti- schen und geistesschwachen Pfleglinge auf dem Schlaffaal bewachte. I« verlaus der Verhandlung, die wieder«« «nter A«S- schlug der Oessentlichkeit stattfand, «nrde ein« Reihe von schwachsinnigen AnftaltSpslegliuge« vernommen, die sämtlich «egen ihrer Taten strasrechtltch nicht verantwortlich,« machen find «nd tnsolgedessen den Schutz de» I öl genießen. Die Vernehm»^ dieser Zeugen gestaltete sich sehr schwie- rig, da sie -um Teil nur langsam und zögern- auf die Fragen des Vorsitzenden antworten können. Der erst« Zeuge, An- staltSpflegling Gp„ war bereit» «ttzmal al» Geistesgestörter ans -em Kloster Ebernach geflohen uüd würde von dem an- geklagten Ordensbruder Oswald auf dem Gchlafsaal miß- braucht. Dasselbe sagte der Zeuge von den Brüdern Linus, Lhrosantus und I u st i n u>» au». Dot Mett« Zeuge ist der «jährige schwachsinnig^ LtzstältSirHass«.'Mfeph Sch., der . V von 1924 bis 1939 im Kloster Ebernach untcrgebracht war. Er war bei Gartenarbeiten im Kloster beschäftigt. Er be schuldigt in gleichem Sinne die Brüder Oswald, Linus und Chrysantus sowie einen Bruder CäciliuS. Bruder Säciltus hat inzwischen Selbstmord begangen. Der Zeuge hat die Vorfälle wiederholt dem Franziskaner pater Armand in Ebernach gebeichtet. Er habe von diesem aber lediglich einige Vaterunser und Rosenkränze zur Bube erhalten, sonst sei nichts erfolgt. Ein weiterer 28 Jahre alter schwachsinniger AnstaltSpflcg- ling Anton B. belastet sowohl den angeklagten Ordensbruder Oswald wie auch einen Bruder Melchior, der sich jetzt in Rom befinde. Er habe sich beim Pfarrer Uber die Brüder beschwert, ber aber lediglich zu ihm gesagt habe, er solle zum Vorsteher gehen. Der 82 Jahre alte AnstaltSzögling W., ber Im Kloster Ebernach mit Kartoffelschälcn und Reinemachen beschäftigt wurde, belastet die Brüder Oswald, Bcnitius, Gaudcns und Novatus. Wiederholt sei er in nicht wicdcrzugebender Weise mißbraucht worden. Ungefähr dieselben Angaben machte der 28 Jahre schwachsinnige Anstaltsinsasse Franz I. All dtese Dinge habe» sich über eine Reihe von Jahre» in dem Franziskanerkloster Ebernach abgespielt. Es wurden dann mehrere medizinische Sachver ständige vernommen. Mebtzinalrat Dr. MelShcimer, ber bis 1934 Anstaltsarzt im Kloster Ebernach war, bekundete, daß er keinen Einfluß auf die Besetzung der Pslegestation durch Ordensbrüder gehabt habe, sondern daß diese durch die Klosterbehörde selbst erfolgt sei. ES kam sodann zur Sprache, daß viele Pfleglinge „zur Strafe" Wickel be- kamen, so daß sie sich nicht rühre» konnten. Medizinalrat Dr. Hans Welling sCochem), der früher Kreisarzt in Cochem war, ist jetzt Anstaltsarzt in Ebernach. Er gibt auf Befragen zu, daß die Ordensbrüder zum Teil auf Anordnung gewisse Spritzen aufgeregten Kranken geben dnrften. Zn« Schluß der Beweisausnahme gibt der Angeklagte Wänsart svruder Oswaldj z«, baß er im Laufe seiner Kloster» zeit in etwa 1ö Jahre» fich K9 Etnzelstrasfälle gegenüber schwachsinnige« Pfleglingen hab« »«schulden kommen lassen. Hierauf wird die Beweisaufnahme geschlossen.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview