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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-19
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190809195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19080919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19080919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-19
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.09.1908
- Autor
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Amtsblatt für U Mnigl. m) den Ztattriit zu Hsheiißtiii-Friisiihal. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, HermSdorf, Bernsdort, Langenberg Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, Tirsch- heim, K.lhschnappel, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Erlbach, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. iKrflheinj jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger das 2? ilclsahc Alt. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher I! Inserate nehmen außer der Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen, Nr. 11. II auch befördern die Annoncen-Expedittonen solche zu Originalpreisen Nr. 2,9. G,schiis»*a««, Achaidratze Mr Sonnabend, den ,9. September ,908. 58. )ahrs. blieben nicht geheim und erregten das Mißfallen sich bürg und Kolmar wieder eingetreten sei. — Reichs- men, heißt es in dem römischen Bericht. Natür- tonte, Deutschland müsse stark genug sein, um seine *) An Petersburg sind von Mittwoch Unabhängigkeit zu wahren Die Versammlung be- m bis Donnerstag mittaa 305 Personen an l^oß darauf, ein Telegramm an den Kaiser mittag bis Donnerstag mittag 305 Personen an Cholera erkrankt und 115 gestorben. *) Der amerikanische Flugtechnikcr Wright ist Zu ganze Schweiz, mit Ausnahme kleiner Gebiete in den Kantonen Wallis und Graubünden, von abzuscnden, worin gischen Worte, die rechterhaltnng des in Berlin ersucht, bei der deutschen Re- nachdrücklich vorstellig zu werden, damit Biehcinfuhrverbot gegen die Schweiz a u f- Der Bundesrat weist daraus hin, daß die sandten gierung sie das hebe. Haager Konferenz nicht genügend beschäftigte, ner soll jede Gruppe ihre Regierung ersuchen, Kommission zu ermächtigen, die Behörde um teilung der von der Kommission benötigten gespro- an der Mehrer kriege- sozialdemokrattschen Nürnberg wurde der ganze gest- Diskussion über die Frage der ausgefüllt. Die Sitzung wurde sie ihm den Dank für die euer er kürzlich zugunsten der Auf- Weltfriedens gesprochen habe, eröffnet, lath, führte in des aus: Die Herbstsefston des Reichstags wird am 3. November mit einer Plenarsitzung eröffnet werden. *) Der französische Generalkonsul in Buda pest hat mit Wissen Clemenceaus Intrigen gegen den Dreibund angezettelt. *) Auf dem Parteitag in rige Tag mit der Budgetbewilligung * In den thüringischen Staaten werden Er hebungen über die Auflagezifser und das Verbrei tungsgebiet von Tages- und Fachzeitun - gen angestellt. Es wird daraus auf die Absicht geschloffen, eine Inseraten st euer einzu führen. häufig von tumultuarischen Zwischenfällen unter brochen. Prinz zu Schönaich-Caro- der zum Vorsitzenden gewühlt wurde, seiner Eröffnungsansprache etwa folgcn- Die „Union Jnterparlamentaire" ruft zu Die Zeppelin-Spende beläuft bisher auf rund Millionen Mark. Falsche Anschnldigungen den angeblickcn Ausschreitungen Ler «aiserbesuch an der „Schlucht." Gegenüber der von uns bereits als Aus geburt der Phantasie eines findigen Reporters ge kennzeichneten Nachricht, bei der Fahrt der Kaisers zur Schlucht sei ein Ueberschreiten der deutsch- Fer- diese Mit- Aus- auf französischem Boden nicht erfolgt, wird jetzt amtlich festgestellt, daß ein Betreten französischen Bodens durch den Kaiser überhaupt nicht beabsich tigt war und eine dementsprechende Benachrichtig ung der französischen Regierung zugegangen sei, mit der gleichzeitigen Mitteilung, der Kaiser werde bis in die Nähe der Grenze kommen. Die Erör terungen über das an sich ziemlich belanglose Er eignis werden nun hoffentlich zur Ruhe kommen. Die Interparlamentarische Konferenz wurde gestern vormittag im Rcichstagsgebäude in Berlin in Anwesenheit von etwa 800 Mitgliedern Großbritannien hat zur Kenntnis der Mächte gebracht, daß es der französisch-spa nischen Marokkonote zustimmt. Großfeuer äscherte die russische Stadt Sterbttamak im Gouvernement Ufa zur Hälfte ein. Ein Teil des Basarplatzes, die Schulen und das Semstwogebäude wurden zerstört. künftc z» ersuchen. Darauf wurde die Sitzung auf Freitag 10 Uhr vertagt. Abends gab die Berliner Handelskammer zu Ehren der Konferenz ein Fest mahl schen Reiches bei Annahme der Kaiserkrone chen: „Uns aber und unseren Nachfolgern Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allezeit des Deutschen Reiches zu sein, nicht an Ans dem Anslande. Et« Anschlag gegen den Dreibund *) Minister Graf Hohenthal äußerte gestern bei einem Empfang von Vertretern der Mit telstandsvereinigung, daß die Regierung an ihrem Wahlrechtsentwurf festhalte. ausdrückt. Die Versammluug nahm eine Resolu- I tion an, in der sie allen Gruppen der Union em pfiehlt, das; jede eine Kommission ernenne zur Be ratung der der dritten Haager Kaufe- lich bezieht sich das nur auf die frommen Schäf- lein, die dem Hirten ihre Aufwartung gemacht haben. Neue Disziplinwidrigkeiten franzSsischer Matrosen. Der „Petit Parisien" meldet aus Brest: Während der Manöver, die der Küstenpanzer „Ad miral Trehouart" vornahm, veranstaltete die Mann- chast eine Kundgebung, weil die Erlaubnis, an Land zu gehen, verweigert worden war. Diese Erlaubnis wurde schließlich infolge Einschreitens des Vizeadniirals de Jnquieres erteilt. Einige von den Leuten verübten an Land großen Un- mg, andere wieder kehrten nicht an Bord zurück, o daß die Abfahrt des Kreuzers verschoben wer den mußte. «schränkte Beurlaubungen an Land erfolgten. Die Nachricht von den zerlumpten Uniformen scheint auch keineswegs den Tatsachen zu entsprechen, da bestimmungsgemäß Beurlaubungen nur in tadello sem Anzug erfolgen dürfen. Es kann sich nicht um Verfehlungen des ganzen Transports, sondern höch stens um Ausschreitungen einzelner handeln. Zur Absperrung unserer Grenzen gegen ausländisches Vieh. Der Schweizer Bundesrat hat seinen Ge- des ungarischen Ministerpräsidenten Dr. W e k e r l e, der die Spaltung der gemeinsamen österreichisch-un garischen Nationalbank für schädlich hält. Noch unwilliger war man in Wien, wo man sich bald überzeugte, daß der französische Botschafter Cro zier der Sache fernstand; er fühlte sich durch die von Fontenay ohne sein Wissen betriebene poli tische Aktion unangenehm berührt. Dagegen war der Kabinettschef Clemenceaus, der sich, nachdem Clemenceau von Karlsbad abgeretst war, von dort nach Wien und Pest begeben hatte, in die Intrige eingeweiht. Durch die Vorgänge wurde die Stel lung Fontenays erschüttert, und man nimmt mit Bestimmtheit an, daß er nicht mehr lange Gene ralkonsul in Pest bleiben werde. Der Wunsch deS Papstes. Beim Empfang von Teilnehmern des in Rom tagenden Kongresses der katholischen Ju gend hielt der Papst eine Ansprache, in der er, auf den eucharistischen Kongreß in London anspie lend, darauf hinwies, daß in dieser protestantischen Stadt die Katholiken dem Sakrament Ehrfurcht be zeigt hätten und daß dort während der Prozession, an der sich 20 000 Kinder beteiligten, Fahnen mit der Inschrift „Gott möge die Bekehrung Englands bewirken!" mit Jubel begrüßt worden seien. „Wir schließen uns dieser Bitte an", sagte der Papst, , „beten Sie darum, daß alle Dissidenten, nicht allein , die Englands, sondern der ganzen Welt, unter den ' einzigen Hirten zurückkehren mögen." Die Worte I des Papstes wurden mit großem Beifall aufgenom- j gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Tätigkeit an den Werken des Friedens auf. Aus der Vervoll kommnung der Millionenheere und der Entwicklung aller Kriegsmittel sei der Wunsch nach Verstän digung, der Wille zur Erhaltung des Friedens allgemein erwachsen. Nach dem Vorbilde der Be gegnung der Monarchen und Staatsoberhäupter treffen jetzt auch die Vertreter der Parlamente zur Förderung dieser Friedensarbeit zusammen. In Deutschland haben die Bestrebungen der Union Jn terparlamentaire bisher vielleicht am wenigsten Wur zel gefaßt. Das liege an den besonderen Verhält nissen, werde sich aber hoffentlich ändern. Darum wolle Deutschland doch ein friedliebendes Land bleiben, und alle Deutschen bleiben stets der Worte eingedenk, die der erste Kaiser des neuen Deut- rischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung." Die Deut schen freuen sich, daß Kaiser Wilhelm der Zweite sich allezeit als Förderer des Friedens bekannt Aus dem Reiche. Eine Erklär««« dr« Grafen Hohenthal zue Wahlrechtsfrage. Bom sozialdemokratischen Parteitage. Am Donnerstag wurde die Debatte über die Bud ge t f r a g e fortgesetzt, und zwar kommt immer abwech selnd ein Redner f ü r und ein Redner gegen die Budgetbewilligung zum Wort. Der erste Redner war Reichstagsadg. Frohme, der dem Parteitag den gestern bereits von uns milgeteiltcn Antrag zur Annahme empfahl. Redner führte aus - Mein Antrag geht von der Ansicht aus, daß es nicht angängig, ja höchst bedenklich ist, der Lübecker Resolution irgendeine Verschärfung zu geben. Wir halten es für unangebracht, den bayerischen und badischen Genossen irgendwie einen Tadel auszusprechen. Mau mag kritisieren, aber man darf nicht tadeln. Die Lübecker Resolution reicht nach unserem Dafürhalten voll- Rettor und Prorektor der Universität kanzler F ü r st Bülow hielt eine Rede, in der Petersburg haben wegen eines Konfliks mitjer die Konferenz des lebhaften Anteils Deutsch- dem Unterrichtsminister ihre Aemter niedergelegt, lands an ihren Beratungen versicherte und be- Das Wichtigste. Der Kaiser ist heute früh in Hohenstein (Ostpreußen) eingetroffen, um den Manövern des 1. und 17. Armeekorps betzuwohnen. ständig aus, um die Grundlage abzugeben für eine den Parteünteressen entsprechende Regelung dieser Streitfrage. Wir wollen hier kein Gericht abhalten, sondern wir wollen mit den Süddeutschen zusammen diese Frage entscheiden, so daß die Partei keinen Schaden leidet. Ob zwingende Gründe für die Zustimmung zum Budget Vorlagen, das ist Ansichtssache. Jedenfalls nehme ich hier mit allem Nachdruck und äußerster Entschiedenheit daS Zuerkenntnis in Anspruch, daß die Süddeutschen in der besten und rechtschaffensten Absicht so gehandelt haben, wie sie han deln zu müssen glaubten. Solange ich reden und schreiben kann, werde ich jeder Gefahr, die Partei durch unnütze und aufreibende Diskussionen zu schädigen und zu zerrütten, mit äußerster Entschiedenheit entgearnzutreten. (Stürmi scher Beifall b. d. SüddAIUllT^^-' Minister Graf von Hohenthal empfing gestern < «deutscher Soldaten IN Antwerpen bemerkt die eiLn eine AusV b-n bisherigen Ermittelungen die Frage der Wahlrechtsreform Auf die Au ^'n '-'^he", daß w angeblichen Ausschrer- sprache des Vorsitzenden der Deputation erwiderte ""«^ mindesten sta r b r tr eb en c ... a- ' md. Die angegebene Zahl von mehreren Hundert L 5L <v° Au,,ch, ;„ ; « „„w-hl. d-, MM- MIMr. -MN Mm» b-mm m,d »M b. Wurfe fest halte und zu dem konservattv-na- tionalliberalcn Kompromiß zurzeit nicht Stellung nehmen könne, weil noch keine wirkliche Einigung zwischen den beiden Parteien vorliege und erst die Entschließung wegen der neuen Wahltreisetnteilung abgewartet werden müsse. Die Regierung werde sich ihrer Verpflichtung immer bewußt bleiben, daß sie das Wohl aller Staatsbürger zu beach ten habe, und sie werde nicht dulden, daß die In teressen des Mittelstandes zu kurz kämen. schätzten den Parlamentarismus. Sie glaubten, durch Posaunenblasen den Klassenstaat über den Haufen werfen zu können. Jetzt findet wieder eine Ueberschätzung des Parlamentarismus statt, man hat kein Vertrauen auf die Kraft des Proletariats, man vertraut auf das Ver ständnis und Entgegenkommen der bürgerlichen Gesell schaft. (Großes Gelächter und Zurufe.) Die Abstimmung zum Budget hat die Bedeutung des Bekenntnisses, daß die sozialdemokratische Partei im Gegensatz steht zum Klassenstaat. Wir müssen dagegen protestieren, daß die süddeutschen Genossen hier dem Parteitag die Pistole auf die Brust setzen: „Entweder billigt ihr unsere Bewilligung oder . . ." Auer betonte stets die Einheit der Partei, die ihm über alles ging. Aber zu dieser Einheit ist das sozialdemokratische Programm und Disziplin notwendig. (Stürmischer Beifall.) Chefredakteur Dr. Quarck (Frankfurt am Main) befürwortet den Antrag Frohme. Chefredakteur Dr Lentsch (von der Leipziger Volkszeitung): Genosse Hildenbrand sagte, jeder an ständige Genosse werde von der Leipziger Volkszeitung an gespuckt. Nun, den Genossen Hildenbrand hat die Leipziger Volkszeitung noch nicht angespuckl. Ich über lasse es dem Genossen Hildenbrand, ob er sich alsb noch zu den anständigen Genossen rechnen will. (Unruhe.) Die Leipziger Volkszeitung gebrauchte allerdings den Ausdruck „bayerischer Hiesel". Da stellte man aus dem Lexikon fest, daß „Hiesel" ein Mordbrenner war. Darauf schrie man in den Versammlungen, die Leipziger Volkszeitung nennt alte, bewährte Parteigenossen Mordbrenner. (Gelächter.) Da kann man Entrüstungsresolutioncn billig wie Brom ¬ beeren anbringen. (Sehr gut! und Lachen.) Sie können sich denken, welchen Eindruck diese Sechs Dreier-Ent rüstung auf mich machte. (Heiterkeit und Unruhe.) Mir persönlich könnten Sie gar keinen besseren EmpfehlüngS- brief nach Leipzig mitgeben, als wenn die Revisionisten in dieser Weise auf die Leipziger Volkszeitung schimpften. Dieser Parteikonflikt ist willkürlich von den suddeutschen Parteigenossen herausbeschworen. (Unruhe und lebhafte Zustimmung.) Genosse Ergib warnte ja auch vor den Auseinandersetzungen. (Rus: Vor Krakehl!) Jawohl, vor Parteikrakehl! Sie sahen ihn kommen und taten nichts dagegen, um ihn zu verhindern. Wenn die Genossen loyal vorgehen wollten, mußten sie dafür sorgen, daß die Lübecker Resolution beseitigt wird. Wenn wir nachgeben und die Resolution Frohme annehmen, wird der Partei skandal und der Parteihader erst recht losgehen. Dann sind wir erst am Anfang des Zankes. (Lcbh. Zustimmung.) Rauch (Hannover) gibt die Erklärung ab, daß die 12 Delegierten seine« Bezirkes nach den Darlegungen der Genossen Timm, Hildenbrand und Frank zur Ueber- zeugung gekommen sind, daß di 'süddeutschen Genossen im vollen Bewußtsein, im Sinne der Lübecker Bes dlüsse zu handeln, abgestimmt hätten. Wir sind überzeugt, daß ein Disziplinbruch nicht erfolgt ist. Deshalb lehnen wir die Resolution deS Vorstandes glatt ab. (Beifall, Gelächter.) Wir lehnen die Resolution ab, weil sie einen Tadel auS- französtschen Grenze wegen eines angeblich von 1... —„ Mülhauser Anarchisten geplanten Attentats^ Viehseuche frei ist *) In Spanien sind nach langer Dürre hat^und für die Idee des Friedens und des Ein- zroße U e b e r s ch w e in m u n g e n cingetreten Verständnisses der Völker, erst kürzlich in Straß- Reichs- und LandtagSava. G c ck-Offcnbura: Ach bitte, den Anttag Frohme abzulehnen und die Resolution deS Parteivorstandes anzunehmen. (Aha - Ruse b d. Südd.). Vorstand und Kontrollkommission haben die richtige Lösung r e n z zu unterbreiten den Fragen, besonders der aus der interparlamentarischen Konferenz in Lon nut seinem Aeroplan veruu-,dg„ 1906 erörterten, mit denen sich die zweite schließt, legen wir unsere Mandate nieder." (Hört, hört!) Ich muß der Anschauung entaegentreten, als ob die Par lamentarier über der Partei stehen. (Stürmischer Beifall. Aba. Ulrich ruft: Aber wir sind auch keine Parteige nossen zweiter Klasse!) Den Parteigenossen muß jederzeit daS Recht Vorbehalten werden, an der Abstimmung der Parlamentarier Kritik zu üben. (Stürmischer Beifall. Lebhafte Zurufe.) Wir müssen Klarheit schaffen. Ich will Ihnen, um das zu ermöglichen, entgegenkommen. Ich beantrage: „Der Parteitag billigt ausdrücklich die Zustimmung der sozialdemokratischen Landtagsfraktionen Bayern- und Badens zum Budget." Unterstützen Sie, bitte, diesen Anttag, und lehnen Sie ihn nachher mit glänzender Mehrheit ab. (Stürmischer Beifall. Gelächter b. d. Südd.) Redakteur Dr. Weill (Nürnberg) tritt unter leb haftem Beifall für die Bewilligung ein. Frau Klara Zetkin (Stuttgart): Alle drei Redner von gestern, die die Budgetbewilllgung verteidigten, haben von dem schlechtinformierten Parteivorstand gesprochen, der ein Gesungener sei und der durch Zwischenträger aus- gehctzt werde. Ich protestiere gegen die Auffassung, daß unser Parteivorstand ein so schwaches, unfähiges Organ ist, daß er nicht sebständig handeln könne und nicht ur teilsfähig sei. Wer sind die Zwischenträger? Heraus mit eurem Flederwisch, Genossen! Aber kommt nicht mit solch allgemeinen Verdächtigungen! Protestieren muß ich, daß es in unserer Partei verantwortliche und unverantwortliche Träger der Bewegung gibt, und daß die Verantwortlichen lediglich die Abgeordneten und die Parteibeamten sind. Ich bestreite, daß einem mit dem Mandat der Verstand wächst. (Stürmischer Beifall und Gelächter.) Früher über schätzten die Genossen die Kraft ihrer Lungen und unter» glückt. Ein Teilnehmer an der Fahrt wurde tödlich, Wright selbst schwer verletzt und die Flug maschine zerstört. *) Näheres an anderer Stelle. im beiderseitigen und allgemeinen Parteiinteresse gefunden. (Zuruf b. d. Südd.. JuvaS! Lärm b. d. Radikalen.) Ich erkläre hier im Auftrage der Kontrollkommission, daß unS 'jedes Mißtrauen fernliegt. Die Budgetabstimmung hat ist zur Kenntnis der österreichischen Regierung ge- sür uns symptomatische Bedeutung. Es handelt sich hier langt, von ihr jedoch sofort vereitelt worden. Der um den Kampf gegen eine organisierte Fronde, die eine Los von Norddeutschland-Bewegung bei uns m- „Voss. Ztg. wird darüber berichtet. Der franzö- zweien will. (Lebh. Beifall.) fische Generalkonsul in Pest, Marquis von Fon-' Abg. Ulrich (Offenbach): Ich wundere mich, daß tenay , setzte sich vor einiger Zeit mit der Kos- Genosse Geck heute m eine prinzipielle Aufregung geraten suthpartei in Verbindung und erbot sich, franzö-^Uterttit.) In Franksiitt stsches Kapital für die Gründung einer selbststan-.^nach die gesamte Abstimmung über die Finanzgesetze in digen ungarischen Zettelbank mobil zu den Einzelstaaten eine reine Zwcckmäßigkeitsfrage ist. (Hört! machen, wogegen von ungarischer Sette die Locke-Hört!) Ich bin vollkommen solidarisch mit den Bayern, rung des Bündnisses der Monarchie mit Deutsch- B^^sern und Württembergs land betrieben werden sollte. Diese Treibereien,h^schm haben hier durch ihre Redner erklären lassen, -- - — - daß sie sich nicht fugen würden den Beschlüssen des Partei ¬ tages. Das entspricht sehr wenig den demokratischen Grundsätzen. AuS den Ausführungen des Genoffen Hilden brand konnte herausgelesen werden, daß die württem- bergischen Genossen geschlossen hinter der Landtagsfraktion stehen. Das ist aber ein Irrtum. (Hört, chört!), Auf dem Württemberger Landesparteitag ist ein Mißtrauens votum für die Fraktion nur deshalb nicht angenommen worden, weil Hildenbrand und nach ihm die anderen Ab geordneten erklärt habeü: „Wenn ihr einen Tadel be-
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