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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189006198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-19
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1890
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nröartlon und Er-rdtti-n JohcinneSgaff« X. -Pstchgunüttt dkl UrdalUou: vormittag« IO—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. «Er X, »tta-«d« e«n>,ri»«d>n Vt-iuiicri»!, >«ch< sich tl» R»d»ctto« »t»t Annahm» »er kn» -t» «-chfts,lG»n-« Nummrr »rftt««t»n Inserate an W»chr»ta,rn -t» » Uhr NaGmMag«. uu L»»»- «n» Frsttagrn srntz »t» '/.U Uhr. 3n -rn /Malen stir Ins.-Ännahme: Ltt« »lc«m « L«rN«. (Alfre- Hahn), UnivtrsitSUstratz« 1, Lauts Lösche» Katharturustr. 14 part. und Köatgtpkatz 7, nur bi« '/.» Uhr. Wp)lM TaAtAlltt Anzeiger. Lrgan für R-litik.LowlaMMe.LandelS-«ndSeschilstsveiM ^ 17«. Donnerstag den 1V. Juni 1890. AbonnementSprei- virrleljährlick 4», Mk iocl. Vringerlohn 5 Mk., durch di« Post hrzogkn 6 Pik. Jede einzelne Nummer 20 Pf, Belegepemplar 10 Pf. Gebübreu ,ür Eptrabell ag«a iin Taueblatt-Formal gesalzt! «hne Poslbefürberung öl) Mt. «U Posldesörderuug 70 Ml. Inserate «gespaltene Detitzeile 20 Pf. Gröber« Schriften laut »ns. Preisverzetchnib. Tabellarischen». Ziffernsatz nach Höhen« Tarif. Nerlamen »«Irr demRedactioolstrtch die «aespalt. geile SO Pf., vor den Familien Nachrichten die ügespaltene Zeile 40 Pr. Inserate sind slet» an die Exhcdttiou zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praelluiueranlio oder durch Post» Nachnahme. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Einlösung der am 3tt. diese- Monat fälligen ZinScoupon« und Scheine der Leipziger Tladtanlrihen erfolgt bereit« vom 1V. dieses Monst ab bei unserer St-dtcasse in den Stunden von v Uhr Vor mittag« bi« 1 Uhr Mittags. Leipzig, den ü. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi.2- Schulze. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 28. April diese« Jahre« bringen wir hiermit zur öffentlichen Kennluiß, daß die von uns mit Zustimmung der Stadt verordneten beschlossene Verbreiterung der Georgstraße in Leipzig-Gohlis nach Maßgabe de« Planes T.V. Nr. 3813,5089 fcstgestellt worden ist, nachdem Widersprüche gegen diesen Plan innerhalb der in A. 22 de« Regulative«, die neuen städtischen Anbaue und die Straßenregulirung betr., vom 15. No vember 1867, bei un« nicht angebracht worden sind. Leipzig, den 14. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3170. Dr. Georgi. Bekanntmachung. Da« von Frau Johanne Friederike Heynold geb. Reinhardt, Wittwe de« Herrn Friedrich Eduard Heynold hier, zum Andenken ihre« Sohne«, de« »tuä. cdem. Rudolph Otto Heynold gestiftete Heynold'sche Familienstipendium, zur Zeit 337 50 ^ jährlich betragend, soll auf 3 Jahre an einen auf der Universität Leipzig siudirenden jungen Mann, welcher der Familie der Stisteria oder der ihre- Vhe- manneS angebort, und im Mangel eine« solchen an einen bedürftigen Studenten der Universität Leipzig, dessen Vater Letvziger Bürger ist, vergeben werden. Indem wir bemerken, daß die Stiftrrin dir Tochter de« 1841 zu Bautzen verstorbenen Stcllmachcrmeister« Christian Reinhardt und ihr Ehemann der Sohn de« Generalacciücin- nehmer« Friedrich Heynold ebenda war, fordern wir Alle, welche sich um diese« Stipendium bewerben wollen, auf, ihre Gesuche binnen 4 Wochen und spätesten« bi« zum 15. Juli 1890 unter Beifügung der erforderlichen Zeugnisse auf dem Rathbause, Zimmer Nr. 11, 1. Obergeschoß, emzurrichen. Leipzig, den 13. Juni 1890. Der Ratd der Stadt Leipzig. WirtyL I» 3782. I)r. Georgi. hgen. Bekanntmachung. die Vermiethung van Küblzelleii t« Küblhaase de- skadttsehc« Sehlachthofc- betreffend Diejenigen Fleischer, welche gegenwärtig Zellen im Kühl- baust de« städtischen Gchlachtvofe« rrmiethet haben und gesonnen sind, dieselben vom 15. Juli a. v. ab auf ein weitere« Jahr zu ermiethen, haben ihre Gesuche bi« Sonnabend, den 28. Juni. Nachmittag- 6 Ubr an die Direktion de« städtischen Vieh- und Schlachthofe« während der GcschLftSstunden, Vor mittag« von 8—12 und Nachmittag« von 2—6 Uhr, ein- zureichcn, woselbst auch Gesuch-Formulare zur Entnahme bez. Ausfüllung ausliegen. Nach dieser Zeit eingehende Gesuch können keine Berück sichtigung finden. Leipzig, den 12. Juni 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi.Hengst. Gefunden oder al« berrenlo« angemeldet rcsp. abgegeben wurden in der Zeit vom 1. bi« 1k. Juni 1890 folgend«, zum Theil auch von früher verübten Dtebstäblen herrührende Gegenstände: eine galdrnc Tamenudr, rin v-ernzla«, rin« Anzahl Armreife, eine Granat- und eine andere Broch,, zwei goldene Ringe, ein Ohrring, rin neue» Taschenmesser, ein Kehlkopf spiegel, ein Thermometer, zwei Bisitenkartentäschcheii, ein Coupon, eig Leihhauöschcin, mehrere Portemonnaie« mit über .4t und 6 .Kl, sowie mit geringeren Be trägen, ein Packetchen mit div. Posamenten, ein Kürbilien mit Strickzeug, 2 Spazierstöcke, ein Tamcnschiinn, ein Filzhut, 3 Fleischerschurzen, eine Damenschiirze, ein Packet mit Klei- dunosstücken, ein Sack mit Federn, mehrere Schlüssel, ein Meuinghahn (anscheinend GaShaupthahn), eine Quantität Bleirohr, ein Lrtscheit, eine Spannkette, einige Meter Stab, und Flach-Eisen, ein Maschinentheil (anscheinend zu einer Tran-mission gehörig^, eine Flasche Sherry, ein Sack mit Wurst und eine lebende Henne. , Die unbekannten Sigenthlimer dieser Gegenstände werden hier durch aufgefordert, sich zur Empfangnahme derselben tn unserem Kommissariat rechtzeitig z» melden, andernfalls darüber »ach ß. 239 de« B. G.-B. anderweit verfügt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welch« Im April, Mai und Junt vorigen Jahre« Fundgegenstände bei »n« abgegeben Kaden, deren Eigenlhümer nicht zu ermitteln gewesen sind, aus, diese Gegenstände zurück,zusordern, andernfalls auch hierüber den Rechten gemäß verfügt w-rven wird. Leipzig, am 16. Juni 1890. Da« Palizrlamt -er Tta-1 Lelpzt«. In Stellvertretung: vr. Schmid. MI. Bekanntmachung. Die Lieferung von ca. 6000 Ltr. allerbester, vollständig schlackenfreier Gechftück- Stelnkohlr, ca. 1000 Ltr. vorzüglichster, trockener und staubfreier VSHmt- schrr Briiiinkohle und 30 iltr Prtrotcuni eis da« Winterhalbjahr 1890 9l für da« Königliche Landgericht und die Königliche Staatsanwaltschaft hier soll unter den bet der Lasse de« Landgericht« — Hochparterre, Zimmer Nr. 76 — einzusehenden Bedingungen vergeben werden. Schriftlich« Angebote werden bi« zum 28. Junt -s-. Jahres Nilgegengenomnien Königliches Landgericht Leipzig, am 17. Junt 1W0. Bail-^rtat. i» nächster Näbc de« Bahnhof« vud 1er Hartlilvalduiig ichün «elegen, hat billig zu verlausen der Studirath z« Jwrnkan. 3 Veffentliche Sitzung der Handelskammer. Freitag, den 20. Juni 18V». Nachmittag« 6 Uhr, tn deren fftyuag-saale, Neue Börse, Tr. T. I. Tagesordnuug: 1. Registrand«. 2. Bericht de« Verfassung«, und Wahl-Autschusie«, di« Be» schickuug de« Internationalen tkongreffe« sür Binnen» schisssahrt betr. Bericht de« Finanzautjchusse« über AuSbrffernnge» t« Bürsengcbäude. 4. Berichte des Handtlkgeietzgebung«. und JahrekberichtS.Au«. schusie« über al die Anfrage der Handel«- und Gewerbe, kammer zu Zittau, Brrrchnnng »er Tantieme eine« Fabrik-Dtrector« betr.: d> verschiedene Eingaben, denTermtn- handrl betr.; e) die Vorlage de« Rache«, dt« Lchltetzung der Lchausriistcr an Sonn-, Fest- und vuhtagen betr ; ä) den I. Theil und die Einleiiung zum ll. Theil« de« Jahrrsbrrscht» für I88S. b. Bericht über die Zuschrift der Handel«, und Gewerbekammer «u Stuttgart, di« Abänderung de« Gesetze« über da- Ur- hcbcrrrcht a» Wrrkr» Scr littSrndcn Künste betr. Bekanntmachung. Die Todtengräberstelle auf unserem neuen Friedhofe ist vom lb. Juli d. I. ob anderweitig zu besetzen. Bewerber wolle» ihre Gesuche bi- zum 1. Juli an den Unter zeichneten gelangen lassen. Leipzig-Reudnitz, am 18. Juni 1890. Ter G«t»c«acker-Vorstand. Ed. Rausch. Pastor. Der Ausgleich zwischen England und Deutschland. Die seit langer Zeit schwebenden Verhandlungen zwischen England und Denlschlaud über die Abgrenzung der bcider- seilige» Jnlerefsensphärc» in Ost- und Wcstafrika sind nun mehr zum Abschluß gelangt und enden mit einem Ergebniß, welche« für Deutschland zwar nicht durchaus günstig genannt werden kann, aber doch die Bedingungen der Entwickelung«- säbigkeit de« deutschen Gebiete« erfüllt. Von der größten Wichtigkeit sind die Bcstiinmungen über die Abgabenfrecheit und die Freizügigkeit im dcutlchen und englischen Gebiet, denn dadurch wird eine Art von Gesammleigcnthum der beiden Nationen an ihrem afrikanischen Landbesitz begründet, durch welche« die Grenzen nahezu verwischt »erden. Freier Verkehr und unbeschränkte« Recht der Niederlassung sind doch schließlich da« Wichtigste für den Colonistcn, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß die Verwaltung eine« Lande« und die Souverainität über dasselbe auch in Asrika Werth haben, wenn auch nicht i» dem Maße wie in Europa. Denn vor- läusig ist diese Souverainität noch ein Begriff, der seine thalsächliche Bedeutung erst erhalten soll. E« läßt sich nicht in Abrede stellen, daß Deutschland durch seine siegreichen .(kämpfe an der Ostküste Afrika« den Aufent halt für Europäer dort erst crniöglickt und England die mühelose Eolonisalicn der von ilnn hcsctztcn oder bean spruchten Gebiete erst gewährleistet bat. Deshalb hat auch Stanley niemals etwas gegen die Unternehmungen Wiss- mann'S eingewcndct und auch den Zug Emin'S nicht ge tadelt, vorausgesetzt, daß er die englischen Pläne nicht durch kreuzt. Noch in Edinburg und Glasgow bat er sich dahin ausgesprochen, daß ein Rückzug der Deutsche» aus Asrika den englischen Interesse» nicht zuträglich sein würde. Aber die Uebcrcinkunst würde dennoch wahrscheinlich ganz anders lauten, wenn Stanley nicht seit seiner Ankunft aus englischem Boden Alle- daran gesetzt hätte, um die öffentliche Meinung Eng landS in dem Sinne zu becinslusseiu daß man sich vor Be nachtbciligung durcli de» deutschen ErobcrungStrieb zu hüten habe. Dadurch sind in England Wünsche und Begehrlich keiten rege geworden, die mehr ans Vorstellungen als auf Thatsachcn beruhen und Deutschland zu einem hohen Grade von Nachgiebigkeit veranlaßt haben, um da« gute Einver nehmen mit England nicht zu gefährden. Die Kunde von der Abtretung der Schutzherrschast über Witu- und Somaliland an England wird m Deutschland gewiß überall Bedauern erregen, ebenso wie die Urbernabme der Schutzbcrrsciiaft Englands über Zanzibar vielfach über raschen wird. Im Parlament hat die englische Regierung stets den Standpunkt der Wahrung der volle» Freiheit und Unabhängigkeit de« Sultanat« Zanzibar vertreten. Mit der Ucbernahme der Schutzherrschast über dasselbe gewinnt da« ganze Ränkespicl de« englische» EonsulS Kirk in Zanzibar, welches die Wahrnehmung der deutschen Interessen oft durch kreuzt und gehindert bat, eine ganz andere Bedeutung, als England zugcstchtn wollte, »nt wir würden c« nur natürlich finden, wenn Frankreich und die Türkei au« dieser Ent büllung gcbeinicr Pläne ihre Schluffe auf die Zukunft Egypten« zöge». Besonder« aufrichtig ist England in Zan zwar nicht verfahren. Von welcher Wichtigkeit die getroffene Vereinbarung für die Zukunst ist, läßt sich auch daran« entnehmen, daß Eng land sich mit Rücksicht auf die in Asrika erlangten Vcrtheile zur Aufgabe de« Besitzes von Helgoland verstehen will. Dieser Verzicht hat nicht sowohl eine taktische als eine moralische Bedeutung. England hat von jeher großen Wcrlb daraus gelegt, in allen Meeren Stationen zu haben, die ihm al« Stüypunct dienen, wie Gibraltar und Malta, früher auch die Jonischen Inseln. Wenn England jetzt den Besitz von Helgo land an Deutschland abtritt, so gievt r« die Station auf, die e« bisher in der Nordsee innc balle. Eine politische Bedeutung könnte Helgoland für England nur in dem Falle eines Kriege« Englands gcg-nDeutschlank erhaltenem solchcr.Krieg ist aber auf eine unabsehbare Zukunst hinaus ein Ding der Unmöglichkeit, weil die Interessen der beiten Mächte die gleichen sind. Da« dat dir englische Regierung sehr wobl erkannt und deshalb hat sie sich zur Uebcriassuna von Helgoland an Denlschlaud entschlossen, natürlich vorbehaltlich der Zustimmung de« ParlamenlS, die aber mit Rücksicht auf da» dadurch beringte Uebrreinsommen wegen der asrikaniiwen' Besitzungen kaum seblrn wird. Afrika bat heute für England »inen so hohen Wertb, daß er säst aus derselben Slnse mit dem von Indien siebt. Von Afrila hofft England dieselben Erfolge, die e» in Indien erreicht hat» und au« diesem Grund« kann e« seinen Landbesitz niwt weit genug auSdehnen. . Wir betrachten diese Angelegenheit mit anderen Augen. Deutschland bat sich in Oslafrika ein Versuch-seld für die kolonisatorischen Bestrebungen der Znknnft eröffnet und legt nur Wertb daraus, daß ibm die Bedingungen der Enlwickc lungSsähigkcit aus colonialem Gebiete nicht entzogen werden. unbestrittene«, abgerundete« Colonial- AE"l^'etten 'beschäftigen, der 'Auffassung d7r gelammten Deutschland hat setzt..n u°ve,»m..«. , semen gebiet im Bereich der großen noch Lücken k'rundzügen schon s-'t Äa^en seststand. aber d^ ^t zeigte, welche der Ausfüllung seiner au«> geschehen; Deutschland hat em Machlg-b'^ schließlichen Verfügung, welch von ungewöhnlich großen Landsern, seine suH ^ Fruchtbarkeit ordentlich geeignete cs,en Aussichten für und seinen VolkSreichlhuni die v . ^ lange die Zukunft eröffnet D.e Engländer sind m « p. Erfahrung und lebung aus G-d>et-, «r sation unzweiselhast überlegen, Sache und einen Grat Frische, -in b°b.« Interesse °«/-r Sache und -ne von Lhalkraft d.e ihre straff ^-„en haben. Es ist Afrikas suränen unv Verhältnissen nicht da« Wesentliche, sondern d.e Ausbeulung Besitze« nach aste» Richtungen hin. des nur nicht »ach der de« Wohlergehen« der civilisa- zen.gen, welche,VoNhe.^e ^^ ^ ' wollen die Kraft und aus Kotten Eingeborenen sucht. Wii torische Sendung im idealen »me, wir der Bewohner dem Gesammtmteresse dienstbar mack cn a eichl n.g d-m Sklavenhandel Schranken setzen. D.e deutschen Nnisten geh.» natürlich auch nicht »ach Afrika um Ta« wa« sie haben, zu verlieren, aber um r< ^w'unbrmgcnd z v-rw-rth-n unter Bedingungen, w-lch- den Lu,geborenen ^ minder zu», Nutzen g-r-,ck.-n al«'hn-nMsi ^,r n bm-n de» friedlichen Wettkamps um die Herrschaft m .Isr'la angedeutetcn Sinne auf und wir baden die dem zeugung und Königlich wie schon gestern einem Extrablatt in lieber- iruaima, daß'wir trotz der neuen, England giinstigcn U-bcl'- einkunst den Sieg davon tragen werten Kvrlaus.g srcmn wir u»S, daß der Friede wieder hergestellt ist. Der „Deutsche AeichSauzciger Preußische StaatSanzeigcr" tbeilt, »nsern kiesigen Lesern nnlgetheilt, »n Äuf^Gründ der in jüngster Zeit geführten Verband- lungen ist zwischen der deutschen und der englischen Regierung über nachstehende Puncte, welche ein untrenn bare« Ganze bilden, Sinverständniß erziel, worden: 1) Die deutsche Jnlcressensphäre in Ostafrika wird ^L.",m Süden durch eine Linie, dir von der Mündung de» Rekurs im Westen de« Nyassa-See« bi« ,ur Mündung de« Kilambo im Süden de« Tanganjika-Set« führt, l>. im Norden durch eine Linie, welche läng« dem 1. Grad südlicher Breite vom Wesiuser de« Victoria-Rianza bi« zum Congostaal führt und de» Berg Msumbiro südlich uingcbt. Zwischen dem Nyassa-See n»d dem Congoslaale, zwischen Nvassa-Scc und Tanganjika-See, auf deni Taiiganjifa-^cc und zwischen den, letzteren und der nördlichen Grenze der beiderseitigen Interessensphären wird der Verkehr sur die Unicrtbancn und die Güter beider Nationen von alle» Ab gaben frei bleiben. In ber beiderseitigen Interessensphären wird den Missionen beider Staaten CulluS- und UntcrrichtSsreibeit gewäbrl. Die Unterthanen des einen Staate« sollt» in der Interessensphäre res anderen bezüglich der Niederlassung und de« Hantel« dir gleichen Rechte genießen, wie die Uii'.erthanen de« Staate«, welchem die Interessensphäre angebort. England wird seinen ganzen Einfluß aufbicten, »m den Sultan von Zanzibar zur Abtretung de« von ihm der Deutsch- Ostasrikanischcn Gesellschaft verpachteten Küstenstriche« a» Deutschland zu bewegen. Für diesen Fall wird deulschcrscilS dem Sultan eine billige Entschädigung für die ihm ent gehende Zollemnabme gewährt werden. 2) Die Grenze zwischen der deutschen und englischen Interessensphäre m Südwest-Afrika führt von dem in früheren Ucdereiiikomincn verabredeten Puncte au« läng« dem 22. Grad südlicher Breite nach Osten bis zum 2l. Längen grad, von da nach Norden läng« diesem Grade bi« zum Schneidepunct desselben mit dem l8 Grade südlicher Breite und von da nack, Osten läng« dem Tschodislusse bis zu dessen Mündung in de» Zaiubesi. 3) Die Grenze zwischen dem deutschen Togogebict und der englischen Goldküsiciicolonic soll entsprechend dem deutschen Vorschläge durch eine Linie gebildet werde», welche die strci tige Landschaft Krcpi in der Weise durchschneitct, daß der nördliche Theil mit Kpandu an Deutschland, der südliche Tl,eil mit Pcki a» England fällt. 4) Deutschland überträgt England seine Schuhbcrrschaft Uber Witu und Somaliland im Norden der englischen Interessensphäre. 5) Deutschland giebt seine Zustimmung, daß England über da- Sultanat Zanzibar mit Ausnahme des der Denlsch Lstafrikanis'chen Gesellschaft verpachteten Küstenstrich- da« Pro tectorat übernimmt. '>) England tritt vorbehaltlich der Ermächtigung de« Parlaments an Sein-Majestät dem Dcutscheii Kaiser die Insel Helgoland ab. Für die Einsnbruna der allgemeinen Wehrpflicht und der deutschen Zollgesetzgebung in Helgoland wird eine Frist vereinbart werde», auch soll den dermaligen Bewohnern während eine« bestimmten Zeitraum« d-a Reiht, für die englische Nationalität zu opiiren, ge da« wäbrl sein 7) Dw übrigen aus coloniale Fragen bezüglichen Differenz ^ 'Ausbringung de- Dampfer« 7?""' Drei,ung der Walfffchbai. Reklamation gegen die N'sicrgcsellsch,,,, „. s. w werden, nachdem fest- gestellt ist, daß über dieselben im Princip keine ernstlichen Meinungsverschiedtnbcilcn bestehen, weiterer freundschaftlicher ^«rilandigung Vorbehalten. 1""' formellen Abschluß de- gegenwärligcn Heber ÜÄdurch Ne-enan«,ansch geschehen soll, wird keine llniernelimung in Asrika, welche sich e'm./d-r'l'^'" d"°bredn»gen in Widerspruch b-sintei. von einer der le»cn Regicrungeti sanclionirt werde». , » „Norddeutsche Allgemeine i4eituna» tsch-englischc» .lbkommen« einen inspirirte» Artikel »A. Z; vnchreitet worden, welche, ten btschäfligni ni^cht gereäit werden. nur mit den ^ie Leu siche» und englischen Unternehmungen, welche auf Erschließung de« afrikanischen Festlandes gerichtet sind, ind seit länger ai« Jahr und Tag gehemml, weil die n Angriff genommenen Gebiete in ihrer Abgrenzung streitig ind. In beiden Ländern hat sich die öffentliche Meinung >er Fragen demächligt, und e« sind diesseit« und jenseil« de« Canal« so überspannte Forderungen gestellt worden, daß eine einseitige Durchführung derselben unmöglich ist. Tie Regierungen, ur welche in erster Linie die Ausrechierhaltung der guten Be lebungen zu einander und damit die Wahrung des Wclt- rieden« maßgebend ist, habe» Verhandlungen »ingeleitet, die nicht blo« die eine oder die andere Streitfrage entscheide», sondern alle »rischen den beiden Nationen in Afrika vorhandenen Streitpunete endgillig beseitigen sollen. Da« kann aber nur aus dein Wege von Coiiecs'sione» gemieden und auf dem Wege von Compromiisen, ohne ,reiche ein gleichberechtigter Verkehr der Staaten und Volker nicht denkbar ist. In Lstasrika beziebt sich wie bekannt der hauptsächlichste Streit aus'zwei Gebiete: da« eine ist da« südlich vom t. Grade südlicher Virile zwischen dem Vst'loria-Npanza und dein Congostaal gelegene Territorium, und da« andere ist da« Territorium, welche« sich west lich oviil Nuassasce bi« zuin Congostaal erstreckt und den sogenannle» Llesse»son-Roud umfaßt. Da« erstgedachle Territorium Hai Zweifel- !ö« iiir Teutjchland. da« letztere zweisello« für England den größeren Wettd, und e« wird deshalb die Hauptaufgabe der Verkandlungen sein, einen diesen Interessen entsprechenden Au-gleich zu finden. -zn der Presse Haben sich bei Erörterung diese« Punete« Wider sprüche namentlich nur dagegen gezeigt, daß deutscherseits den Eng- ländcnt dle Handelsstraße voü ihren Bcsitznnge» im Norden zum Tanganjikasee »nd von dort über den vorerwähnlea Strsseiisoil-Road srcigegeben werden soll. Man läßt dabei völlig au« dem Nuae, baß in einer derartigen Zusicherung nur die Ausführung der Verpflichtung enthalten sein wurde, welche Deutschland »ach Artikel I »nd 4 der Congoaele obliegt. Die Vorwürfe müßlen sich also allein gegen die Abschlüsse der Congoconserenz richten. Gegenüber der Abgrenzung der vorgedachlen Gebiete erscheinen di, wetteren in Betracht kommenden Lbjecle weniger von Bedeutung. Die« gilt insbesondere auch für Witu und die angrenzende Soinali- kuste, welche für England ungleich werilwollcr find al« sur Teusich« land. da sie von der deutschen Jntercflenspdäre durch die Britisch« Lstasrikanische Gesellschaft getrennt und für un« schwer ver wendbar sind. Für Teulschland verringert sich aber der Wertb de« Witub,sitze« auch au« dem Grunde, weil der Anspruch aus die davorllegenben Inseln Manda und Patta ein bestrittener ist »nd nach unserer Kcnntniß der Berhällnifie ein Schiedsspruch über diese Inseln, welch« den einzigen guten Hasen der Küste einschlieste», voraussichtlich zum Nachtbeil Denischland« auSsallen würde, wie die« seiner Zeit mit der Insel La,»» geschehen ist. Witu befindet sich zwar zur Zeit im Besitz der Teiillckp-Oslasri. säuische» Gesellschaft, allein dieselbe war sich bei dem Erwerbe klar, das; sic nur unler Ausbietung sehr erheblicher Mittel diesen Besitz würde bebaiiplen und nutzbar »lachen können, »nd ei» Verzicht hierauf wird dieser Gesellschaft dann nicht scknvcr fallen, wen» ihr ein unbestrittener, der Machlspbäre de« Sulla»« entrückler Wirkungskreis an der Zanz.barkiftie zu Theil wird. Daran! must aber in der Thal da« ganze Schwergewicht gelegt werde», wenn ans eine gedeihliche Eniwickelung des densilhe» Schutz gebiete« gerechnet werden soll. Es wird die Verwaltung von der Insel Zanzibar völlig nach dein Festlande übergehen „nisten, wozu auch schon iysoscr» die erste» Vorbereitungen getroffen sind, al« die Legung eine« TelegraphenkabclS »ach Bagaiuogo in die Wege ge- leitet ist. Ganz ungerechlsertigt aber ist e«, wenn behauptet wird, daß Deiiiieliland aus den Erwerb von Uganda bestehe» mußte. Selbst die begeistertsten Freunde der Colonialpolilik haben niemals früher an dieses Gebiet gedacht, und karlograplnsche Veröffentlichungen, die an« diese» Kreise» liervorgegangen lind, habe» stets klganaa außer halb der deulschc» Jiitereffensphärc liege» lasse». Auch die deuliche Regierung selbst hat bereit« im vorigen Jahre in London er- klären lassen, daß sie Uganda »nd Wadelai und die Aequalorial- provinz nicht in ihren Einslußbereich ziehe. Enltprcchrnd dieser Erklärung konnte die deutsche Regierung niemals die Absicht hegen, Einin Pascha zur Erwerbung in seine frühere Provinz und deren angreiizeiide Gebiete zu enlieiiden, viel- mebr habe» sich die demselben tzrlheille» Austrage angesichts der bereit« im Gange besindliche» Verhandlungen »iil England aus die jenige» Gebiete beschränken müssen, welche »nbestrittenermäste» der deni'chen Jnleressenspliäre angehüren. An« demielbe» Grunde kann auch de» angeblichen Erwerbungen de« I>r. Peter« in Uganda, von denen aiiillich nicht» bekannt ist, eine praktische Bedeiiliing nicht dei- geiiieffen werden. Mit überivannlen Forderungen dieier Art wird man ans eine friedliche A»»kina»derietzi,»g niemals rech»»» können: eine solche ist aber di« Grundlage sur alle wirlhschasiliche» und coloniale» Unternehmungen, »»d die Klage, daß da« deutsche Capital sich bei diesen in nichi ausreichendem Maße betheiligt habe, ist mit dem nicht zu „nierschätzenden Hinweis daraus widerlegt worden, daß ohne grsicherle Grenzen »nd ieststehende Grundlagen da« Capital sich »irgend« in speciilalive Unlernetiniiingen einlasien kann. Die gegen- wärligen Verhandlungen mit England veriolge» innerhalb der Grenzen de» Erreichbaren da« Ziel, dies, Grundlag, »ach alle» Richtungen unseres afrikanischen Besitze« zu schasse». Für die Enlwiclklivig unserer coloniale» Politik beginnt damit eine neue Epoche, in der es nicht sowohl darauf ankonimen kann, neue Be sitzungen zu machen, al« die erworbenen und nicht mehr anfechtbaren zu rerwcrihen. Bo» diesem Gestchl«punete habe» wir de» dringendsten Wnni'ch, daß die Berhaiidlungen mit England zu einem guten Ende führen. Dieser am Schluffe de- Artikel« ausgesprochene Wunsch bat sich nunmehr erfüllt und Helgoland ist dem deutschen Reiche, sall« da« englische Parlament zu dem Abfommcii seine Zustimmung erlbeikt, wiedergcWonnen. Welchen Stützpunkt unsere Flotte durch dieses Eiland erhallen würde, ist in Marinckreisen wohlbekannt; Kossen wir, daß Alle-nach Wunsch verlaufen und das Werk wohl gelingen möge! ^ ch ^ ^ * Helgoland ist eine kleine Insel mit vielbesuchtem Seebad in der Nordsee, nordwestlich von .den Mündungen der Elbe unk der Weser, 4t,5 Icm vom fteslland entfernt, unler 51 ° 10' „ördlichrr Brrite »nd 7° 53' östlicher Lange v. Gr., ist >700 i» lang, 600 in breit, bat etwa »">«> m Um fang »nd 0,5.'» c,I<m (0,01 O.-M.s Flächeninhalt und besteht au« dem Oberland und dciw. im Südoslen vorgelagerten Unterland. Das Lbcrlaizd ist ein 63 in Hoher, roiber Tbon steinselscn, der, von fern gesehen, wie eine mall ziegelrotbe, unregelmäßige Mauer a»S den grünen MecrcSwogcn empor steigt, mit niedrigem Strauchwerk.Gra-, Klee und einigen Gerste und Kartoffelfeldern bedeckt ist und auch eine kleine Statt, sowie einen schönen Ltlichrihnri» lräat, das Unterland ist ein flaches, sandige», mit Muscheln und Lcclang bedeckte» Vorland von geringer Ausdehnung, mit dem Oberland durch eine Trepvc von 193 Sluscn und seit >88'- durch einen Auszug in Ver binduiig stehend. Etwa l2<u» in östlich von diesem Vorland liegt die Düne, eine auf Fclsgriluk ä.clagcrle, sauft hügelige. weiß crschciucute Saudiuscl von und seiner Sandgrund dcu hrrr- >!» Lo.iiienglaiiz blkiitcnt 550 iil Lauge, deren scslcr
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