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Hohensteiner Tageblatt : 26.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-26
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189607262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18960726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18960726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-26
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 26.07.1896
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Erscheine Mn Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1.40; durch die Post M. 1.50 frei ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für E»mrn m- Expedition biL Borm, tv -U. owu -'m Auswärts alle Austräger, deKst Lnnovcen-Exprdltionen zu Origi»»»» Preist? entgegen Hohenftem-Ernstthal, Oberlungwitz GersSorf^ Luga» Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf Rutzdorf, Wüstenbrand Mna Mtteldas. klrfprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Plettza, Reichenbach,, Gmmbach Callenberg. Ttrichdem Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengmnd «. > w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein, Nr. 172. Sonntag, den 26. Juli 1896. 46. Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem in mehreren Gärten der Stadt die Blutlaus ziemlich stark ausgetreten ist, werden die Besitzer von Gärten aufgefordert, rechtzeitig die erforderlichen Schutzmaßregeln zu treffen. Als wirksames Mittel ist das Abwaschen der von der Blutlaus befallenen Bäume mit Ammoniakwasser oder einer Mischung von 60 Theilen sützer Milch, 20 Theileu Terpentin (gelöst in Terpentinöl) und 20 Theilen Schwefelkohlenstoff zu empfehlen. Hohenstein, am 18. Juli 1896. Der Stadtrath. vr. Backofen. Anmeldung zum Anschluß an die Stadt-Fernsprecheinrichtung. Neue Anschlüsse an die Stadt-Fernsprecheinrichtung in Hohenstein-Ernstthal sind, wenn die Ausführung in dem iin Monat August beginnenden zweiten Bauabschnitt des Rech nungsjahres 1896/97 gewünscht wird, spätestens bis zum 1. August bei dem Kaiserlichen Postamte in Hohenstein-Ernstthal anzumeldeu. Später eingehende Anmeldungen können nicht vor dem nächstjährigen ersten Bauabschnitt, der am ersten April 1897 beginnt, berücksichtigt werden. Einer Erneuerung der bereits vorgemerkten Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig, 6. Juli 1896. Der Kaiserliche Oberpostdirector. In Vertretung: Wetzel. Oberlungwitz. Der 3. Termin Gemetndeanlagen auf 1896 soll Montag den 27. Juli a. e. Vormittags in Voitel's Restaurant, Nachmittags in Hilligs Restaurant. Dienstag den 28 Juli a. e Vormittags in Drechslers Restaurant, Nachmittags in Neubauers Restaurant. Mittwoch den 29. Juli a. c. Vormittags in Selbmanns Restaurant, Nachmittags im „Casino" vereinnahmt werden. Einnahmezeit von Vormittags 9 — 12 Uhr Nachm. von 2—6 Uhr. Uebrigens werden auch Zahlungen an jeden Wochentage, während der Expeditions zeit im Gemeindeamte entgegen genommen. Gleichzeitig wird aus die Beachtung des Steuerzettels hingewiesen. Der Gemeinderath z« Oberlungwitz. der andern Seite auch mancher Butterhändler keine Margarine mehr führen, wo aber der Vortheil liegen wird, erscheint uns mehr als zweifelhaft." In seiner Nummer vom 22. d. Mts. sagt dann dasselbe Fachblatt: „Wir haben bereits zu wieder holten Malen erklärt, daß wir bezüglich des Margarinegesetzes im Wesentlichen den Anschauungen der Regierung nur bei pflichten können und wir halten es nach wie vor für einen schweren Fehler der Rcichstagsmehrheit, Narr an zwei Punkten festzuhalten, welche unseres Erachtens eine bessere Wirksamkeit des Margarincgesetzes in keiner Weist gewährleisten, dagegen ein Sonderrecht schaffen bezw. den Butterconsum unter Um ständen geradezu zu schädigen geeignet sind. Daß dies Gesetz nicht zu Stande gekommen ist, beklagen wir nicht; höchst be dauerlich ist nur, daß aus diese Weise überhaupt kein Mar garinegesetz geschaffen ist. Das ist ein höchst unerwünschter Ausgang und er hätte leicht vermieden werden können, wenn die Reichstagsmchrhcit weniger schroff aufgetreten wäre." Die „Deutsche Tageszeitung" wird sich schließlich doch damit abfindcn müssen, daß, wenn auch nicht durch sie, so doch durch Organe, welche wirklich das landwirthschaftliche Interesse wahrnehmen, die Landwirtye erfahren, wen die Schuld am Scheitern der Margarincvorlage trifft. Berlin, 24. Juli. Auch die diesjährigen Berichte der Fabrik- und Gewerbe-Jnspectoren lassen erkennen, daß die ver schärften Bestimm ingen der Gewerbeordnung über die Be schäftigung von Kindern in Fabriken zweischneidig sind. So erfreulich es an und für sich ist, daß die Gewerbeordnungs novelle vom 1. Juni 1891 die Wirkung gehabt hat, die Zahl der in Fabriken beschäftigten Kinder unter 14 Jahren mehr und mehr zusammenschmelzen zu lassen, so läßt sich anderer seits doch nicht verkennen, daß dieser Wechsel der Verhältnisse keineswegs immer und überall im Interesse der Kinder liegt. Im vergangenen Jahre wurden nur noch 802 Kinder unter 14 Jahren in Fabriken beschäftigt. Trotzdem ist es von allen Sachverständigen zugegebene Thatsache, daß die gewerbliche Ausnutzung der Kinder eher im Steigen als im Sinken be griffen ist. An die Stelle der Fabrikarbeit ist eben das Klein gewerbe und namentlich die Hausindustrie getreten. Auch im vergangenen Jahre haben sich auf Grund dieser Beobachtung zahlreiche Gewerbeaufsichtsbeamte mit der Frage beschäftigt, in welcher Weise etwa Kinder, die in Fabriküetriebcn keine Aufnahme fanden, anderwärts beschäftigt worden sind. Alle sind zu dem Er gebniß gelangt, daß diese Kinder in klcingewcrbliche, vor allem aber in hausindustrielle Betriebe ausgenommen worden sind. Alle Gewerbeaufsichtsbeamte, die dieser Frage näher getreten sind, constatircn aber auch, daß die Beschäftigung dieser Kinder, weil sie den Schutzbcstimmungen des 8 135 der Gewerbeordnung nicht unterworfen ist, die geistige und körperliche Entwickelung ungünstig beeinflußt. Diese Thatsache wird von verschiedenen Gewerbeaussichtsbeamten mit genaueren Daren belegt. Es kann also nicht bestritten werden, daß die Befürchtungen, welchen bei der Berathung der Gewerbcorduungsnovelle vom Jahre 1891 Ausdruck gegeben worden ist, sich in vollem Umfange als be rechtigt erwiesen haben; ebenso wenig kann aber auch ein Zweifel darüber bestehen, daß die damals befürwortete Aus dehnung der Gewerbeinspection aus die Hausindustrie als noth wendige Ergänzung zu der Novelle vom Jahre 1891 angesehen werden muß. Ta6e?xfl>' iff te Deutsches Reich- Berlin, 24. Juli. Aus Kassel wird berichtet, daß Prof. Ouckeu seine Gcschichtsvorträge, die er den beiden ältesten Söhnen des Kaiserpaares über Kaiser Wilhelm I. halten sollte, abgebrochen habe und von Wilhelmshöhe abgereist sei. Dieser Form der Meldung liegt die Voraussetzung zu Grunde, daß irgendwelche Einflüsse von außen her sich dabei geltend gemacht haben; deshalb kann die Nachricht m dieser Form unmöglich richtig sein. Die natürlichste Erklärung dürste wohl die sein, daß Pros. Oncken den kaiserlichen Prinzen nur einen Abriß der Regierungszeit des ersten deutschen Kaisers gegeben hat, und daß eine weitere Ausdehnung der Vorträge gar nicht be absichtigt gewesen ist, da den beiden Prinzen ihrer Jugend wegen eine ganz eingehende Darstellung des Lebens ihres Urgroßvaters, die doch immer zu einer Schilderung der politischen Geschichte des Jahrhunderts werden müßte, gar nicht geboten werden sollte. Mit einer kaum glaublichen Anmaßung haben es die Blätter vom Schlage der „Germania" fertig bekommen, Aeuße- rungen der Entrüstung darüber zu.machen, daß der Kaiser gerade den Prof. Oncken, der feiner der besten Kenner der neueren deutschen Geschichte und ein glänzender Redner ist, dazu ausersehen habe, seine Söhne mit dem Leben ihres Urgroßvaters bekannt zu machen. Die Ultramontanen scheinen zu verlangen, daß die deutsche Geschichte künftighin nur auf Grund der Forschungen Janssens dem jungen Geschlechte gelehrt werde. Die Aufklärung über jene Mittheilung der Presse wird hoffent lich nicht ausbleiben, es wird sich dann sicher herausstellen, daß die Erziehung kaiserlicher Prinzen eine Angelegenheit ist, in welche die Ultramontancn nicht dreinzureden haben. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: „Die „Deutsche Tages zeitung" will es immer noch nicht zugcbcn, daß in landwirth- schastlichcn Kreisen die Ansichten^ über, das vom Reichstage in die Margarincvorlage eingcsügte Färbcvcrbot und die getrennten Verkaufsräume sehr getheilt sind und nur zum Theil sich mit denen der „Deutschen Tageszeitung" decken. Wir haben diese Meinungsverschiedenheit bereits aus der „Milch Ztg.", der Denkschrift der milchwirthschaftlichen Vereine und der letzten Reichstagsrede des Abg. Rettich-Rosenhagen cvnstatirt. Heute geht uns die „Deutsche Landwirchschafts-Ztg." zu, ein Blatt, das hier seit 40 Jahren existirt. Dieses sagt in seiner Nummer vom 18. d. M.: „Daß dem Färbevcrbot regierungsseitig nicht zugestimmt wordcu ist, erkennen wir mit Befriedigung an. Für uns ist gleiches Recht sür Alle, die Grundbedingung eines wohlgeordneten Staates und es wäre zweierlei Recht, wenn den Margarinefabrikanten das Färben verboten, den Butterprodu- centen aber gestattet würde. Aeberdies wird es den Fabrikanten ein Leichtes sein, das Färbeverbot zu umgehen und mit Hüffe gelberer Fette ohne besondere Färbung eine Margarine wie bisher zu erzeugen. Was die Forderung der getrennten Ver kaufsräume anlangt, so würden ohne Zweifel alle die Händler, welche bisher hauptsächlich Margarine verkaufen, nach Ein führung dieses Gesetzes nur noch mit solcher handeln, da die Unkosten besonderer Verkaufsräume durch den geringen Butter absatz sich nicht verlohnten. Außerdem würden solche Händler sicherlich nach Möglichkeit bemüht sein, ihre Butterkunden dem Genuß der Margarine zuzuführen. Selbstverständlich wird auf Frankreich Paris, 24. Juli. Der Temps bringt folgende anscheinend osficiöse Mittheilung: „Mehrere Blätter haben nacheinander den Plan einer Reise des Czarcn nach Frankreich angekündigt, abgeleugnct und bezweifelt. In der russischen Hofgesellschaft betrachtet man den Plan als beschlossen; man berechnet, daß der Kaiser gegen Mitte September in Frankreich eintrcffen wird." Das Kleeblatt Bebel, Singer und Liebknecht hat auf der Reise zu dem internationalen Socialistencongreß nach London in L'lle, wo die französischen Socialisten als Gäste der in die Leitung ihrer Partei übcrgegangenen Stadtverwaltung ihren jährlichen Parteitag abhalten, einen Empfang gefunden, der ihren Verbrüderungsträumen ebensowenig entspricht, als er für ihre Kenntniß des von ihnen stets hochgepriesenen französischen Volkes zeugt. Man kann es den Franzosen nicht verdenken, wenn sie Gästen, wie die drei genannten, die auf den inter nationalen Congressen das Vaterland verleugnen, übel mit spielen wollen, wenngleich die Form der Kundgebung, nämlich die Forderung der Rückgabe Elsaß - Lothringens, nicht die richtige gewesen sein mag; allein die Menge hält sich an das, was sie billig und bei der Hand findet, und die Veranstalter von Kundgebungen au das, was beim großen Haufen zündet. Tactlos wie immer haben die deutschen Socialdemokraten eine antideutsche Kundgebung hervorgcrufen zu einer Zeit, wo es der deutschen „Bourgeoisie" und ihren Führern gelungen war, eine freundlichere Stimmung in Frankreich hervorzurufen, als sie vor einer Anzahl von Jahren für möglich gehalten worden wäre. Die plumpen Friedensstifter, die den rothen Lappen in andere Länder tragen, werden sich es auf die Stirn schreiben müssen, wenn eine Zeit lang wieder eine deutschfeindliche Stimmung um sich greifen sollte, die anzufachen es bei dem geschäftlichen Interesse, das die Chauvinisten daran haben, an Bemühungen nicht fehlen wird. Das friedliebende deutsche Bürgerthum wird dann wieder seine liebe Noth haben, das gleichfalls friedliebende Bürgerthum Frankreichs, das in den Händen der Plusmacher vom Boulevard nicht immer kann, wie cs will, von der Ehrlichkeit seiner Absichten zu überzeugen. England. London, 23. Juli. Der Hochzeitstag der Prinzessin Maud liegt hinter uns. Die Braut, die, wie gestern Abend in den Clubs einstimmig erklärt wurde, bei der Trauung sehr ruhig und gesammelt, ?ür eine junge Dame fast würdevoll, in die Erscheinung trat, ist gegen Abend, von einer immer noch großen Zuschaucrmenge allenthalben aufs herzlichste begrüßt, mit ihrem Gemahl nach Norfolk abgereist, um dort auf dem väterlichen Landsitze die Flitterwochen zu verbringen. Auch die Königin hat noch am selben Tage die Stadt wieder verlassen. Sie hat Heuer grade eine Nacht während der Saison in der Hauptstadt zugebracht und ist im Begriff, ihren Sommeraufenthalt in Os borne auf der Insel Wight anzutreten. Bei der Trauung war die Monarchin erschienen, auf den Arm ihrer Tochter, der Prinzessin Christiane von Schleswig-Holstein, gestützt. Sie ging langsam und mit einiger Anstrengung, diesmal ohne den gewöhnlich benutzten schwarzen Stock, sah aber sonst ganz wohl aus. Wie gewöhnlich war sie im schwarzen Trauergewande und trug den weißen Schleier zurückgeworfen über eine Tiara von Diamanten, sonst, außer Band und Stern des Hosenband ordens, keinen ncnnenswerthen Schmuck. Der Kohinor, den
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